"Ein Licht für jede Frau"

1.090 Frauen und Mädchen haben im Jahr 2022 die Rostocker Hilfeeinrichtungen gegen häusliche oder sexualisierte Gewalt aufgesucht. Wie in jedem Jahr wurde für sie ein Licht entzündet - um ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Um sie zu ermutigen, ihren Weg in ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben weiterzugehen. Um zu zeigen, dass wir auch weiter für sie da sind- gegen häusliche Gewalt, gegen sexualisierte Gewalt.

Unsere Forderungen 2023

1. Die ehren- und hauptamtlich engagierten Mitarbeiter*innen von STARK MACHEN e.V. fordern anlässlich des 25. November, ein gesellschaftliches Klima des solidarischen Miteinanders zu schaffen, ein gesellschaftliches Klima, in dem friedliche Konfliktlösung möglich ist und Gewalt keinen Platz hat. Wir stehen für das Recht eines jeden Menschen auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben.

2. Wir rufen dazu auf, nicht in Rollenklischees vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte zurückzufallen. Wofür ein Mensch steht und wie er zu leben vermag, darf nicht durch sein ihr oder ihm zugewiesenes Geschlecht bestimmt werden. Wir nehmen aber wahr, dass Parteien und gesellschaftliche Strömungen in diesem Land versuchen, das von der Frauenbewegung Erreichte zurückzudrängen. Das lassen wir nicht zu.

3. Wir fordern, die personellen Ressourcen im Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt zu erhöhen. Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking, Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, Frauenhäuser - sie alle brauchen mehr Personalstellen, um der stetig wachsenden Nachfrage von Betroffenen häuslicher oder sexualisierter Gewalt gerecht zu werden.

4. Des Weiteren fordern wir Barrierefreiheit im öffentlichen Raum - baulich, sprachlich, sinnlich. Die Kosten dafür können nicht die Träger sozialer, kultureller und sportlicher Angebote allein tragen - dies muss ebenso Sache der Kommunen, der Landkreise, des Landes und des Bundes sein.

5. Wir rufen Institutionen, Firmen, Wirtschaftsverbände, Parteien und alle gesellschaftlich wirkenden Kräfte auf, sich mit den Themen häusliche und sexualisierte Gewalt auseinanderzusetzen und ernst zu nehmen, was vielen Menschen auch in ihrem spezifischen Wirkungskreis widerfährt. Häusliche und sexualisierte Gewalt finden im familiären Umfeld und im sozialen Nahraum - also auch im Umfeld der genannten Bereiche, im Umfeld jeder einzelnen Person statt. Wir alle tragen Verantwortung dafür. Es ist an der Zeit, sich dieser Verantwortung zu stellen, Betroffene zu unterstützen und Gewalt nicht zuzulassen!

Pressetext: STARK MACHEN e.V.