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Na­vi­ga­ti­on

Al­ko­pop­steu­er Er­he­bung

Die Al­ko­pop­steu­er ist ei­ne Ver­brauch­steu­er, die auf al­ko­hol­hal­ti­ge Sü­ß­ge­trän­ke er­ho­ben wird. Al­ko­pops sind Misch­ge­trän­ke in flüs­si­ger oder ge­fro­re­ner Form, die im We­sent­li­chen aus 2 Haupt­kom­po­nen­ten her­ge­stellt wer­den:

1. Kom­po­nen­te:

  • Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis zu 1,2 Vo­lu­men­pro­zent (da­zu ge­hö­ren zum Bei­spiel Li­mo­na­den, Co­la oder Was­ser) oder
  • ge­go­re­ne Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent (zum Bei­spiel Bier, Ho­nig-, Frucht- oder Trau­ben­wein), oder
  • ei­ne Mi­schung die­ser Kom­po­nen­ten (zum Bei­spiel Li­mo­na­de mit Bier)

2. Kom­po­nen­te:

  • Al­ko­hol be­zie­hungs­wei­se al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren im Sin­ne des Al­ko­hol­steu­er­ge­set­zes (zum Bei­spiel Whis­ky, Gin, Li­kö­re und an­de­re Spi­ri­tuo­sen)

Sol­che al­ko­hol­hal­ti­gen Misch­ge­trän­ke fal­len un­ter das Al­ko­pop­steu­er­ge­setz, wenn sie:

  • ei­nen Al­ko­hol­ge­halt von mehr als 1,2 Vo­lu­men­pro­zent aber we­ni­ger als 10 Vo­lu­men­pro­zent ha­ben und
  • trink­fer­tig ge­mischt in ver­kaufs­fer­ti­gen, ver­schlos­se­nen Be­hält­nis­sen ab­ge­füllt sind (Als trink­fer­tig gel­ten auch vor­be­rei­te­te Mi­schungs­kom­po­nen­ten von Ge­trän­ken, die in ei­ner ge­mein­sa­men Pa­ckung an­ge­bo­ten wer­den. Als ver­kaufs­fer­tig sind sol­che Be­hält­nis­se an­zu­se­hen, die von der Art ih­rer Auf­ma­chung her für den Han­del und zur un­mit­tel­ba­ren Ab­ga­be an den End­ver­brau­cher be­stimmt sind.)
  • als Al­ko­hol­erzeug­nis­se der Al­ko­hol­steu­er un­ter­lie­gen.

Die Al­ko­pop­steu­er ent­steht in der Re­gel, so­bald die Pro­duk­te in den Wirt­schafts­kreis­lauf im deut­schen Steuer­ge­biet tre­ten. Das ist meis­tens der Fall, wenn die Al­ko­pops aus ei­nem Steu­er­la­ger ent­nom­men wer­den, oh­ne dass sich ein wei­te­res Ver­fah­ren der Steu­er­aus­set­zung an­schlie­ßt. Bei Ent­nah­me aus ei­nem Steu­er­la­ger für Al­ko­hol­erzeug­nis­se und Al­ko­pops (Kom­bi­la­ger) ent­steht gleich­zei­tig die Al­ko­hol­steu­er.

Die Steu­er ent­steht auch, wenn die Al­ko­pops im Steu­er­la­ger ver­braucht wer­den. Ein Steu­er­la­ger ist ein vom Haupt­zoll­amt zu­ge­las­se­ner Ort, an dem Al­ko­pops her­ge­stellt, be­ar­bei­tet, ver­ar­bei­tet, ge­la­gert, emp­fan­gen oder ver­sandt wer­den dür­fen.

Dar­über hin­aus ent­steht die Steu­er un­ter an­de­rem, wenn Al­ko­hol aus ei­nem Dritt­staat ein­ge­führt wird. Ein Dritt­staat ist ein Staat au­ßer­halb des bin­nen­eu­ro­päi­schen Raums.

Die Hö­he der Steu­er wird nach dem im Al­ko­pop ent­hal­ten­den Al­ko­hol­ge­halt be­mes­sen. Sie be­trägt für 100 Li­ter rei­nen Al­ko­hol 5.550 EUR.

  • Ein­spruch
  • De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen, wie Sie Ein­spruch ein­le­gen, kön­nen Sie Ih­rem Steu­er­be­scheid ent­neh­men.
  • Kla­ge vor dem Fi­nanz­ge­richt 
  • "Mo­nat­li­che Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­pops" (For­mu­lar 2780)
  • "An­la­ge zur mo­nat­li­chen Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­pops" (For­mu­lar 2781)
  • Wenn auch der in den Al­ko­pops ent­hal­te­ne Al­ko­hol ver­steu­ert wer­den muss, au­ßer­dem:
    •  "Mo­nat­li­che Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (Al­ko­hol und/oder al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren)" (For­mu­lar 1272)
    •  "An­la­ge zur mo­nat­li­chen Steu­er­an­mel­dung/Ent­las­tungs­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (Al­ko­hol und/oder al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren)" (For­mu­lar 1278)
  • Für die Be­rech­nung und Steu­er­an­mel­dung, wenn die Al­ko­pop­steu­er im Zu­sam­men­hang mit Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten oder ei­nem miss­ach­te­ten Ver­bot ent­stan­den ist:
    • For­mu­lar 2783 "Steu­er­an­mel­dung für Al­ko­pops im Ein­zel­fall"
    • wenn auch der im Ge­tränk ent­hal­te­ne Al­ko­hol ver­steu­ert wer­den muss: For­mu­lar 1276 "Steu­er­an­mel­dung für Al­ko­hol­erzeug­nis­se (Al­ko­hol und al­ko­hol­hal­ti­ge Wa­ren) im Ein­zel­fall"

Sie müs­sen Al­ko­pop­steu­er be­zah­len, wenn die Steu­er ent­stan­den ist und Sie Steu­er­schuld­ner im Sin­ne des Ge­set­zes sind. Das kann in ver­schie­de­nen Kon­stel­la­tio­nen der Fall sein, ins­be­son­de­re wenn

  • Sie In­ha­ber ei­nes Steu­er­la­gers sind, aus dem die Al­ko­pops ent­nom­men wur­den, oder wenn Sie dort ver­braucht wur­den,
  • Sie „re­gis­trier­ter Emp­fän­ger“ sind und Al­ko­pops im An­schluss an de­ren Be­för­de­rung in Ih­ren Be­trieb auf­neh­men, die un­ter Steu­er­aus­set­zung trans­por­tiert wur­den, oder
  • Sie an ei­ner Her­stel­lung von Al­ko­pops oh­ne Er­laub­nis be­tei­ligt wa­ren.
  • Kei­ne (bei ver­spä­te­ter Zah­lung Säum­nis­zu­schlä­ge)

Wenn die Steu­er durch die Ent­nah­me der Al­ko­pops aus dem Steu­er­la­ger oder dem Ver­brauch in die­sem ent­steht, muss der Steu­er­la­ge­r­in­ha­ber ei­ne Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben und dar­in die Steu­er selbst be­rech­nen. Der "re­gis­trier­te Emp­fän­ger" ist für die Steu­er­an­mel­dung zu­stän­dig, wenn die Al­ko­pops im An­schluss an die Be­för­de­rung un­ter Steu­er­aus­set­zung durch die Auf­nah­me in sei­nen Be­trieb ver­steu­ert wer­den müs­sen.

Sie kön­nen die Steu­er per Post oder on­line an­mel­den.

An­mel­dung per Post:

  • Ge­hen Sie auf die In­ter­net­sei­te der Zoll­ver­wal­tung oder das For­mu­lar-Ma­nage­ment-Sys­tem (FMS) der Bun­des­fi­nanz­ver­wal­tung und la­den Sie die ent­spre­chen­den For­mu­la­re her­un­ter. Sie kön­nen die For­mu­la­re am Com­pu­ter aus­fül­len.
  • Wenn auch der in den Al­ko­pops ent­hal­te­ne Al­ko­hol ver­steu­ert wer­den muss, be­nö­ti­gen Sie zu­sätz­li­che For­mu­la­re.
  • Fül­len Sie die For­mu­la­re aus und sen­den Sie sie per Post an Ihr Haupt­zoll­amt.
  • Das Haupt­zoll­amt prüft Ih­re Steu­er­an­mel­dung.
  • Soll­ten bei der Prü­fung Un­stim­mig­kei­ten auf­fal­len, er­hal­ten Sie bis zum Fäl­lig­keits­tag der Ab­ga­ben die Mög­lich­keit, feh­ler­haf­te An­ga­ben zu kor­ri­gie­ren oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben zu er­gän­zen. Soll­te die For­de­rung be­reits fäl­lig sein oder kor­ri­gie­ren Sie die An­ga­ben nicht, setzt das Haupt­zoll­amt die Ab­ga­ben mit Steu­er­be­scheid fest und teilt Ih­nen dies mit.
  • Führt die Prü­fung zu kei­nen Be­an­stan­dun­gen, wird der fäl­li­ge Ab­ga­ben­be­trag nor­ma­ler­wei­se per Last­schrift­ein­zug von Ih­rem Kon­to ein­ge­zo­gen. In die­sen Fäl­len müs­sen Sie nichts wei­ter ver­an­las­sen.
  • Wenn die Al­ko­pop­steu­er im Zu­sam­men­hang mit Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten oder ei­nem miss­ach­te­ten Ver­bot ent­stan­den ist, müs­sen Sie die­se eben­falls selbst be­rech­nen und ei­ne schrift­li­che Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben.

On­line-An­mel­dung:

  • Ru­fen Sie die On­line-An­mel­dung auf dem Zoll-Por­tal auf. Die­ser führt Sie Schritt für Schritt durch die not­wen­di­gen An­ga­ben, die Sie elek­tro­nisch ein­tra­gen kön­nen.
  • La­den Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen als Da­tei hoch und sen­den Sie den An­trag ab.
  • Das Haupt­zoll­amt prüft Ih­re An­ga­ben und Un­ter­la­gen.
  • Soll­ten bei der Prü­fung Un­stim­mig­kei­ten auf­fal­len, er­hal­ten Sie bis zum Fäl­lig­keits­tag der Ab­ga­ben die Mög­lich­keit, feh­ler­haf­te An­ga­ben zu kor­ri­gie­ren oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben zu er­gän­zen. Soll­te die For­de­rung be­reits fäl­lig sein oder kor­ri­gie­ren Sie die An­ga­ben nicht, setzt das Haupt­zoll­amt die Ab­ga­ben mit Steu­er­be­scheid fest und teilt Ih­nen dies mit.
  • Führt die Prü­fung zu kei­nen Be­an­stan­dun­gen, wird der fäl­li­ge Ab­ga­ben­be­trag nor­ma­ler­wei­se per Last­schrift­ein­zug von Ih­rem Kon­to ein­ge­zo­gen. In die­sen Fäl­len müs­sen Sie nichts wei­ter ver­an­las­sen.
  • Wenn die Al­ko­pop­steu­er im Zu­sam­men­hang mit Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten oder ei­nem miss­ach­te­ten Ver­bot ent­stan­den ist, müs­sen Sie die­se eben­falls selbst be­rech­nen und ei­ne schrift­li­che Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben.

Wenn Sie Al­ko­pops aus ei­nem Dritt­staat ein­füh­ren, ge­ben Sie die Steu­er­erklä­rung im Rah­men der Zoll­an­mel­dung ab.

Zu­stän­dig ist das ört­lich zu­stän­di­ge Haupt­zoll­amt.

Ab­ga­be­frist

Ab­ga­be der Steu­er­erklä­rung:

  • bei Ent­nah­me aus ei­nem Steu­er­la­ger: bis zum 10. Tag des Mo­nats, der auf die Ent­ste­hung der Steu­er folgt
  • wenn die Steu­er durch Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten oder ein Ver­bot ent­steht, das miss­ach­tet wur­de: so­fort

Be­zah­len der Steu­er:

  • bei Ent­nah­me aus ei­nem Steu­er­la­ger: bis zum 5. Tag des 2. Mo­nats, der auf die Ent­ste­hung der Steu­er folgt
  • wenn die Steu­er ent­steht, weil ein Ver­bot miss­ach­tet wur­de: so­fort