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Na­vi­ga­ti­on

Bür­ger­be­geh­ren und Bür­ger­ent­scheid

Mit­tels ei­nes Bür­ger­ent­schei­des kön­nen in ei­ner Ge­mein­de wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses durch die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger selbst ent­schie­den wer­den. Wel­che An­ge­le­gen­hei­ten die­sem Ver­fah­ren nicht zu­gäng­lich sind, ist ge­setz­lich ge­re­gelt. Die Durch­füh­rung ei­nes Bür­ger­ent­schei­des kann durch die Bür­ger­schaft mit der Mehr­heit al­ler ih­rer Mit­glie­der be­schlos­sen wer­den. Gleich­zei­tig wer­den die zu ent­schei­den­de Fra­ge und der Zeit­punkt der Durch­füh­rung des Bür­ger­ent­schei­des fest­ge­legt. Ein Be­schluss, der die Ab­be­ru­fung des Ober­bür­ger­meis­ters durch ei­nen Bür­ger­ent­scheid zum Ziel hat, be­darf der Mehr­heit von zwei Drit­teln der Mit­glie­der der Bür­ger­schaft.

Der Bür­ger­ent­scheid ent­fällt, wenn die Bür­ger­schaft oder der Haupt­aus­schuss die Durch­füh­rung der be­an­trag­ten Maß­nah­me be­schlie­ßt. Bei ei­nem Bür­ger­ent­scheid ist die ge­stell­te Fra­ge in dem Sin­ne ent­schie­den, wie sie von der Mehr­heit der ab­ge­ge­be­nen gül­ti­gen Stim­men be­ant­wor­tet wur­de, so­fern die­se Mehr­heit min­des­tens 25 % der Stimm­be­rech­tig­ten be­trägt. Ist die­se Mehr­heit nicht er­reicht wor­den, ent­schei­det die Bür­ger­schaft.

Da­mit ein Bür­ger­ent­scheid zur Ab­be­ru­fung ei­nes Ober­bür­ger­meis­ters er­folg­reich ist, be­darf es ei­ner Mehr­heit von zwei Drit­teln der ab­ge­ge­be­nen gül­ti­gen Stim­men, wo­bei die­se Mehr­heit min­des­tens ei­nem Drit­tel der Stimm­be­rech­tig­ten ent­spre­chen muss.

Auf In­itia­ti­ve der Bür­ger kann durch ein Bür­ger­be­geh­ren die Durch­füh­rung ei­nes Bür­ger­ent­schei­des be­an­tragt wer­den. Rich­tet sich der An­trag ge­gen ei­nen Be­schluss der Bür­ger­schaft, so muss die­ser in­ner­halb von sechs Wo­chen nach der Be­kannt­ga­be des Be­schlus­ses ge­stellt wer­den. Ei­ne Ab­be­ru­fung des Ober­bür­ger­meis­ters durch ei­nen Bür­ger­ent­scheid kann nicht durch ein Bür­ger­be­geh­ren be­an­tragt wer­den.

Das Bür­ger­be­geh­ren muss schrift­lich an die Prä­si­den­tin bzw. den Prä­si­den­ten der Bür­ger­schaft ge­rich­tet wer­den. Es muss die zu ent­schei­den­de Fra­ge, ei­ne Be­grün­dung und ei­nen durch­führ­ba­ren Vor­schlag zur De­ckung der Kos­ten der ver­lang­ten Maß­nah­me ent­hal­ten so­wie von min­des­tens 4.000 Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, die am Tag des Ein­gangs des An­tra­ges bei der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock zur Kom­mu­nal­wahl wahl­be­rech­tigt sind, un­ter­zeich­net sein.

Der ers­te Bür­ger­ent­scheid in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock war der am 24. Sep­tem­ber 2017 zu­sam­men mit der Bun­des­tags­wahl durch­ge­führ­te Ent­scheid über die Ver­le­gung des "Tra­di­ti­ons­schif­fes".