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Kinderhaus Montessori bezieht neues Domizil

Meldung vom 04.07.2019 - Umwelt und Gesellschaft

Lange haben sich die Erzieherinnen und die Knirpse aus dem Kinderhaus Montessori auf diesen Moment gefreut: an dem sie endlich genügend Platz zum Toben, zum Kreativsein, zum Spielen, zum Singen und zum Tanzen haben. „Unsere alte Einrichtung ist inzwischen stark in die Jahre gekommen, der Platz begrenzt. Doch das ist jetzt vorbei", sagt Kitaleiterin Gerlind Völker. Der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock" (KOE) hat für den Verein in der Thierfelder Straße ein neues lichtdurchflutetes und kindgerechtes Domizil gebaut – als Ersatz für die nicht als Kita geplante Villa in der Schliemannstraße 9. „In diesem Fall war dringendes Handeln erforderlich. Nicht nur die Raumstruktur erwies sich für die Kinderbetreuung als ungünstig, auch hinsichtlich des Brandschutzes hatte die Kita einen Sonderstatus", so Steffen Bockhahn, zuständiger Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport. „In der Villa wäre nach aktuellen baulichen Standards eine Kita nicht möglich gewesen. Zusätzlich hätten die Kinder während des Umbaus in eine Containeranlage ziehen müssen. Das ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern vor allem eine Belastung für alle Beteiligten. Insofern haben wir mit dem Neubau die beste Lösung gefunden", ergänzt er.

Das neue Kinderhaus Montessori ermöglicht den Kindern durch seine Ebenerdigkeit ein schnelles Zurechtfinden. In dem kompakten Baukörper sind jeweils nach Osten und Westen zwei Gruppenräume mit den dazugehörigen Sanitärtrakten angeordnet. In der Mitte des Gebäudes befinden sich ein großer Multifunktionsraum, die Verwaltungsräume sowie die Küche. Auf dem weitläufigen Außengelände können die Kinder die Spielgeräte nutzen, mit ihren Erzieherinnen Hochbeete anpflanzen oder den Trampelpfad erkunden. „Das Besondere an dem Projekt war, dass wir hier nicht nur den Neubau realisiert, sondern uns auch um die Innenausstattung gekümmert haben. Normalerweise übernehmen letzteres die Träger, doch hier haben wir einen kleinen Verein gerne unterstützt", sagt Bauherrin Sigrid Hecht vom KOE.

Das neue Montessori-Kinderhaus bietet Platz für 64 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Damit wurden die Kapazitäten um zwölf Plätze aufgestockt. „Wir sind eine kleine Einrichtung, doch genau das gefällt uns so gut. Dabei bekommen wir Anrufe von werdenden Eltern, die ihre Kinder für eines der nächsten Jahre anmelden möchten", so Völker.

Der Verein Montessori Kinderhaus e.V. besteht seit 1993. „Wir wollten uns von anderen Trägern abheben und das Montessori-Konzept in Rostock etablieren", erinnert sich die Kitaleiterin. Entsprechend der durch die italienische Kinderärztin Maria Montessori entwickelten Pädagogik achten die Erzieherinnen verstärkt auf die Bedürfnisse des Einzelnen: „Wer nicht malen möchte, muss auch nicht malen. In unseren gemischten Gruppen kann jedes Kind seinen eigenen Rhythmus bestimmen und so individuelle Erfahrungen sammeln", verdeutlicht Gerlind Völker.

Das Kinderhaus Montessori entstand binnen eines Jahres auf dem Gelände der ehemaligen Kita „Spielhaus", die im vergangenen Jahr als „Spurensucher" ebenfalls einen Neubau in der Thierfelder Straße beziehen konnte. In das Vorhaben wurden rund zwei Millionen Euro investiert. Die Finanzierung erfolgte über Eigenmittel des KOE und Kredite sowie durch Zuschüsse aus dem Betreuungsgeld.