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Na­vi­ga­ti­on

Per­sön­li­che Er­klä­rung von Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen

Pres­se­mit­tei­lung vom 28.06.2022 - Rat­haus

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (Nr. 29) An­läss­lich sei­ner be­vor­ste­hen­den Er­nen­nung als Mi­nis­ter in Schles­wig-Hol­stein er­klärt Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen:

„Lie­be Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker,

1998 ha­be ich als Dä­ne in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt ei­ne zwei­te Hei­mat ge­fun­den und ein Le­ben auf­ge­baut. Nach fast 30 Jah­ren ha­be ich vor kur­zem die schwe­re Ent­schei­dung ge­trof­fen, ei­ne grund­sätz­lich neue Etap­pe zu be­gin­nen.

Seit über ei­nem Jahr ken­ne und schät­ze ich den Mi­nis­ter­prä­si­den­ten von Schles­wig-Hol­stein, Da­ni­el Gün­ther. Als ich vor län­ge­rer Zeit mit der Idee kon­fron­tiert wur­de, ein mög­li­ches Amt im Land zwi­schen den Mee­ren, dem Nach­barn Dä­ne­marks, zu über­neh­men, war dies mehr ei­ne flüch­ti­ge Vi­si­on ei­ner spä­te­ren Zeit.

Durch ei­nen per­sön­li­chen An­ruf vor we­ni­gen Ta­gen wur­de mir die­se Vi­si­on als Mis­si­on an­ge­bo­ten, für das Amt des Wirt­schafts­mi­nis­ters in Schles­wig-Hol­stein.

Nach in­ten­si­ver Ab­wä­gung ha­be ich dem Mi­nis­ter­prä­si­den­ten per­sön­lich mit­ge­teilt, dass ich die­se Mis­si­on an­neh­men möch­te. Mit den The­men Wirt­schaft, Ver­kehr, Ar­beit, Tech­no­lo­gie und Tou­ris­mus so­wie dem Be­zug zu Dä­ne­mark ist dies für mich kei­ne Ab­kehr von mei­ner zwei­ten Hei­mat, son­dern viel­mehr ei­ne Rück­kehr zu den Wur­zeln, geo­gra­phisch und in­halt­lich.

Als ich am 16. Ju­ni 2019 zum Ober­bür­ger­meis­ter der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ge­wählt wur­de, be­gann für mich nach Jah­ren als Un­ter­neh­mer und IHK-Prä­si­dent ei­ne voll­kom­men neue Zeit­rech­nung – die heu­ti­ge Ent­schei­dung ha­be ich da­mals nicht ge­plant, vor­her­ge­se­hen oder vor­be­rei­tet.

Knapp drei Jah­re lang durf­te ich an der Rat­haus-Spit­ze ste­hen und ge­mein­sam mit vie­len en­ga­gier­ten Men­schen aus Ver­wal­tung und Po­li­tik, Ver­ei­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen, Fir­men und Ver­bän­den, In­itia­ti­ven und aus der Zi­vil­ge­sell­schaft Ros­tock wei­ter ent­wi­ckeln. Da­für möch­te ich mich ganz herz­lich be­dan­ken!

Ich bin 2019 mit ei­nem neu­en An­satz für agi­les Ar­bei­ten in der Ver­wal­tung und für fri­schen Wind und neue Ide­en für un­se­re Stadt an­ge­tre­ten und die Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker ha­ben mir ihr Ver­trau­en ge­ge­ben – ei­nem dä­ni­schen Un­ter­neh­mer und po­li­ti­schem Quer­ein­stei­ger. Für die­sen Mut der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler und ihr Ver­trau­en blei­be ich dank­bar.

Schon nach we­ni­gen Mo­na­ten stan­den die­se An­sät­ze vor der wohl grö­ß­ten Her­aus­for­de­rung für un­se­re Stadt seit­her: Der Co­ro­na-Pan­de­mie. Ich ha­be mich neu im Amt des Ober­bür­ger­meis­ters mit al­lem, was ich ein­brin­gen konn­te, die­ser Auf­ga­be ge­wid­met, war im­mer be­reit, al­les zu ge­ben, und wir ha­ben im Rück­blick beim Kri­sen­ma­nage­ment der Pan­de­mie viel er­reicht.

Nie­mand hät­te mir 2019 mit auf dem Weg ge­ben kön­nen, wel­che Ent­schei­dun­gen oder Auf­ga­ben für ei­ne Per­son mit die­sem Amt ver­knüpft sein kön­nen: Ki­ta- und Schul­schlie­ßun­gen, Han­se Sail und Weih­nachts­märk­te ab­sa­gen, Test- und Impf­zen­tren auf­bau­en. Ein Kampf um Men­schen­le­ben.

Wir sind in die­ser Zeit, trotz der Co­ro­na-Pan­de­mie und dem in den letz­ten Mo­na­ten prä­gen­den Krieg in der Ukrai­ne, wich­ti­ge Schrit­te vor­an­ge­kom­men, ha­ben die Di­gi­ta­li­sie­rung vor­an­ge­bracht, ha­ben uns mit ei­nem Mo­dell­pro­jekt für smar­te Städ­te po­si­tio­niert, mit dem Oce­an Tech­no­lo­gy Cam­pus und der Zoll-Hoch­schu­le wich­ti­gen An­sied­lun­gen den Weg be­rei­tet. Mit dem Plan zur Um­set­zung der Gro­ß­pro­jek­te ha­ben Ver­wal­tung und Bür­ger­schaft vor we­ni­gen Ta­gen ge­mein­sam die Am­bi­tio­nen der Stadt neu jus­tiert und da­mit die Grund­la­ge für wich­ti­ge Bau­vor­ha­ben ge­schaf­fen, die die Stadt und die kom­men­den Ge­ne­ra­tio­nen prä­gen wer­den.

Doch nicht al­le Pro­ble­me ha­ben wir lö­sen, nicht al­le Pro­jek­te zu En­de brin­gen kön­nen. Aber ich hof­fe sehr, an der ei­nen oder an­de­ren Stel­le neue Ak­zen­te ge­setzt und In­no­va­tio­nen er­mög­licht zu ha­ben, die Ros­tock als Stadt wei­ter vor­an­brin­gen wer­den. Ich wer­de Ros­tock auch wei­ter­hin ver­bun­den blei­ben.

Mir wur­de häu­fig als „Au­ßen­mi­nis­ter“ zu­ge­tra­gen, dass die ver­gan­ge­nen drei Jah­re auch ei­nen po­si­ti­ven Ein­fluss auf die Wahr­neh­mung Ros­tocks in Deutsch­land hat­ten – ei­ne neue Per­spek­ti­ve mit Mut und Prag­ma­tis­mus – als ein Ort zum Glück­lich-Le­ben. Das ist et­was, was mich per­sön­lich sehr freut.

Ich ha­be in drei Jah­ren Stadt- und Lan­des­po­li­tik viel da­zu­ge­lernt, was es hei­ßt als par­tei­lo­ser Kan­di­dat und Quer­ein­stei­ger in den kom­mu­na­len Gre­mi­en und der Ver­wal­tung zu han­deln und zu ar­bei­ten. Der Zu­spruch und die Un­ter­stüt­zung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger – das freund­li­che Wort im Park, das kur­ze Ge­spräch in der Krö­pe­li­ner Stra­ße, der Be­such von Kin­dern im Rat­haus, im­mer wie­der wun­der­bar – dies hat mich in vie­len Mo­men­ten mo­ti­viert. Ne­ben den en­gen Weg­be­glei­tern im Rat­haus und den Se­na­to­ren und den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Ver­wal­tung, gilt ins­be­son­de­re den Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern mein im­mer­wäh­ren­der Dank für die­se un­ver­gess­li­che Zeit. Ich ha­be vie­le tol­le Mo­men­te er­lebt mit Men­schen, die sich für an­de­re ein­set­zen, da­mit es uns Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern gut geht, ob eh­ren­amt­lich in Ver­ei­nen oder haupt­amt­lich. Für mich per­sön­lich wa­ren es Mo­men­te, die ich nie ver­ges­sen wer­de.

Das Amt und die Per­son des Ober­bür­ger­meis­ters ste­hen in der Ver­wal­tung und in der Öf­fent­lich­keit im­mer im Fo­kus. Ei­ne Tren­nung der Funk­ti­on von der Pri­vat­per­son ist da­bei nicht mehr mög­lich. Mir ist be­wusst, dass es hier­bei durch­aus un­ter­schied­li­che Er­war­tun­gen und Wahr­neh­mun­gen ge­ben darf, wie ein Mensch ein sol­ches Amt zu füh­ren hat. Die ver­gan­ge­nen 36 Mo­na­te wa­ren da­bei mein Weg, und ne­ben den Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­ckern, ist es nur der Mensch im Spie­gel, vor dem ich je­de mei­ner Ent­schei­dun­gen zu ver­ant­wor­ten ha­be.

Mit De­mut tre­te ich vom Amt des Ober­bür­ger­meis­ters zu­rück.

Mit der Er­nen­nung zum Mi­nis­ter in Schles­wig-Hol­stein en­det mor­gen mein Wahl­be­am­ten­ver­hält­nis bei der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock. Ich wer­de da­her Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski als 1. Stell­ver­tre­ter des Ober­bür­ger­meis­ters mor­gen die Amts­ge­schäf­te über­ge­ben. Er wird ge­mein­sam mit dem 2. Stell­ver­tre­ter Se­na­tor Stef­fen Bock­hahn und mit Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us die Ver­wal­tung bis zum Dienst­an­tritt ei­ner neu­en Ober­bür­ger­meis­te­rin oder ei­nes neu­en Ober­bür­ger­meis­ters füh­ren. Da­für schon jetzt ein herz­li­ches Dan­ke­schön!

Die Stadt und das Amt ge­hen über die Ent­schei­dung ei­ner ein­zel­nen Per­son hin­aus. Als Ros­to­cker mit dä­ni­schen Wur­zeln bli­cke ich zu­rück auf drei be­weg­te Jah­re, aber auch nach vor­ne: Mit dem Wis­sen, dass die fol­gen­den Jah­re für Ros­tock nicht nur über Be­schlüs­se und Re­ge­lun­gen der Bür­ger­schaft und der Ver­wal­tung, son­dern durch das po­si­ti­ve täg­li­che Han­deln der Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker ge­stal­tet wer­den – Ihr be­wegt Ros­tock.

Eu­er

Claus Ru­he Madsen“