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Na­vi­ga­ti­on

Ist es ein Herz­in­farkt? Schnel­le Hil­fe bei aku­ten Brust­schmer­zen

Mel­dung vom 21.11.2022 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock jetzt mit zer­ti­fi­zier­ter „Chest Pain Unit“

Bei aku­ten Brust­schmer­zen soll­ten al­le Alarm­glo­cken schril­len, da die­se die Vor­bo­ten für ei­nen töd­li­chen Herz­in­farkt sein könn­ten. Wer dann den Not­ruf 112 wählt, kommt in der Re­gel in ei­ne Not­auf­nah­me. So auch am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock. Im Be­reich der Zen­tra­len Not­auf­nah­me steht je­doch ei­ne ge­son­der­te Über­wa­chungs­ein­heit für Brust­schmerz­pa­ti­en­ten be­reit, die seit An­fang No­vem­ber als Chest Pain Unit (CPU) zer­ti­fi­ziert wor­den ist. Be­trof­fe­ne Pa­ti­en­ten wer­den am Süd­stadt­kli­ni­kum ab so­fort di­rekt in die Chest Pain Unit in der Not­auf­nah­me ge­bracht. Ziel ei­ner Chest Pain Unit ist es, ei­nen aku­ten oder neu auf­ge­tre­te­nen ty­pi­schen, aber auch aty­pi­schen Brust­schmerz (Chest Pain = Brust­schmerz) rasch und ziel­ge­rich­tet ab­zu­klä­ren.

Die Erst­zer­ti­fi­zie­rung durch die Deut­sche Ge­sell­schaft für Kar­dio­lo­gie – Herz- und Kreis­lauf­for­schung e.V. (DKG) ist für drei Jah­re gül­tig. Wei­te­re zer­ti­fi­zier­te Chest Pain Units in Meck­len­burg-Vor­pom­mern gibt es laut DKG in Schwe­rin, Par­chim, Güs­trow, Greifs­wald und Karls­burg.

Ge­lei­tet wird die Ros­to­cker CPU am Süd­stadt­kli­ni­kum von Ober­arzt Dr. Kars­ten Stro­pahl. San­dra Stef­fen ist als Sta­ti­ons­lei­te­rin Pfle­ge der Zen­tra­len Not­auf­nah­me zu­gleich die ver­ant­wort­li­che Pfle­ge­fach­kraft für den Über­wa­chungs­be­reich der Chest Pain Unit. Das be­inhal­tet die Zu­sam­men­ar­beit mit dem Pfle­ge­team und den Ärz­tin­nen und Ärz­ten der kar­dio­lo­gi­schen Sta­tio­nen, aber auch die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Zu­sam­men­ar­beit mit der In­ten­siv­sta­ti­on un­ter Lei­tung von Ober­arzt Dr. Udo Brü­der­lein.

Mo­der­ne Tech­nik und Ex­per­ten rund um die Uhr

„So­wohl tech­nisch als auch per­so­nell konn­ten wir bei der Zer­ti­fi­zie­rung über­zeu­gen. Un­se­re Chest Pain Unit er­mög­licht ei­ne zü­gi­ge und op­ti­ma­le Dia­gnos­tik und The­ra­pie akut er­krank­ter Pa­ti­en­ten mit Herz- und Kreis­lauf­stö­run­gen“, be­ton­te der Chef­arzt der Kli­nik für In­ne­re Me­di­zin I, Dr. Rolf Kai­ser. „In­ner­halb kür­zes­ter Zeit kön­nen wir an­hand der le­bens­wich­ti­gen Vi­tal­wer­te ab­klä­ren, ob tat­säch­lich ein Herz­in­farkt der Aus­lö­ser der Brust­schmer­zen ist oder an­de­re ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me bzw. so­gar Ent­war­nung ge­ge­ben wer­den kann. In un­se­rem neu­en Mo­du­l­an­bau ste­hen uns rund um die Uhr zwei mo­der­ne Herz­ka­the­ter­mess­plät­ze zur schnellst­mög­li­chen Dia­gnos­tik und Be­hand­lung von Pa­ti­en­ten mit aku­ten Brust­schmer­zen zur Ver­fü­gung“, so der Chef­kar­dio­lo­ge am Süd­stadt­kli­ni­kum.
Wei­te­re wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne er­folg­rei­che Zer­ti­fi­zie­rung sind ne­ben ei­nem per­ma­nent be­setz­ten Herz­ka­the­terla­bor un­ter an­de­rem aus­rei­chend Kli­nik­bet­ten und min­des­tens vier in­ter­ven­tio­nell er­fah­re­ne Kar­dio­lo­gen im Kli­ni­kum. Das sind am Süd­stadt­kli­ni­kum ne­ben dem Chef­arzt der Kli­nik für In­ne­re Me­di­zin I, Dr. Rolf Kai­ser, der Lei­ten­de Ober­arzt Dr. Tho­mas Kör­ber, Ober­ärz­tin Dr. Ul­ri­ke Kra­mer und der Lei­ter der CPU, Ober­arzt Dr. Kars­ten Stro­pahl.

Kei­ne Zeit ver­lie­ren - so­fort zu den Herz­spe­zia­lis­ten

„In­dem die be­trof­fe­nen Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten gleich in die kar­dio­lo­gi­sche Chest Pain Unit in der Zen­tra­len Not­auf­nah­me ge­bracht wer­den, kön­nen wir die Ab­läu­fe deut­lich ver­kür­zen und schnel­ler han­deln“, so Chef­arzt Dr. Rolf Kai­ser. „Bei ei­nem Ver­dacht auf Herz­in­farkt ist die Zeit ent­schei­dend, da zählt je­de Mi­nu­te.“
Die Chest Pain Unit ist ei­ne noch re­la­tiv jun­ge Ver­sor­gungs­struk­tur, die erst seit 2008 durch die Deut­sche Ge­sell­schaft für Kar­dio­lo­gie zer­ti­fi­ziert wird. In­zwi­schen gibt es bun­des­weit 348 CPU (Stand 8. No­vem­ber 2022). Die Zen­tren mit dem Prüf­sie­gel ga­ran­tie­ren Pa­ti­en­ten ein­heit­li­che Qua­li­täts­stan­dards nach in­ter­na­tio­na­len Leit­li­ni­en und ak­tu­el­len wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­sen.

Der Haupt­grund für die Ein­rich­tung von Brust­schmerz­zen­tren in ganz Deutsch­land liegt in den nach wie vor sehr ho­hen Sterb­lich­keits­ra­ten bei Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen. Die­se sind mit ca. 35 Pro­zent To­des­ur­sa­che Num­mer 1 in Deutsch­land. Je­der vier­te To­des­fall wird durch ei­nen Herz­in­farkt oder ei­nen Schlag­an­fall ver­ur­sacht. Durch die bun­des­wei­te Ein­füh­rung der CPU konn­te die Ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten mit aku­tem Brust­schmerz deut­lich ver­bes­sert wer­den.


Wei­te­re In­for­ma­tio­nen