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Na­vi­ga­ti­on

Thea­ter­neu­bau: Die Wett­be­werbs-Preis­trä­ger ste­hen fest

Mel­dung vom 17.09.2019 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Ju­ry ver­gibt ei­nen ers­ten und zwei drit­te Plät­ze / Ar­chi­tek­tur­bü­ro Ha­scher Jeh­le As­so­zi­ier­te bei der Be­wer­tung vor­ne

„Der Sie­ger­ent­wurf zeigt ei­nen sehr de­mo­kra­ti­schen Bau, der von al­len Sei­ten be­geh­bar und er­leb­bar ist, der sich ide­al in das Um­feld ein­fügt und gleich­zei­tig die Funk­tio­na­li­tät ei­nes Thea­ters op­ti­mal er­füllt. Das Foy­er prä­sen­tiert sich of­fen. Durch die di­rekt ne­ben­ein­an­der an­ge­ord­ne­te Raum­büh­ne und das gro­ße Haus er­ge­ben sich Syn­er­gie­ef­fek­te in der Fle­xi­bi­li­tät der Nut­zung." Nach ei­nem krea­ti­ven, in­ten­si­ven Ar­beits- und teils kon­tro­ver­sen Dis­kus­si­ons­pro­zess ste­hen die Preis­trä­ger des Wett­be­wer­bes für den Thea­ter­neu­bau fest: Das Ar­chi­tek­tur­bü­ro Ha­scher Jeh­le As­so­zi­ier­te GmbH aus Ber­lin wur­de von der Ju­ry mit dem ers­ten Platz aus­ge­zeich­net, ge­folgt von den Ent­wür­fen der Ar­chi­tek­tur­bü­ros Bez + Kock aus Stutt­gart und pfp ar­chi­tek­ten aus Ham­burg, die sich gleich­ran­gig Platz Drei tei­len. „Al­len drei Preis­trä­gern ist es ge­lun­gen, sich städ­te­bau­lich in die Um­ge­bung ein­zu­fü­gen und auf die funk­tio­na­len An­for­de­run­gen des Aus­l­obers ei­ne ge­lun­ge­ne Ant­wort zu fin­den", be­grün­det die Ju­ry.

Der Pla­nungs­wett­be­werb wur­de im Auf­trag der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock durch die Ros­to­cker Ge­sell­schaft für Stadt­er­neue­rung, Stadt­ent­wick­lung und Woh­nungs­bau mbH (RGS) eu­ro­pa­weit aus­ge­lobt. Die Ar­chi­tek­ten wa­ren auf­ge­ru­fen, rea­li­sier­ba­re Ent­wür­fe für den Thea­ter­neu­bau vor­zu­le­gen. Aus dem Be­wer­bungs­ver­fah­ren gin­gen zehn Ar­bei­ten her­vor, die zum Wett­be­werb zu­ge­las­sen wur­den. Die Bü­ros kom­men aus Ber­lin, Ham­burg, Stutt­gart, Pa­ris und Bre­genz. Die Ju­ry, be­stehend aus Ar­chi­tek­ten, Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung und des Volks­thea­ters, be­wer­te­ten die Ar­bei­ten an­hand ih­rer ge­stal­te­ri­schen und räum­li­chen Qua­li­tät, der Um­set­zung der Nut­zungs­an­for­de­run­gen, des Ver­hält­nis­ses der Bau­kos­ten zur Brut­to-Grund­flä­che und der städ­te­bau­li­chen Ge­samt­idee. Be­son­de­re Be­ach­tung fan­den zu­sätz­lich die Ge­stal­tung der Erd­ge­schoss­fas­sa­den so­wie die Wir­kung des Ob­jek­tes als So­li­tär. „Das Volks­thea­ter ist ein wich­ti­ger kul­tu­rel­ler Grund­pfei­ler und trägt da­mit zu ei­ner Stei­ge­rung der Le­bens­qua­li­tät in un­se­rer Stadt bei. Zu vie­le Jah­re wur­de über den Neu­bau dis­ku­tiert – mit dem Wis­sen, dass das Be­stands­thea­ter nicht zu­kunfts­fä­hig ist. Mit dem Wett­be­werb be­gin­nen wir nun end­lich zu han­deln. Wir soll­ten in Ros­tock ein Thea­ter ha­ben, auf das wir al­le stolz sein kön­nen. Ein Thea­ter, das fei­ne und ex­pe­ri­men­tel­le Kunst zu­lässt und gleich­zei­tig Kunst für ein brei­tes Pu­bli­kum för­dert. Wir ha­ben ei­nen of­fe­nen, freund­li­chen, de­si­gn­ori­en­tier­ten Ent­wurf aus­ge­wählt, der ei­ner­seits die städ­te­bau­li­chen Struk­tu­ren re­spek­tiert und an­der­seits mit sei­nem Pan­ora­ma­deck al­len Ros­to­ckern und de­ren Gäs­ten ei­nen be­ein­dru­cken­den Blick über un­se­ren Stadt­ha­fen er­mög­licht", ver­deut­licht Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen, der als Ju­ry­mit­glied über die Ent­wür­fe mit­be­stim­men durf­te.

Auch Thea­ter­in­ten­dant Ralph Rei­chel ge­hör­te zum Preis­ge­richt: „Ros­tock hat die ein­ma­li­ge Chan­ce ein neu­es Thea­ter zu be­kom­men. Bei der Kon­zep­ti­on der Auf­ga­ben­stel­lung wur­den da­her kon­kre­te An­ga­ben zu Flä­chen, Be­dar­fen und Kos­ten fest­ge­legt. Nur wenn die­se ein­ge­hal­ten wer­den, kann das Vor­ha­ben tat­säch­lich um­ge­setzt wer­den. Die­se Vor­ha­ben wer­den von den prä­mier­ten Ent­wür­fen er­füllt. Des­we­gen kann jetzt aus dem Traum Rea­li­tät wer­den", sagt er. Die Um­set­zung des Bau­pro­jek­tes wird in der Hand vom „Ei­gen­be­trieb Kom­mu­na­le Ob­jekt­be­wirt­schaf­tung und -ent­wick­lung der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock" lie­gen. Der Wett­be­werb wur­de eu­ro­pa­weit ver­öf­fent­licht. Das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern hat zu­ge­sagt, das Pro­jekt Thea­ter­neu­bau mit bis zu 51 Mil­lio­nen Eu­ro zu un­ter­stüt­zen. „Der Neu­bau ist drin­gend er­for­der­lich. Die ak­tu­el­le Spiel­stät­te weist er­heb­li­che Män­gel hin­sicht­lich der tech­ni­schen An­la­gen auf, die im schlimms­ten Fall zu ei­ner Be­ein­träch­ti­gung des Spiel­be­trie­bes füh­ren kön­nen", ver­deut­licht RGS- und KOE-Che­fin Sig­rid Hecht. Als Bau­her­rin wird sie den Bau­vor­ha­ben von der Pla­nung bis zur Fer­tig­stel­lung be­glei­ten: „Als nächs­tes wer­den wir un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ju­ry­ent­schei­dung und der Wirt­schaft­lich­keit der Ent­wür­fe mit den drei Preis­trä­gern in die Ver­hand­lun­gen ge­hen."

Die Wett­be­werbs­bei­trä­ge wer­den vom 7. bis 11. Ok­to­ber in der Rat­haus­hal­le, Neu­er Markt 1, prä­sen­tiert. Im An­schluss kön­nen die Un­ter­la­gen vom 14. bis 23. Ok­to­ber in den Ge­schäfts­räu­men der RGS, Am Vö­gen­teich 26, mon­tags bis don­ners­tags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr ein­ge­se­hen wer­den.

Zu­sam­men­fas­sung der Er­geb­nis­se des Thea­ter­wett­be­werbs

1. Platz: Ha­scher Jeh­le As­so­zi­ier­te GmbH aus Ber­lin
2 x 3. Platz: Bez + Kock Ar­chi­tek­ten Ge­ne­ral­pla­ner GmbH aus Stutt­gart und pfp ar­chi­tek­ten bda aus Ham­burg

Es wur­de kein 2. Platz ver­ge­ben. Die Ab­stim­mung er­folg­te ein­stim­mig.

Auf­tei­lung der Preis­gel­der:

1. Platz: 80.000 Eu­ro
Die bei­den Dritt­plat­zier­ten er­hal­ten je­weils 60.000 Eu­ro.