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OB Eva-Maria Kröger erinnert an Bücherverbrennungen vor 90 Jahren

Pressemitteilung vom 08.05.2023

„Vor 90 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden auch in Rostock tausende Bücher im Rahmen einer martialisch aufgezogenen Kundgebung verbrannt“, erinnert Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger an eines der dunkelsten Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte. Nachdem bereits Anfang Mai 1933 Mitglieder der NS-Studierendenschaft sowie NSDAP-Aktivistinnen und -Aktivisten Büchereien in der Stadt geplündert hatten, wurden die Bücher dann auf dem ehemaligen Vögenteichplatz aufgeschichtet und in Brand gesteckt. Darunter befanden sich Werke u.a. von Bertolt Brecht, Heinrich Mann, Erich Kästner, Erich Maria Remarque und Kurt Tucholski.

„Die Erinnerung an diesen enorm symbolträchtigen Schlag gegen Kultur und Meinungsfreiheit müssen wir auch heute wach halten“, unterstreicht die Oberbürgermeisterin. „Denn die Bücherverbrennungen waren Teile des Anfangs einer mörderischen Diktatur, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat und nicht nur unsere Stadt, sondern weite Teile Europas in Schutt und Asche legte.

Die Freiheit der Kunst und der Literatur ist ein hohes Gut, das auch heute nicht selbstverständlich ist. In einer Zeit, in der digitale Medien Botschaften immer schneller verbreiten und Falschmeldungen, Hass und Abgrenzung alltäglich geworden sind, muss die Meinungsfreiheit Teil unserer DNA bleiben.“

Am 10. Mai 1933 fanden in etwa 100 deutschen Städten Bücherverbrennungen statt. Die „Aktion wider den undeutschen Geist“ der nationalsozialistisch dominierten Deutschen Studentenschaft in etwa 20 Universitätsstädten richtete sich gegen jüdische und andere verfemte Autorinnen und Autoren. Heute erinnert der „Tag des Buches“ am 10. Mai an die Ereignisse.