Die Treuhandpolitik brach 1990 wie ein Schicksalsschlag über die Ostdeutschen herein. Waren sie im Herbst 1989 selbstbewusst für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gegangen, nahm ihr Leben nun eine ungewollte Wendung. 9.000 volkseigene Betriebe mit insgesamt 4,1 Millionen Arbeitsplätzen sollte die Treuhandanstalt innerhalb kürzester Zeit «markttauglich» machen. Die Betriebe wurden privatisiert oder liquidiert. Millionen Menschen wurden arbeitslos. Wie erging es den Menschen dabei? Wie gingen sie mit dieser «Schocktherapie» um? Wie verarbeiteten sie die biografischen Brüche?
Davon erzählt die Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie gibt einen Einblick in die Vielzahl der Lebenswege. Die 13 ausgewählten Branchen und Betriebe stehen exemplarisch für die ostdeutsche Wirtschaft. Die meisten ostdeutschen Familien waren vom Wirken der Treuhandpolitik betroffen, ihr ausgeliefert. Sie erlebten die Treuhandanstalt als Schicksalsmacht.
Als lebensgroße Porträts treten sie den Besucher*innen in der Ausstellung buchstäblich auf Augenhöhe gegenüber und berichten von ihren Erfahrungen. Über QR-Code können kurze Sequenzen aus ihren Erzählungen angehört werden, in denen sich die damalige Stimmungslage auch heute noch widerspiegelt.
6. Februar 2020 11.30 Uhr Pressegespräch mit Gregor Gysi 12 bis 13 Uhr "Mittagspodium" Gregor Gysi im Gespräch Societät Rostock maritim (ehem. Schifffahrtsmuseum), August-Bebel-Str. 1
8. Februar 2020 14 bis 15 Uhr geführte Ausstellungsbesichtigung mit Katrin Rohnstock (Kuratorin) 15 bis 16.30 Uhr Film "Wadans Welt" mit Gespräch (Hr.Schuhmann/Regisseur) 16.30 bis 19 Uhr Erzählsalon mit Zeitzeug*innen Societät Rostock maritim (ehem. Schifffahrtsmuseum), August-Bebel-Str. 1
Die Ausstellung ist ab dem 4. Februar bis 14. Februar in der Societät Rostock Maritim, August-Bebel-Str. 1, zu sehen. Die Ausstellung besteht aus 26 Stelen. Der Eintritt ist frei.