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Regen oder Starkregen? - Neue Skala zur Einstufung von Regenereignissen

Pressemitteilung vom 10.07.2020 - Umwelt und Gesellschaft

Arbeitsgemeinschaft aus Akteuren der Rostocker Wasserwirtschaft und der Stadtverwaltung ermöglichen transparente Kommunikation und beraten zur Starkregenvorsorge

 

Die Regionalen Klimainformationen für Rostock belegen es: auch in Zukunft wird vermehrt mit Starkregenereignissen zu rechnen sein. Grund sind die durch den Klimawandel auftretenden längeren Trockenperioden, mit denen bei gleichbleibender Niederschlagsmenge häufigere und auch stärkere Regenereignisse verbunden sind. Im Zusammenhang mit Starkregen wird häufig vom „Jahrhundertregen“ oder sogar „Jahrtausendregen“ gesprochen. Diese Begriffe sind schwer einzuordnen und zunehmend unglaubwürdig, insbesondere dann, wenn derartige Ereignisse in kurzem Abstand aufeinander folgen. 

Für deutlich mehr Klarheit und Transparenz soll ab sofort ein neues Kommunikationsmedium sorgen: der Starkregenindex (SRI). Ähnlich der Richterskala für Erdbeben oder der Beaufortskala für Wind ist der SRI ein Skalensystem, das hilft, Regenereignisse anhand ihrer Auswirkungen zu klassifizieren. Dabei wird der Starkregen in zwölf Stufen unterschieden: von moderat bis extrem. Die farbliche Darstellung im Index reicht von grün über gelb, orange und rot bis violett. Mit der Skala lassen sich Ereignisse besser einordnen und vergleichen. Die zuletzt in Rostock im Sommer letzten Jahres aufgetreten Regenfluten entsprechen einem SRI von 3 (27. August 2019) und einem SRI von 5 (28. August 2019). Der SRI basiert dabei auf umfangreichen, statistischen Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die Stufe des Indexes wird aus der Niederschlagsmenge, der Niederschlagsdauer und der statistischen Einordnung des Niederschlages gebildet. Grundsätzlich bleiben Starkregenereignisse hierzulande die Ausnahme: der Schwellenwert für den Starkregen wird selten erreicht. 

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock treibt die Anpassung an den Klimawandel seit 2011 voran, insbesondere durch eine klimaangepasste Raum- und Siedlungsplanung. Im letzten Jahr haben sich unter der Leitung des Amtes für Umwelt- und Klimaschutz der Hanse- und Universitätsstadt Rostock alle wesentlichen Akteure der Wasserwirtschaft in der Arbeitsgemeinschaft „Kommunale Gemeinschaftaufgabe Binnenhochwasserschutz“ zusammengeschlossen, darunter auch das Tiefbauamt der Hanse- und Universitätsstadt, der Wasser- und Bodenverband Untere Warnow-Küste, die Nordwasser GmbH sowie der Warnow-Wasser- und Abwasserverband. Wesentliches Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist der Aufbau von Entwässerungsleitachsen und die Beseitigung neuralgischer Überflutungsschwerpunkte. Die Arbeitsgruppe setzt dabei auf Gemeinschaft, Beratung und Kommunikation unter allen Akteuren – dazu zählen auch Bauherren, Erschließungsträger, Architektur- und Ingenieurbüros und nicht zuletzt betroffene Einwohnerinnen und Einwohner, die vorsorglich Maßnahmen zum Schutz gegen Starkregenüberflutungen einplanen und umsetzen können. 

Auf diese Weise lässt sich ein höheres Schutzniveau gegenüber den Auswirkungen von Starkregen erreichen, als es die öffentlichen wasserwirtschaftlichen Anlagen garantieren können. Alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bieten eine persönliche Starkregenberatung an und stehen für Fragen oder zu Problemen zum Thema Starkregenvorsorge gern zur Verfügung. 

In Zukunft wird der Starkregenindex (SRI) allen Akteuren der Arbeitsgemeinschaft „Kommunale Gemeinschaftsaufgabe Binnenhochwasserschutz“ als öffentliches Kommunikationsmedium dienen, um Regenereignisse zu klassifizieren. Im Zusammenspiel mit einer erweiterten Kommunikation und den Beratungsangeboten wollen alle Beteiligten neue Impulse zur Starkregenvorsorge setzen. 

Informationen zum Starkregenindex sind auch auf den Internetseiten der Nordwasser GmbH sowie des Amtes für Umwelt- und Klimaschutz unter:

www.rostock.de/starkregeninfo

www.nordwasser.de/starkregen 

Öffentliche Starkregenberatung für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und ihr Umland bieten die nachfolgenden Partner: 

Amt für Umwelt- und Klimaschutz, Abteilung Wasser und Boden, Tel. 0381 381-7338

Nordwasser GmbH, Tel. 0381 817150

Wasser- und Bodenverband „Untere Warnow-Küste“, Tel. 0381 4909768 

Warnow-Wasser- und Abwasserverband, Tel. 0381 81715251