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Umweltpreis

Anlässlich des Internationalen Weltumwelttages am 5. Juni wurde heute, am 6. Juni 2024, der Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2024 im Festsaal des Rostocker Rathauses verliehen.

Geehrt wurden

  • der Verein Rostock Müllfrei e.V. und
  • das Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt (RENN.nord MV in Vertretung).

Das Preisgeld wird geteilt und zu gleichen Teilen an beide Preisträger vergeben.

Mit dem auf 3.500 Euro dotierten Preis würdigt die Hanse- und Universitätsstadt Rostock alle zwei Jahre herausragende ehrenamtliche Leistungen auf dem Gebiet des Umwelt- und Naturschutzes. Der Preis soll die kritische Auseinandersetzung mit Umweltproblemen in der Öffentlichkeit fördern und Anreize für eine wirkungsvolle Bewältigung schaffen.

Insgesamt 13 Bewerbungen waren für den diesjährigen Umweltpreis eingegangen. Damit hatte sich die Anzahl der Vorschläge im Vergleich zur letzten Würdigung fast verdoppelt. Das Themenspektrum reicht von (Einweg-Plastik) Müll, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz, nachhaltiger Lebensweise über naturnahes Gärtnern und gartenpädagogische Angebote in Gemeinschaftsgärten, Saatgut-Vielfalt und Biodiversität, ehrenamtlichen Artenschutz (Amphibien- und Reptilienschutz) bis zum Moorschutz.

„Dieser Preis zeugt wieder eindrucksvoll von den vielen kreativen Ideen und dem ehrenamtlichen Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz in Rostock. Naturbegeisterte aller Generationen finden sich gemeinsam bei Projekten zusammen, um unsere grüne Stadt am Wasser weiterhin nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Dies ist eine mitreißende Botschaft für ein klimafreundliches Rostock der Zukunft“, dankte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger den Bewerber*innen für ihr Engagement.

Auch Rostocks Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität Dr. Ute Fischer Gäde würdigte die Vielzahl, thematische Bandbreite und hohe Qualität der in diesem Jahr eingereichten Bewerbungen. „Das Engagement von Vereinen, Verbänden, Initiativen und Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen nimmt stetig zu“, unterstrich sie. „Alle Bewerberinnen und Bewerber machen mit ihrer wichtigen Arbeit vor allem die Umwelt und das Klima unserer Region zu Gewinnern. Sehr viel ehrenamtliches Engagement steckt in den Aktivitäten, die von den Kandidatinnen und Kandidaten größtenteils in ihrer Freizeit organisiert werden, oftmals auch unter Einsatz eigener finanzieller Mittel. Dieses Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt und die nachfolgenden Generationen ist keineswegs selbstverständlich! Ich danke allen Bewerberinnen und Bewerbern sehr herzlich.“

Auszüge aus der Rede der Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde zur Würdigung der Preisträger*innen

Umweltpreisträger 2024: Verein Rostock Müllfrei e.V.

„Der Verein Rostock Müllfrei e.V. leistet mit Müllsammelaktionen und Aufklärung einen herausragenden Beitrag für ein müllfreies Rostock. Bei regelmäßigen Müllsammlungen im Stadtgebiet mobilisiert und vernetzt der Verein immer mehr Einwohner*innen verschiedenen Alters und sozialer Herkunft. Das gemeinsame Müllsammeln macht Grünflächen, Parks und öffentliche Plätze wieder attraktiver und erhält Flora und Fauna. Dieses sichtbare Zeichen des Engagements der Rostocker*innen für eine saubere Umwelt stärkt das Bewusstsein für die Thematik. Mit Workshops an Schulen und Informationskampagnen erhöht Rostock Müllfrei das Verständnis für die Ursachen und Konsequenzen von Umweltverschmutzung. Die Kombination von Aktion und Prävention bildet einen ganzheitlichen Ansatz für ein müllfreies Rostock. Seit der ersten Müllsammelaktion im Frühjahr 2021 hat sich viel getan: Aus der Initiative ist der gut organisierte Verein Rostock Müllfrei e.V. erwachsen. Mit Spenden und materieller Unterstützung konnte eine professionelle Ausrüstung für die Helfenden beschafft und der Verein weiterentwickelt werden. Er präsentiert sich über eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit. Das Engagement von Rostock Müllfrei zeigt, dass durch gemeinschaftliche Anstrengung, Sensibilisierung und aktive Teilnahme der Einwohner*innen ein signifikanter Erfolg im Kampf gegen die Umweltverschmutzung erreicht werden kann.“

Umweltpreisträger 2024: Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt

„Das Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt engagiert sich herausragend für die Bewahrung von Saatgutvielfalt und Biodiversität. Saatgut ist ein wichtiges Kulturgut und Grundstein der Ernährung. Wenige Großkonzerne beherrschen den weltweiten Saatgutmarkt, erheben Patente und Lizenzen. Dies geht einher mit der Verdrängung von traditionellem, samenfestem Saatgut zugunsten von hybridem Saatgut. Hybridsaatgut ist weniger angepasst an lokale Umweltbedingungen, erfordert meist Pestizideinsatz und kann von Landwirt*innen nicht vermehrt werden. Es ist „Einwegsaatgut“. Die Sortenvielfalt hat sich dabei drastisch reduziert. Aber Biodiversität ist überlebenswichtig! Der Rückgang der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen ist in Zeiten der Klimakrise eine Bedrohung für unsere Ernährungssicherheit. Deshalb ist es wichtig, samenfestes Saatgut zu nutzen, zu vermehren und zu teilen.

Der Aktionstag „Saatgut-Vielfalt entdecken“ in Rostock findet seit 2019 jährlich im Frühjahr mit einer Saatguttauschbörse und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm statt, anfänglich in der FRIEDA 23, seit 2020 im Rathausfoyer. Die Zahl der Mitwirkenden und Teilnehmenden stieg schnell an: 2019 waren es noch fast 400 Personen, 2023 bereits 650 und 2024 dann 1.000 Personen. Während der Corona-Pandemie 2021/22 erfolgten die Saatgut-Aktionen kontaktlos über Saatgutboxen, die an öffentlich zugänglichen Orten aufgestellt wurden. 2022 wurden darüber mehr als 5.000 Saatgut-Tütchen verteilt.
Der Aktionstag ist eine beeindruckende Organisationsleistung eines stetig wachsenden ehrenamtlichen Netzwerks und hat sich innerhalb weniger Jahre sehr erfolgreich etabliert mit Strahlkraft weit über Rostock hinaus. Er ist offen für jedermann und zieht neben einem Stammpublikum auch viele neue Interessierte von Jung bis Alt an. Das facettenreiche Aktionsangebot wird kontinuierlich weiterentwickelt und von professioneller Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN leistet der Saatgut-Aktionstag einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der regionalen Artenvielfalt von Kulturpflanzen und damit zur Ernährungssicherheit.“

Übersicht der 13 Bewerbungen für dem Umweltpreis 2024

Die Stadtentsorgung Rostock GmbH stellte in diesem Jahr wieder einen Scheck in Höhe von 100 Euro als Anerkennung für jede Kandidatin und jeden Kandidaten zur Verfügung.

Die vor wenigen Wochen verstorbene Ingelore Nerge war für ihr fast 30-jähriges Wirken für den Amphibienschutz in der Region Rostock von drei Institutionen vorgeschlagen worden. Der NABU MV, das Stadtforstamt Rostock und dem Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen Rostock hatten für sie votiert. Für ihr herausragendes, ehrenamtliches Engagement war sie bereits im Jahr 2004 mit dem Rostocker Umweltpreis ausgezeichnet worden. Dass sie nun erneut für diesen Preis nominiert wurde, zeugt von der Bedeutung und Anerkennung ihres langjährigen Engagements und ihrer Persönlichkeit. Sie war für ihr fundiertes Fachwissen auf dem Gebiet der Feldherpetologie, das sie sich selbstständig angeeignet hatte, auch in der Fachwelt sehr geschätzt. Aufgrund ihrer Kompetenzen und ihres besonderen Engagements verband sie eine langjährige konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Einrichtungen, Vereinen und Verbänden. Eine besondere Würdigung verdient ihr beständiger Einsatz für die Errichtung und Betreuung von Amphibienleiteinrichtungen (Krötenschutzzäunen). Damit leistete sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Amphibienbestände in der Rostocker Heide. Aber auch mit der Weitergabe ihres Wissens bei Schulungen und Workshops machte sich Ingelore Nerge verdient. Sie konnte viele junge Menschen für den Amphibienschutz begeistern
„Mit Ingelore Nerge verlieren wir eine hoch engagierte Persönlichkeit, die Jahrzehnte lang mit großer Leidenschaft den Schutz der Amphibien in unserer Region prägte. Wir sind Frau Nerge zu großem Dank verpflichtet und werden ein ehrendes Andenken an ihre Persönlichkeit und ihr Lebenswerk bewahren“, unterstrich die Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde.
Die Kindertagesstätte „Wiedenhoff“ des Instituts Lernen und Leben hatte sich mit der Lernwerkstatt „Wohin nur mit dem ganzen Müll? Kleine Umweltschützer ganz GROSS“ beworben. Einen Monat lang erfahren die Kinder in unterschiedlichen Lern- und Bildungsangeboten Wissenswertes rund um das Thema „Müll“. Kreativ setzen sie sich damit auseinander, dass Müll nicht achtlos in die Umwelt geworfen werden darf, sondern richtig entsorgt werden muss und wiederverwendet werden kann. Sie basteln Kostüme für eine Müll-Modenschau sowie Bilder und Collagen. Eine getrennte Müllsammlung ist Standard im Kita-Alltag und wird durch die Kinder aktiv unterstützt. Bei jedem Waldspaziergang sammeln die Mädchen und Jungen herumliegenden Müll ein und leisten damit einen Beitrag für eine saubere Umwelt.
Die Initiative „Rostock for Future“ des Initiativbüros Rostock hatte sich mit zwei Projekten um den Umweltpreis beworben. Die jungen Akteur*innen der Initiative organisieren mindestens zweimal pro Jahr Klimastreiks in Rostock, um das Klima- und Umweltbewusstsein zu fördern. So fand im September 2023 eine große Demonstration gegen den aktuellen Planungsstand des Hafenausbaus statt. 600 Teilnehmende aus der Region wurden mobilisiert, um für den Schutz der betroffenen naturnahen Gebiete am Peezer Bach und an den Oldendorfer Tannen zu demonstrieren. Im Zusammenhang damit hat „Rostock for Future“ einen Info-Flyer mit dem Titel „Rostocker Hafenausbau stoppen! Moore sind Lebensadern, keine Bauprojekte!“ herausgegeben. Darin wird über die Bedeutung der Moore am Peezer Bach für den Klima-, Natur- und Umweltschutz aufgeklärt. Anhand von Karten werden die Auswirkungen der geplanten Hafenerweiterung und die Vision einer klima- und umweltfreundlichen Alternative aufgezeigt.
Die Initiative „Rostock for Future“ des Initiativbüros Rostock hatte sich mit zwei Projekten um den Umweltpreis beworben. Die jungen Akteur*innen der Initiative organisieren mindestens zweimal pro Jahr Klimastreiks in Rostock, um das Klima- und Umweltbewusstsein zu fördern. So fand im September 2023 eine große Demonstration gegen den aktuellen Planungsstand des Hafenausbaus statt. 600 Teilnehmende aus der Region wurden mobilisiert, um für den Schutz der betroffenen naturnahen Gebiete am Peezer Bach und an den Oldendorfer Tannen zu demonstrieren. Im Zusammenhang damit hat „Rostock for Future“ einen Info-Flyer mit dem Titel „Rostocker Hafenausbau stoppen! Moore sind Lebensadern, keine Bauprojekte!“ herausgegeben. Darin wird über die Bedeutung der Moore am Peezer Bach für den Klima-, Natur- und Umweltschutz aufgeklärt. Anhand von Karten werden die Auswirkungen der geplanten Hafenerweiterung und die Vision einer klima- und umweltfreundlichen Alternative aufgezeigt.
Die Kindertagesstätte „De Ostseegörn“ des Instituts Lernen und Leben hatte die Projekte „Wir sind Waldkönner“, „Tägliche Nachhaltigkeit“ und „Unser Lerngarten“ eingereicht.
Da Waldschutz fester Bestandteil der Umweltbildung ist, wurde die Einrichtung als erste Kita in Mecklenburg-Vorpommern als „Waldkönner“ von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zertifiziert. Innerhalb des Projekts „Tägliche Nachhaltigkeit“ werden viele Nachhaltigkeitsaspekte im Kita-Alltag umgesetzt. Eine große Rolle spielt beispielsweise das Thema „Müll“. Die Kita achtet auf Mülltrennung und nimmt an Müllsammelaktionen teil. Einmal im Jahr wird eine „Müllwoche“ durchgeführt. Die Kinder basteln mit Müll und Naturmaterialien und organisieren eine Bücher-Tauschkiste.
Gesunde Ernährung wird erlernt beim Kochen und Backen mit selbst geerntetem Obst, Gemüse und Kräutern aus dem „Lerngarten“. Lebensmittelreste werden verwertet. Im Garten bieten selbst gebaute Vogelhäuser und Insektenhotels Unterschlupf.
Der Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock hatte sich mit mehreren Gartenprojekten um den Umweltpreis beworben. Der Verband berät seine Mitgliedsvereine zu modernen gärtnerischen Ansätzen mit naturschonenden Anbaumethoden unter Berücksichtigung von Ökologie und Umweltschutz. Der Verband setzt sich für das ökologische Gleichgewicht, biologische Vielfalt, ein gesundes Stadtklima, nachhaltige Lebensweise und Ernährung des Menschen sowie die Förderung der Bienenhaltung ein.
Auf einer Grünfläche von 2.500 Quadratmetern in der Kröpeiner-Tor-Vorstadt unterhält der Verband verschiedene Themengärten: Einen Muster- und Informationsgarten, einen Bienen-Informationsgarten, den Lehrgarten „Gartenzwerge“ für Grundschulkinder, einen Schulgarten mit „grünem Klassenzimmer“ für alle Altersklassen, einen modellhaften „Aktivgarten“ für Demenzkranke und einen inklusiven Gemeinschaftsgarten für Teilhabe beschränke Menschen.
Der Verein Rostock Müllfrei e.V. hatte sich mit der Koordinierung von Müllsammelaktionen, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit beworben. Der Verein führt zirka einmal monatlich offene Müllsammelaktionen in verschiedenen Rostocker Stadtteilen durch, um das Rostocker Stadtbild sauberer zu gestalten. Bis zu 80 Einwohner*innen unterschiedlichen Alters haben bisher an den einzelnen Aktionen teilgenommen. Seit der Gründung als Initiative im Jahr 2021 wurden bei 29 Aktionen insgesamt ca. 8.564 Kilogramm Müll gesammelt.
Zur Sensibilisierung werden seit 2022 Projekttage und Müllsammelaktionen an Kitas und Schulen durchgeführt oder die Ausrüstung dafür verliehen. Der Verein präsentiert sich über einen zeitgemäßen Internetauftritt mit einem Informationsblog rund um die Themen Müll, Mülltrennung und -vermeidung. Er ist über soziale Medien vernetzt. Öffentlichkeitsarbeit erfolgt auch über Kampagnen und auf Veranstaltungen.
Das Lehrer*innen-Team Juliane Buchsteiner, Inga Theile, Arian Loh und Philipp Meyer der Kooperativen Gesamtschule des RecknitzCampus Laage hatten das geförderte Projekt „KlimaKalender“ eingereicht. Sechs sechste Klassen haben im Fach Gesellschaftswissenschaften gemeinsam einen Kalender zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für das Schuljahr 2023/24 erstellt und illustriert. Jeder Monat beschäftigt sich mit einem anderen Motto wie beispielsweise Klima, Energie, Mobilität, Konsum, Ernährung, Müll, Wasser und Meer. Die Monatsbeiträge enthalten Umwelttipps, Challenges sowie Podcasts, die über QR-Codes abrufbar sind. Außerdem gibt es jede Woche Fakten zum jeweiligen Thema sowie Ideen für „Klima-Taten“ und klimafreundliche Alternativen im Alltag. Die auf Recycling-Papier gedruckten Kalender hängen in jedem Klassenraum der Schule und werden im Unterricht genutzt. Damit wird das Umwelt- und Klimabewusstsein der Schüler*innen gestärkt. Sie erhalten Impulse für ein nachhaltiges Verhalten im Alltag.
Die Kleingartenanlage „Weiße Rose“ in der Rostocker Südstadt hatte sich in diesem Jahr erneut um den Umweltpreis beworben. 2017 war mit Fördermitteln der Stadt auf einer Parzelle ein gemeinschaftlicher Sinnesgarten für die Öffentlichkeitsarbeit gestaltet worden, der regelmäßig von Kitas genutzt wird. Anlagen für Wildbienen und ein naturnaher Generationenspielplatz wurden eingerichtet. In Kooperation mit dem Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock wurden im Erlebnisgarten Seminare für Studierende als Real-Labor entwickelt. Ein kreativer Lernraum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entstand. 2018 gründete der Verein gemeinsam mit der Universität Rostock ein Netzwerk zur BNE in Gemeinschaftsgärten, das mit Grundschulen kooperiert.
Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist naturnahes Gärtnern. 14 Kleingärten der Anlage wurden bisher mit der Plakette „Natur im Garten“ zertifiziert. Für naturnahes Gärtnern und BNE in Gemeinschaftsanlagen hat die Kleingartenanlage „Weiße Rose“ mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.
Die Initiative Plastikfreie Stadt des Trägervereins KuBuS e.V. hatte bereits 2020 den Rostocker Umweltpreis erhalten. In diesem Jahr hatte sich die Initiative erneut beworben - mit einem Escape Game*. Das interaktive Spiel wurde in Kooperation mit Lehrer*innen für die Klassenstufen 5 bis 8 entwickelt und mit Fördermitteln finanziert. Es sensibilisiert Schüler*innen spielerisch für die Einwegplastik-Problematik und zeigt praktische Lösungen für dieses Umweltproblem auf. Im Verlauf des Spiels finden die Schüler*innen heraus, wie Plastik und Klimakrise zusammenhängen, welche Gefahren Mikroplastik birgt, welche Alternativen und Reduzierungsmöglichkeiten es für Einwegplastik im Alltag gibt und wie Mülltrennung funktioniert. Das Spiel fördert das Umweltbewusstsein, den Teamgeist und aktives, lösungsorientiertes Handeln von Kindern und Jugendlichen. Es ist an Lehrpläne angepasst und niederschwellig im Unterricht sowie bei Projekttagen nutzbar.
Die Rostocker Grundschule „Werner Lindemann“ bewarb sich mit zwei Projekten für den Rostocker Umweltpreis 2024. Die Initiative der „Aufräumetage“ war 2021 aus der Eltern- und Schülerschaft entstanden, um die Müllproblematik auf dem Schulgelände in der Rostocker Kröpeliner-Tor-Vorstadt zu lindern. Seitdem haben sich halbjährliche „Aufräumetage“ an der Schule etabliert, die durch Helfende aus der Nachbarschaft unterstützt werden. Schulhof und Sportplatz bleiben mittlerweile auch bei intensiver Nutzung meist sauber. Eine Nachbereitung in der Schülerzeitung und die Teilnahme am „World Cleanup Day“ tragen zur Umweltbildung und -erziehung bei.
Seit Jahren ist das Projekt „Ökologisches Gärtnern mit Kindern“, bei dem Gemüse und Kräuter angebaut werden, Bestandteil des Schulalltags. Es fördert ein nachhaltiges Handeln der Schüler*innen und wurde 2019 mit der Plakette „Natur im Garten“ ausgezeichnet. Auch Baumpatenschaften wurden eingerichtet.
Die BUND Ortsgruppe Rostock hatte den Kurzfilm „MOOR STADT HAFEN“ eingereicht. Der BUND möchte über diesen Film die kritische Auseinandersetzung mit der Seehafenentwicklung in der Öffentlichkeit fördern, das Bewusstsein für Umweltschutz erhöhen und zu einer konstruktiven Lösung des Konfliktes beitragen. Die Doku-Reportage führt die Bedeutung, Vielfalt und Verletzlichkeit der betroffenen Naturräume sowie die mit den baulichen Eingriffen verbundenen Auswirkungen vor Augen. Der BUND zeigt den Film in Kinos, auf Filmfestivals und auf einem youtoube-Kanal, um mit Einwohner*innen, Akteur*innen der Hafenerweiterung und anderen ins Gespräch zu kommen. Außerdem werden Umweltbildungsprojekte zur Thematik an Rostocker Schulen durchgeführt.
Seit Erscheinen des Films im Januar 2024 ist eine starke Zunahme der Unterschriften bei der Petition zum Erhalt des Peezer Baches und der Oldendorfer Tannen zu verzeichnen. Das öffentliche Interesse am Dialog zu diesem Thema ist erheblich gewachsen.
Die Regionalen Netzstellen für Nachhaltigkeitsstrategien Nord MV (RENN.nord MV) hatten das Projekt Aktionstag „Saatgut-Vielfalt entdecken“ für das Aktionsbündnis Saatgutvielfalt eingereicht. Dazu gehören der BUND Rostock, der Verein fruchtwechsel e.V., die Heinrich-Böll-Stiftung MV, das Netzwerk „Natur im Garten MV“, die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock, das Klimanetz Bad Doberan und RENN.nord MV.
Im Fokus steht die Bedeutung der Saatgutvielfalt. Aus der ersten Idee für eine Saatguttauschbörse vor mehr als fünf Jahren hat sich bis heute ein facettenreiches Veranstaltungsformat entwickelt. Mit Informationen über Biodiversität im Allgemeinen und Saatgutvielfalt im Besonderen erreicht es ein wachsendes Publikum. Das Programm wurde stetig weiterentwickelt - mit Vorträgen, Vorführungen, pädagogischen Angeboten, Gesprächsrunden, Online-Angeboten, Filmvorführungen, Ausstellungen sowie der Einbeziehung neuer Unterstützergruppen. Der Aktionstag Saatgutvielfalt trifft bei den Teilnehmenden, dem Stammpublikum und vielen neuen Interessierten auf eine positive Resonanz - über die Stadtgrenzen hinaus.
Das Projekt „Multilinguale Micro-Lectures im Spannungsfeld der Abfall- und Stoffstromwirtschaft“ hatte der Lehrstuhl für Abfall- und Stoffstromwirtschaft der Universität Rostock eingereicht. Micro-Lectures sind kurze, mehrsprachige Lehrvideos, die Fachwissen zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft vermitteln. Sie sind für Laien und Fachleute im Lehrportal der „offenen Universität“ zugänglich. Themenschwerpunkte der Lehrvideos sind Kompostierung und Vergärung, Sortieranalyse und die Abfallhierarchie. Die Übersetzung in verschiedene Sprachen erfolgte unter anderem ehrenamtlich von Mitarbeitenden und Angehörigen. Die Micro-Lectures präsentieren die Hanse- und Universitätsstadt sowie die Universität Rostock überregional als Standort für Bildung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie stärken den Zusammenhalt und die Integration im internationalen Team und sind damit ein Musterbeispiel interkultureller Zusammenarbeit. National und international erfährt das Projekt eine große Nachfrage und positive Resonanz.