„Studio Südstadt“ ist wegweisendes Modellvorhaben für partizipative Stadtentwicklung
Pressemitteilung vom
Die Rostocker Südstadt als in den 1960er Jahren entstandener, äußerst beliebter Wohn- und Aufenthaltsort sieht sich heute diversen Herausforderungen gegenüber – darunter der Klimawandel, weltweite Krisen und die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner*innen. Die Stadtverwaltung sucht mit einem wegweisenden Modellvorhaben für partizipative Stadtentwicklung nach Lösungen, unter welchen Rahmenbedingungen eine Weiterentwicklung des Stadt- und Lebensraums in der Südstadt geschehen kann. Dieser Prozess wird in einem partizipativen Verfahren in enger Zusammenarbeit mit den Einwohner*innen der Südstadt und allen, die mit diesem Stadtteil in Verbindung stehen, gemeinsam gestaltet.
Bisher gab es drei Termine des "Studios Südstadt", bei denen Vertreter*innen der Verwaltung, Politik, Wohnungsgenossenschaften und Bewohner*innen die Gelegenheit hatten, in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Freiraum, Umwelt- und Klimaschutz sowie Sozialraum, Bedarfe und Ziele zu diskutieren. Diese Diskussion bildet die Grundlage für die Erarbeitung eines Rahmenplans.
Vor den Terminen wurden Stadtteiltische durchgeführt, um die Bewohner*innen auf den bevorstehenden Prozess vorzubereiten, Multiplikator*innen zu finden und erste Hinweise entgegenzunehmen.
Mit dem ersten Studio am 25. Februar 2023 wurde der Grundstein für den Prozess gelegt. Ziel war es, unterschiedliche Perspektiven zu sehen und zu verstehen sowie erste Themen zu identifizieren, die im weiteren Verlauf vertieft werden sollten. Beim zweiten Studio am 16. und 17. Juni 2023 wurden verabschiedete Themenbereiche in Gruppenarbeiten vertieft; die gemeinsam definierten Ziele wurden im Konsens abgestimmt. Im dritten Studio am 21. Oktober 2023 wurden die von der Verwaltung aufbereiteten Themen priorisiert. Die erarbeiteten Ergebnisse wurden dem Rahmenplanerteam übergeben, das nun den Rahmenplan erstellen wird.
Christian Schoon, Projektleiter des Prozesses von der Prognos AG, betonte, dass Beteiligung sicherstellt, dass niemand vor vollendeten Tatsachen steht. Jede Person erhält die Chance, aktiv am Veränderungsprozess mitzuwirken, auch wenn dies mit Einschränkungen verbunden sein kann.
Josephine Ulrich von der Koordinierungsstelle für Bürger*innenbeteiligung hob die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Akteure hervor und betonte den Leuchtturmcharakter dieses Prozesses.
Ende April 2024 werden beim vierten Studio Südstadt Varianten des Rahmenplans vorgestellt. Alle Interessierten haben erneut die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben. Die Ergebnisse des bisherigen Prozesses, Videos und Bilder können unter rostock.de/suedstadt eingesehen werden. Bei Fragen steht die Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung im Amt für Bürgerkommunikation und Wahlen unter E-Mail: buerger_innenbeteiligung@rostock.de oder Tel. 0381 381-1431 zur Verfügung.
Hintergrund
Eine fortschrittliche Stadtentwicklung setzt sich zum Ziel, klare Spielregeln und Ziele zu definieren, Bedürfnisse zu identifizieren und verschiedene Themenfelder zu behandeln. In einer immer komplexer werdenden Welt spielen viele Aspekte eine Rolle: Wohnen, Mobilität, Freiraum, Umwelt- und Klimaschutz, Sozialräume und mehr. Die Kommune als Treiberin der Stadtentwicklung kann dabei auf verschiedene Instrumente zurückgreifen, zum Beispiel die Ausarbeitung eines Rahmen- oder Bebauungsplans.