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Südstadtklinikum erweitert Wirbelsäulenchirurgie

Meldung vom 09.08.2021

Komplettes Behandlungsspektrum und innovative Verfahren für Patienten mit „Rücken“(-Schmerzen)

Die Wirbelsäulenchirurgie wird am Klinikum Südstadt ausgebaut. Die Klinik hat sich zum 1. Juli 2021 mit zwei erfahrenen Neurochirurgen verstärkt. Im Fokus stehen Erkrankungen der Wirbelsäule.

Mit dem neuen Leitenden Oberarzt für Wirbelsäulenchirurgie, Dr. Sascha Mann, sowie mit dem Oberarzt für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, Augusto E. Corestein, können Patienten am Klinikum Südstadt jetzt das komplette Behandlungsspektrum in diesem wichtigen medizinischen Bereich in Anspruch nehmen. Dazu zählen insbesondere Deformationen und Krebserkrankungen an der Wirbelsäule, die Notfallmedizin bei schweren Unfällen sowie die Schmerztherapie.
„Aufgrund der demografischen Entwicklung nehmen Erkrankungen am Bewegungsapparat stark zu. Zum Teil müssen lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Wir sind jetzt sehr gut aufgestellt und können unseren Patienten zeitnah eine Behandlung und Therapie auf dem modernsten Stand der Medizin bei sämtlichen Wirbelsäulenerkrankungen oder Verletzungen bieten“, betonte der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, Dr. Thomas Westphal.

3D-Cages minimalinvasiv - innovative und schonende Verfahren

Die rechtzeitige Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen kann chronischen Leiden vorbeugen und in vielen Fällen extreme, dauerhafte Schädigungen verhindern. Das ist auch der entscheidende Ansatz der beiden Neurochirurgen Dr. Sascha Mann und Augusto E. Corestein, die seit Juli zum Team der Südstadtklinik gehören. Dr. Sascha Mann (49) ist Facharzt für Neurochirurgie und neuer Leiter der Abteilung Wirbelsäulenchirurgie in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie. Der Mediziner war bis 2020 an der Universitätsmedizin Rostock und dort verantwortlich für komplexe Wirbelsäuleneingriffe, die Schädelbasischirurgie und die Ausbildung von Assistenz- und Jungfachärzten. Augusto E. Corestein (44), ein gebürtiger Argentinier, ist ebenfalls Facharzt für Neurochirurgie und wirkte von 2004 bis 2018 an der Universitätsmedizin Rostock. Die vergangenen drei Jahre arbeitete er in einer neurochirurgischen Praxis in Rostock.

„Erkrankungen der Wirbelsäule beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen, zum Teil sogar sehr stark. Gemeinsam mit dem interdisziplinären Team am Südstadtklinikum möchten wir dazu beitragen, unseren Patienten mit Problemen an der Wirbelsäule bestmöglich zu helfen“, erklärte Dr. Sascha Mann. „Das muss nicht immer eine Operation sein. Wir wollen zusammen mit den Menschen, die sich uns anvertrauen, den schonendsten Weg aus den Schmerzen finden.“

Dabei rücken verstärkt innovative Verfahren in den Fokus. Am Südstadtklinikum sind bereits im Juli die ersten Patienten erfolgreich mit einem neuen Verfahren operiert worden. Mittels einer minimalinvasiven Schnitttechnik und ohne Öffnung des Rückenmarkskanals (Spinalkanals) setzen die Wirbelsäulenspezialisten spezielle 3D-Titandruck-Bandscheibenplatzhalter, sogenannte Cages, ein. Die Cages zur Wirbelsäulenstabilisierung werden vor der Operation exakt vermessen und können somit individuell angefertigt werden. Diese sind großporig, verwachsen mit den Wirbelkörpern und können lebenslang im Körper verbleiben.

Weitere Schwerpunkte sind minimalinvasive und muskelschonende Zugänge zur Wirbelsäule sowie bewegungserhaltende Verfahren wie beispielsweise die Implantation von Bandscheibenendoprothesen zur Sicherstellung der normalen Wirbelsäulenfunktionen. „Darüber hinaus legen wir sehr viel Wert auf das Zusammenwirken im interdisziplinären Team. Das ist beispielsweise bei typischen Altersstürzen mit der Geriatrie, bei chronischen Erkrankungen mit der Rheumaklinik oder bei Tumorerkrankungen mit dem Onkologischen Zentrum sowie bei anhaltenden Rückenleiden mit der Schmerztagesklinik von besonderer Bedeutung“, so der Neurochirurg. „Außerdem sind wir in der Lage, bei schweren Verletzungen oder einem Polytrauma jederzeit sofort lebensrettende Eingriffe vorzunehmen, um möglichst bleibende neurologische Schäden zu verhindern.“

Die Erkrankungen der Wirbelsäule

Wirbelsäulenerkrankungen werden zwischen degenerativen, entzündlichen und unfallbedingten Erkrankungen unterschieden. Bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen kommt es zu Veränderungen an Muskeln, Bändern, Wirbelgelenken, Wirbelkörpern und Bandscheiben, die dann eine Einengung des Spinalkanals zur Folge haben. Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen umfassen Entzündungen der Bandscheiben und Wirbelkörper und können wie Unfälle zu Fehlstellungen der Wirbelsäule führen. Dabei können eine Rückenmarksverletzung oder Einengung des Spinalkanales neurologische Ausfälle wie Lähmungen verursachen.

Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten und sicher bekanntesten Wirbelsäulenerkrankungen. Bandscheiben funktionieren wie ein Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Verrutschen sie oder funktionieren sie nicht mehr richtig, drücken sie auf die Nervenfasern und lösen teils heftige Schmerzen aus.

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie

An der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie werden Unfallverletzungen und die damit verbundenen Folgen behandelt. Außerdem werden degenerative Erkrankungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates (Knochen, Muskeln und Gelenke) therapiert. Besondere Schwerpunkte der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie sind der Gelenkersatz aller großen Gelenke (Endoprothetik), die operative Behandlung von Knochenbrüchen (Osteosynthese) und die Spiegelung sämtlicher Gelenke (Arthroskopie). Die Abteilung Handchirurgie führt neben Eingriffen an der Hand auch die Rekonstruktion abgetrennter oder verletzter Körperteile (Mikrochirurgie) durch.