Geburtenmonitoring der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Jährliche Geburtenzahl
Im Jahr 2024 wurden 1.331 Rostockerinnen und Rostocker geboren. Bereits zum dritten Mal in Folge geht die Anzahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, 2024 um rund 11 %.
| Jahr | Anzahl Geburten | Veränderung um % |
|---|---|---|
| 2014 | 1.958 | – |
| 2015 | 2.064 | 5,4 |
| 2016 | 1.987 | -3,7 |
| 2017 | 2.051 | 3,2 |
| 2018 | 2.046 | -0,2 |
| 2019 | 1.831 | -10,5 |
| 2020 | 1.843 | 0,7 |
| 2021 | 1.872 | 1,6 |
| 2022 | 1.649 | -11,9 |
| 2023 | 1.488 | -9,8 |
| 2024 | 1.331 | -10,6 |
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Die 1.331 Lebendgeburten ergeben sich aus 1.048 Geburten von Frauen deutscher Staatsangehörigkeit und 283 Geburten von Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Der Anteil der Kinder, die von einer Mutter mit ausländischer Staatsangehörigkeit zur Welt gebracht wurden, beträgt in Rostock somit 21 %. Ausländische Frauen machen im Jahr 2024 einen Anteil von 8,8 % an allen Frauen im gebärfähigen Alter aus. Dieser Anteil ist über die Jahre kontinuierlich gestiegen und lag 2014 noch bei 3,6 %.
Durchschnittliches Gebäralter
Um abschätzen zu können, ob sich das Timing der Geburten verändert, wird das durchschnittliche Gebäralter der Frauen betrachtet. In Rostock liegt das durchschnittliche Gebäralter bereits seit dem Jahr 2018 bei über 30 Jahren und schwankt nur leicht von Jahr zu Jahr. Im Durchschnitt bekommen Rostocker Frauen im Jahr 2024 ihre Kinder im Alter von 30,6 Jahren.
Eine Trennung nach Müttern mit deutscher oder ausländischer Staatsangehörigkeit zeigt, dass ausländische Frauen ihre Kinder im Schnitt früher im Leben bekommen. Die Differenz zwischen beiden Gruppen macht im Jahr 2024 ein halbes Jahr aus. Während deutsche Frauen ihre Kinder mit durchschnittlich 30,7 Jahren bekamen, waren Frauen ausländischer Nationalität erst 30,2 Jahre alt.
Geburten nach Parität
Geburten nach Alter der Mutter
Wie in der Feritlitätsforschung üblich werden hier und im Folgenden die Geburten von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren noch detaillierter analysiert. Im Zeitverlauf haben Geburten von Frauen in den Altersgruppen 35-39 und 40-44 Jahre an Bedeutung gewonnen. Geburten im Alter 20-24 machen im Jahr 2024 14 % aus, dieser Anteil stieg in den letzten Jahren wieder etwas an, lag er beispielsweise im Jahr 2021 noch bei 9 %.
Die altersspezifischen Fertilitätsraten zeigen die Verteilung der Geburten über den Lebensverlauf der Frauen hinweg. Sie folgen in der Regel einer Glockenform. Anhand der Verschiebung der Glockenform nach rechts im Laufe der Jahre zeigt sich ein Aufschub von Geburten. Dieser wird besonders in den jungen Altersgruppen deutlich, da die Raten in den Altersjahren bis circa 27 zunehmend geringer ausfallen. Außerdem werden die Kurven Jahr für Jahr flacher, Frauen bekommen also in Summe auch weniger Kinder.
Die folgende Heatmap zeigt dieselben altersspezifischen Fertilitätsraten in anderer Darstellungsform und macht farblich deutlich, in welchen Altersstufen die meisten Frauen ihre Kinder bekommen und wie sich diese Verteilung über die Jahre verändert. In den Jahren 2022 und 2023 sind deutlich weniger gelbe Flächen zu erkennen, die für hohe Geburtenraten stehen. Dafür sind mehr blaue Flächen vor allem in jungen Altersgruppen sichtbar, die zeigen, dass dort weniger Kinder geboren werden.
Zusammengefasste Geburtenziffer
Die Zusammengefasste Geburtenziffer oder Total Fertility Rate (TFR) gibt an, wie viele Kinder je Frau geboren würden, wenn die altersspezifischen Geburtenziffern des betrachteten Kalenderjahres für den gesamten Lebensverlauf der Frauen gelten würden. Die Zusammengefasste Geburtenziffer in Rostock verharrte für die Dauer einiger Jahre um einen Wert von 1,4 Kinder je Frau. In den letzten Jahren sank sie bis auf 1,0 Kinder je Frau (2024).
Die Zusammengefasste Geburtenziffer für Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit obliegt größeren Schwankungen als der Wert für Frauen deutscher Staatsangehörigkeit, welcher näher an der Kennziffer für gesamt Rostock liegt. Die Differenz zwischen beiden Kurven war zwischen 2016 und 2018 besonders groß: Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit erreichten Werte von 2,3 Kindern je Frau also etwa 1 Kind mehr als Frauen deutscher Nationalität. Im Jahr 2024 liegt die Differenz zwischen beiden Gruppen bei 0,5 Kindern (Deutsche 0,9 Kinder, ausländische Staatsangehörige 1,4 Kinder je Frau).
| Jahr | Anzahl Geburten | Veränderung Anzahl Geburten zum Vorjahr (%) | Durchschnittliches Gebäralter der Mutter | Zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) |
|---|---|---|---|---|
| 2014 | 1.958 | – | 29,7 | 1,4 |
| 2015 | 2.064 | 5,4 | 29,2 | 1,4 |
| 2016 | 1.987 | -3,7 | 29,2 | 1,4 |
| 2017 | 2.051 | 3,2 | 29,5 | 1,4 |
| 2018 | 2.046 | -0,2 | 30,3 | 1,4 |
| 2019 | 1.831 | -10,5 | 30,5 | 1,3 |
| 2020 | 1.843 | 0,7 | 30,6 | 1,3 |
| 2021 | 1.872 | 1,6 | 30,9 | 1,3 |
| 2022 | 1.649 | -11,9 | 30,7 | 1,2 |
| 2023 | 1.488 | -9,8 | 30,9 | 1,1 |
| 2024 | 1.331 | -10,6 | 30,6 | 1,0 |
Datenquelle: Melderegister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Stand: 31.12.2024, Datum der Veröffentlichung 16. Oktober 2025