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Stadtverwaltung arbeitet künftig kinderfreundlicher

Pressemitteilung vom 26.05.1999

26. Mai 1999

Stadtverwaltung arbeitet künftig kinderfreundlicher

Die Rostocker Stadtverwaltung soll ab 1. Juni 1999 kinderfreundlicher arbeiten. Das sieht eine Geschäftsanweisung des OB vor, die der Bürgerschaft am 2. Juni zur Information vorliegt. Danach wird künftig bei allen Entscheidungsprozessen geprüft, ob die Interessen von Kindern und Jugendlichen ausreichend berücksichtigt sind. Ist das nicht der Fall, sollen Planungen und Vorhaben in diesem Sinne optimiert werden. Dabei gilt als Kind jeder noch nicht volljährige Mensch, so wie das die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes vorsieht. "Das eigens entwickelte Prüfverfahren zur Kinderfreundlichkeit soll die kindliche Entwicklung sowie die Erziehung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten fördern", unterstreicht Oberbürgermeister Arno Pöker. "Im Rahmen der Geschäftsanweisung kann eine kinderfreundliche Stadtverwaltung auch auf eine kinderfreundliche Stadt Einfluß nehmen. Das heißt, daß die Zukunft der Hansestadt so geplant und gestaltet werden soll, daß ein kindgerechtes und familienfreundliches Umfeld stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. Kinder sind unsere Zukunft und deshalb müssen die Interessen der Kinder berücksichtigt werden", faßt Pöker zusammen.

Geprüft werden dabei Aspekte der Gesundheit und Sicherheit, aber auch ob und wie Kinder Angebote gleichberechtigt nutzen und gebrauchen können. Dabei geht es nicht nur um Spielplätze und Sportflächen, Schulen und Kindertagesstätten. Anhand eines umfangreichen Prüfkatalogs werden mehr als siebzig unterschiedliche Kriterien abgefragt, die vom Spielraum für Kinder und Jugendliche im Wohngebiet bis zur kindgerechten Verkehrsplanung und Verkehrsregelung reichen, von einer entsprechenden Infrastruktur für Kinder und Familien bis zur Gestaltung der Wohnungen und des Wohnumfelds. Das Prüfergebnis wird jeweils schriftlich festgehalten. So wird zum Wohnumfeld beispielsweise geprüft, ob Angsträume und Nutzungkonflikte vermieden werden, ob sichere und gut beleuchtete Wege vorhanden sind sowie Spielecken und Sitzmöglichkeiten. In Sachen Verkehrsplanung wird nach Spielstraßen zu fragen sein, nach sicheren Überwegen und Ampelanlagen, die Kinder selbst bedienen können.

Auf die Kinderfreundlichkeit soll schließlich auch bei der Gestaltung öffentlicher Einrichtungen geachtet werden. Dabei ist an Angebote für unterschiedliche Altersgruppen gedacht, aber auch an kindgerechtes Mobiliar oder familienfreundliche Öffnungszeiten. An dem Prüfverfahren für eine kinderfreundliche Stadtverwaltung haben neben der Kinderkoordinatorin Angelika Stiemer insgesamt 28 Ämter, Einrichtungen und Bereiche der Stadtverwaltung mitgearbeitet.