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Na­vi­ga­ti­on

Re­mi­gra­ti­on: Ein Wort und sei­ne Um­deu­tung

Pres­se­mit­tei­lung vom 31.01.2024 - Rat­haus

Der Be­griff Re­mi­gra­ti­on trig­gert ge­ra­de sehr vie­le Men­schen, weil er von Rechts­ex­tre­mis­ten um­ge­deu­tet wird. Sie wol­len das Wort aus ideo­lo­gi­schen Grün­den ver­ein­nah­men und um­deu­ten und mei­nen da­mit Plä­ne, Men­schen zu de­por­tie­ren oder zu Hun­dert­tau­sen­den aus Deutsch­land zu ver­trei­ben. Rechts­ex­tre­me wol­len die­se Ab­sich­ten aber hin­ter ei­ner Be­griff­lich­keit ver­ste­cken, die ge­wohn­ter klingt und von vie­len Men­schen an­ge­nom­men wird. Der Miss­brauch des Be­griffs und die Ver­schleie­rung ih­rer Ab­sich­ten wur­de bun­des­weit er­kannt und hat De­mons­tra­tio­nen aus­ge­löst.

In der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung ist mit die­sem Be­griff seit 2017/2018 ein Sach­ge­biet im Mi­gra­ti­ons­amt be­nannt, dass sich mit Auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit frei­wil­li­gen Aus­rei­sen, Dul­dun­gen und Rück­füh­run­gen be­fasst. Da­für wur­de da­mals aus der Mi­gra­ti­ons­for­schung her­aus der über­grei­fen­de Be­griff Re­mi­gra­ti­on ge­wählt.

„Die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock steht für ei­ne of­fe­ne Will­kom­mens­kul­tur, für Di­ver­si­tät und In­te­gra­ti­on. Men­schen­ver­ach­ten­den Plä­nen, Mil­lio­nen Mit­bür­ger*in­nen auf­grund ih­res Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grun­des aus Deutsch­land zu ver­trei­ben, stel­len wir uns ent­schlos­sen und mit al­ler Kraft ent­ge­gen“, un­ter­streicht Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger.

In der Wis­sen­schaft ist Re­mi­gra­ti­on seit je­her ein Stan­dard­be­griff der Mi­gra­ti­ons­for­schung. Rechts­ex­tre­me wol­len jetzt das Wort aus ideo­lo­gi­schen Grün­den ver­ein­nah­men und um­deu­ten. Der Miss­brauch des Be­griffs durch Rechts­ex­tre­mis­ten soll­te da­her nicht da­zu füh­ren, die Ar­beit der Ver­wal­tung mit den rechts­ex­tre­men Ab­sich­ten gleich­zu­set­zen.

Die Mit­ar­bei­ter*in­nen im Mi­gra­ti­ons­amt und sei­nen Sach­ge­bie­ten leis­ten ei­ne wich­ti­ge und ver­ant­wor­tungs­vol­le Ar­beit, die mit sol­chen ex­tre­mis­ti­schen Ab­sich­ten kei­nes­falls gleich­ge­setzt wer­den darf.

Ver­wal­tun­gen nut­zen den Be­griff "Re­mi­gra­ti­on" schon lan­ge als ver­kür­zen­den Sam­mel­be­griff für frei­wil­li­ge Rück­kehr­an­ge­bo­te wie auch für Ab­schie­bun­gen von Aus­län­dern, die nach gel­ten­dem Recht und den ent­spre­chen­den Ver­fah­ren zur Aus­rei­se ver­pflich­tet sind.