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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zweck der Be­schäf­ti­gung bei öf­fent­li­chem In­ter­es­se: Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner Be­schäf­ti­gung, an der ein öf­fent­li­ches, ins­be­son­de­re ein re­gio­na­les, wirt­schaft­li­ches oder ar­beits­markt­po­li­ti­sches In­ter­es­se be­steht, wird be­fris­tet er­teilt. Sie kann ver­län­gert wer­den, wenn die Be­schäf­ti­gung über die Gel­tungs­dau­er Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis hin­aus fort­ge­setzt wer­den soll.

Be­an­tra­gen Sie die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis spä­tes­tens acht Wo­chen vor dem Ab­lauf der Be­fris­tung bei der für Ih­ren Wohn­sitz zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de.

Für die Ver­län­ge­rung gel­ten die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen wie für die Er­tei­lung. Ins­be­son­de­re soll­te an Ih­rer Be­schäf­ti­gung wei­ter­hin ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­stehen. Ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Be­schäf­ti­gung lässt sich zum Bei­spiel be­grün­den,

  • wenn ein re­gio­na­les oder über­re­gio­na­les öf­fent­li­ches In­ter­es­se an den Pro­duk­ten oder Dienst­leis­tun­gen ei­nes Ar­beit­ge­bers be­steht oder wenn am Stand­ort des Ar­beit­ge­bers ei­ne Un­ter­ver­sor­gung mit be­stimm­ten Gü­tern oder Dienst­leis­tun­gen fest­zu­stel­len ist (re­gio­na­le In­ter­es­sen). Auch ver­sor­gungs- oder kom­mu­nal­po­li­ti­sche Grün­de kön­nen hier­bei ei­ne Rol­le spie­len.
  • wenn er­heb­li­che In­ves­ti­tio­nen und/oder ei­ne nen­nens­wer­te Zahl von Ar­beits­plät­zen ge­schaf­fen oder ge­si­chert wer­den; wenn mit der Un­ter­neh­mens­grün­dung ei­ne nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­rung der Ab­satz- oder Markt­chan­cen in­län­di­scher Un­ter­neh­men ver­bun­den ist oder es sich um die Er­rich­tung ei­nes Fer­ti­gungs­be­trie­bes für tech­nisch hoch­wer­ti­ge (zu­kunfts­si­che­re) und/oder be­son­ders um­welt­ver­träg­li­che Pro­duk­te han­delt (wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen).
  • wenn durch die Be­schäf­ti­gung Ar­beits­plät­ze er­hal­ten oder ge­schaf­fen wer­den (ar­beits­markt­po­li­ti­sche In­ter­es­sen).

Das pri­vat­wirt­schaft­li­che, be­trieb­li­che In­ter­es­se ei­nes Ar­beit­ge­bers al­lein reicht nicht aus, um ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Be­schäf­ti­gung zu be­grün­den.

Für die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ist Ih­re Qua­li­fi­ka­ti­on nicht ma­ß­geb­lich.

Bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis hat die Bun­des­agen­tur für Ar­beit zu­ge­stimmt. Wenn die Gül­tig­keit der Zu­stim­mung ab­ge­lau­fen ist, muss sie für die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis er­neut er­teilt wer­den.

Un­ter Um­stän­den wur­den Sie bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Teil­nah­me an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs ver­pflich­tet. Ist dies der Fall, muss dies bei der Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis be­rück­sich­tigt wer­den. Ha­ben Sie noch nicht an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs teil­ge­nom­men, kann die Aus­län­der­be­hör­de Ih­ren An­trag auf Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ab­leh­nen. Ha­ben Sie den In­te­gra­ti­ons­kurs noch nicht ab­ge­schlos­sen, wird die Auf­ent­halts­er­laub­nis grund­sätz­lich je­weils nur um ein Jahr ver­län­gert bis Sie die­sen er­folg­reich ab­schlie­ßen oder den Nach­weis er­brin­gen, dass Ih­re In­te­gra­ti­on in das ge­sell­schaft­li­che und so­zia­le Le­ben an­der­wei­tig er­folgt ist.

Im Fal­le der Ver­län­ge­rung wird Ih­re Auf­ent­halts­er­laub­nis er­neut be­fris­tet. Die Dau­er der Be­fris­tung rich­tet sich nach der Dau­er Ih­res Ar­beits­ver­trags bzw. der Gel­tungs­dau­er der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis kann in der Re­gel nicht ver­län­gert wer­den, wenn dies bei der Er­tei­lung oder der zu­letzt er­folg­ten Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis be­reits aus­ge­schlos­sen wur­de.

§ 8 Abs. 1 i.V.m. § 19c Abs. 3 Auf­en­thG

§ 19c Ab­satz 3 Auf­ent­halts­ge­setz (Auf­en­thG)

§ 39 Ab­satz 3 Auf­ent­halts­ge­setz (Auf­en­thG)

§ 35 Be­schäf­ti­gungs­ver­ord­nung (BeschV)

  • Gül­ti­ger Rei­se­pass
  • Ak­tu­el­ler Auf­ent­halts­ti­tel
  • Ori­gi­nal Ih­res Ar­beits­ver­trags oder ei­nes ver­bind­li­chen Ar­beits­platz­an­ge­bots (bit­te nut­zen Sie hier­für das bun­des­weit ein­heit­li­che For­mu­lar Er­klä­rung zum Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis )
  • Ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to
  • Ak­tu­el­le Mel­de­be­schei­ni­gung
  • Nach­weis über Ih­re Kran­ken­ver­si­che­rung
  • Miet­ver­trag
  • Sie be­sit­zen ei­nen an­er­kann­ten und gül­ti­gen Pass oder Pas­sersatz so­wie ei­ne gül­ti­ge Auf­ent­halts­er­laub­nis zur Aus­übung ei­ner Be­schäf­ti­gung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se.
  • Die Gel­tungs­dau­er Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis wird in na­her Zu­kunft ab­lau­fen.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Ihr Auf­ent­halt ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.
  • Sie ha­ben ei­nen neu­en Ar­beits­ver­trag oder ein neu­es ver­bind­li­ches Ar­beits­platz­an­ge­bot bei dem­sel­ben oder ei­nem an­de­ren Ar­beit­ge­ber.
  • An Ih­rer Be­schäf­ti­gung be­steht wei­ter­hin ein öf­fent­li­ches, ins­be­son­de­re ein re­gio­na­les, wirt­schaft­li­ches oder ar­beits­markt­po­li­ti­sches In­ter­es­se.
  • Sie kön­nen Ih­ren Le­bens­un­ter­halt und Ih­ren Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz wei­ter­hin ei­gen­stän­dig oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern.
  • Die Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit für die Ar­beits­auf­nah­me liegt vor bzw. wur­de er­neu­ert (die Zu­stim­mung wird in der Re­gel von der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­holt). Für die Zu­stim­mung müs­sen u.a. Ih­re Ar­beits­be­din­gun­gen (ins­be­son­de­re Ge­halt) mit de­nen ei­nes deut­schen Be­schäf­tig­ten an glei­cher Po­si­ti­on ver­gleich­bar sein.

Ver­län­ge­rung Auf­ent­halts­er­laub­nis:

  • für ei­nen wei­te­ren Auf­ent­halt von bis zu drei Mo­na­ten:
    EUR 96
  • für ei­nen wei­te­ren Auf­ent­halt von mehr als drei Mo­na­ten:
    EUR 93

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kann ei­ne Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gung oder Ge­büh­ren­be­frei­ung in Be­tracht kom­men.

Hin­weis: Die Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels muss für die Ver­län­ge­rung neu aus­ge­stellt wer­den. Die Ge­bühr für die Neu­aus­stel­lung des Kar­ten­kör­pers be­trägt EUR 67,00.

Die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ist bei der für Ih­ren Wohn­sitz zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen. Das Ver­fah­ren ge­stal­tet sich wie folgt:

  • Je nach Aus­län­der­be­hör­de und An­lie­gen kann ei­ne Be­an­tra­gung über das In­ter­net mög­lich sein. In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die elek­tro­ni­sche Be­an­tra­gung der Auf­ent­halts­er­laub­nis an­bie­tet.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie mit der Aus­län­der­be­hör­de ei­nen Ter­min.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ihr An­trag ent­ge­gen­ge­nom­men und Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min). Für die Er­neue­rung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) wer­den Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Für den Fall ei­ner elek­tro­ni­schen An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de zu ver­ein­ba­ren. Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Nach­wei­se ge­prüft (brin­gen Sie die­se mit zum Ter­min) und Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke für die Er­neue­rung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) ge­nom­men.
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, ver­an­lasst die Aus­län­der­be­hör­de die Her­stel­lung der eAT-Kar­te.
  • Nach et­wa sechs bis acht Wo­chen kön­nen Sie die eAT-Kar­te bei der Aus­län­der­be­hör­de ab­ho­len.
  • Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis fal­len Ge­büh­ren an. Der Zeit­punkt so­wie die Form der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de

et­wa sechs bis acht Wo­chen.

  • Die Ver­län­ge­rung soll­te spä­tes­tens acht Wo­chen vor Ab­lauf Ih­rer gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis be­an­tragt wer­den.
  • Im Fal­le der Ver­län­ge­rung wird die neue Auf­ent­halts­er­laub­nis er­neut be­fris­tet aus­ge­stellt. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach der Gel­tungs­dau­er Ih­res Ar­beits­ver­trags und der Zu­stim­mung der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Wi­der­spruchs­frist: 1 Mo­nat

Kos­ten­lo­se Be­ra­tung zu den The­men Ein­rei­se, Auf­ent­halt und Be­ruf er­hal­ten Sie auch bei der „Hot­line Ar­bei­ten und Le­ben in Deutsch­land“ vom Por­tal der Bun­des­re­gie­rung für Fach­kräf­te aus dem Aus­land.

Te­le­fon: 030 1815-1111

Ser­vice­zei­ten: Mon­tag bis Frei­tag von 8:00 bis 16:00 Uhr

Die für den Wohn­sitz des An­trag­stel­len­den zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de