Stand: 12.06.2025, 16:31:58 Uhr
Die Mission
Die Mission zur Ausrichtung olympischer und paralympischer Spiele in Rostock-Warnemünde ist die einer ganzen Region. Der Landtag hat bereits in 2024 die Weichen für diese Mission gestellt und die Rostocker Bürgerschaft zieht in gleicher Art und Weise an demselben Strang. Nichtsdestotrotz wird es viele Hürden geben, die es zu überwinden gilt. Es werden die Bedenken, die mit einer solchen Sportgroßveranstaltung einhergehen, sehr ernst genommen. Alles wird analysiert, diskutiert und ratifiziert. Dabei spielen nicht nur die Kosten eine Rolle, sondern auch die Einschränkungen im täglichen Leben vor, während und nach einer solchen Veranstaltung gilt es sinnvoll abzuwägen. Zu diesem Zweck werden die strategischen Überlegungen zu einzelnen Schwerpunkten dieser Veranstaltung im Einzelnen vorgestellt.
Das Vermächtnis Olympischer Spiele - Sport verbindet!
Die Auswirkungen auf den Breitensport im Kontext einer solchen Sportgroßveranstaltung sind vielfältig. Egal welche Unterschiede bestehen. Sport ist das GEMEINSAME, das verbindende Element. Olympische Spiele beweisen immer wieder welch ein übergreifender Gedanke von den Athletinnen und Athleten in die ausrichtende Nation überspringt. Egal welche sozialen, kulturellen, geschlechtlichen, geistigen, weltanschaulichen oder sprachlichen Unterschiede bestehen. Der Gedanke "Dabei sein, ist alles!" beseelt Athletinnen und Athleten genauso wie Zuschauerinnen und Zuschauer. Sport ist damit in seinen vielfältigen Transfereffekten transparent und Motor eines Gedanken. Der im Breitensport täglich getragen wird und durch Olympische Spiele seinen weltumspannenden Ausdruck findet. Selbst in den Schulsport hinein wird die Ausrichtung eines solchen Sportgroßereignisses sprübar werden.
Segelsport

Es geht in der Bewerbung Rostocks vornehmlich um die Ausrichtung olympischer Segelwettbewerbe. Die bereits vorhandene Infratsruktur wird jährlich im Kontext international hochkarätiger Segelveranstaltungen (wie der Warnemünder Woche) genutzt. Das besondere dabei ist, dass olympische Segelwettbewerbe mit einem vergleichbaren Aufwand umzusetzen sind. Es werden für die olympischen Segelwettbewerbe ca. 250-300 Boote mit um die 700 Aktiven und Offiziellen erwartet. Allein die Bedeutung olympischer Spiele für die Athletinnen und Athleten macht die olympischen Spiele zu dem Weltereignis.

Das Revier
Das Segelrevier vor Rostock-Warnemünde zählt zu den besten der Welt. Es ist also an der Zeit, dass die Welt einmal zu Gast ist und den Sport hier zelebrieren kann. Konstante Winde, Wassertiefen und Strömungen sowie die geringen Wellenhöhen machen dieses Reviers so einzigartig. Die vorherrschende Windrichtung ist West-Nord-West mit durchschnittlich 10-11 Knoten.

Die Regattabahnen liegen in unmittelbarer Nähe zum Ufer und können von dort aus direkt beobachtet werden. Dadurch herrschen für die Athletinnen und Athleten uneingeschränkte Windbedingungen und für die Zuschauerinnen und Zuschauer beste Sichtbedingungen mit Blick in nördliche Richtung auf die Regattabahnen.
Meisterschaften
- EurILCA Europa-Cup der Klassen ILCA 4, 6 und 7 mit ca. 200 Booten
- 5o5 Europa-Cup
- J22 int. Deutsche Meisterschaft
- Zoom 8 (Jugendboot) Weltmeisterschaft
- Europameisterschaft OK-Dinghy
- Deutsche Meisterschaft ILCA-Klassen 4, 6 und 7 mit ca. 100 - 150 Booten
- Int Deutsche Meisterschaft 49er und 49er FX mit ca. 50 Booten
Die oben genannten Segelwettbewerbe gehören zum regelmäßigen Portfolio in Rostock-Warnemünde. Sie wurden und werden in den kommenden Jahren realisiert und weiterentwickelt. Darüber hinaus gastiert die Segelbundesliga ebenfalls regelmäßig in Rostock-Warnemünde. Einer wesentlichen Veranstaltuer ist der Warnemünder Segel-Club e.V.. Dieser bedient sich seiner Kontakteund und der Expertise internationaler Wettfahrtleiter sowie der Unterstützung der Rostocker Segelvereine. Des weiteren findet im Jahr 2025 der Sailing Grand Prix vor Saßnitz-Mukran in Mecklenburg-Vorpommern statt. Zusätzlich wurden in den Jahren 2022 und 2023 die Weltmeisterschaften im inklusiven Segeln in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ausgerichtet.
Weitere Sportarten
Die Sportwettkämpfe im Fußball, Handball, Volleyball und Goalball könnten ebenfalls in Rostock als Satellitenstandort realisiert werden.
Der Fußball gehört, neben dem Segelsport, zu den populärsten Sportarten in der region. Die bekannteste Marke in Mecklenburg-Vorpommern ist der der F.C. Hansa Rostock mit seinem regelmäßigen Spielbetrieb in der 1. bis 3. Bundesliga. Aber auch viele Länderspiele wurden in Rostock bereits ausgetragen. Dazu gehören:
- Länderspiele A-Nationalmannschaft Herren in 2002 gegen USA und 2006 gegen Georgien
- Länderspiele U21-Nationalmannschaft in 2012 gegen Belarus (EM-Qualifikation) und in 2025 gegen Lettland (EM-Qualifikation)
- Länderspiele A-Nationalmannschaft Frauen 2023 gegen Dänemark (UEFA Women’s Nations League) und 2024 gegen Polen (UEFA Women’s European Qualifiers)
- aktuelle Bewerbung als Ausrichterstadt für die UEFA Women’s European Championship 2029
Ebenso erfreuen sich die Hallensportarten Handball, Basketball, Volleyball und Goalball durch den regelmäßigen Ligabetrieb und den Länderspielen einer großen Beliebtheit in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Dazu gehören:
- Handballländerspiele der Männer des HC Empor Rostock und der Nationalmannschaft gegen Norwegen, Island und Montenegro (2008) sowie dem IHF-Goldpokal 1982
- Basketball der Herren mit den Spielen der Rostock Seawolves in der 1. Basketball-Bundesliga
- Volleyball mit der Volleyball-Europameisterschaft der Frauen 1983, FIVB Volleyball World Grand Prix 2004 und dem VBL-Supercup 2023
- Goalball mit der Europameisterschaft in 2019
Die Yachthäfen

Die beiden Yachthäfen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Regattabahnen und bieten aufgrund ihres baulichen Zustandes optimale Bedingungen gleichermaßen für die Athletinnen und Athleten sowie die Shore-Crews und Wettfahrtleitungen.

Daten Yachthafen Mittelmole
- 270 bewachte Liegeplätze
- Tiefgang max. 3,5 m
- Bootsbreite max. 7,0 m
- Bootslänge max. 15 m
- Slipanlage (2x), Sanitär- und Duschanlagen, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Stromanschluss, Internet, Lastkrananlage (7 t), Bootshalle (inkl. Vermessungsplattform + Wiegeeinrichtung), Sporthalle, Kraftraum, Sauna
- Hotel- und Restaurantbetrieb der Sportschule direkt im Yachthafen
- Betreiber ist der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern
Daten Yachthafen Hohe Düne
- 920 bewachte Liegeplätze
- Tiefgang max. 3,5 m
- Bootsbreite max. 6,7 m
- Bootslänge max. 60 m
- Slipanlage, Tankstelle (Diesel/Benzin), Lastkran- (40 t) & Mastkrananlage (1 t), Sanitär- und Duschanlagen, Breitbandinternet, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Hubschraubersonderlandeplatz, Stromanschluss bis 32 A, barierrefrei, Bootshalle
- 759 Parkplätze
- exklusiver Hotel- und Restaurantbetrieb
- Betreiber ist die Yachthafenresidenz Hohe Düne GmbH

Ostseestadion
Die präferierte Wettkampfstätte für Fußball ist das Ostseestadion betrieben durch die Ostseestadion GmbH & Co. KG. Dieses Stadion verfügt über eine Gesamtkapazität von ca. 21.000 Sitzplätzen für internationale Wettbewerbe.

Stadthalle Rostock
Die präferierte Indoor-Wettkampfstätte ist die StadtHalle Rostock in der Betreibung durch die InRostock GmbH mit einer Kapazität von ca. 4.600 Sitzplätze plus einem Willkommensfoyer mit 2.400 m² und mehreren weitere Sälen, Clubräumen, Lounges und Dachterrasse.
Die Unterbringung der Athletinnen und Athleten kann unterschiedlich organisiert werden. Es existieren unterschiedliche Möglichkeiten die nachfolgend erläutert werden.
Hotelgewerbe
Zum einen ist der Hotelkomplex Yachthafenresidenz Hohe Düne in vorherigen Olympiakampagnen zum Zweck eines Olympisches Dorfes errichtet worden. Des Weiteren stehen in Warnemünde ca. 10.000 Betten, in Rostock weitere ca. 7.000 Betten und im direkten Rostocker Umland (50km) ca. 40.000 weitere Betten zur Verfügung. Durch diese hervorragende touristische Entwicklung in und um Rostock sind die Unterbringung von ca. 700 - 800 Athletinnen und Athleten, sowie Offiziellen auf den ersten Blick kein Problem. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass die Olympischen Spiele in den Sommermonaten stattfinden und das ansässige Hotelgewerbe bereits durch ihre attraktiven Angebote sehr hohe Auslastungsquoten hat. Da kommt ein solches Großereignis nicht unbedingt gelegen. Aus diesem Grund wird die zweite Variante im Augenblick favorisiert.
Kreuzfahrtschiff
Favorisiert wird, aus Nachhaltigkeitsgründen, die Errichtung eines temporären Olympischen Dorfes mit entsprechender Unterbringung von Athletinnen & Athleten, Offiziellen, Pressevertreter*innen und weiterem Beteiligten auf einem, eigens für diese Zeit, angemieteten Kreuzfahrtschiff. Ein solches Schiff kann am Kreuzfahrtterminal in Warnemünde mit ausschließlich nachhaltig produziertem Landstrom versorgt und betrieben werden. Die notwendige Größe kann hinsichtlich der Anzahl an Betten und Kabinen klar definiert werden. Zudem können die Decks und Einrichtungen auf einem solchen Schiff leicht voneinander getrennt werden, damit Zugangskontrollen den Verkehr nur für bestimmte Personengruppen zulassen. Die logistische Anbindung eines solchen Schiffes ist exzellent mit einer fußläufigen ICE-Anbindung, entsprechenden Parkplätzen sind in unmittelbarer Nähe vorhanden und es existiert eine fußläufige Verbindung zu den Trainings- und Wettkampfstätten.
Bei dieser Lösung erübrigen sich die vordergründigen Nachhaltigkeitsdimensionen, da eine Nachnutzung nicht vorgesehen ist, sondern das Schiff nach der Veranstaltung in seinen Regelbetrieb übergeht. Damit ist das olympische Dorf der Athletinnen und Atheleten nicht für die Wohnungsbauplanung der Hanse- und Universitätsstadt vorgesehen. Zudem sind die Anleger im Hafen von Warnemünde (Cruise Terminals) mit einer ausreichenden Kapazität vorhanden, so dass auch der reguläre Kreuzfahrtbetrieb als wichtige touristische und wirtschaftliche Größe in Rostock nicht negativ beeinträchtigt ist.
Erschließung der Mittelmole
Als weitere Option steht die Planung der Mittelmole im Ortsteil Warnemünde seit längerer Zeit in der innerstädtischen Debatte. Da es bislang und in naher Zukunft keine belastbare Beschlusslage zu diesem Gelände gibt, könnten die Bedarfe eines möglichen olympischen Segelstandortes, u.a. im Kontext eines olympischen Dorfes, ebenfalls berücksichtigt werden. Hierzu wäre es nötig, das gesamte Areal in die innerstädtische Wohnungsbauplanung einzubeziehen. Die Bebauung selbst steht dann allerdings in Konflikt mit den auf der Mittelmole genutzten Flächen im rahmen ebensolcher Segelsportgroßveranstaltungen, wenn sie bebaut werden würde. Dieser Konflickt lässt sich nur schwer auflösen.

Zuschauererlebnisse
Das Alleinstellungsmerkmal des Segelreviers Rostock-Warnemünde liegt eindeutig in einmaligen Verbindung von internationalem Spitzensegelsport und der Nähe für Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Regattabahnen sind vom Strand mit bloßem Auge einzusehen. Medalraces finden direkt vor dem Strand statt. Dennoch bleibt die nötige Ruhe für Athletinnen und Athleten sowie für die Wettfahrtleitungen durch die isolierte Lage des Yachthafens auf der Mittelmole erhalten. Das ist Segelsport direkt zum Anfassen - egal ob vom Strand, den Molen, der Promenade oder der Steilküste aus!
Verkehrsinfrastruktur
Die vorhandene Infrastruktur für den notwendigen An- und Abreiseverkehr zu den Sportveranstaltungen wird von allen gleichermaßen genutzt.

Rostock ist durch die Autobahnen A20 und A 19 gleichmaßen an die Metropolen Hamburg (2 h Fahrtzeit) und Berlin (2,5 h) angebunden. Als Besonderheit ist die ökologisch nachhaltigere Bahnverbindung mit dem Standard ICE bis 500 m vor den Yachthafen Mittelmole vollständig erschlossen. Im Rahmen von Sonderzügen könnten die Metropolen Hamburg und Berlin 1,5 h Fahrtzeit erreicht werden. Darüber hinaus existieren Fährverbindungen in den gesamten Ostseeraum zu den internationalen Partnern. Der militärisch und zivil genutzte Flughafen Rostock-Laage ist in 30 Minuten zu erreichen und steht 24/7 zur Verfügung.