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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zweck der Be­schäf­ti­gung bei öf­fent­li­chem In­ter­es­se be­an­tra­gen

Sie kön­nen ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Er­werbs­tä­tig­keit be­an­tra­gen, wenn an Ih­rer Be­schäf­ti­gung ein öf­fent­li­ches, ins­be­son­de­re ein re­gio­na­les, wirt­schaft­li­ches oder ar­beits­markt­po­li­ti­sches In­ter­es­se be­steht.

Bei der Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Be­schäf­ti­gung auf­grund öf­fent­li­cher In­ter­es­sen han­delt es sich um ein be­son­de­res Auf­ent­halts­rechts, das nur in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len ge­währt wird. Ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Be­schäf­ti­gung lässt sich zum Bei­spiel be­grün­den,

  • wenn ein re­gio­na­les oder über­re­gio­na­les öf­fent­li­ches In­ter­es­se an den Pro­duk­ten oder Dienst­leis­tun­gen ei­nes Ar­beit­ge­bers be­steht oder wenn am Stand­ort des Ar­beit­ge­bers ei­ne Un­ter­ver­sor­gung mit be­stimm­ten Gü­tern oder Dienst­leis­tun­gen fest­zu­stel­len ist (re­gio­na­le In­ter­es­sen). Auch ver­sor­gungs- oder kom­mu­nal­po­li­ti­sche Grün­de kön­nen hier­bei ei­ne Rol­le spie­len.
  • wenn er­heb­li­che In­ves­ti­tio­nen und/oder ei­ne nen­nens­wer­te Zahl von Ar­beits­plät­zen ge­schaf­fen oder ge­si­chert wer­den; wenn mit der Un­ter­neh­mens­grün­dung ei­ne nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­rung der Ab­satz- oder Markt­chan­cen in­län­di­scher Un­ter­neh­men ver­bun­den ist oder es sich um die Er­rich­tung ei­nes Fer­ti­gungs­be­trie­bes für tech­nisch hoch­wer­ti­ge (zu­kunfts­si­che­re) und/oder be­son­ders um­welt­ver­träg­li­che Pro­duk­te han­delt (wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen).
  • wenn durch die Be­schäf­ti­gung Ar­beits­plät­ze er­hal­ten oder ge­schaf­fen wer­den (ar­beits­markt­po­li­ti­sche In­ter­es­sen).

Das pri­vat­wirt­schaft­li­che, be­trieb­li­che In­ter­es­se ei­nes Ar­beit­ge­bers al­lein reicht nicht aus, um ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Be­schäf­ti­gung zu be­grün­den.

Sie müs­sen kei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on nach­wei­sen. Auch ei­ne An­er­ken­nung ih­rer im Aus­land er­wor­be­nen Qua­li­fi­ka­ti­on ist nicht er­for­der­lich.

Vor der Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis muss die Bun­des­agen­tur für Ar­beit zu­stim­men. Die­se Bun­des­agen­tur für Ar­beit prüft auch, ob ein ar­beits­markt­po­li­ti­sches In­ter­es­se be­steht. Die Zu­stim­mung wird längs­tens für vier Jah­re er­teilt.

Wird die Auf­ent­halts­er­laub­nis er­teilt, wird die­se be­fris­tet. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach Ih­rem Ar­beits­ver­trag bzw. der Gel­tungs­dau­er der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.

Un­ter Um­stän­den kann Sie die Aus­län­der­be­hör­de zur Teil­nah­me an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs ver­pflich­ten. Dies wird dann auf Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ver­merkt. 

Wenn Sie Ar­beit­ge­ber sind und auf­grund öf­fent­li­cher In­ter­es­sen ei­ne Ar­beit­neh­me­rin bzw. ei­nen Ar­beit­neh­mer aus dem Aus­land ein­stel­len möch­ten, kön­nen Sie in Voll­macht der Aus­län­de­rin bzw. des Aus­län­ders bei der Aus­län­der­be­hör­de das be­schleu­nig­te Fach­kräf­te­ver­fah­ren be­an­tra­gen, mit dem die Ein­rei­se er­leich­tert und be­schleu­nigt wer­den kann.

§ 19c Abs. 3 Auf­en­thG

§ 39 Ab­satz 3 Auf­ent­halts­ge­setz (Auf­en­thG)

§ 35 Be­schäf­ti­gungs­ver­ord­nung (BeschV) 

  • Gül­ti­ger Rei­se­pass
  • Ori­gi­nal Ih­res Ar­beits­ver­trags oder ei­nes ver­bind­li­chen Ar­beits­platz­an­ge­bots (bit­te nut­zen Sie hier­für das bun­des­weit ein­heit­li­che For­mu­lar Er­klä­rung zum Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis )
  • Ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to
  • Ak­tu­el­le Mel­de­be­schei­ni­gung
  • Nach­weis Ih­rer Kran­ken­ver­si­che­rung
  • Miet­ver­trag
     
  • Au­ßer­dem
  • bei kürz­lich er­folg­ter Ein­rei­se:
  • Vi­sum, wenn dies für die Ein­rei­se er­for­der­lich war

so­wie im Fal­le ei­nes Vor­auf­ent­halts:

  • Ak­tu­el­ler Auf­ent­halts­ti­tel oder an­de­re Be­schei­ni­gung über das Auf­ent­halts­recht (z.B. Auf­ent­halts­ge­stat­tung, Dul­dung)
  • Für die Durch­füh­rung des be­schleu­nig­ten Fach­kräf­te­ver­fah­rens wer­den wei­te­re Un­ter­la­gen be­nö­tigt. Bit­te wen­den Sie sich hier­für an die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de.
  • Sie be­sit­zen ei­nen an­er­kann­ten und gül­ti­gen Pass oder Pas­sersatz und - so­fern für die Ein­rei­se er­for­der­lich - ein zweck­ent­spre­chen­des Vi­sum.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Ihr Auf­ent­halt ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.
  • An Ih­rer Be­schäf­ti­gung be­steht ein öf­fent­li­ches, ins­be­son­de­re ein re­gio­na­les, wirt­schaft­li­ches oder ar­beits­markt­po­li­ti­sches In­ter­es­se.
  • Sie ha­ben ei­nen Ar­beits­ver­trag oder ein ver­bind­li­ches Ar­beits­platz­an­ge­bot.
  • Die Bun­des­agen­tur für Ar­beit hat der Ar­beits­auf­nah­me zu­ge­stimmt (die Zu­stim­mung wird in der Re­gel von der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­holt). Für die Zu­stim­mung müs­sen u.a. Ih­re Ar­beits­be­din­gun­gen (ins­be­son­de­re Ge­halt) mit de­nen ei­nes deut­schen Be­schäf­tig­ten an glei­cher Po­si­ti­on ver­gleich­bar sein

Er­tei­lung Auf­ent­halts­er­laub­nis: EUR 100,00

Än­de­rung ei­ner be­stehen­den Auf­ent­halts­er­laub­nis für den Er­halt ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zweck der Be­schäf­ti­gung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se (Zweck­wech­sel): EUR 98,00

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kann ei­ne Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gung oder Ge­büh­ren­be­frei­ung in Be­tracht kom­men.

Hin­weis: Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird als elek­tro­ni­scher Auf­ent­halts­ti­tel aus­ge­stellt. Die Ge­bühr für die Neu­aus­stel­lung des Kar­ten­kör­pers be­trägt EUR 67,00

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis ist bei der für Ih­ren Wohn­sitz zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen. Das Ver­fah­ren ge­stal­tet sich wie folgt:

  • Je nach Aus­län­der­be­hör­de und An­lie­gen kann ei­ne Be­an­tra­gung über das In­ter­net mög­lich sein. In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die elek­tro­ni­sche Be­an­tra­gung der Auf­ent­halts­er­laub­nis an­bie­tet.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie mit der Aus­län­der­be­hör­de ei­nen Ter­min. Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ihr An­trag ent­ge­gen­ge­nom­men und Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min). Für die Her­stel­lung ei­nes elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) wer­den Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Für den Fall ei­ner elek­tro­ni­schen An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res On­line-An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um bei Be­darf ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de zu ver­ein­ba­ren. Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min) und Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke für die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT- Kar­te) ge­nom­men.
  • Wenn Ih­rem An­trag ent­spro­chen wird, ver­an­lasst die Aus­län­der­be­hör­de die Her­stel­lung der eAT-Kar­te.
  • Nach et­wa sechs bis acht Wo­chen kön­nen Sie die eAT-Kar­te bei der Aus­län­der­be­hör­de ab­ho­len.
  • Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis fal­len Ge­büh­ren an. Der Zeit­punkt so­wie die Form der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

et­wa sechs bis acht Wo­chen

  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te spä­tes­tens acht Wo­chen vor Ab­lauf Ih­res noch gül­ti­gen Vi­sums oder Ih­rer noch gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis be­an­tragt wer­den.
  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet aus­ge­stellt. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach der Gel­tungs­dau­er Ih­res Ar­beits­ver­trags und der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Wi­der­spruchs­frist: 1 Mo­nat

Die für den Wohn­sitz des An­trag­stel­len­den zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de

Für das be­schleu­nig­te Fach­kräf­te­ver­fah­ren:

Aus­län­der­be­hör­de am Ort der Be­trieb­stät­te, bei der die Aus­län­de­rin bzw. der Aus­län­der ein­ge­setzt wer­den soll, so­weit kei­ne zen­tra­le Stel­le für die Durch­füh­rung des Ver­fah­rens ein­ge­rich­tet wur­de