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Na­vi­ga­ti­on

Er­satz der durch die An­hö­rung beim Fa­mi­li­en­ge­richt ent­stan­de­nen Aus­la­gen

Vor der Aus­wahl des Vor­munds soll das Fa­mi­li­en­ge­richt Ver­wand­te und Ver­schwä­ger­te des Mün­dels hö­ren, wenn dies oh­ne er­heb­li­che Ver­zö­ge­rung und oh­ne er­heb­li­che Kos­ten mög­lich ist. Ei­ne be­stimm­te Form der An­hö­rung ist nicht vor­ge­schrie­ben. Sie kann schrift­lich oder auch münd­lich ge­sche­hen.

Fin­det ein Ter­min zur münd­li­chen An­hö­rung statt, kön­nen die Ver­wand­ten und Ver­schwä­ger­ten die er­for­der­li­chen Aus­la­gen, die ih­nen durch die Teil­nah­me an der An­hö­rung ent­ste­hen, dem Mün­del in Rech­nung stel­len. Der Er­satz der Aus­la­gen um­fasst z. B. die not­wen­di­gen Fahrt­kos­ten. Das Fa­mi­li­en­ge­richt setzt die not­wen­di­gen Aus­la­gen auf An­trag fest.

Der pri­vat­recht­li­che An­spruch rich­tet sich aus­schlie­ß­lich ge­gen den Mün­del. Ein An­spruch ge­gen die Staats­kas­se be­steht da­her nicht. Et­was an­de­res gilt nur, wenn der Ver­wand­te oder Ver­schwä­ger­te förm­lich als Zeu­ge ge­la­den wur­de. Dann gel­ten die all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten des Jus­tiz­ver­gü­tungs- und Ent­schä­di­gungs­ge­set­zes (JVEG) für die Ent­schä­di­gung von Zeu­gen.

  • § 1779 Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch (BGB) (Aus­wahl durch das Fa­mi­li­en­ge­richt)
  • Nach­weis der ent­stan­de­nen Kos­ten (z.B. Fahr­kar­ten)
  • Nach­weis des Ver­dienst­aus­falls von Ih­rem Ar­beit­ge­ber (für Selbst­stän­di­ge: ei­ne für das Ge­richt nach­voll­zieh­ba­re Auf­stel­lung des Ver­dienst­aus­fal­les)

Die Aus­la­gen müs­sen er­for­der­lich ge­we­sen sein.

Die Ver­wand­ten und Ver­schwä­ger­ten be­an­tra­gen beim Ge­richt die Fest­set­zung der Aus­la­gen.

Der An­spruch ge­gen den Mün­del auf Er­stat­tung der Aus­la­gen un­ter­liegt den all­ge­mei­nen Re­ge­lun­gen über die Ver­jäh­rung. Für den An­trag auf Fest­set­zung gibt es kei­ne be­son­de­re Frist.