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Na­vi­ga­ti­on

Na­tur er­le­ben

Das ei­ge­ne und be­son­de­re Flair be­sitzt Ros­tock durch die La­ge am Meer, am Mün­dungs­be­reich der War­now in die Ost­see. Ros­tock wird im­mer mehr zum tou­ris­ti­schen Zen­trum im Nord­os­ten Deutsch­lands. Da­bei stellt die Stadt an sich den An­spruch, "Grü­ne Ost­see­me­tro­po­le" zu wer­den.

Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge

Vie­le Be­son­der­hei­ten dür­fen nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass auch um Ros­tock die Flo­ra und Fau­na durch mensch­li­che Ein­grif­fe er­heb­li­che Ver­lus­te hin­neh­men muss­ten, und ein En­de des Pro­zes­ses kaum ab­seh­bar ist. Bio­top­schwund, Bio­top­ver­in­se­lung und Land­schafts­ver­brauch müs­sen un­be­dingt auf ein na­tur­schutz­ver­träg­li­ches Maß re­du­ziert wer­den.

Der Er­halt von Na­tur und Land­schaft ist nicht nur öko­lo­gisch be­gründ­bar, son­dern auch ei­ne äs­the­tisch-mo­ra­li­sche Not­wen­dig­keit. Ein Sys­tem von grö­ße­ren Schutz­ge­bie­ten, ver­se­hen mit ei­nem Netz von Tritt­stein­bio­to­pen und ei­nem ent­spre­chen­den Bio­top­ver­bund, stel­len die Grund­la­ge für den Schutz der Na­tur dar. Fol­gen müs­sen dann Puf­fer­zo­nen mit ex­ten­si­ver Be­wirt­schaf­tung, die Pfle­ge und die Ent­wick­lung der Schutz­ge­bie­te und Bio­to­pe, Re­na­tu­ri­sie­rungs­maß­nah­men so­wie Hilfs­pro­gram­me für vom Aus­ster­ben be­droh­te Ar­ten wie zum Bei­spiel Rohr­dom­mel, Glatt­nat­ter und an­de­re.

In der Han­se­stadt Ros­tock wur­den be­reits ent­schei­den­de Bei­trä­ge zum Schutz der Na­tur ge­leis­tet, und es wird wei­ter in­ten­siv dar­an ge­ar­bei­tet.

Text die­ser Sei­ten:
Hans-Die­ter Bring­mann
Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge

Ros­tock be­sitzt in Stadt und Land zahl­rei­che Tier­ar­ten. In der Stadt sind Fle­der­mäu­se so­wie Igel be­ach­tens­wert, im dörf­li­chen Um­land die Schlei­er­eu­le.

Sehr gut er­forscht wur­de bis­her die Vo­gel­fau­na. Stell­ver­tre­tend für die sel­te­nen Ar­ten sei­en Bart­mei­se und Blau­kehl­chen ge­nannt. Die groß­flä­chi­ge Ros­to­cker Hei­de bie­tet dem stö­rungs­em­find­li­chen See­ad­ler Mög­lich­kei­ten zur Brut. An Gro­ß­säu­gern gibt es um Ros­tock die all­ge­mein be­kann­ten Ar­ten. Ein auf­fäl­li­ger Klein­säu­ger der Wäl­der und Parks ist das ge­le­gent­lich sehr zu­trau­li­che Eich­hörn­chen.

Zu den we­ni­ger at­trak­ti­ven, aber im Na­tur­haus­halt wich­ti­gen Tie­ren ge­hö­ren Lur­che und Kriech­tie­re. Am po­pu­lärs­ten dürf­te bei uns die Erd­krö­te sein, da über die Ak­ti­vi­tä­ten zu ih­rem Schutz jähr­lich in den Me­di­en be­rich­tet wird. Auf dem Weg zu den Laich­ge­wäs­sern wer­den Krö­ten ab­ge­fan­gen oder si­cher mit­tels Leit­plan­ken und Tun­nel zu den Laich­plät­zen ge­führt, um sie vor dem Stra­ßen­tod zu be­wah­ren. Die War­now und der Breit­ling sind sehr fisch­reich. Im Brack­was­ser des Breit­lings le­ben be­reits Ost­see­fi­sche. Zum Früh­jahr er­scheint der He­ring hier in gro­ßen Schwär­men. Die Ober­war­now wird an dunk­len, tie­fen Stel­len vom Wels be­wohnt. Er er­reicht hier ei­ne Län­ge von über zwei Me­tern.

Wie über­all ma­chen In­sek­ten den grö­ß­ten An­teil der Tier­welt aus. Der Be­stand um­fasst im Ge­biet meh­re­re Tau­send Ar­ten. Be­mer­kens­wert er­scheint die Po­pu­la­ti­on des Mo­schus­bo­ckes als die grö­ß­te in Deutsch­land.

Die un­ter­schied­lichs­ten Le­bens­räu­me ver­spre­chen in ih­rer Viel­falt ei­ne ar­ten­rei­che Pflan­zen­welt. An salz- oder brack­was­ser­be­ein­flu­ß­ten Stand­or­ten der Au­ßen­küs­te, des Breit­lings so­wie der Salz­wie­sen sind die Salz­pflan­zen ty­pi­sche Ver­tre­ter.
Ein be­son­de­rer Le­bens­raum sind die Dü­nen im Be­reich der Küs­te. Auf die­sem Ex­trem­stand­ort wach­sen ver­schie­de­ne sel­te­ne Ar­ten, wie z.B. die Strand­dis­tel mit bis zu 2,50 m lan­gen Wur­zeln.

Zu den cha­rak­te­ris­ti­schen Bio­to­pen des Stadt­um­lan­des zäh­len die Feucht­wie­sen. Sie wei­sen ei­nen ho­hen An­teil ge­fähr­den­der Ar­ten auf. Zu nen­nen wä­ren bei­spiels­wei­se Wie­sen­or­chi­de­en und Troll­blu­men.

In der Ros­to­cker Hei­de be­fin­den sich eben­falls ei­ni­ge Be­son­der­hei­ten. Auf moo­ri­gen Stel­len fin­det man den Kö­nigs­farn, und in al­ten Kie­fer­be­stän­den wächst als Re­likt der Eis­zeit das Moos­glöck­chen. An wert­vol­len Ge­höl­zen wä­ren in der Hei­de Flat­te­rul­me, Els­bee­re, aber auch im­mer­grü­ne Stech­pal­men zu nen­nen.

Die land­schaft­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten, die haupt­säch­lich durch die Weich­sel­kalt­zeit ge­prägt wur­den, las­sen sich na­tur­räum­lich in vier we­sent­li­che Re­gio­nen glie­dern: Grund­mo­rä­ne, Hei­de­plat­te, Ost­see­küs­te und Nie­de­run­gen. Auf der Grund­mo­rä­ne wird, be­dingt durch die re­la­tiv gu­ten Bö­den, in­ten­si­ver Acher­bau be­trie­ben. An­de­rer­seits ist hier der grö­ß­te Land­ver­brauch für Bau­lich­kei­ten zu ver­zeich­nen.

Im Nord­os­ten Ros­tocks liegt die Hei­de­sand­plat­te mit aus­ge­dehn­ten Wald­flä­chen. Mit 5.000 ha be­sitzt die Ros­to­cker Hei­de ei­ne an­sehn­li­che Grö­ße und stellt ei­nes der letz­ten gro­ßen ge­schlos­se­nen Wald­ge­bie­te an der deut­schen Küs­te dar. Mit die­sem Wald zählt Ros­tock zu den grö­ß­ten kom­mu­na­len Wald­be­sit­zern in Deutsch­land.

Die Ost­see­küs­te be­steht vor­wie­gend aus Flach­küs­te, nur bei War­ne­mün­de und am Ro­sen­ort sind Steil­küs­ten an­zu­tref­fen. Im Hin­ter­land lie­gen gro­ße Küs­ten­über­flu­tungs­moo­re, die je­doch viel Flä­che ver­lo­ren ha­ben.

Das Ur­strom­tal der War­now mit sei­nen ver­moor­ten Ne­ben­ar­men prägt das Land­schafts­bild. Die ge­schütz­ten Nie­der­moor­stand­or­te wei­sen noch heu­te zum Teil ar­ten­rei­che Feucht­wie­sen, Röh­rich­te, Seg­gen­rie­de oder Er­len­brü­che auf.