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Na­vi­ga­ti­on

Ent­schä­di­gung nach dem In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz we­gen Kin­der­be­treu­ung be­an­tra­gen

Er­werbs­tä­ti­ge Sor­ge­be­rech­tig­te ha­ben ei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung ih­res Ver­dienst­aus­falls, wenn Schu­len oder Ki­Tas aus In­fek­ti­ons­grün­den ge­schlos­sen wur­den und sie die Be­treu­ung ih­res Kin­des oder ih­rer Kin­der selbst si­cher­stel­len. Kin­der dür­fen das 12. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben. Für be­hin­der­te Kin­der gilt die­se Al­ters­be­schrän­kung nicht. Der An­spruch gilt auch für Pfle­ge­kin­der.

Die Ent­schä­di­gung hängt von Ih­rem Ver­dienst ab.

Die Ent­schä­di­gung wird ma­xi­mal für ei­ne Schlie­ß­zeit von 6 Wo­chen ge­währt. Sie be­trägt 67% Ih­res Net­to­ver­diens­tes, für ei­nen vol­len Mo­nat höchs­tens 2.016 Eu­ro.

Wenn die Ein­rich­tung we­gen Fe­ri­en oh­ne­hin schlie­ßen wür­de, gilt die­se Re­ge­lung grund­sätz­lich nicht.

So­fern Sie mit ei­ner Hort­ein­rich­tung ei­nen Be­treu­ungs­ver­trag ab­ge­schlos­sen ha­ben, be­steht auch wäh­rend der Schul­fe­ri­en ein An­spruch auf Ent­schä­di­gung.

Be­vor Sie die­se Ent­schä­di­gung er­hal­ten, müs­sen Sie al­le an­der­wei­ti­gen zu­mut­ba­ren Be­treu­ungs­mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen. Das sind z.B. Kin­der­be­treu­ung durch Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge oder Freun­de, Ho­me­of­fice, Ab­bau von Zeit­gut­ha­ben oder Ur­laub.

Ei­ne Be­treu­ung durch so­ge­nann­te „Ri­si­ko­grup­pen“ ist zu ver­mei­den. Hier­zu zäh­len vor al­lem äl­te­re oder Per­so­nen mit Vor­er­kran­kun­gen.

Bei Kurz­ar­beit be­steht kein An­spruch auf Ent­schä­di­gung.

Für Ar­beit­neh­mer/ Ar­beit­neh­me­rin­nen gilt:

Ihr Ar­beit­ge­ber oder Ih­re Ar­beit­ge­be­rin zahlt Ih­nen die Ent­schä­di­gung für die Dau­er  der Schlie­ß­zeit, längs­tens für 6 Wo­chen. Dem Ar­beit­ge­ber/ der Ar­beit­ge­be­rin wer­den die aus­ge­zahl­ten Be­trä­ge von der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­stat­tet.

Des­halb in­for­mie­ren Sie Ih­ren Ar­bei­ter­ge­ber oder Ih­re Ar­beit­ge­be­rin un­ver­züg­lich über Ih­re Kin­der­be­treu­ungs­si­tua­ti­on, da­mit die­se/r ei­ne Ent­schä­di­gung be­an­tra­gen kann. Falls Ihr Ar­beit­ge­ber oder Ih­re Ar­beit­ge­be­rin (ins­be­son­de­re klei­ne­re Un­ter­neh­men) nicht in Vor­leis­tun­gen ge­hen kön­nen, kön­nen Vor­schüs­se in der vor­aus­sicht­li­chen Hö­he des Er­stat­tungs­be­tra­ges be­an­tragt wer­den.

In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen Sie den An­trag auf Ent­schä­di­gung selbst ein­rei­chen.

Für Ar­beit­ge­ber/ Ar­beit­ge­be­rin­nen gilt:

Sie müs­sen die Ent­schä­di­gung an Ih­re Be­schäf­tig­ten für die Dau­er der Schlie­ß­zeit, längs­tens für 6 Wo­chen (Vor­leis­tung) aus­zah­len. Sie kön­nen sich die ge­zahl­ten Be­trä­ge von der zu­stän­di­gen Be­hör­de er­stat­ten las­sen.

Die Bei­trä­ge zur Ren­ten-, Pfle­ge-, und Kran­ken­ver­si­che­rung kön­nen Ih­nen eben­falls er­stat­tet wer­den.

Sie kön­nen auch ei­nen Vor­schuss be­an­tra­gen.

Für Selbst­stän­di­ge gilt:

Sie er­hal­ten die Er­stat­tung di­rekt von der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

Für die Be­rech­nung des Ver­dienst­aus­falls wird Ihr letz­ter Jah­res­ge­winn be­rück­sich­tigt. Die­ser wird durch 12 ge­teilt.

Bei­trä­ge zur Ren­ten-, Pfle­ge-, und Kran­ken­ver­si­che­rung kön­nen Sie sich eben­falls er­stat­ten las­sen. 

Sie kön­nen auch ei­nen Vor­schuss be­an­tra­gen.

Für Heim­ar­bei­ter/ Heim­ar­bei­te­rin­nen gilt:

An­ders als bei den Selbst­stän­di­gen wird Ihr durch­schnitt­li­ches mo­nat­li­ches Ein­kom­men für die Be­rech­nung be­rück­sich­tigt. 

Auf der Web­site des Lan­des­am­tes für Ge­sund­heit und So­zia­les M-V sind al­le re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen zum The­ma Ent­schä­di­gung nach dem In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz (IfSG) zu fin­den.
Zu­dem steht ein On­line-Por­tal aus ei­ner Ko­ope­ra­ti­on von 10 Bun­des­län­dern zur In­for­ma­ti­on und Be­an­tra­gung von Ent­schä­di­gungs­leis­tun­gen nach dem IfSG zur Ver­fü­gung.

Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les M-V

On­line-Por­tal

Für Ar­beit­neh­mer/ Ar­beit­neh­me­rin­nen:

  • An­trag (die­sen stellt Ihr Ar­beit­ge­ber oder Ih­re Ar­beit­ge­be­rin für Sie on­line)
  • Ar­beit­ge­ber/Ar­beit­ge­be­rin­nen ha­ben in je­dem Fall die Ab­rech­nun­gen der Ent­schä­di­gun­gen für die be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer/ Ar­beit­neh­me­rin­nen als An­la­ge bei­zu­fü­gen.

Für Selbst­stän­di­ge:

  • An­trag (on­line)
  • Als Nach­weis für Selb­stän­di­ge dient der letz­te Ein­kom­men­steu­er­be­scheid oder ei­ne Be­schei­ni­gung des be­auf­trag­ten Steu­er­bü­ros über die Hö­he des Ver­dienst­aus­falls. 

El­tern ha­ben An­spruch auf Ent­schä­di­gung ih­res Ver­dienst­aus­falls we­gen Kin­der­be­treu­ung, wenn 

  • Sie Ihr Kind/ Ih­re Kin­der auf­grund der Schlie­ßung ei­ner Be­treu­ungs­ein­rich­tung oder Schu­le durch Be­hör­den selbst be­treu­en 
  • Und Ihr Kind jün­ger als 12 Jah­re alt ist oder ei­ne Be­hin­de­rung hat und auf Hil­fe an­ge­wie­sen ist
  • Und Sie ei­nen Ver­dienst­aus­fall ha­ben
  • Und Sie für die­ses Kind sor­ge­be­rech­tigt sind
  • Und Sie kei­ne an­der­wei­ti­ge zu­mut­ba­re Be­treu­ungs­mög­lich­keit ha­ben.

Das Ent­schä­di­gungs­ver­fah­ren wird von der zu­stän­di­gen Be­hör­de durch­ge­führt. Ar­beit­ge­ber/Ar­beit­ge­be­rin­nen und Selbst­stän­di­ge rei­chen An­trä­ge ein, Ar­beit­neh­mer/Ar­beit­neh­me­rin­nen kön­nen nur in Aus­nah­me­fäl­len An­trä­ge stel­len.

Die Aus­zah­lung wird durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de an­ge­wie­sen und er­folgt di­rekt auf die vom An­trag­stel­ler/von der An­trag­stel­le­rin an­ge­ge­be­ne Kon­to­ver­bin­dung. Hier­über er­hal­ten die An­trag­stel­len­den ei­nen Be­scheid.

Ein An­spruch be­steht frü­hes­tens ab dem 30.03.2020.

An­trä­ge müs­sen Sie in­ner­halb von 3 Mo­na­ten nach En­de der not­wen­di­gen Kin­der­be­treu­ung stel­len.