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Mit frischem Wind zu alter Stärke: Das war die 31. Hanse Sail

Meldung vom 14.08.2022 - Umwelt und Gesellschaft

Unbeschwert, friedlich und erfolgreich: Die 31. Hanse Sail ist beendet und die Organisatoren ziehen erste Bilanz. Knapp 400 000 Menschen haben in der gesamten Stadt das maritime Spektakel gefeiert – vom Stadthafen über das Zentrum, den Fischereihafen und den IGA-Park bis nach Warnemünde reihte sich Attraktion an Attraktion. Das Fest zeigt auf: Die Begeisterung für die Traditionsschifffahrt ist ungebrochen und der neue Kurs stimmt.

„Das neue Konzept ist voll aufgegangen", sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm. Durch die 33 Erlebnisbereiche habe man nicht, wie bis 2019 üblich, einen großen Festmittelpunkt am Stadthafen, sondern viele Höhepunkte in ganz Rostock geboten. „Die Menschen konnten vom Stadthafen bis nach Warnemünde entspannt das Fest genießen und überall tolle Sachen entdecken. Die Besucherströme haben sich über die gesamte Stadt verteilt."

Eine ungebrochene Faszination

400 000 Gäste belegen: Die Hanse Sail kehrt zu alter Stärke zurück. Nach pandemiebedingt nur knapp 150 000 Besucher*innen im Jahr 2021 knüpfen die Organisatoren an die letzte Sail unter Normalbedingungen – 2019 haben 450 000 Menschen das Fest besucht – wieder an.

„Das zeigt, dass die Faszination für Traditionsschiffe, für die Ostsee und Rostock ungebrochen ist", sagt Fromm. Über 100 Schiffe aus sieben Ländern luden Gäste an Bord – mit Erfolg: Die etwa 12.000 Plätze für Ausfahrten waren nahezu ausverkauft.

Eine „Sonnenschein-Sail"

Das Sommerwetter spielte den Traditionsschiffen in die Seekarten – es gab atemberaubende Törns, beeindruckende Fotomotive und viele zufriedene Gäste.

„Das war eine Sonnenschein-Sail! Nicht nur das Wetter spielte mit, überall strahlende Gesichter gab es auch an Bord der vielen Traditions- und Segelschiffe, an den Kaikanten im Stadthafen und in Warnemünde und bei den vielfältigen Veranstaltungen und Begegnungen", sagt der zweite Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Steffen Bockhahn.

Ein Zeichen für Verständigung

„Ich danke allen, die zu diesem wunderbaren Erfolg beigetragen haben: Den Skippern und ihren Besatzungen, den vielen fleißigen Händen an Bord und an Land, der Deutschen Marine und nicht zuletzt den vielen ehren- und hauptamtlichen Organisatorinnen und Organisatoren, insbesondere den Teams vom Hanse Sail-Büro und der Stadtentsorgung."

Hanse Sail – das seien immer auch viele neue Kontakte und Freundschaften, traumhafte Stunden am und auf dem Meer und deutliche Zeichen, wie wichtig Verständigung und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sind. „Danke an alle, die dies durch ihr großes Engagement wieder möglich gemacht haben", sagt Bockhahn.

Kein Platz für Frust und Aggression

Worüber sich die Organisatoren besonders freuen? „Die Hanse Sail 2022 war ein fröhliches und vor allem friedliches Fest", sagt Bettina Fust, die kommissarische Hanse Sail Leiterin, begeistert. Täglich waren rund 200 Beamte der Rostocker Polizei auf dem Fest unterwegs, die „eine gute Balance zwischen den Sicherheitserfordernissen und den Bedürfnissen der Besucher nach einem entspannten Hanse-Sail-Erlebnis" vorgefunden haben, sagt Achim Segebarth, Leiter der Polizeiinspektion Rostock.

„Man hat die Freude darüber, dass wir endlich wieder unbeschwert feiern können, förmlich gespürt. Da war kein Platz für Frust und Aggressionen", ergänzt Fust. Doch es gab auch eine Kehrseite: Temperaturen von stellenweise über 30 Grad Celsius forderten ihren Tribut. Die Rettungskräfte mussten mehrfach Menschen aufgrund von Kreislaufproblemen helfen. Von Donnerstag bis Samstag wurden knapp 100 Einsätze registriert.

Gute Resonanzen auf breites Programm

Wie die Hanse Sail für die Schausteller*innen lief? „Die Rückmeldungen sind sehr gut, sowohl vom Publikum als auch von den Gewerbetreibenden", sagt Inga Knospe vom Großmarkt Rostock. Auf den 14 Bühnen in der ganzen Stadt gab es über vier Tage ein Vollprogramm mit über 100 Auftritten von regionalen und überregionalen Künstler*innen. Mit über 500 Gästen besonders gut besucht war die Abba-Tribute-Show „Swede Sensation" im Kurhausgarten.

Im Strandsandkino liefen bis Sonntag neun maritime Filme über die Leinwand, in deren Hintergrund die ein- und ausfahrenden Schiffe gemeinsam mit dem Sonnenuntergang eine atemberaubende Kulisse boten. Besonders am Samstag – es liefen die ersten beiden Teile von „Fluch der Karibik" – gab es viele Strand- und Sailgäste, die das Angebot begeistert wahrgenommen haben.

Viel los in Hoher Düne und auf Youtube

Auch der Marinestützpunkt Hohe Düne zog viele Besucher*innen an. Fast 20 000 Menschen passierten zwischen Freitag und Sonntag das Kasernentor. Besonderes im Fokus: Die Marine bot die Gelegenheit, das Segelschulschiff „Gorch Fock" am Passagierkai in Warnemünde zu besichtigen. Insgesamt 6000 Menschen ließen sich diese Möglichkeit nicht entgehen.

Am Sonntag lieferten sich auf der Ostsee die Traditionssegler „Thor Heyerdahl" und „Roald Amundsen" bei der „Norway Match Race" ein außergewöhnliches Rennen. Begleitet wurde die Regatta von „Hanse Sail TV", sodass sowohl über Youtube als auch auf den Leinwänden in Warnemünde und am Stadthafen das Wettrennen verfolgt werden konnte.

Die 32. Hanse Sail

„Nun beginnt bereits wieder die Arbeit an der nächsten Sail", sagt Bettina Fust. An dem Konzept mit den vielfältigen Erlebnisbereichen wolle man festhalten, es optimieren und weiter ausbauen. „Wir haben in diesem Jahr nochmal viel gelernt. Die nächste Hanse Sail wird davon profitieren", sagt Fust. Diese wird dann vom 10. bis 13. August 2023 stattfinden.