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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zweck der Be­schäf­ti­gung bei aus­ge­präg­ten be­rufs­prak­ti­schen Kennt­nis­sen be­an­tra­gen

Wenn Sie über aus­ge­präg­te be­rufs­prak­ti­sche Kennt­nis­se ver­fü­gen, kön­nen Sie ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner Be­schäf­ti­gung auf dem Ge­biet der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie (IT-Bran­che) er­hal­ten.

Hier­für müs­sen Sie in den letz­ten sie­ben Jah­ren min­des­tens drei Jah­re im IT-Be­reich ge­ar­bei­tet ha­ben und da­durch aus­ge­präg­te Fer­tig­kei­ten und Kennt­nis­se über ih­re Tä­tig­keit er­wor­ben ha­ben. Zu­dem setzt die Er­tei­lung ei­ner sol­chen Auf­ent­halts­er­laub­nis vor­aus, dass ein Ar­beits­ver­trag oder ein kon­kre­tes Ar­beits­platz­an­ge­bot mit ei­nem be­stimm­ten Min­dest­ge­halt vor­liegt.

Sie müs­sen kei­ne qua­li­fi­zier­te Be­rufs­aus­bil­dung oder ein Stu­di­um ab­ge­schlos­sen ha­ben. Auch ei­ne An­er­ken­nung Ih­rer im Aus­land er­wor­be­nen Qua­li­fi­ka­ti­on ist nicht er­for­der­lich. Es kann hilf­reich sein, wenn Sie ne­ben Ih­rer mehr­jäh­ri­gen Be­rufs­er­fah­rung auch ein­schlä­gi­ge theo­re­ti­sche Kennt­nis­se vor­wei­sen kön­nen (zum Bei­spiel durch Zer­ti­fi­ka­te oder Zeug­nis­se).

Vor der Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis muss die Bun­des­agen­tur für Ar­beit der Be­schäf­ti­gung zu­stim­men. Die­se prüft auch, ob auf be­stimm­te Vor­auset­zun­gen ver­zich­tet wer­den kann. Die Bun­des­agen­tur für Ar­beit er­teilt ih­re Zu­stim­mung längs­tens für vier Jah­re.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet er­teilt. Ih­re Gül­tig­keit rich­tet sich nach Ih­rem Ar­beits­ver­trag be­zie­hungs­wei­se der Gel­tungs­dau­er der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.

Un­ter Um­stän­den kann Sie die Aus­län­der­be­hör­de zur Teil­nah­me an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs ver­pflich­ten. Dies wird dann auf Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ver­merkt. 

Wenn Sie Ar­beit­ge­ber sind und ei­ne IT-Fach­kraft aus dem Aus­land ein­stel­len möch­ten, kön­nen Sie in Voll­macht der Aus­län­de­rin be­zie­hungs­wei­se des Aus­län­ders bei der Aus­län­der­be­hör­de das be­schleu­nig­te Fach­kräf­te­ver­fah­ren be­an­tra­gen, mit dem die Ein­rei­se von Fach­kräf­ten er­leich­tert und be­schleu­nigt wer­den kann.

§ 19c Abs. 2 Auf­ent­halts­ge­setz (Auf­en­thG)

§ 42 Ab­satz 1 Num­mer 2 Auf­ent­halts­ge­setz (Auf­en­thG)

§ 6 Be­schäf­ti­gungs­ver­ord­nung (BeschV)

  • gül­ti­ger Rei­se­pass
  • Nach­weis über Ih­re min­des­tens drei­jäh­ri­ge Be­rufs­er­fah­rung in­ner­halb der letz­ten sie­ben Jah­re
  • so­fern vor­han­den, wei­te­re Nach­wei­se über Ih­re er­wor­be­nen theo­re­ti­schen Kennt­nis­se (zum Bei­spiel Zeug­nis­se)
  • Ihr Sprach­zer­ti­fi­kat Ni­veau B1
  • Ori­gi­nal Ih­res Ar­beits­ver­trags oder ei­nes ver­bind­li­chen Ar­beits­platz­an­ge­bots mit Ge­halts­an­ga­be (bit­te nut­zen Sie hier­für das bun­des­ein­heit­li­che For­mu­lar Er­klä­rung zum Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to
  • ak­tu­el­le Mel­de­be­schei­ni­gung
  • Nach­weis Ih­rer Kran­ken­ver­si­che­rung
  • Miet­ver­trag
  • au­ßer­dem bei kürz­lich er­folg­ter Ein­rei­se:
    • Vi­sum, wenn dies für die Ein­rei­se er­for­der­lich war
  • so­wie im Fal­le ei­nes Vor­auf­ent­halts:
    • ak­tu­el­ler Auf­ent­halts­ti­tel oder an­de­re Be­schei­ni­gung über das Auf­ent­halts­recht (zum Bei­spiel Auf­ent­halts­ge­stat­tung, Dul­dung)
    • Für die Durch­füh­rung des be­schleu­nig­ten Fach­kräf­te­ver­fah­rens durch den Ar­beit­ge­ber wer­den wei­te­re Un­ter­la­gen be­nö­tigt. Bit­te wen­den Sie sich hier­für an die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de.
  • Sie be­sit­zen ei­nen an­er­kann­ten und gül­ti­gen Pass oder Pas­sersatz und - so­fern für die Ein­rei­se er­for­der­lich - ein zweck­ent­spre­chen­des Vi­sum.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Ihr Auf­ent­halt ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.
  • Sie ha­ben in­ner­halb der letz­ten sie­ben Jah­re min­des­tens drei Jah­re im IT-Be­reich ge­ar­bei­tet.
  • Sie ha­ben ei­nen Ar­beits­ver­trag oder ein ver­bind­li­ches Ar­beits­platz­an­ge­bot im Be­reich der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie.
  • Ihr Ge­halt wird min­des­tens 60 % der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze in der Ren­ten­ver­si­che­rung er­rei­chen. Im Jahr 2020 ent­spre­chen 60 % ei­nem Brut­to-Min­dest­ge­halt in Hö­he von 4.140 EUR mo­nat­lich bzw. 49.680 EUR jähr­lich (Gren­ze gilt für das ge­sam­te Bun­des­ge­biet). Die Hö­he der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze wird für je­des Jahr je­weils bis zum 31. De­zem­ber des Vor­jah­res vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um des In­nern, für Bau und Hei­mat im Bun­des­an­zei­ger be­kannt ge­ge­ben (sie­he wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen).
  • Sie kön­nen Ih­ren Le­bens­un­ter­halt und Ih­ren Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz ei­gen­stän­dig oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern.
  • Sie ver­fü­gen über aus­rei­chen­de Deutsch­kennt­nis­se. Dies ent­spricht dem Sprach­ni­veau B1. Im Ein­zel­fall kann auf das Er­for­der­nis von Deutsch­kennt­nis­sen ver­zich­tet wer­den. Soll in Ih­rem Fall von die­ser Vor­aus­set­zung ab­ge­se­hen wer­den, müs­sen Sie dies be­an­tra­gen und be­grün­den.
  • Die Bun­des­agen­tur für Ar­beit hat der Ar­beits­auf­nah­me zu­ge­stimmt (die Zu­stim­mung wird in der Re­gel von der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­holt). Für die Zu­stim­mung müs­sen u.a. Ih­re Ar­beits­be­din­gun­gen (ins­be­son­de­re Ge­halt) mit de­nen ei­nes deut­schen Be­schäf­tig­ten an glei­cher Po­si­ti­on ver­gleich­bar sein.

Er­tei­lung Auf­ent­halts­er­laub­nis: EUR 100,00

Än­de­rung ei­ner be­stehen­den Auf­ent­halts­er­laub­nis für den Er­halt ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zweck der Be­schäf­ti­gung bei aus­ge­präg­ten be­rufs­prak­ti­schen Kennt­nis­sen (Zweck­wech­sel): EUR 98,00

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kann ei­ne Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gung oder Ge­büh­ren­be­frei­ung in Be­tracht kom­men.

Hin­weis: Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird als elek­tro­ni­scher Auf­ent­halts­ti­tel aus­ge­stellt. Die Ge­bühr für die Neu­aus­stel­lung des Kar­ten­kör­pers be­trägt EUR 67,00

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis ist bei der für Ih­ren Wohn­sitz zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen. Das Ver­fah­ren ge­stal­tet sich wie folgt:

  • Je nach Aus­län­der­be­hör­de und An­lie­gen kann ei­ne Be­an­tra­gung über das In­ter­net mög­lich sein. In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die elek­tro­ni­sche Be­an­tra­gung der Auf­ent­halts­er­laub­nis an­bie­tet.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie mit der Aus­län­der­be­hör­de ei­nen Ter­min.
    Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ihr An­trag ent­ge­gen­ge­nom­men und Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min). Für die Her­stel­lung ei­nes elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) wer­den Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Für den Fall ei­ner elek­tro­ni­schen An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res On­line-An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um bei Be­darf ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de zu ver­ein­ba­ren. Wäh­rend des Ter­mins wer­den dann Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min) und Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke für die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) ge­nom­men.
  • Wird Ih­rem An­trag statt­ge­ge­ben, ver­an­lasst die Aus­län­der­be­hör­de die Her­stel­lung der eAT-Kar­te.
  • Nach et­wa sechs bis acht Wo­chen kön­nen Sie die eAT-Kar­te bei der Aus­län­der­be­hör­de ab­ho­len.
  • Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.

Für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis fal­len Ge­büh­ren an. Der Zeit­punkt so­wie die Form der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

et­wa sechs bis acht Wo­chen

  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te spä­tes­tens acht Wo­chen vor Ab­lauf Ih­res gül­ti­gen Vi­sums oder Ih­rer gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis be­an­tragt wer­den.
  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet aus­ge­stellt. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach der Gel­tungs­dau­er Ih­res Ar­beits­ver­trags und der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Wi­der­spruchs­frist: 1 Mo­nat
  • Auf die­sem Weg ge­lan­gen Sie zu den jähr­li­chen Be­kannt­ma­chun­gen des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums des In­nern über das er­for­der­li­che Min­dest­ge­halt für die Auf­ent­halts­er­laub­nis für IT-Fach­kräf­te oh­ne for­ma­le Qua­li­fi­ka­ti­on: Öff­nen Sie die Web­sei­te des Bun­des­an­zei­gers und ge­ben Sie in der dor­ti­gen Such­mas­ke die Wor­te „Be­kannt­ma­chung zu § 6 der Be­schäf­ti­gungs­ver­ord­nung“ ein.
  • Kos­ten­lo­se Be­ra­tung zu den The­men Ein­rei­se, Auf­ent­halt und Be­ruf er­hal­ten Sie auch bei der „Hot­line Ar­bei­ten und Le­ben in Deutsch­land“ des Por­tals der Bun­des­re­gie­rung für Fach­kräf­te aus dem Aus­land.
    Te­le­fon: +49 30 1815-1111
    Ser­vice­zei­ten: Mon­tag bis Frei­tag von 8:00 bis 16:00 Uhr
  • die für den Wohn­sitz des An­trag­stel­len­den zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de
  • für das be­schleu­nig­te Fach­kräf­te­ver­fah­ren: Aus­län­der­be­hör­de am Ort der Be­trieb­stät­te, bei der die Aus­län­de­rin be­zie­hungs­wei­se der Aus­län­der ein­ge­setzt wer­den soll, so­weit kei­ne zen­tra­le Stel­le für die Durch­füh­rung des Ver­fah­rens ein­ge­rich­tet wur­de