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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis zur An­er­ken­nung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on wäh­rend ei­ner Be­schäf­ti­gung: Ver­län­ge­rung be­an­tra­gen

Wenn die Gül­tig­keit Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis en­det be­vor die von der An­er­ken­nungs­stel­le fest­ge­stell­ten De­fi­zi­te aus­ge­gli­chen wer­den konn­ten, kön­nen Sie die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis be­an­tra­gen, um die Nach­qua­li­fi­zie­rung fort­zu­set­zen.

Bit­te be­ach­ten Sie, dass die Auf­ent­halts­er­laub­nis für ma­xi­mal zwei Jah­re er­teilt wird. Ei­ne Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis ist des­halb nur mög­lich, wenn die­ser Zeit­rah­men noch nicht aus­ge­schöpft wur­de.

Die Ver­län­ge­rung ist recht­zei­tig vor dem Gül­tig­keitsen­de Ih­rer bis­he­ri­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis zu be­an­tra­gen.

Für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis gel­ten die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen wie für die Er­tei­lung. Ins­be­son­de­re soll­te Ihr Le­bens­un­ter­halt für die Dau­er Ih­res Auf­ent­halts ge­si­chert sein.

Un­ter Um­stän­den muss die Bun­des­agen­tur für Ar­beit der Aus­übung der Be­schäf­ti­gung er­neut zu­stim­men. Im Rah­men der Zu­stim­mung prüft sie u.a. die Ar­beits­be­din­gun­gen.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis kann nicht ver­län­gert wer­den, wenn die Nach­qua­li­fi­zie­rung er­kenn­bar nicht in ei­nem an­ge­mes­se­nen Zeit­raum ab­ge­schlos­sen wer­den kann oder die Ver­län­ge­rung bei der Er­tei­lung oder der zu­letzt er­folg­ten Ver­län­ge­rung be­reits von der Aus­län­der­be­hör­de aus­ge­schlos­sen wur­de.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird

Grund­sätz­lich er­for­dert die Ver­län­ge­rung Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis die Vor­la­ge der glei­chen Un­ter­la­gen wie zur Ers­ter­tei­lung:

  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Ar­beits­ver­trag und das vom Ar­beit­ge­ber aus­ge­füll­te und un­ter­zeich­ne­te For­mu­lar „Er­klä­rung zum Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis“ (sie­he For­mu­la­re)
  • Dar­stel­lung, wie die noch feh­len­den Fer­tig­kei­ten, Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten aus­ge­gli­chen wer­den sol­len (zum Bei­spiel Wei­ter­bil­dungs­plan)
  • Nach­wei­se über die Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts (zum Bei­spiel aus ei­ge­nem Ver­mö­gen, Ein­zah­lung ei­ner Si­cher­heits­leis­tung auf ein Sperr­kon­to, Bank­bürg­schaft, Ver­pflich­tungs­er­klä­rung, Sti­pen­di­um, Nach­weis über den Emp­fang von Leis­tun­gen wie El­tern oder Kin­der­geld, Nach­wei­se über das Ein­kom­men der El­tern oder Ähn­li­ches)
  • Nach­weis über den Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung über den Ver­si­che­rungs­schutz oder Ver­si­che­rungs-Po­li­ce)

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

Ge­ge­be­nen­falls müs­sen Sie der Aus­län­der­be­hör­de noch­mals den Nach­weis über Ih­re Sprach­kennt­nis­se oder den De­fi­zit-Be­scheid der An­er­ken­nungs­stel­le vor­le­gen.

Grund­sätz­lich müs­sen für die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen wie bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis er­füllt sein. Das hei­ßt:

  • Sie kön­nen die von der An­er­ken­nungs­stel­le als feh­lend fest­ge­stell­te Fer­tig­kei­ten, Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten der be­trieb­li­chen Pra­xis noch nicht nach­wei­sen. Sie möch­ten Ih­re Be­schäf­ti­gung in dem nicht­re­gle­men­tier­ten Be­ruf des­halb fort­set­zen, um die Vor­aus­set­zun­gen für die voll­stän­di­ge An­er­ken­nung Ih­rer aus­län­di­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on zu schaf­fen.
  • Die Höchst­gel­tungs­dau­er Ih­rer Auf­ent­halts­er­laub­nis von zwei Jah­ren wur­de noch nicht aus­ge­schöpft.
  • Ihr Ar­beit­ge­ber hat ar­beits­ver­trag­lich zu­ge­si­chert, dass er Ih­nen die be­ruf­li­che An­er­ken­nung wei­ter­hin er­mög­licht.
  • Sie kön­nen Ih­ren Le­bens­un­ter­halt und Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz für die wei­te­re Dau­er Ih­res Auf­ent­hal­tes aus ei­ge­nen Mit­teln oh­ne In­an­spruch­nah­me öf­fent­li­cher Leis­tun­gen si­chern.
  • Sie be­sit­zen deut­sche Sprach­kennt­nis­se, die Ih­rer Tä­tig­keit ent­spre­chen; in der Re­gel min­des­tens über Sprach­kennt­nis­se auf dem Ni­veau A 2 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen.
  • Die Bun­des­agen­tur für Ar­beit hat - so­fern er­for­der­lich - der Fort­set­zung Ih­rer Be­schäf­ti­gung zu­ge­stimmt (die Zu­stim­mung wird in der Re­gel von der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­holt).
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor.
  • Ihr Auf­ent­halt ge­fähr­det oder be­ein­träch­tigt nicht die In­ter­es­sen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.
  • 96,00 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von bis zu drei Mo­na­ten für voll­jäh­ri­ge An­trag­stel­len­de
  • 93,00 EUR bei ei­nem wei­te­ren Auf­ent­halt von mehr als drei Mo­na­ten für voll­jäh­ri­ge An­trag­stel­len­de

Be­mer­kung:

Für die Aus­stel­lung ei­ner neu­en Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

Der Zeit­punkt so­wie die Form der Ge­büh­ren­er­he­bung so­wie der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

In be­stimm­ten Fäl­len kön­nen Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gun­gen oder -be­frei­un­gen in Be­tracht kom­men (zum Bei­spiel für Asyl­be­rech­tig­te oder an­er­kann­te Flücht­lin­ge). Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis in Ge­stalt ei­nes neu­en elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

ca. 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

An­trags­frist:

ca. 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Die Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist zu be­an­tra­gen, be­vor die Gül­tig­keit der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis en­det. Spä­tes­tens sechs bis acht Wo­chen vor Ab­lauf der Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Gel­tungs­dau­er:

max. 2 Jah­re

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird bei der erst­ma­li­gen Er­tei­lung in der Re­gel auf zwei Jah­re be­fris­tet (Höchst­gel­tungs­dau­er). Ei­ne Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis kommt da­her nur in Be­tracht, wenn die­ser Zeit­rah­men noch nicht aus­ge­schöpft wur­de.

Die Ver­län­ge­rung ist recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit der bis­he­ri­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis bei der Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen.

  • Nicht re­gle­men­tier­te Be­ru­fe sind Be­ru­fe oh­ne be­stimm­te staat­li­che Vor­ga­ben zu de­ren Aus­übung. Das hei­ßt, es gibt kei­ne Be­rufs­zu­las­sung, die nö­tig wä­re, um in dem Be­ruf zu ar­bei­ten. In Deutsch­land sind zum Bei­spiel al­le Be­ru­fe auf Grund­la­ge ei­ner dua­len Be­rufs­aus­bil­dung nicht re­gle­men­tiert.
  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis be­rech­tigt nicht zur Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit, die über die der Nach­qua­li­fi­zie­rung die­nen­den Be­schäf­ti­gung hin­aus­geht.
  • Nach Er­lan­gung der Gleich­wer­tig­keit der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on be­steht die Mög­lich­keit des Auf­ent­halts zur Ar­beits­platz­su­che für bis zu zwölf Mo­na­te (§ 20 Ab­satz 3 Num­mer 4 Auf­en­thG).
  • In Ein­zel­fäl­len be­rät der Ar­beit­ge­ber-Ser­vice der Bun­des­agen­tur für Ar­beit so­wie im be­schleu­nig­ten Fach­kräf­te­ver­fah­ren die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de. Auch die „Zen­tra­le Ser­vice­stel­le Be­rufs­an­er­ken­nung“ kann zu Ein­zel­fäl­len kon­tak­tiert wer­den.
  • Das Ver­fah­ren in der Aus­län­der­be­hör­de wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.