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Na­vi­ga­ti­on

Um­welt­preis

An­läss­lich des In­ter­na­tio­na­len Welt­um­welt­ta­ges am 5. Ju­ni wur­de heu­te, am 6. Ju­ni 2024, der Um­welt­preis der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock 2024 im Fest­saal des Ros­to­cker Rat­hau­ses ver­lie­hen.

Ge­ehrt wur­den

  • der Ver­ein Ros­tock Müll­frei e.V. und
  • das Ak­ti­ons­bünd­nis Saat­gut-Viel­falt (RENN.nord MV in Ver­tre­tung).

Das Preis­geld wird ge­teilt und zu glei­chen Tei­len an bei­de Preis­trä­ger ver­ge­ben.

Mit dem auf 3.500 Eu­ro do­tier­ten Preis wür­digt die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock al­le zwei Jah­re her­aus­ra­gen­de eh­ren­amt­li­che Leis­tun­gen auf dem Ge­biet des Um­welt- und Na­tur­schut­zes. Der Preis soll die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Um­welt­pro­ble­men in der Öf­fent­lich­keit för­dern und An­rei­ze für ei­ne wir­kungs­vol­le Be­wäl­ti­gung schaf­fen.

Ins­ge­samt 13 Be­wer­bun­gen wa­ren für den dies­jäh­ri­gen Um­welt­preis ein­ge­gan­gen. Da­mit hat­te sich die An­zahl der Vor­schlä­ge im Ver­gleich zur letz­ten Wür­di­gung fast ver­dop­pelt. Das The­men­spek­trum reicht von (Ein­weg-Plas­tik) Müll, Kreis­lauf­wirt­schaft, Kli­ma­schutz, nach­hal­ti­ger Le­bens­wei­se über na­tur­na­hes Gärt­nern und gar­ten­päd­ago­gi­sche An­ge­bo­te in Ge­mein­schafts­gär­ten, Saat­gut-Viel­falt und Bio­di­ver­si­tät, eh­ren­amt­li­chen Ar­ten­schutz (Am­phi­bi­en- und Rep­ti­li­en­schutz) bis zum Moor­schutz.

„Die­ser Preis zeugt wie­der ein­drucks­voll von den vie­len krea­ti­ven Ide­en und dem eh­ren­amt­li­chen En­ga­ge­ment für den Um­welt- und Kli­ma­schutz in Ros­tock. Na­tur­be­geis­ter­te al­ler Ge­ne­ra­tio­nen fin­den sich ge­mein­sam bei Pro­jek­ten zu­sam­men, um un­se­re grü­ne Stadt am Was­ser wei­ter­hin nach­hal­tig und le­bens­wert zu ge­stal­ten. Dies ist ei­ne mit­rei­ßen­de Bot­schaft für ein kli­ma­freund­li­ches Ros­tock der Zu­kunft“, dank­te Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger den Be­wer­ber*in­nen für ihr En­ga­ge­ment.

Auch Ros­tocks Se­na­to­rin für Stadt­pla­nung, Bau, Kli­ma­schutz und Mo­bi­li­tät Dr. Ute Fi­scher Gä­de wür­dig­te die Viel­zahl, the­ma­ti­sche Band­brei­te und ho­he Qua­li­tät der in die­sem Jahr ein­ge­reich­ten Be­wer­bun­gen. „Das En­ga­ge­ment von Ver­ei­nen, Ver­bän­den, In­itia­ti­ven und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen wie Ki­tas und Schu­len nimmt ste­tig zu“, un­ter­strich sie. „Al­le Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber ma­chen mit ih­rer wich­ti­gen Ar­beit vor al­lem die Um­welt und das Kli­ma un­se­rer Re­gi­on zu Ge­win­nern. Sehr viel eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment steckt in den Ak­ti­vi­tä­ten, die von den Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten grö­ß­ten­teils in ih­rer Frei­zeit or­ga­ni­siert wer­den, oft­mals auch un­ter Ein­satz ei­ge­ner fi­nan­zi­el­ler Mit­tel. Die­ses Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl für un­se­re Um­welt und die nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen ist kei­nes­wegs selbst­ver­ständ­lich! Ich dan­ke al­len Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern sehr herz­lich.“

Aus­zü­ge aus der Re­de der Se­na­to­rin Dr. Ute Fi­scher-Gä­de zur Wür­di­gung der Preis­trä­ger*in­nen

Um­welt­preis­trä­ger 2024: Ver­ein Ros­tock Müll­frei e.V.

„Der Ver­ein Ros­tock Müll­frei e.V. leis­tet mit Müll­sam­mel­ak­tio­nen und Auf­klä­rung ei­nen her­aus­ra­gen­den Bei­trag für ein müll­frei­es Ros­tock. Bei re­gel­mä­ßi­gen Müll­samm­lun­gen im Stadt­ge­biet mo­bi­li­siert und ver­netzt der Ver­ein im­mer mehr Ein­woh­ner*in­nen ver­schie­de­nen Al­ters und so­zia­ler Her­kunft. Das ge­mein­sa­me Müll­sam­meln macht Grün­flä­chen, Parks und öf­fent­li­che Plät­ze wie­der at­trak­ti­ver und er­hält Flo­ra und Fau­na. Die­ses sicht­ba­re Zei­chen des En­ga­ge­ments der Ros­to­cker*in­nen für ei­ne sau­be­re Um­welt stärkt das Be­wusst­sein für die The­ma­tik. Mit Work­shops an Schu­len und In­for­ma­ti­ons­kam­pa­gnen er­höht Ros­tock Müll­frei das Ver­ständ­nis für die Ur­sa­chen und Kon­se­quen­zen von Um­welt­ver­schmut­zung. Die Kom­bi­na­ti­on von Ak­ti­on und Prä­ven­ti­on bil­det ei­nen ganz­heit­li­chen An­satz für ein müll­frei­es Ros­tock. Seit der ers­ten Müll­sam­mel­ak­ti­on im Früh­jahr 2021 hat sich viel ge­tan: Aus der In­itia­ti­ve ist der gut or­ga­ni­sier­te Ver­ein Ros­tock Müll­frei e.V. er­wach­sen. Mit Spen­den und ma­te­ri­el­ler Un­ter­stüt­zung konn­te ei­ne pro­fes­sio­nel­le Aus­rüs­tung für die Hel­fen­den be­schafft und der Ver­ein wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Er prä­sen­tiert sich über ei­ne zeit­ge­mä­ße Öf­fent­lich­keits­ar­beit. Das En­ga­ge­ment von Ros­tock Müll­frei zeigt, dass durch ge­mein­schaft­li­che An­stren­gung, Sen­si­bi­li­sie­rung und ak­ti­ve Teil­nah­me der Ein­woh­ner*in­nen ein si­gni­fi­kan­ter Er­folg im Kampf ge­gen die Um­welt­ver­schmut­zung er­reicht wer­den kann.“

Um­welt­preis­trä­ger 2024: Ak­ti­ons­bünd­nis Saat­gut-Viel­falt

„Das Ak­ti­ons­bünd­nis Saat­gut-Viel­falt en­ga­giert sich her­aus­ra­gend für die Be­wah­rung von Saat­gut­viel­falt und Bio­di­ver­si­tät. Saat­gut ist ein wich­ti­ges Kul­tur­gut und Grund­stein der Er­näh­rung. We­ni­ge Gro­ß­kon­zer­ne be­herr­schen den welt­wei­ten Saat­gut­markt, er­he­ben Pa­ten­te und Li­zen­zen. Dies geht ein­her mit der Ver­drän­gung von tra­di­tio­nel­lem, sa­men­fes­tem Saat­gut zu­guns­ten von hy­bri­dem Saat­gut. Hy­brid­saat­gut ist we­ni­ger an­ge­passt an lo­ka­le Um­welt­be­din­gun­gen, er­for­dert meist Pes­ti­zid­ein­satz und kann von Land­wirt*in­nen nicht ver­mehrt wer­den. Es ist „Ein­weg­saat­gut“. Die Sor­ten­viel­falt hat sich da­bei dras­tisch re­du­ziert. Aber Bio­di­ver­si­tät ist über­le­bens­wich­tig! Der Rück­gang der ge­ne­ti­schen Viel­falt der Kul­tur­pflan­zen ist in Zei­ten der Kli­ma­kri­se ei­ne Be­dro­hung für un­se­re Er­näh­rungs­si­cher­heit. Des­halb ist es wich­tig, sa­men­fes­tes Saat­gut zu nut­zen, zu ver­meh­ren und zu tei­len.

Der Ak­ti­ons­tag „Saat­gut-Viel­falt ent­de­cken“ in Ros­tock fin­det seit 2019 jähr­lich im Früh­jahr mit ei­ner Saat­gut­tausch­bör­se und ei­nem viel­fäl­ti­gen Ver­an­stal­tungs­pro­gramm statt, an­fäng­lich in der FRIE­DA 23, seit 2020 im Rat­haus­foy­er. Die Zahl der Mit­wir­ken­den und Teil­neh­men­den stieg schnell an: 2019 wa­ren es noch fast 400 Per­so­nen, 2023 be­reits 650 und 2024 dann 1.000 Per­so­nen. Wäh­rend der Co­ro­na-Pan­de­mie 2021/22 er­folg­ten die Saat­gut-Ak­tio­nen kon­takt­los über Saat­gut­bo­xen, die an öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Or­ten auf­ge­stellt wur­den. 2022 wur­den dar­über mehr als 5.000 Saat­gut-Tüt­chen ver­teilt.
Der Ak­ti­ons­tag ist ei­ne be­ein­dru­cken­de Or­ga­ni­sa­ti­ons­leis­tung ei­nes ste­tig wach­sen­den eh­ren­amt­li­chen Netz­werks und hat sich in­ner­halb we­ni­ger Jah­re sehr er­folg­reich eta­bliert mit Strahl­kraft weit über Ros­tock hin­aus. Er ist of­fen für je­der­mann und zieht ne­ben ei­nem Stamm­pu­bli­kum auch vie­le neue In­ter­es­sier­te von Jung bis Alt an. Das fa­cet­ten­rei­che Ak­ti­ons­an­ge­bot wird kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt und von pro­fes­sio­nel­ler Öf­fent­lich­keits­ar­beit be­glei­tet.

Im Sin­ne der Nach­hal­tig­keits­zie­le der UN leis­tet der Saat­gut-Ak­ti­ons­tag ei­nen be­deu­ten­den Bei­trag zur Er­hal­tung der re­gio­na­len Ar­ten­viel­falt von Kul­tur­pflan­zen und da­mit zur Er­näh­rungs­si­cher­heit.“

Über­sicht der 13 Be­wer­bun­gen für dem Um­welt­preis 2024

Die Stadt­ent­sor­gung Ros­tock GmbH stell­te in die­sem Jahr wie­der ei­nen Scheck in Hö­he von 100 Eu­ro als An­er­ken­nung für je­de Kan­di­da­tin und je­den Kan­di­da­ten zur Ver­fü­gung.

Die vor we­ni­gen Wo­chen ver­stor­be­ne In­ge­lo­re Ner­ge war für ihr fast 30-jäh­ri­ges Wir­ken für den Am­phi­bi­en­schutz in der Re­gi­on Ros­tock von drei In­sti­tu­tio­nen vor­ge­schla­gen wor­den. Der NABU MV, das Stadt­forst­amt Ros­tock und dem Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Fried­hofs­we­sen Ros­tock hat­ten für sie vo­tiert. Für ihr her­aus­ra­gen­des, eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment war sie be­reits im Jahr 2004 mit dem Ros­to­cker Um­welt­preis aus­ge­zeich­net wor­den. Dass sie nun er­neut für die­sen Preis no­mi­niert wur­de, zeugt von der Be­deu­tung und An­er­ken­nung ih­res lang­jäh­ri­gen En­ga­ge­ments und ih­rer Per­sön­lich­keit. Sie war für ihr fun­dier­tes Fach­wis­sen auf dem Ge­biet der Feld­her­pe­to­lo­gie, das sie sich selbst­stän­dig an­ge­eig­net hat­te, auch in der Fach­welt sehr ge­schätzt. Auf­grund ih­rer Kom­pe­ten­zen und ih­res be­son­de­ren En­ga­ge­ments ver­band sie ei­ne lang­jäh­ri­ge kon­struk­ti­ve und er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit mit un­ter­schied­li­chen Ein­rich­tun­gen, Ver­ei­nen und Ver­bän­den. Ei­ne be­son­de­re Wür­di­gung ver­dient ihr be­stän­di­ger Ein­satz für die Er­rich­tung und Be­treu­ung von Am­phi­bi­en­leit­ein­rich­tun­gen (Krö­ten­schutz­zäu­nen). Da­mit leis­te­te sie ei­nen we­sent­li­chen Bei­trag zur Er­hal­tung der Am­phi­bi­en­be­stän­de in der Ros­to­cker Hei­de. Aber auch mit der Wei­ter­ga­be ih­res Wis­sens bei Schu­lun­gen und Work­shops mach­te sich In­ge­lo­re Ner­ge ver­dient. Sie konn­te vie­le jun­ge Men­schen für den Am­phi­bi­en­schutz be­geis­tern
„Mit In­ge­lo­re Ner­ge ver­lie­ren wir ei­ne hoch en­ga­gier­te Per­sön­lich­keit, die Jahr­zehn­te lang mit gro­ßer Lei­den­schaft den Schutz der Am­phi­bi­en in un­se­rer Re­gi­on präg­te. Wir sind Frau Ner­ge zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet und wer­den ein eh­ren­des An­denken an ih­re Per­sön­lich­keit und ihr Le­bens­werk be­wah­ren“, un­ter­strich die Se­na­to­rin Dr. Ute Fi­scher-Gä­de.
Die Kin­der­ta­ges­stät­te „Wie­den­hoff“ des In­sti­tuts Ler­nen und Le­ben hat­te sich mit der Lern­werk­statt „Wo­hin nur mit dem gan­zen Müll? Klei­ne Um­welt­schüt­zer ganz GROSS“ be­wor­ben. Ei­nen Mo­nat lang er­fah­ren die Kin­der in un­ter­schied­li­chen Lern- und Bil­dungs­an­ge­bo­ten Wis­sens­wer­tes rund um das The­ma „Müll“. Krea­tiv set­zen sie sich da­mit aus­ein­an­der, dass Müll nicht acht­los in die Um­welt ge­wor­fen wer­den darf, son­dern rich­tig ent­sorgt wer­den muss und wie­der­ver­wen­det wer­den kann. Sie bas­teln Kos­tü­me für ei­ne Müll-Mo­den­schau so­wie Bil­der und Col­la­gen. Ei­ne ge­trenn­te Müll­samm­lung ist Stan­dard im Ki­ta-All­tag und wird durch die Kin­der ak­tiv un­ter­stützt. Bei je­dem Wald­spa­zier­gang sam­meln die Mäd­chen und Jun­gen her­um­lie­gen­den Müll ein und leis­ten da­mit ei­nen Bei­trag für ei­ne sau­be­re Um­welt.
Die In­itia­ti­ve „Ros­tock for Fu­ture“ des In­itia­tiv­bü­ros Ros­tock hat­te sich mit zwei Pro­jek­ten um den Um­welt­preis be­wor­ben. Die jun­gen Ak­teur*in­nen der In­itia­ti­ve or­ga­ni­sie­ren min­des­tens zwei­mal pro Jahr Kli­mastreiks in Ros­tock, um das Kli­ma- und Um­welt­be­wusst­sein zu för­dern. So fand im Sep­tem­ber 2023 ei­ne gro­ße De­mons­tra­ti­on ge­gen den ak­tu­el­len Pla­nungs­stand des Ha­fen­aus­baus statt. 600 Teil­neh­men­de aus der Re­gi­on wur­den mo­bi­li­siert, um für den Schutz der be­trof­fe­nen na­tur­na­hen Ge­bie­te am Pee­zer Bach und an den Ol­den­dor­fer Tan­nen zu de­mons­trie­ren. Im Zu­sam­men­hang da­mit hat „Ros­tock for Fu­ture“ ei­nen In­fo-Fly­er mit dem Ti­tel „Ros­to­cker Ha­fen­aus­bau stop­pen! Moo­re sind Le­bens­adern, kei­ne Bau­pro­jek­te!“ her­aus­ge­ge­ben. Dar­in wird über die Be­deu­tung der Moo­re am Pee­zer Bach für den Kli­ma-, Na­tur- und Um­welt­schutz auf­ge­klärt. An­hand von Kar­ten wer­den die Aus­wir­kun­gen der ge­plan­ten Ha­fen­er­wei­te­rung und die Vi­si­on ei­ner kli­ma- und um­welt­freund­li­chen Al­ter­na­ti­ve auf­ge­zeigt.
Die In­itia­ti­ve „Ros­tock for Fu­ture“ des In­itia­tiv­bü­ros Ros­tock hat­te sich mit zwei Pro­jek­ten um den Um­welt­preis be­wor­ben. Die jun­gen Ak­teur*in­nen der In­itia­ti­ve or­ga­ni­sie­ren min­des­tens zwei­mal pro Jahr Kli­mastreiks in Ros­tock, um das Kli­ma- und Um­welt­be­wusst­sein zu för­dern. So fand im Sep­tem­ber 2023 ei­ne gro­ße De­mons­tra­ti­on ge­gen den ak­tu­el­len Pla­nungs­stand des Ha­fen­aus­baus statt. 600 Teil­neh­men­de aus der Re­gi­on wur­den mo­bi­li­siert, um für den Schutz der be­trof­fe­nen na­tur­na­hen Ge­bie­te am Pee­zer Bach und an den Ol­den­dor­fer Tan­nen zu de­mons­trie­ren. Im Zu­sam­men­hang da­mit hat „Ros­tock for Fu­ture“ ei­nen In­fo-Fly­er mit dem Ti­tel „Ros­to­cker Ha­fen­aus­bau stop­pen! Moo­re sind Le­bens­adern, kei­ne Bau­pro­jek­te!“ her­aus­ge­ge­ben. Dar­in wird über die Be­deu­tung der Moo­re am Pee­zer Bach für den Kli­ma-, Na­tur- und Um­welt­schutz auf­ge­klärt. An­hand von Kar­ten wer­den die Aus­wir­kun­gen der ge­plan­ten Ha­fen­er­wei­te­rung und die Vi­si­on ei­ner kli­ma- und um­welt­freund­li­chen Al­ter­na­ti­ve auf­ge­zeigt.
Die Kin­der­ta­ges­stät­te „De Ost­see­görn“ des In­sti­tuts Ler­nen und Le­ben hat­te die Pro­jek­te „Wir sind Wald­kön­ner“, „Täg­li­che Nach­hal­tig­keit“ und „Un­ser Lern­gar­ten“ ein­ge­reicht.
Da Wald­schutz fes­ter Be­stand­teil der Um­welt­bil­dung ist, wur­de die Ein­rich­tung als ers­te Ki­ta in Meck­len­burg-Vor­pom­mern als „Wald­kön­ner“ von der Schutz­ge­mein­schaft Deut­scher Wald (SDW) zer­ti­fi­ziert. In­ner­halb des Pro­jekts „Täg­li­che Nach­hal­tig­keit“ wer­den vie­le Nach­hal­tig­keits­as­pek­te im Ki­ta-All­tag um­ge­setzt. Ei­ne gro­ße Rol­le spielt bei­spiels­wei­se das The­ma „Müll“. Die Ki­ta ach­tet auf Müll­tren­nung und nimmt an Müll­sam­mel­ak­tio­nen teil. Ein­mal im Jahr wird ei­ne „Müll­wo­che“ durch­ge­führt. Die Kin­der bas­teln mit Müll und Na­tur­ma­te­ria­li­en und or­ga­ni­sie­ren ei­ne Bü­cher-Tausch­kis­te.
Ge­sun­de Er­näh­rung wird er­lernt beim Ko­chen und Ba­cken mit selbst ge­ern­te­tem Obst, Ge­mü­se und Kräu­tern aus dem „Lern­gar­ten“. Le­bens­mit­tel­res­te wer­den ver­wer­tet. Im Gar­ten bie­ten selbst ge­bau­te Vo­gel­häu­ser und In­sek­ten­ho­tels Un­ter­schlupf.
Der Ver­band der Gar­ten­freun­de e.V. Han­se­stadt Ros­tock hat­te sich mit meh­re­ren Gar­ten­pro­jek­ten um den Um­welt­preis be­wor­ben. Der Ver­band be­rät sei­ne Mit­glieds­ver­ei­ne zu mo­der­nen gärt­ne­ri­schen An­sät­zen mit na­tur­scho­nen­den An­bau­me­tho­den un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Öko­lo­gie und Um­welt­schutz. Der Ver­band setzt sich für das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht, bio­lo­gi­sche Viel­falt, ein ge­sun­des Stadt­kli­ma, nach­hal­ti­ge Le­bens­wei­se und Er­näh­rung des Men­schen so­wie die För­de­rung der Bie­nen­hal­tung ein.
Auf ei­ner Grün­flä­che von 2.500 Qua­drat­me­tern in der Krö­pei­ner-Tor-Vor­stadt un­ter­hält der Ver­band ver­schie­de­ne The­men­gär­ten: Ei­nen Mus­ter- und In­for­ma­ti­ons­gar­ten, ei­nen Bie­nen-In­for­ma­ti­ons­gar­ten, den Lehr­gar­ten „Gar­ten­zwer­ge“ für Grund­schul­kin­der, ei­nen Schul­gar­ten mit „grü­nem Klas­sen­zim­mer“ für al­le Al­ters­klas­sen, ei­nen mo­dell­haf­ten „Ak­tiv­gar­ten“ für De­menz­kran­ke und ei­nen in­klu­si­ven Ge­mein­schafts­gar­ten für Teil­ha­be be­schrän­ke Men­schen.
Der Ver­ein Ros­tock Müll­frei e.V. hat­te sich mit der Ko­or­di­nie­rung von Müll­sam­mel­ak­tio­nen, Um­welt­bil­dung und Öf­fent­lich­keits­ar­beit be­wor­ben. Der Ver­ein führt zir­ka ein­mal mo­nat­lich of­fe­ne Müll­sam­mel­ak­tio­nen in ver­schie­de­nen Ros­to­cker Stadt­tei­len durch, um das Ros­to­cker Stadt­bild sau­be­rer zu ge­stal­ten. Bis zu 80 Ein­woh­ner*in­nen un­ter­schied­li­chen Al­ters ha­ben bis­her an den ein­zel­nen Ak­tio­nen teil­ge­nom­men. Seit der Grün­dung als In­itia­ti­ve im Jahr 2021 wur­den bei 29 Ak­tio­nen ins­ge­samt ca. 8.564 Ki­lo­gramm Müll ge­sam­melt.
Zur Sen­si­bi­li­sie­rung wer­den seit 2022 Pro­jekt­ta­ge und Müll­sam­mel­ak­tio­nen an Ki­tas und Schu­len durch­ge­führt oder die Aus­rüs­tung da­für ver­lie­hen. Der Ver­ein prä­sen­tiert sich über ei­nen zeit­ge­mä­ßen In­ter­net­auf­tritt mit ei­nem In­for­ma­ti­ons­blog rund um die The­men Müll, Müll­tren­nung und -ver­mei­dung. Er ist über so­zia­le Me­di­en ver­netzt. Öf­fent­lich­keits­ar­beit er­folgt auch über Kam­pa­gnen und auf Ver­an­stal­tun­gen.
Das Leh­rer*in­nen-Team Ju­lia­ne Buch­stei­ner, In­ga Thei­le, Ari­an Loh und Phil­ipp Mey­er der Ko­ope­ra­ti­ven Ge­samt­schu­le des Reck­nitz­Cam­pus Laa­ge hat­ten das ge­för­der­te Pro­jekt „Kli­ma­Ka­len­der“ ein­ge­reicht. Sechs sechs­te Klas­sen ha­ben im Fach Ge­sell­schafts­wis­sen­schaf­ten ge­mein­sam ei­nen Ka­len­der zu den The­men Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit für das Schul­jahr 2023/24 er­stellt und il­lus­triert. Je­der Mo­nat be­schäf­tigt sich mit ei­nem an­de­ren Mot­to wie bei­spiels­wei­se Kli­ma, En­er­gie, Mo­bi­li­tät, Kon­sum, Er­näh­rung, Müll, Was­ser und Meer. Die Mo­nats­bei­trä­ge ent­hal­ten Um­welt­tipps, Chal­len­ges so­wie Pod­casts, die über QR-Codes ab­ruf­bar sind. Au­ßer­dem gibt es je­de Wo­che Fak­ten zum je­wei­li­gen The­ma so­wie Ide­en für „Kli­ma-Ta­ten“ und kli­ma­freund­li­che Al­ter­na­ti­ven im All­tag. Die auf Re­cy­cling-Pa­pier ge­druck­ten Ka­len­der hän­gen in je­dem Klas­sen­raum der Schu­le und wer­den im Un­ter­richt ge­nutzt. Da­mit wird das Um­welt- und Kli­ma­be­wusst­sein der Schü­ler*in­nen ge­stärkt. Sie er­hal­ten Im­pul­se für ein nach­hal­ti­ges Ver­hal­ten im All­tag.
Die Klein­gar­ten­an­la­ge „Wei­ße Ro­se“ in der Ros­to­cker Süd­stadt hat­te sich in die­sem Jahr er­neut um den Um­welt­preis be­wor­ben. 2017 war mit För­der­mit­teln der Stadt auf ei­ner Par­zel­le ein ge­mein­schaft­li­cher Sin­nes­gar­ten für die Öf­fent­lich­keits­ar­beit ge­stal­tet wor­den, der re­gel­mä­ßig von Ki­tas ge­nutzt wird. An­la­gen für Wild­bie­nen und ein na­tur­na­her Ge­ne­ra­tio­nen­spiel­platz wur­den ein­ge­rich­tet. In Ko­ope­ra­ti­on mit dem In­sti­tut für Grund­schul­päd­ago­gik der Uni­ver­si­tät Ros­tock wur­den im Er­leb­nis­gar­ten Se­mi­na­re für Stu­die­ren­de als Re­al-La­bor ent­wi­ckelt. Ein krea­ti­ver Lern­raum zur Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE) ent­stand. 2018 grün­de­te der Ver­ein ge­mein­sam mit der Uni­ver­si­tät Ros­tock ein Netz­werk zur BNE in Ge­mein­schafts­gär­ten, das mit Grund­schu­len ko­ope­riert.
Ein Schwer­punkt der Ver­eins­ar­beit ist na­tur­na­hes Gärt­nern. 14 Klein­gär­ten der An­la­ge wur­den bis­her mit der Pla­ket­te „Na­tur im Gar­ten“ zer­ti­fi­ziert. Für na­tur­na­hes Gärt­nern und BNE in Ge­mein­schafts­an­la­gen hat die Klein­gar­ten­an­la­ge „Wei­ße Ro­se“ meh­re­re na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Aus­zeich­nun­gen er­hal­ten.
Die In­itia­ti­ve Plas­tik­freie Stadt des Trä­ger­ver­eins Ku­BuS e.V. hat­te be­reits 2020 den Ros­to­cker Um­welt­preis er­hal­ten. In die­sem Jahr hat­te sich die In­itia­ti­ve er­neut be­wor­ben - mit ei­nem Es­cape Game*. Das in­ter­ak­ti­ve Spiel wur­de in Ko­ope­ra­ti­on mit Leh­rer*in­nen für die Klas­sen­stu­fen 5 bis 8 ent­wi­ckelt und mit För­der­mit­teln fi­nan­ziert. Es sen­si­bi­li­siert Schü­ler*in­nen spie­le­risch für die Ein­weg­plas­tik-Pro­ble­ma­tik und zeigt prak­ti­sche Lö­sun­gen für die­ses Um­welt­pro­blem auf. Im Ver­lauf des Spiels fin­den die Schü­ler*in­nen her­aus, wie Plas­tik und Kli­ma­kri­se zu­sam­men­hän­gen, wel­che Ge­fah­ren Mi­kro­plas­tik birgt, wel­che Al­ter­na­ti­ven und Re­du­zie­rungs­mög­lich­kei­ten es für Ein­weg­plas­tik im All­tag gibt und wie Müll­tren­nung funk­tio­niert. Das Spiel för­dert das Um­welt­be­wusst­sein, den Team­geist und ak­ti­ves, lö­sungs­ori­en­tier­tes Han­deln von Kin­dern und Ju­gend­li­chen. Es ist an Lehr­plä­ne an­ge­passt und nie­der­schwel­lig im Un­ter­richt so­wie bei Pro­jekt­ta­gen nutz­bar.
Die Ros­to­cker Grund­schu­le „Wer­ner Lin­de­mann“ be­warb sich mit zwei Pro­jek­ten für den Ros­to­cker Um­welt­preis 2024. Die In­itia­ti­ve der „Auf­räu­me­ta­ge“ war 2021 aus der El­tern- und Schü­ler­schaft ent­stan­den, um die Müll­pro­ble­ma­tik auf dem Schul­ge­län­de in der Ros­to­cker Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt zu lin­dern. Seit­dem ha­ben sich halb­jähr­li­che „Auf­räu­me­ta­ge“ an der Schu­le eta­bliert, die durch Hel­fen­de aus der Nach­bar­schaft un­ter­stützt wer­den. Schul­hof und Sport­platz blei­ben mitt­ler­wei­le auch bei in­ten­si­ver Nut­zung meist sau­ber. Ei­ne Nach­be­rei­tung in der Schü­ler­zei­tung und die Teil­nah­me am „World Clea­nup Day“ tra­gen zur Um­welt­bil­dung und -er­zie­hung bei.
Seit Jah­ren ist das Pro­jekt „Öko­lo­gi­sches Gärt­nern mit Kin­dern“, bei dem Ge­mü­se und Kräu­ter an­ge­baut wer­den, Be­stand­teil des Schul­all­tags. Es för­dert ein nach­hal­ti­ges Han­deln der Schü­ler*in­nen und wur­de 2019 mit der Pla­ket­te „Na­tur im Gar­ten“ aus­ge­zeich­net. Auch Baum­pa­ten­schaf­ten wur­den ein­ge­rich­tet.
Die BUND Orts­grup­pe Ros­tock hat­te den Kurz­film „MOOR STADT HA­FEN“ ein­ge­reicht. Der BUND möch­te über die­sen Film die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit der See­ha­fen­ent­wick­lung in der Öf­fent­lich­keit för­dern, das Be­wusst­sein für Um­welt­schutz er­hö­hen und zu ei­ner kon­struk­ti­ven Lö­sung des Kon­flik­tes bei­tra­gen. Die Do­ku-Re­por­ta­ge führt die Be­deu­tung, Viel­falt und Ver­letz­lich­keit der be­trof­fe­nen Na­tur­räu­me so­wie die mit den bau­li­chen Ein­grif­fen ver­bun­de­nen Aus­wir­kun­gen vor Au­gen. Der BUND zeigt den Film in Ki­nos, auf Film­fes­ti­vals und auf ei­nem you­to­u­be-Ka­nal, um mit Ein­woh­ner*in­nen, Ak­teur*in­nen der Ha­fen­er­wei­te­rung und an­de­ren ins Ge­spräch zu kom­men. Au­ßer­dem wer­den Um­welt­bil­dungs­pro­jek­te zur The­ma­tik an Ros­to­cker Schu­len durch­ge­führt.
Seit Er­schei­nen des Films im Ja­nu­ar 2024 ist ei­ne star­ke Zu­nah­me der Un­ter­schrif­ten bei der Pe­ti­ti­on zum Er­halt des Pee­zer Ba­ches und der Ol­den­dor­fer Tan­nen zu ver­zeich­nen. Das öf­fent­li­che In­ter­es­se am Dia­log zu die­sem The­ma ist er­heb­lich ge­wach­sen.
Die Re­gio­na­len Netz­stel­len für Nach­hal­tig­keits­stra­te­gi­en Nord MV (RENN.nord MV) hat­ten das Pro­jekt Ak­ti­ons­tag „Saat­gut-Viel­falt ent­de­cken“ für das Ak­ti­ons­bünd­nis Saat­gut­viel­falt ein­ge­reicht. Da­zu ge­hö­ren der BUND Ros­tock, der Ver­ein frucht­wech­sel e.V., die Hein­rich-Böll-Stif­tung MV, das Netz­werk „Na­tur im Gar­ten MV“, die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, der Ver­band der Gar­ten­freun­de e.V. Han­se­stadt Ros­tock, das Kli­manetz Bad Do­be­r­an und RENN.nord MV.
Im Fo­kus steht die Be­deu­tung der Saat­gut­viel­falt. Aus der ers­ten Idee für ei­ne Saat­gut­tausch­bör­se vor mehr als fünf Jah­ren hat sich bis heu­te ein fa­cet­ten­rei­ches Ver­an­stal­tungs­for­mat ent­wi­ckelt. Mit In­for­ma­tio­nen über Bio­di­ver­si­tät im All­ge­mei­nen und Saat­gut­viel­falt im Be­son­de­ren er­reicht es ein wach­sen­des Pu­bli­kum. Das Pro­gramm wur­de ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt - mit Vor­trä­gen, Vor­füh­run­gen, päd­ago­gi­schen An­ge­bo­ten, Ge­sprächs­run­den, On­line-An­ge­bo­ten, Film­vor­füh­run­gen, Aus­stel­lun­gen so­wie der Ein­be­zie­hung neu­er Un­ter­stüt­zer­grup­pen. Der Ak­ti­ons­tag Saat­gut­viel­falt trifft bei den Teil­neh­men­den, dem Stamm­pu­bli­kum und vie­len neu­en In­ter­es­sier­ten auf ei­ne po­si­ti­ve Re­so­nanz - über die Stadt­gren­zen hin­aus.
Das Pro­jekt „Mul­ti­lin­gua­le Mi­cro-Lec­tu­res im Span­nungs­feld der Ab­fall- und Stoff­strom­wirt­schaft“ hat­te der Lehr­stuhl für Ab­fall- und Stoff­strom­wirt­schaft der Uni­ver­si­tät Ros­tock ein­ge­reicht. Mi­cro-Lec­tu­res sind kur­ze, mehr­spra­chi­ge Lehr­vi­de­os, die Fach­wis­sen zur Ab­fall- und Kreis­lauf­wirt­schaft ver­mit­teln. Sie sind für Lai­en und Fach­leu­te im Lehr­por­tal der „of­fe­nen Uni­ver­si­tät“ zu­gäng­lich. The­men­schwer­punk­te der Lehr­vi­de­os sind Kom­pos­tie­rung und Ver­gä­rung, Sor­tier­ana­ly­se und die Ab­fall­hier­ar­chie. Die Über­set­zung in ver­schie­de­ne Spra­chen er­folg­te un­ter an­de­rem eh­ren­amt­lich von Mit­ar­bei­ten­den und An­ge­hö­ri­gen. Die Mi­cro-Lec­tu­res prä­sen­tie­ren die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt so­wie die Uni­ver­si­tät Ros­tock über­re­gio­nal als Stand­ort für Bil­dung, Nach­hal­tig­keit und Um­welt­schutz. Sie stär­ken den Zu­sam­men­halt und die In­te­gra­ti­on im in­ter­na­tio­na­len Team und sind da­mit ein Mus­ter­bei­spiel in­ter­kul­tu­rel­ler Zu­sam­men­ar­beit. Na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal er­fährt das Pro­jekt ei­ne gro­ße Nach­fra­ge und po­si­ti­ve Re­so­nanz.