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Na­vi­ga­ti­on

Stei­gen­de In­ves­ti­tio­nen bei sin­ken­dem Trink­was­ser­ver­brauch

Mel­dung vom 01.12.2023 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Die Her­aus­for­de­run­gen ei­ner zu­kunfts­fä­hi­gen Was­ser­wirt­schaft im Blick, in­ves­tie­ren WWAV und Nord­was­ser über 100 Mil­lio­nen Eu­ro in den kom­men­den bei­den Jah­ren in Net­ze und An­la­gen.

Am 1. De­zem­ber in­for­mier­ten der War­now-Was­ser- und Ab­was­ser­ver­band (WWAV) so­wie die Nord­was­ser auf der ge­mein­sa­men Jah­res­pres­se­kon­fe­renz über die tags zu­vor ge­fass­ten Be­schlüs­se der Ver­bands­ver­samm­lung des WWAV zum In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm der kom­men­den bei­den Jah­re so­wie über ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen und Pro­jek­te.

Trink­was­ser­ver­brauch in pri­va­ten Haus­hal­ten mit spür­bar sin­ken­der Ten­denz

Die 270.000 Men­schen im Ver­sor­gungs­ge­biet des WWAV wer­den in die­sem Jahr mit vor­aus­sicht­lich rund 13,6 Mil­lio­nen Ku­bik­me­tern et­was we­ni­ger Trink­was­ser als im Vor­jahr ver­brau­chen und da­mit den be­reits in 2022 spür­ba­ren Trend zum be­wuss­te­ren Um­gang mit Trink­was­ser fort­set­zen. Er­kenn­bar wird dies auch am deut­lich ge­rin­ge­ren Pro-Kopf-Ver­brauch, der be­reits in 2022 mit 97 Li­tern gan­ze vier Li­ter un­ter dem Wert von 2021 lag. "Die­se Ent­wick­lung deckt sich mit der bun­des­wei­ten, wo­bei wir al­ler­dings schon im­mer rund 20 Pro­zent un­ter dem bun­des­wei­ten Pro-Kopf-Ver­brauch lie­gen", er­klärt Kat­ja Göd­ke, Ge­schäfts­füh­re­rin des WWAV. "Wir er­klä­ren uns die­sen Trend vor­ran­gig mit der seit 2022 an­hal­ten­den En­er­gie­kri­se und dem da­mit ver­bun­de­nen Auf­ruf zum Gas- und Strom­spa­ren aber auch mit dem stei­gen­den Be­wusst­sein der Men­schen, dass Trink­was­ser ei­ne schüt­zens­wer­te Res­sour­ce ist," so Göd­ke wei­ter. Die Ab­hän­gig­keit des Was­ser­ver­brauchs vom Wet­ter ist da­bei un­ge­bro­chen: wäh­rend der Tro­cken­pe­ri­ode in die­sem Jahr von An­fang Mai bis Mit­te Ju­ni wa­ren auch die höchs­ten Ab­nah­me­men­gen im Was­ser­werk Ros­tock zu ver­zeich­nen. Der Ta­ges-Re­kord von 2021 mit über 47.000 Ku­bik­me­tern am 18. Ju­ni wur­de in die­sem Jahr mit 46.700 Ku­bik­me­tern am 6. Ju­ni knapp ver­fehlt. Da­bei wer­den die­se Spit­zen­ver­bräu­che je­der­zeit in Men­ge und Qua­li­tät durch die vor­han­de­nen An­la­gen und Net­ze so­wohl in Men­ge als auch in Qua­li­tät ab­ge­si­chert.

Bau­maß­nah­men in 2023 plan­mä­ßig

Ins­ge­samt hat Nord­was­ser im Auf­trag des WWAV im lau­fen­den Jahr 2023 für Pla­nung und Bau der viel­zäh­li­gen und um­fang­rei­chen Bau­maß­nah­men in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock so­wie den 28 Ge­mein­den des Land­krei­ses Ros­tock In­ves­ti­tio­nen mit ei­nem Wert­um­fang von rund 37 Mil­lio­nen Eu­ro um­ge­setzt. Zum über­wie­gen­den Teil sind dies lei­tungs­ge­bun­de­ne Maß­nah­men, die häu­fig an den Stra­ßen­bau ge­kop­pelt sind. Hier­zu zäh­len bei­spiels­wei­se die Gro­ß­pro­jek­te in der Sa­tower Stra­ße, der Schil­lin­g­al­lee oder der Ziol­kow­ski­stra­ße. Auch die um­fang­rei­che Sa­nie­rung des Misch­was­ser­ka­nals in der Werft­stra­ße läuft plan­mä­ßig, so dass mit ei­nem En­de im Spät­som­mer 2024 zu rech­nen ist.

In­ves­ti­tio­nen von über 100 Mil­lio­nen Eu­ro in den kom­men­den zwei Jah­ren

Die Ver­bands­ver­samm­lung des WWAV be­schloss ein In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men für das kom­men­de Jahr in Hö­he von 50,4 Mil­lio­nen Eu­ro. Für das dar­auf­fol­gen­de Jahr 2025 rech­net der Ver­band mit ei­nem In­ves­ti­ti­ons­bud­get von 50,7 Mil­lio­nen Eu­ro. "Wir freu­en uns über die Zu­stim­mung des Ver­ban­des zum In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm," be­tont Ulf Alt­mann, Ge­schäfts­füh­rer der Nord­was­ser. "Das ist die Grund­la­ge, um un­se­re lang­fris­tig an­ge­leg­ten In­ves­ti­ti­ons­stra­te­gi­en ge­mein­sam wei­ter zu ver­fol­gen und die Zu­kunfts­fä­hig­keit der An­la­gen und Net­ze im Ver­bands­ge­biet zu si­chern. Da­bei ha­ben wir die ste­tig wach­sen­den Her­aus­for­de­run­gen aus Kli­ma­wan­del, de­mo­gra­phi­scher Ent­wick­lung und nicht zu­letzt neu­en ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen zur Trink­was­ser­qua­li­tät und Ab­was­ser­auf­be­rei­tung im­mer im Blick", so Alt­mann wei­ter.

Ein Schwer­punkt bei den In­ves­ti­tio­nen in 2024 und 2025 liegt wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf der An­pas­sung des Ent­wäs­se­rungs­sys­tems an die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Be­din­gun­gen. Hier­zu zählt die Fort­füh­rung der Ent­wäs­se­rungs­leit­ach­se durch die KTV, bei der im kom­men­den Jahr ein Re­gen­rück­hal­te­raum un­ter dem Ul­men­markt ge­baut wird, der mit ei­ner Län­ge von über 60 Me­tern und ei­ner Brei­te von 6 Me­tern über 500 Ku­bik­me­ter Re­gen­was­ser auf­neh­men kann. Die­se Maß­nah­me so­wie vie­le wei­te­re sind an den ge­meind­li­chen Stra­ßen­bau ge­kop­pelt und er­fol­gen in en­ger Ab­stim­mung mit Städ­ten und Ge­mein­den. Glei­ches gilt für die im Früh­jahr be­gin­nen­de, um­fang­rei­che Er­neue­rung des Trink- und Misch­was­ser­sys­tems in der Her­wegh­stra­ße. Der in der Stra­ße lie­gen­de Ka­nal aus dem Jahr 1910 wird auf knapp 800 Me­tern er­neu­ert und zum Teil durch ei­nen neu­en, se­pa­ra­ten Schmutz- und Re­gen­was­ser­ka­nal er­setzt. Zu­dem wird die Stra­ße samt Geh­we­gen von der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock grund­sa­niert, so dass die­se Maß­nah­me mit ab­schnitts­wei­sen Voll­sper­run­gen bis Mit­te 2026 an­hält. Wei­te­re gro­ße Ver­bund­pro­jek­te sind ne­ben der Fort­füh­rung der Sa­tower Stra­ße im drit­ten Ab­schnitt im Be­reich der Renn­bahn­al­lee auch der zwei­te Ab­schnitt in der Ziol­kow­ski­stra­ße.

Aus­ge­löst durch das Wachs­tum des Ros­to­cker Um­lan­des die­nen die grö­ße­ren Maß­nah­men dort vor­der­grün­dig der Ka­pa­zi­täts­er­wei­te­rung so­wie der Er­hö­hung der Re­si­li­enz von Net­zen und An­la­gen. Da­zu zäh­len un­ter an­de­rem der Aus­bau der Trink­was­ser-Haupt­trans­port­lei­tung von Nie­krenz nach Sa­nitz und der Neu­bau ei­nes Trink­was­ser­spei­chers in Vilz zu­sam­men mit Ver­bin­dungs­lei­tun­gen nach Tes­sin. Die Mo­der­ni­sie­rung und Ka­pa­zi­täts­er­wei­te­rung des Was­ser­wer­kes Fi­en­storf wird im kom­men­den Jahr ab­ge­schlos­sen wer­den.

Gleich­blei­ben­de Ge­büh­ren im kom­men­den Jahr

Der WWAV hat­te zum 01.01.2022 neue Ge­büh­ren­sät­ze be­schlos­sen, die für ei­nen Zeit­raum von drei Jah­ren fest­ge­schrie­ben wur­den. Die Ge­büh­ren für al­le Me­di­en blei­ben da­her auch im kom­men­den Jahr 2024 un­ver­än­dert. "Uns war wich­tig, die Ge­büh­ren mög­lichst lan­ge sta­bil zu hal­ten, um den Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern in un­se­rem Ver­sor­gungs­ge­biet Pla­nungs­si­cher­heit zu bie­ten", be­tont Kat­ja Göd­ke. Als Trä­ger der öf­fent­li­chen Was­ser­ver­sor­gung und ab­was­ser­be­sei­ti­gungs­pflich­ti­ge Kör­per­schaft ist der WWAV für die Kal­ku­la­ti­on und Fest­set­zung der Ge­büh­ren ver­ant­wort­lich. Die neue Kal­ku­la­ti­ons­pe­ri­ode be­ginnt dann mit dem Jahr 2025.

Der War­now-Was­ser- und Ab­was­ser­ver­band ist Trä­ger der öf­fent­li­chen Was­ser­ver­sor­gung und ab­was­ser­be­sei­ti­gungs­pflich­ti­ge Kör­per­schaft für die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock und für den Zweck­ver­band Was­ser-Ab­was­ser Ros­tock-Land, dem 28 Ge­mein­den im Land­kreis Ros­tock an­ge­hö­ren.

Die Nord­was­ser GmbH be­treibt als kom­mu­na­les Un­ter­neh­men im Auf­trag des War­now- Was­ser- und Ab­was­ser­ver­ban­des (WWAV) die An­la­gen und Net­ze zur Was­ser­ver­sor­gung und Ab­was­ser­be­sei­ti­gung. Mit et­wa 310 Mit­ar­bei­tern ver­sorgt die Nord­was­ser rund 270.000 Ein­woh­ner*in­nen so­wie In­dus­trie und Ge­wer­be mit Trink­was­ser und be­rei­tet das ent­ste­hen­de Ab­was­ser auf.