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Bericht der Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger während der Sitzung der Bürgerschaft

Pressemitteilung vom 05.07.2023 - Rathaus / Bürgerschaft

Es gilt das gesprochene Wort, schriftliche Ergänzungen finden Sie am Ende des Berichtes.

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
liebe Mitglieder der Bürgerschaft,

am vergangenen Sonnabend konnten wir die 85. Warnemünder Woche eröffnen. Dieses Event ist ein renommiertes Sportereignis, eine Kulturveranstaltung und natürlich geht es auch um die Identität der Warnemünderinnen und Warnemünder. Ich möchte mich herzlich bei allen Beteiligten bedanken und nochmal betonen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement für die Warnemünder Woche ist. Danke für den beherzten Einsatz!

Ehrenamt spielt auch am 15. Juli eine große Rolle, wenn der diesjährige Christopher Street Day stattfindet. Eine stetig größer gewordene Demonstration, die nicht als laut und bunt und schrill deklassiert werden möchte, sondern sich der Vielfalt widmet und gesellschaftskritische, politische und soziale Fragen stellt. Ich lade Sie herzlich ein, am 15. Juli dabei zu sein.

Vor drei Wochen war unsere Stadt Gastgeberin für die 23 Mitglieder der Delegation der Dominikanischen Republik zu den Special Olympics World Games. Zahlreiche Aktivitäten wurden den Athletinnen und Athleten geboten. Zum Beispiel ein Besuch des Ostseestadion oder ein Training mit dem Rostocker Goalballclub Hansa e.V. Diese und viele weitere wunderbare Initiativen wären ohne ehrenamtlichen Einsatz undenkbar. Daher möchte ich mich an dieser Stelle für das großartige Engagement und die vielfältige Unterstützung recht herzlich bedanken! Auch bei unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung. Ihr habt einen tollen Job gemacht!

Meine Damen und Herren,

Expert*innen eines Kampfmittel-Räumdienstes und Archäolog*innen sind seit März am künftigen Rathaus-Anbau auf der Suche nach Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg und Zeugnissen der Stadtgeschichte. Die Archäolog*innen entdeckten drei ungewöhnlich gut erhaltene Holzkeller aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Mehr Informationen dazu ergänzen wir schriftlich im Bericht.

Die neue Feuer- und Rettungswache 3 zwischen Dierkow und Toitenwinkel ist fertig. Sie konnte am Freitag feierlich eingeweiht werden. Das rund 28 Millionen Euro umfassende Neubau-Vorhaben ist jetzt Heimstätte der Berufsfeuerwehr, einer Freiwilligen Feuerwehr sowie der zentralen Rettungswache „Ost“. Auf diesen Standort können wir sehr stolz sein und ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die dieses Vorhaben geplant, realisiert und unterstützt haben!

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Beschluss vom 29. März 2023 hatten Sie mich beauftragt, ein Verhandlungsergebnis zum Kesselbornpark zur Entscheidung vorzulegen. Der Prüfprozess erweist sich durch bauplanungsrechtliche Vorgaben und die darauf abzustimmenden sportfachlichen Bedarfe in Bezug auf die Dreifeld-Halle als komplex. Hinzu kommt, dass die zu untersuchenden Kauf- und Finanzierungsmodelle auf der Ausgabenseite mit möglichen Einnahmeszenarien in Relation gesetzt und für etwaige Unterdeckungen Finanzierungsquellen aufgetan werden müssen. In Bezug auf den weitergehenden Prüfauftrag, das Digitale Innovationszentrum auf dem Areal unterzubringen, sind mögliche Überschneidungen mit dem Prüfauftrag zu einer Machbarkeitsstudie Kreativquartier zu beachten und ein gesamt tragfähiges Ergebnis zu erarbeiten. Ein Ergebnis soll Ihnen im September 2023 vorgelegt werden. Dafür bitte ich um Verständnis.

Meine Damen und Herren,

zu guter Letzt, ich hatte im Hauptausschuss bereits über die diesjährige OB-Ausfahrt zur Hanse Sail informiert: Ich möchte diese Veranstaltung anders handhaben und habe mich entschieden, dieses Jahr Menschen einzuladen, die sich fortwährend um Angehörige kümmern, die Hilfe im alltäglichen Leben benötigen und nicht alleine ihren Tag bestreiten können. Pflegearbeit für die Liebsten zu leisten, füreinander da zu sein, und das neben der Arbeit, dem Studium oder während der Rente, ist ein ehrenwertes Engagement und ein Zeichen besonderer Nächstenliebe. Hierfür möchte ich einmal anders Danke sagen und diesen wundervollen Menschen eine kleine Auszeit am Hanse Sail-Freitag, dem 11. August, ermöglichen. An Bord der „Morgenster“ geht es ab dem Stadthafen auf eine fünfstündige Ausfahrt. Wer mit dabei sein möchte, kann sich hierfür mit Namen und Telefonnummer bis zum 13. Juli per E-Mail an protokoll-ob@rostock.de anmelden. Für den Fall, dass es mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze auf dem Schiff gibt, entscheidet das Los.

Ich wünsche Ihnen für die vor uns liegenden Urlaubswochen eine erholsame Zeit!
Vielen Dank.

Schriftliche Ergänzungen und weitere Themen

Zur Warnemünder Woche:

Noch bis Sonntag messen sich über 2.000 Seglerinnen und Segler auf der Ostsee vor Warnemünde. Unterschiedliche Bootsklassen-Rennen gestalten die einzelnen Segeltage. Am zweiten Wochenende steht nicht nur das mittlerweile 25. Drachenbootfestival auf dem Programm. Beach Lacrosse und Beach Rugby bestimmen die SportBeachArena. Zahlreiche Konzerte, aber auch Wunschfilm-Kino runden das vielfältige Programm kulturell ab.

Zum CSD:

Am Montag starteten die so genannten HanseQueer-Kulturwochen. Ziel der Veranstaltungen ist es, über die Lebensbedingungen von queeren Menschen aufzuklären, gegenseitige Akzeptanz zu fördern, Diskriminierungen sichtbar zu machen und gemeinsam abzubauen.

Das Motto des diesjährigen CSD lautet: „Rostock - kein Ort für Queerfeindlichkeit“. Der CSD startet am 15. Juli um 12 Uhr auf dem Neuen Markt, die Demonstration beginnt von dort aus 13 Uhr, die Abschlusskundgebung findet auf der Haedgehalbinsel am Stadthafen ab 15 Uhr statt.

Zu den archäologischen Funden:

Die Wände des Kellers sind fast zwei Meter hoch erhalten. Mit einer dendro-chronologischen Untersuchung der verwendeten Hölzer wird sich das Fälldatum der Bäume recht exakt bestimmen lassen. Das ist nicht nur für Rostock selbst, sondern auch überregional bemerkenswert. Die Bewohner*innen der Häuser waren wahrscheinlich kleine Handwerker untergeordneter Gewerke. Nicht zuletzt wurden beim großen Stadtbrand im Jahr 1677 und durch die alliierten Bombenangriffe ab 1942 viele Zeugnisse der Stadtgeschichte zerstört. Zu den herausragenden Kleinfunden gehören zahlreiche Metallobjekte aus Blei und Zinn, die einst als Verzierung von Kleidungsstücken Verwendung fanden. Von besonderem Interesse sind drei Pilgerzeichen aus dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert: Zeugen einer Wallfahrt nach Köln sowie in das französische Rocamadour.

Zur Feuer- und Rettungswache:

Durch die Verlegung der Feuer- und Rettungswache 3 aus dem Seehafen verkürzen sich die Eintreffzeiten für medizinische Notfälle in Dierkow und Toitenwinkel. Zugleich werden mit der Verlegung des Notarzteinsatzfahrzeuges aus dem Hansaviertel in den Nordosten die Eintreffzeiten und die Einsatzzahlen der Notarzteinsatzfahrzeuge für das Stadtgebiet Rostock optimiert. Mit der Integration des Rettungswagens des ASB in die neue Rettungswache verbessert sich auch die Verfügbarkeit von Rettungsmitteln im Nordosten.
Mit dem Einzug verbessern sich die Arbeitsbedingungen für alle Einsatzkräfte erheblich. In dem Gebäudekomplex befinden sich moderne Sozialräume und bestens ausgerüstete Schulungsräume für die Aus- und Fortbildung. Perspektivisch werden bis zu 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Brandschutz/Rettungsdienst und Katastrophenschutz, des ASB Rostock und der Universitätsmedizin sowie der Freiwilligen Feuerwehr in dem Gebäudekomplex ihren Dienst verrichten.

Zu Rostocks Stadtradelnden:

Sie haben in diesem Jahr alle Rekorde gebrochen: 3.773 Radlerinnen und Radler haben in diesem Jahr mitgemacht, das sind 18 % mehr Teilnehmende als im Vorjahr. Sie sind in den drei Wochen vom 14. Mai bis 3. Juni insgesamt 713.604 Kilometer geradelt, das waren 166.000 Kilometer mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022. So hat jede Person während des STADTRADELN-Zeitraums durchschnittlich 215 km mit dem Rad zurückgelegt. An der Aktion haben dieses Jahr 199 Teams teilgenommen. Jede mit dem Fahrrad zurückgelegte Strecke ist eine eingesparte Autofahrt. Somit kann das Ergebnis auch in stolzen 116 Tonnen eingespartem CO2 ausgedrückt werden.

Die mit der Stadtradeln-App aufgezeichneten Daten werden nun anonymisiert durch das Klima-Bündnis wissenschaftlich aufbereitet und geben Aufschluss, wo der Radverkehr besonders gut fließt und wo nachgebessert werden muss. So kann in den nächsten Jahren eine bedarfsorientierte Erweiterung der Radinfrastruktur erfolgen.

Zur Reihe „Universität im Rathaus“:

Wissenschaftliche Erkenntnisse auch Laien zu präsentieren ist das Ziel der Veranstaltungsreihe „Universität im Rathaus“, die seit vergangenem Jahr etwa viermal pro Semester stattfindet. Am 25. Mai ging es um maritime Technologien, am 22. Juni um das Thema Nachhaltigkeit. Während der Hanse Sail am 10. August heißt es bei Science@Sail im Stadthafen „Ab(gasfrei) in den Urlaub“ mit einer Debatte rund um die Vision einer klimaneutralen Schifffahrt. Und um die Zukunft des Lernens mit Datenbrille und Künstlicher Intelligenz geht es am 28. September hier im Bürgerschaftsaal. Ich freue mich sehr, dass unser jüngstes Kooperationsprojekt von Universität und Stadt so gut angenommen wird, und lade Sie recht herzlich dazu ein.