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Spielplätze

Durch das Spielen entdecken die Kinder die Welt, lernen Sozialverhalten, entwickeln ihre Sinne, schulen die Motorik und vieles mehr, was sie später auf ihrem Lebensweg benötigen. Das braucht neben Zeit und Zuwendung der Erwachsenen auch Raum.

Die ersten Kinderspielplätze entstanden im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als ein Ergebnis der neu entstandenen theoretischen Pädagogik sowie der Entwicklung der Turnbewegung. Der erste öffentliche Spielplatz ("Sandgarten") wurde um 1860 in Berlin eröffnet und ist auf den Pestalozzischüler Friedrich Fröbel zurückzuführen. Bereits um 1800 entstanden die ersten Turnplätze, auf denen Anhänger des "Turnvaters" Friedrich Ludwig Jahn Kinder und Erwachsene in Leibesübungen unterwiesen. Hier fanden auch neu entwickelte Turngeräte, wie Barren, Balken und Reck ihre erste Verwendung. Bis in die 1960er Jahre bestand die Ausstattung öffentlicher Spielplätze aus traditionellen Turngeräten, Sandkästen und Gras- Spielfeldern. Danach entstanden Spielanlagen, die den Bedürfnissen der Kinder nach Kreativität, Abenteuer und neuen Spielformen besser entsprachen und heutigen Sicherheitserwartungen genügten.

Ende der 50er Jahre gab es in Rostock ca. 100 Spielplätze. Bis 1989 erhöhte sich die Anzahl auf 406 mit einer Gesamtfläche von ca. 22 ha. Diese Entwicklung war dem rasanten Bevölkerungswachstum von ca. 150.000 auf ca. 250.000 Einwohner geschuldet.

Heute befinden sich in der Hansestadt Rostock 235 öffentliche Spielplätze mit einer Gesamtfläche von rund 16 ha. Der Rückgang der Anzahl an öffentlichen Spielplätzen beruht auf der rückläufigen Entwicklung der Anzahl der Kinder und Jugendlichen sowie der Übergabe von öffentlichen Spielplätzen im Rahmen der Grundstücksbildung in private Hand. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber die Verantwortung für die Kleinkinderspielplätze den Wohneigentümern zugewiesen. Die durchschnittliche Spielfläche pro Anlage hat sich jedoch mit der oben beschriebenen Entwicklung erheblich vergrößert.

Um eine flächendeckende Versorgung mit Spielplätzen zu gewährleisten, muss der Bedarf hinsichtlich Bevölkerungsstruktur und -verteilung analysiert werden. Instrument hierfür ist das Spielplatzkonzept. Für Rostock wurde ein stadtspezifischer Nettospielflächenwert von 7,5 m²/Kind ermittelt. Er stellt die flächenmäßige Mindestversorgung dar. Rostock ist mit öffentlichen Spielplätzen gut versorgt.

Das Angebot an öffentlichen Spielplätzen umfasst die unterschiedlichsten Nutzungsarten, wie Ballspielanlagen, Gerätespielanlagen, Skateanlagen, Spielstationen und Jugendhütten für die Altersgruppen 7- 13 bzw. 14- 19 Jahre. Standorte und Nutzungsarten werden der Bevölkerungsentwicklung angepasst und unterliegen einem ständigen Veränderungsprozess, der mittlerweile ohne eine Beteiligung der zukünftigen Nutzer undenkbar ist.

Der Betrieb von Spielplätzen stellt hohe Sicherheitsanforderungen, auf deren Erfüllung die Nutzer vertrauen dürfen. Die Rostocker Kinderspielplätze werden wöchentlich auf ihre Sicherheit kontrolliert, jeden Monat erfolgen spezielle Sicht- und Funktionskontrollen und ein Mal pro Jahr wird jeder Spielplatz einer Generalinspektion unterzogen.

Für eine kinderfreundliche Stadt ist auch das Engagement ihrer Bürger wichtig. Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege sucht Spielplatzpaten, die durch ihre häufige Anwesenheit auf einem Spielplatz Ansprechpartner für die Nutzer und ihre Probleme sein wollen, die uns über Schäden oder Verunreinigungen informieren und die selbst Hand anlegen, sei es bei der Reinigung oder beim Gestalten von Kinderfesten.