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Na­vi­ga­ti­on

Er­werbs­min­de­rungs­ren­te be­an­tra­gen

Die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te un­ter­stützt Sie, wenn Sie aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht mehr ar­bei­ten kön­nen und das re­gu­lä­re Ren­ten­al­ter noch nicht er­reicht ha­ben. Sie er­setzt in ge­wis­sem Rah­men Ihr Ein­kom­men.

Be­vor Sie die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te er­hal­ten kön­nen, prüft die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung, ob Ih­nen ei­ne Re­ha hel­fen kann, Ih­ren Le­bens­un­ter­halt wie­der selbst zu be­strei­ten. Da­zu zäh­len me­di­zi­ni­sche und be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on, zum Bei­spiel auch Wei­ter­bil­dun­gen zur be­ruf­li­chen Neu­ori­en­tie­rung oder Ar­beits­hil­fen.

Die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung er­mit­telt, in wel­chem zeit­li­chen Um­fang Sie noch auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt ar­bei­ten kön­nen. Je nach fest­ge­stell­tem rest­li­chem Leis­tungs­ver­mö­gen, er­hal­ten Sie ent­we­der

  • ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung oder
  • ei­ne Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung.

Wenn Sie aus me­di­zi­ni­scher Sicht teil­wei­se er­werbs­ge­min­dert sind und Sie ar­beits­los sind, weil ein leis­tungs­ge­rech­ter Teil­zeit­ar­beits­platz nicht vor­han­den ist, kön­nen Sie eben­falls ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung be­kom­men.

Auch als be­hin­der­ter Mensch kön­nen Sie die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te er­hal­ten. Das gilt zum Bei­spiel, wenn Sie in ei­ner be­son­de­ren Be­hin­der­ten­ein­rich­tung ar­bei­ten und auf­grund Ih­rer Be­hin­de­rung nicht auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt tä­tig sein kön­nen.

Wie hoch Ih­re Er­werbs­min­de­rungs­ren­te ist, hängt von Ih­rem Ren­ten­kon­to bei der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung ab. In Ih­rer jähr­li­chen Ren­ten­in­for­ma­ti­on steht, wo­mit Sie bei vol­ler Er­werbs­min­de­rung rech­nen kön­nen. Wenn Sie nur teil­wei­se er­werbs­ge­min­dert sind, wird die Hälf­te da­von zu­grun­de ge­legt.

Bei jun­gen Men­schen zäh­len nicht nur die we­ni­gen bis­he­ri­gen Be­rufs­jah­re. Viel­mehr gibt es die so­ge­nann­te Zu­rech­nungs­zeit. Sie ist die Zeit zwi­schen dem Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung und ei­nem be­stimm­ten, ge­setz­lich fest­ge­leg­ten Le­bens­al­ter. Durch die Zu­rech­nungs­zeit wer­den Sie so ge­stellt, als hät­ten Sie bis zu die­sem Le­bens­al­ter Bei­trä­ge ge­zahlt.

Be­ginnt Ih­re Ren­te vor der für Sie ma­ß­geb­li­chen Al­ters­gren­ze, müs­sen Sie Ab­schlä­ge in Kauf neh­men. Für je­den Mo­nat, den Sie frü­her in Ren­te ge­hen, be­trägt der Ab­schlag 0,3 Pro­zent, ins­ge­samt je­doch höchs­tens 10,8 Pro­zent.

Wenn Sie ei­ne Er­werbs­min­de­rungs­ren­te er­hal­ten, kön­nen Sie mit ei­nem Ne­ben­job in ge­wis­sem Rah­men hin­zu­ver­die­nen. Ein An­trag auf Er­werbs­min­de­rungs­ren­te be­deu­tet nicht, dass Sie nie wie­der ar­bei­ten dür­fen. Oft ist es mög­lich, sich durch ge­ziel­te Be­hand­lung und För­de­rung auch von schwe­ren ge­sund­heit­li­chen Rück­schlä­gen zu er­ho­len. Ih­re Er­werbs­min­de­rungs­ren­te wird in der Re­gel be­fris­tet be­wil­ligt, ma­xi­mal für 3 Jah­re. Ei­ne un­be­fris­te­te Ren­te er­hal­ten Sie nur in man­chen Aus­nah­men.

Hin­weis:

  • Wenn Sie vor dem 02.01.1961 ge­bo­ren wur­den, kön­nen Sie un­ter Um­stän­den die „Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung bei Be­rufs­un­fä­hig­keit“ er­hal­ten.
  • Bei die­ser Ren­te wird be­rück­sich­tigt, ob Sie Ih­ren bis­he­ri­gen Be­ruf wei­ter aus­üben kön­nen.
  • Wi­der­spruch.
    De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie dem Be­scheid über Ih­ren Ren­ten­an­trag ent­neh­men.
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt.
    De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie dem Wi­der­spruchs­be­scheid ent­neh­men.
  • An­trag auf Er­werbs­min­de­rungs­ren­te
  • Per­so­nal­do­ku­ment (wie et­wa Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­de oder Stamm­buch)
  • Auf­lis­tung Ih­rer Ge­sund­heits­stö­run­gen
  • Na­men und An­schrif­ten Ih­rer be­han­deln­den Ärz­tin­nen oder Ärz­te
  • al­le An­ga­ben zu ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen durch öf­fent­li­che Stel­len wie Kran­ken­kas­se, Ar­beits­agen­tur oder Be­rufs­ge­nos­sen­schaft
  • An­ga­ben zu Ih­ren Kran­ken­haus und Re­ha-Auf­ent­hal­ten der letz­ten Jah­re
  • chro­no­lo­gi­sche Auf­stel­lung Ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­kei­ten
  • Sie kön­nen we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt

    • we­ni­ger als 3 Stun­den täg­lich ar­bei­ten (vol­le Er­werbs­min­de­rung) oder
    • min­des­tens 3 Stun­den, aber we­ni­ger als 6 Stun­den täg­lich ar­bei­ten (teil­wei­se Er­werbs­min­de­rung)
    • Aus­nah­me: Wenn Sie aus me­di­zi­ni­scher Sicht teil­wei­se er­werbs­ge­min­dert sind und ar­beits­los sind, weil es kei­nen leis­tungs­ge­rech­ten Teil­zeit­ar­beits­platz gibt, kön­nen Sie un­ter Um­stän­den eben­falls ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung er­hal­ten.
  • Sie kön­nen Ih­re Er­werbs­fä­hig­keit nicht wie­der ver­bes­sern durch

    • ei­ne me­di­zi­ni­sche Re­ha­bi­li­ta­ti­on oder
    • ei­ne be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on, zum Bei­spiel Um­schu­lun­gen oder Ar­beits­hil­fen
  • Sie ha­ben die Re­gel­al­ters­gren­ze noch nicht er­reicht. Das ist der Zeit­punkt, ab dem Sie die re­gu­lä­re Re­gel­al­ters­ren­te be­zie­hen kön­nen.

  • Sie wa­ren min­des­tens 5 Jah­re ren­ten­ver­si­chert (all­ge­mei­ne War­te­zeit)

  • Sie ha­ben in den letz­ten 5 Jah­ren vor Ih­rer Er­werbs­min­de­rung min­des­tens 3 Jah­re in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein­ge­zahlt.

  • Aus­nah­me: Wenn Sie die 5 Jah­re War­te­zeit be­reits vor dem 1. Ja­nu­ar 1984 er­füllt ha­ben, kön­nen Sie auch oh­ne die 3 Jah­re Pflicht­bei­trä­ge ren­ten­be­rech­tigt sein. Vor­aus­set­zung ist, dass in der Zeit vom 1. Ja­nu­ar 1984 bis zum Ein­tritt Ih­rer Er­werbs­min­de­rung je­der Ka­len­der­mo­nat mit so­ge­nann­ten An­wart­schafts­er­hal­tungs­zei­ten be­legt ist, zum Bei­spiel auch durch Zei­ten frei­wil­li­ger Bei­trä­ge oder un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Zei­ten der Ar­beits­lo­sig­keit.

  • Zur all­ge­mei­nen War­te­zeit von 5 Jah­ren zäh­len:

    • Bei­trags­zei­ten (Pflicht- und frei­wil­li­ge Bei­trä­ge),
    • Er­satz­zei­ten,
    • Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten,
    • Zei­ten aus dem Ver­sor­gungs­aus­gleich und dem Ren­ten­split­ting un­ter Ehe­leu­ten,
    • Zei­ten ge­ring­fü­gi­ger Be­schäf­ti­gung mit Bei­trags­zah­lung des Ar­beit­ge­bers und
    • Zu­schlä­ge an Ent­gelt­punk­ten für Ar­beits­ent­gelt aus ge­ring­fü­gi­ger von der Ver­si­che­rungs­pflicht be­frei­ten Be­schäf­ti­gun­gen.
    • Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Sie die all­ge­mei­ne War­te­zeit von fünf Jah­ren auch vor­zei­tig er­fül­len, zum Bei­spiel wenn Sie we­gen ei­nes Ar­beits­un­falls ver­min­dert er­werbs­fä­hig ge­wor­den sind).

Er­werbs­min­de­rung für Men­schen mit Be­hin­de­rung

Wenn Sie vor Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung die all­ge­mei­ne War­te­zeit von 5 Jah­ren nicht er­füllt ha­ben, gibt es trotz­dem die Mög­lich­keit ei­ne Ren­te we­gen vol­ler Er­werbs­min­de­rung zu be­kom­men: Sie müs­sen dann

  • die War­te­zeit von 20 Jah­ren er­fül­len, bei­spiels­wei­se 20 Jah­re in ei­ner Werk­statt für be­hin­der­te Men­schen ge­ar­bei­tet ha­ben und
  • un­un­ter­bro­chen voll er­werbs­ge­min­dert ge­blie­ben sein.

Es fal­len kei­ne Kos­ten für Sie an.

Ih­ren An­trag kön­nen Sie on­line, per­sön­lich oder schrift­lich stel­len.

On­line-An­trag:

  • Auf der In­ter­net­sei­te der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) un­ter "On­line-Diens­te" fin­den Sie de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Ab­lauf.
  • Wenn Sie dem Link "An­trag stel­len" fol­gen, wer­den Sie durch die wei­te­ren Schrit­te ge­führt und kön­nen den ge­wünsch­ten An­trag aus­wäh­len.
  • Al­ter­na­tiv kön­nen Sie die On­line-Diens­te mit Re­gis­trie­rung nut­zen. So se­hen Sie zum Bei­spiel gleich, wel­che Ver­si­che­rungs­zei­ten be­reits er­fasst sind. Au­ßer­dem spa­ren Sie Zeit und müs­sen be­reits be­kann­te Da­ten nicht er­neut ein­ge­ben.
  • Fül­len Sie den An­trag voll­stän­dig aus und la­den Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen hoch.
  • Sen­den Sie Ih­ren An­trag on­line ab.
  • Sie er­hal­ten ei­ne Sen­de­be­stä­ti­gung.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Per­sön­li­cher An­trag:

  • Stel­len Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen für Ih­ren An­trag zu­sam­men und ver­ein­ba­ren Sie te­le­fo­nisch ei­nen Ter­min mit der DRV.
  • In Ih­rem per­sön­li­chen Ge­spräch wird Ihr An­trag elek­tro­nisch auf­ge­nom­men und on­line an den zu­stän­di­gen Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger wei­ter­ge­lei­tet.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Schrift­li­cher An­trag:

  • Ge­hen Sie auf die In­ter­net­sei­te der DRV.
  • La­den Sie das ge­wünsch­te An­trags­for­mu­lar her­un­ter.
  • Fül­len Sie das An­trags­for­mu­lar aus, un­ter­schrei­ben Sie es und fü­gen Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei.
  • Sen­den Sie al­le Un­ter­la­gen
    • per Post an Ih­ren Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger oder
    • ge­ben Sie die­se in ei­ner der ört­li­chen Be­ra­tungs­stel­len ab.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Ih­ren Ren­ten­an­trag kann auch ei­ne Per­son Ih­res Ver­trau­ens für Sie stel­len. Rei­chen Sie hier­für bit­te ei­ne Voll­macht bei der Ren­ten­ver­si­che­rung ein. So­lan­ge die Voll­macht gilt, wen­det sich die Ren­ten­ver­si­che­rung aus­schlie­ß­lich an die von Ih­nen be­voll­mäch­tig­te Per­son.

Wenn Sie Ih­re Ein­wil­li­gung zur elek­tro­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on er­tei­len, kann der ge­sam­te Schrift­wech­sel on­line er­fol­gen. Ent­we­der nut­zen Sie das elek­tro­ni­sche Post­fach un­ter den On­line-Diens­ten mit Re­gis­trie­rung oder De-Mail.

Die Be­ar­bei­tung dau­ert in der Re­gel bis zu 5 Mo­na­ten.

Hin­weis:
Wäh­rend des Ren­ten­ver­fah­rens ha­ben Sie in al­ler Re­gel An­spruch auf Lohn oder Kran­ken­geld. Ist Ihr An­spruch auf Kran­ken­geld aus­ge­schöpft, soll­ten Sie sich – auch wenn Ihr Ar­beits­ver­hält­nis fort­be­steht – bei Ih­rer Ar­beits­agen­tur mel­den. Bis zur Ent­schei­dung der Ren­ten­ver­si­che­rung kön­nen Sie An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld ha­ben

Un­be­fris­te­te Ren­ten:

Wenn Sie den Ren­ten­an­trag in den ers­ten 3 Mo­na­ten nach Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung stel­len, be­ginnt Ih­re Ren­te ab dem 1. Tag des Mo­nats, der auf den Ein­tritt Ih­rer Er­werbs­min­de­rung folgt. Stel­len Sie Ih­ren An­trag spä­ter, wird die Ren­te erst ab Be­ginn des An­trags­mo­nats ge­zahlt.

Be­fris­te­te Ren­ten:

Ei­ne be­fris­te­te Ren­te be­ginnt im Re­gel­fall frü­hes­tens mit dem 7. Ka­len­der­mo­nat nach Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung. Es reicht aus, wenn die Ren­te bis Ab­lauf die­ses 7. Ka­len­der­mo­nats be­an­tragt wur­de. Stel­len Sie Ih­ren An­trag spä­ter, wird die Ren­te erst ab Be­ginn des An­trags­mo­nats ge­zahlt.