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Kinderwünsche für Rostock
Heranwachsende lernen Mitreden zu Rostocks Zukunft - Mit OB Claus Ruhe Madsen im Gespräch unter dem Weihnachtsbaum

Meldung vom 23.12.2019 - Kultur, Freizeit, Sport / Umwelt und Gesellschaft

Ihre größten Weihnachtswünsche hatten die Kinder der Werner-Lindemann-Grundschule für den Oberbürgermeister persönlich aufgehoben. Denn während zu Hause auf dem Wunschzettel das neue Fahrrad, schicke Turnschuhe oder ein Kinderbuch stehen, packten sie kürzlich bei Claus Ruhe Madsen ihre ganz großen Ideen aus. Weitere schmucke Schulen, Sport- und Spielplätze und eine Eishalle gehörten dazu. Der OB zeigte sich begeistert von den engagierten Viertklässlern, die in diesem Jahr die traditionelle Tanne in der Rathaushalle mit selbst gebasteltem Schmuck vieler Rostocker Kinder gestaltet hatten. Ich nehme all eure Ideen gern mit in unsere Gespräche und Planungen für die Zukunft eurer Stadt", versprach er den aufgeweckten Mädchen und Jungen und verwies auf tolle Erfolge. Rund 26 Millionen Euro investiert Rostock in diesem Jahr in die Sanierung und Erweiterung von Schulen. Fünf Turnhallen und das Hallenschwimmbad Neptun waren im Sommer aufgefrischt" worden.

Mitsprache für Rostocks Kinder und Jugendliche, wenn es um die Geschicke der Stadt geht, ist in Rostock zunehmend an der Tagesordnung. Erst vor wenigen Monaten hatten über 150 Mädchen und Jungen die Zukunft ihres Stadtteils KTV unter die Kinder-Lupe genommen. Der Städtebauliche Rahmenplan der Kröpeliner-Tor-Vorstadt", der nun nach 20 Jahren fortgeschrieben wird, wurde auch aus der Perspektive der heranwachsenden Bewohnerinnen und Bewohner kritisch hinterfragt. Bunte Nadelkissen" der Kinder und Jugendlichen zeigten an ausgestellten Stellwänden, was im Stadtteil noch nachhaltig angepiekst" und verändert werden muss. Dabei kam auch Erstaunliches zum Vorschein", berichtete Andrea Wehmer, Koordinatorin für Kinder, Jugend und Familien im Amt für Jugend, Soziales und Asyl. Denn die Kids bezogen ihr soziales Umfeld in ihre Ideen mit ein. Was braucht meine Nachbarfamilie, die ältere Dame von gegenüber und unsere Schule. Dieses soziale Verhalten ist einfach toll und muss weiter gefördert werden", freute sich Andrea Wehmer.

Kritisch nahmen die Mädchen und Jungen in ihrem Kiez selbst ernannte Shit-Places" ins Visier, wie zum Beispiel Graffiti-Schmierereien an Häusern, unsichere Schulwege durch zugeparkte Straßen und rücksichtslose Radfahrer auf Fußwegen. Als Prima-Hit-Place" bewerteten sie dagegen die grüne Oase des Lindenparks, der allerdings aus ihrer Sicht mehr Sitzbänke vertragen könnte. Bei Vor-Ort-Begehungen testeten die jungen Rostockerinnen und Rostocker im August und September auch die Spielplätze. Eltern haben mich angerufen und sich einfach nur gefreut, wie kreativ ihr Nachwuchs plötzlich wird", berichtet Andrea Wehmer. Auf der Planungswerkstatt zur KTV Mitte November stellten die Kinder und Jugendlichen ihre Ideen zu ihrem künftigen Stadtteil vor.

Bürgerbeteiligung für ABC-Schützen" probt seit Jahren auch die Grundschule am Mühlenteich in Evershagen erfolgreich. Die Kinder aus teils unterschiedlichen Kulturkreisen widmeten sich das ganze Jahr über den UN-Kinderrechten, die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feierten. Auch in vielen Kitas in der Stadt lernen die Kleinen bewusst geförderte Mitbestimmung von Kindesbeinen an, beispielsweise wenn es um die Wahl eines Ausflugsortes geht. Ideen und Wünsche der rund 29.500 Kinder und Jugendlichen dieser Stadt sind gefragt - und dies nicht nur zu Weihnachten.

Kerstin Kanaa