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Na­vi­ga­ti­on

Ros­tock öff­net Aus­bil­dungs­zen­trum für Be­rufs­feu­er­weh­ren des Lan­des

Mel­dung vom 25.10.2019 - Rat­haus / Um­welt und Ge­sell­schaft

Das ehe­ma­li­ge Brand­la­bor im Ros­to­cker Fi­sche­rei­ha­fen hat ei­nen neu­en Na­men und ei­ne neue Funk­ti­on: Ab so­fort wer­den hier die Brand­meis­ter des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern von mor­gen aus­ge­bil­det. Um die­ser neu­en Be­stim­mung ge­recht wer­den zu kön­nen, wur­de das Ge­bäu­de in­ner­halb ei­nes Jah­res durch den „Ei­gen­be­trieb Kom­mu­na­le Ob­jekt­be­wirt­schaf­tung und -ent­wick­lung der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock" (KOE) um­fang­reich um­ge­baut.

Der Per­so­nal­be­darf in den Be­rufs­feu­er­weh­ren ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ge­stie­gen, so­dass in­zwi­schen zwei­mal pro Jah­re Brand­meis­ter­an­wär­ter aus­ge­bil­det wer­den. Bis­her stand für die Aus­bil­dung die Lan­des­schu­le für Brand- und Ka­ta­stro­phen­schutz (LS­BK) in Mal­chow zur Ver­fü­gung. Die ge­stie­ge­nen Teil­neh­mer­zah­len ha­ben die LS­BK je­doch vor kaum zu be­wäl­ti­gen­de or­ga­ni­sa­to­ri­sche und per­so­nel­le Her­aus­for­de­run­gen ge­stellt. Aus die­sem Grund hat das Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Eu­ro­pa Meck­len­burg-Vor­pom­mern ei­nen al­ter­na­ti­ven Aus­bil­dungs­stand­ort ge­sucht.

„Nach Ge­sprä­chen mit der LS­BK und der Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr die recht­li­chen Grund­la­gen ge­schaf­fen, die Aus­bil­dung in Ros­tock durch­füh­ren zu kön­nen und die Lan­des­feu­er­wehr­schu­le auf die­sem Weg zu ent­las­ten. Im Ge­gen­zug be­tei­ligt sich das Land an den Aus­bil­dungs­kos­ten", er­klärt der zu­stän­di­ge Se­na­tor für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung Dr. Chris Mül­ler-von Wry­cz Re­kow­ski. Zum 1. April 2018 hat die Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock die neu­en Auf­ga­ben über­nom­men, zu die­sem Zeit­punkt noch an ih­rem Stand­ort in Groß Klein. „In­ner­halb der Stadt­ver­wal­tung wur­de be­reits nach ei­ner Lö­sung zur Ver­bes­se­rung der Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen ge­sucht. Das ehe­ma­li­ge Brand­la­bor wur­de hier­für fa­vo­ri­siert", so Jo­hann Edel­mann, Lei­ter des Ros­to­cker Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes.

Für die Mo­der­ni­sie­rung des Ge­bäu­des wur­den rund 2,2 Mil­lio­nen Eu­ro auf­ge­wen­det. Die Fi­nan­zie­rung er­folg­te über städ­ti­sche Ei­gen­mit­tel und Kre­di­te.

„Wir ha­ben die vor­han­de­nen Raum­struk­tu­ren auf­ge­löst und neue Schu­lungs-, Bü­ro- und La­ger­ka­pa­zi­tä­ten ge­schaf­fen. Hier­für muss­ten die Wän­de teil­wei­se durch­bro­chen wer­den. Die vor­han­de­nen Bo­den-, Wand- und De­cken­be­lä­ge wur­den er­neu­ert. Die Brand­plat­te im Au­ßen­be­reich wur­de voll­stän­dig zu­rück­ge­baut, statt­des­sen wur­de auf dem Grund­stück ei­ne neue Dop­pel­ga­ra­ge mit an­gren­zen­dem Car­port zur Un­ter­brin­gung der Ein­satz­fahr­zeu­ge und Mann­schafts­trans­port­wa­gen er­rich­tet", ver­deut­licht Bau­her­rin Sig­rid Hecht. „Brand­ver­su­che wer­den im ehe­ma­li­gen Brand­la­bor nicht mehr statt­fin­den. Das not­wen­di­ge Übungs­ge­län­de für die Brand­meis­ter­aus­bil­dung Am Bahn­hof 8-9 in Bra­mow ist in Pla­nung", er­läu­tert die KOE-Che­fin.

Am 7. Ok­to­ber star­te­te der neue Lehr­gang der Brand­meis­ter­an­wär­ter in die Grund­aus­bil­dung. Es ist der ers­te Jahr­gang, der im neu­en Aus­bil­dungs­zen­trum der Be­rufs­feu­er­weh­ren des Lan­des sei­nen Vor­be­rei­tungs­dienst an­tritt. „Die theo­re­ti­sche Aus­bil­dung um­fasst zir­ka ein Drit­tel der Lauf­bahn­aus­bil­dung, zwei Drit­tel sind Pra­xis. Die An­wär­ter er­ler­nen fach­kun­di­ge Grund­la­gen, un­ter an­de­rem zum Bren­nen und Lö­schen, zum Strah­len­schutz, zur Me­cha­nik so­wie zur Wär­me- und Elek­tri­zi­täts­leh­re, be­vor sie ihr Wis­sen in der Fahr­zeug- und Ge­rä­te­kun­de so­wie in der Ein­satz­leh­re ver­tie­fen. Im prak­ti­schen Teil der Aus­bil­dung wer­den die An­wär­ter mit Ein­satz­übun­gen an ih­re künf­ti­gen Tä­tig­kei­ten her­an­ge­führt", fasst Jo­hann Edel­mann zu­sam­men. An dem Stand­ort im Fi­sche­rei­ha­fen wird die Grund­aus­bil­dung für das ge­sam­te Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern durch­ge­führt. Gleich­zei­tig wird das Ge­bäu­de durch die Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock für Schu­lun­gen und Wei­ter­bil­dun­gen ge­nutzt so­wie als Sitz für die Dienst­fahr­schu­le.

Die Dienst­stät­ten der städ­ti­schen Feu­er­wehr lie­gen seit 2012 in der Ver­wal­tung vom Ei­gen­be­trieb KOE Ros­tock. „Die Be­stands­auf­nah­me in den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat ge­zeigt, dass hin­sicht­lich der Ge­bäu­de­struk­tur vie­ler­orts De­fi­zi­te be­stehen. Die Pla­nun­gen für die Sa­nie­rung und Er­wei­te­rung der Haupt­wa­che in der Erich-Schle­sin­ger-Stra­ße wer­den ak­tu­ell wei­ter kon­kre­ti­siert, so­dass wir vol­ler Hoff­nung sind, 2020 mit dem ers­ten Bau­ab­schnitt be­gin­nen zu kön­nen. Par­al­lel da­zu er­ar­bei­ten wir der­zeit die Ent­wurfs­un­ter­la­ge-Bau für den Neu­bau ei­ner drit­ten Feu­er­wa­che in der Hin­richs­dor­fer Stra­ße", sagt Sig­rid Hecht. „Für bei­de Vor­ha­ben zu­sam­men wird in der Sum­me ein ho­her zwei­stel­li­ger Mil­lio­nen­be­trag be­nö­tigt. Auch für ei­ne Stadt wie Ros­tock ist das ei­ne sehr gro­ße fi­nan­zi­el­le Her­aus­for­de­rung. Wir hof­fen in die­ser Be­zie­hung da­her auf Un­ter­stüt­zung der Lan­des­re­gie­rung", er­gänzt Dr. Chris Mül­ler-von Wry­cz Re­kow­ski.