Home
Na­vi­ga­ti­on

Aben­teu­er Tra­di­ti­ons­schiff

Mel­dung vom 26.07.2024 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Fin­ni­scher Lu­xus, Spa­ni­sche Kü­che und schwe­di­sche Her­zen: Hier kann man auf der Han­se Sail 2024 noch mit­se­geln

Je­des der über 100 Schif­fe, dass die Han­se Sail be­sucht, hat ei­ne be­son­de­re Ge­schich­te, die man im Rah­men ei­ner Aus­fahrt haut­nah er­le­ben kann. Drei die­ser Schif­fe – die JO­AN­NA SA­TUR­NA, die PA­SCUAL FLO­RES und die TRE HJÄR­TAN – sind so­gar ex­tra von der Han­se Sail für ih­re Gäs­te ge­char­tert wor­den und ha­ben zum Teil noch Plät­ze zum Mit­se­geln frei. Los geht es preis­lich be­reits ab 76 Eu­ro.

„Jo­an­na Sa­tur­na“ hat sich für ihr Al­ter rich­tig gut ge­hal­ten: Der Scho­ner ist mehr als 120 Jah­re alt. Das Be­son­de­re: Sie hat im­mer noch die glei­che Grö­ße wie in jun­gen Jah­ren. „Nach dem 1. Welt­krieg wur­den vie­le Schif­fe ver­län­gert“, er­zählt Eig­ner Mik­ko Kar­vo­nen. „Denn es gab gro­ßen Be­darf an Trans­port­mög­lich­kei­ten, und vie­le Schif­fe wa­ren zer­stört.“ Die­ses Ex­em­plar je­doch wur­de Ori­gi­nal er­hal­ten.

Lu­xus un­ter fin­ni­scher Flag­ge

Zu An­fang wur­de das Schiff als He­rings­log­ger für den Ein­satz an der nie­der­län­di­schen Küs­te ge­nutzt. Spä­ter bau­te ei­ne Ham­bur­ger Ree­de­rei es zu ei­nem Fracht­seg­ler mit Mo­tor um. Wei­te­re Jah­re ver­gin­gen ehe der Gaf­fel­scho­ner er­neut re­no­viert wur­de und seit 2005 auch wie­der un­ter Se­geln fährt.

Nach­dem die „Jo­an­na Sa­tur­na“ mehr­fach ver­kauft wor­den war, se­gelt es nun un­ter fin­ni­scher Flag­ge. Vier bis sechs Fin­nen al­ler Al­ters­grup­pen ge­hö­ren zur Crew. Das ehe­ma­li­ge Fracht­schiff bie­tet Lu­xus, ist so­gar mit ei­ner Sau­na aus­ge­stat­tet. Für den Han­se-Sail-Don­ners­tag und -Sonn­tag gibt es noch freie Plät­ze
für Gäs­te.

Pre­mie­re für ein Lot­sen­boot

Auch ei­nes der Schif­fe, die in die­sem Jahr zum ers­ten Mal an der Han­se Sail teil­neh­men, ist schon über 100 Jah­re alt: Der Gaf­fel­scho­ner „Pa­scual Flo­res“ lief 1917 in Tor­re­vie­ja vom Sta­pel. „Es hat ein spe­zi­el­les De­sign, das ty­pisch ist für die spa­ni­sche Mit­tel­meer­küs­te“, er­zählt Uli­ses Custo­dio von der Nao Vic­to­ria Stif­tung, die das Schiff be­treibt. „Es ist ein so­ge­nann­tes Pai­le­bo­te – das kommt vom Be­griff Lot­sen­boot.“

In sei­nen ers­ten Jah­ren war das Schiff als Fracht­seg­ler haupt­säch­lich auf dem Mit­tel­meer un­ter­wegs, trans­por­tier­te Salz aus den Sa­li­nen der Um­ge­bung sei­nes Hei­mat­ha­fens, aber auch Obst und an­de­res Stück­gut. Im Lauf der Jahr­zehn­te wur­de es mehr­fach um­ge­baut und be­kam im­mer wie­der neue Be­sit­zer. Vor 25 Jah­ren er­warb die Stadt­ver­wal­tung von Tor­re­vie­ja den Scho­ner zu­rück. Nach um­fang­rei­cher Sa­nie­rung ist nun als Aus­hän­ge­schild der Stadt un­ter­wegs.

Dau­er­haft an Bord ist ei­ne Crew von et­wa zehn bis zwölf Per­so­nen, haupt­säch­lich aus Spa­ni­en. „Da­zu kom­men acht bis elf Trai­nees, die vor al­lem aus Nord­eu­ro­pa kom­men“, sagt Uli­ses. „Sie sind zwi­schen 16 und 42 Jah­ren alt.“ Aus­fahr­ten
fin­den an al­len Sail-Ta­gen je­weils 10 bis 14 Uhr und 15 bis 19 Uhr (Sonn­tag nur vor­mit­tags) statt. Im Preis ent­hal­ten sind ein Be­grü­ßungs­ge­tränk und Snacks der re­gio­na­len spa­ni­schen Kü­che.

Mit drei Her­zen un­ter­wegs

Mar­tin Ols­son ist schon seit 1988 mit drei Her­zen un­ter­wegs: „Tre Hjär­tan“ hei­ßt näm­lich der Scho­ner, den er da­mals kauf­te und re­stau­rier­te. Seit Mit­te der 1990er Jah­re nutzt er das Schiff im Char­ter­ge­schäft, bie­tet Aus­fahr­ten für ein paar Stun­den oder auch Ta­ge an. Ma­xi­mal 26 Gäs­te kön­nen an Bord über­nach­ten.

Für sie gibt es nicht nur be­que­me Ka­bi­nen, son­dern auch ei­nen Sa­lon und ei­ne Bar. Vor­her se­gel­te das Schiff, ge­baut 1946, un­ter dem Na­men „Gun­nel af Borgå“. Es wur­de für Fracht­fahr­ten vor­wie­gend zwi­schen Finn­land und Schwe­den ein­ge­setzt. Heu­te hat es sei­nen Lie­ge­platz im schwe­di­schen Halm­stad di­rekt vor dem Schloss.

Mit­seg­ler pa­cken an

„Dort wer­den ge­ra­de noch ei­ni­ge Ar­bei­ten er­le­digt, zum Bei­spiel wird das Deck ge­schlif­fen“, er­zählt der Eig­ner. „Dann sieht es aus wie neu, wenn wir nach Ros­tock kom­men.“ Acht bis zwölf Leu­te ge­hö­ren zur stän­di­gen Crew. „Ich ha­be meh­re­re Ka­pi­tä­ne, aber ich selbst bin Ma­tro­se, Ma­schi­nist und Kaf­fee­ko­cher“, sagt der 60-Jäh­ri­ge. Die „Tre Hjär­tan“ wird im Au­gust di­rekt von Halm­stad über Mal­mö nach Ros­tock kom­men. Die Über­fahrt dau­ert et­wa 24 bis 26 Stun­den. Wäh­rend der täg­li­chen Aus­fahr­ten
zur Han­se Sail wird die Crew dann tat­kräf­tig von Mit­seg­ler*in­nen un­ter­stützt. Hier kann man be­reits ab 76 Eu­ro da­bei sein.

Die Han­se Sail 2024

fin­det von 8. bis 11. Au­gust in Ros­tock statt. Sie wol­len bei der Han­se Sail mit­se­geln? Das ge­sam­te Pro­gramm mit al­len Teil­neh­mer­schif­fen der Han­se Sail kann man auf han­se­sail.com
fin­den. Dort kann man auch die Törns bu­chen. Das Han­se Sail Bü­ro ist dar­über hin­aus te­le­fo­nisch (0381 38129 74 / -75) er­reich­bar oder bie­tet vor Ort Be­ra­tungs­ge­sprä­che (War­now­ufer 65).