Archivbibliothek und Zeitungssammlung
Bestandsbeschreibung
Bei der Bibliothek des Archivs handelt es sich um eine Dienstbibliothek, die auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die ältesten Bücher stammen aus der früheren Ratsbibliothek. Da der Bestand präsent gehalten werden muß, können Ausleihen nicht erfolgen. Kopien können kostenpflichtig in Auftrag gegeben werden.
Die Bibliothek umfaßt gegenwärtig einschließlich der Zeitungen, Zeitschriften und zeitschriftenartigen Reihen über 26.000 Bände. Davon gehören 7.215 Bände zum historischen Bestand (16.-19. Jahrhundert). Sammlungsschwerpunkte sind Rostock, Mecklenburg und die Hanse unter besonderer Berücksichtigung der Sachgebiete Geschichte, Stadt- und Landeskunde, Verwaltung, Recht, Kunst, Kultur, Bildung, Architektur und Wirtschaft. Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt stellen die historischen Hilfswissenschaften und das Archivwesen dar. Lexika, Enzyklopädien, Hand- und Wörterbücher ergänzen den Bestand.
Zur Geschichte Mecklenburgs und der benachbarten Territorien, zur Entwicklung der mecklenburgischen Städte, zur Hanse, zur Staats-, Rechts- Kultur und Wirtschaftsgeschichte stehen die wichtigsten Veröffentlichungen zur Verfügung. Einen hohen Quellenwert besitzen die für die beiden Landesteile Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz vorliegenden Staatskalender (1776-1939) und die Regierungsblätter (1812-1952), ergänzt durch einzelne Gesetzessammlungen.
Zeitungssammlung
Umfangreich und kontinuierlich gewachsen präsentiert sich die Zeitungssammlung. Von den Nachrichten-, Gelehrten- und Anzeigenblättern des 18. Jahrhunderts bis zu den Tageszeitungen seit dem 19. Jahrhundert vereint die Sammlung ein umfangreiches Informationspotential zur Landes- und Stadtgeschichte. Die erste periodische Zeitung der Stadt, der Auszug der Neuesten Zeitungen, erschien 1711. Aus dem Blatt entstand 1846 die Rostocker Zeitung, die bis 1920 als Organ des liberalen Bürgertums existierte. 1881 wurde der Rostocker Anzeiger gegründet, der sich zur auflagenstärksten Tageszeitung des Landes entwickelte.
Die sozialdemokratische Mecklenburgische Volkszeitung, die kommunistische Volkswacht, die völkische Mecklenburger Warte und der nationalsozialistische Niederdeutsche Beobachter stehen als Regionalzeitungen für die politischen Strömungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Tageszeitungen nur in der Trägerschaft der Landesleitungen der genehmigten politischen Parteien zugelassen, eine Praxis, die bis zum Ende der DDR von Bestand blieb. Die KPD bzw. die SED gab die Volkszeitung (ab 1946 Landeszeitung, ab 1952 Ostsee-Zeitung) heraus, die CDU den Demokrat, die LDPD die Norddeutsche Zeitung, und die NDPD die Norddeutschen Neuesten Nachrichten. Ergänzt wird der Bestand durch über 20 Betriebszeitungen. Der demokratische Neubeginn der Jahre 1989/90 brachte schließlich die Zeitungen Plattform und Bürgerrat sowie als Neuauflage die Mecklenburgische Volkszeitung hervor.
Für die in ihrem Erhaltungszustand besonders gefährdeten Zeitungen liegen Mikrofilmausgaben vor. Die Benutzung erfolgt über Lesegeräte.