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Na­vi­ga­ti­on

Fahr­erlaub­nis: Aus­stel­lung

Wer in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land auf öf­fent­li­chen Stra­ßen ein Kraft­fahr­zeug füh­ren will, be­nö­tigt hier­für in al­ler Re­gel ei­ne Fahr­erlaub­nis oder ei­ne Prüf­be­schei­ni­gung. Fahr­erlaub­nis­se wer­den für ei­ne je­wei­li­ge Klas­se er­teilt und kön­nen in be­stimm­ten Fäl­len be­fris­tet wer­den. Als Nach­weis der Er­tei­lung die­nen der aus­ge­hän­dig­te Füh­rer­schein oder die Prüf­be­schei­ni­gung, die beim Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen mit­zu­füh­ren und zu­stän­di­gen Per­so­nen auf Ver­lan­gen zur Prü­fung aus­zu­hän­di­gen sind.

All­ge­mein:

  • schrift­li­cher An­trag mit An­ga­be der aus­bil­den­den Fahr­schu­le (Na­me und Adres­se der Fahr­schu­le)
  • ge­ge­be­nen­falls mit An­ga­be über den Vor­be­sitz ei­ner in- und aus­län­di­schen Fahr­erlaub­nis der be­an­trag­ten Fahr­erlaub­nis­klas­se bzw. ei­nes ent­spre­chen­den Füh­rer­scheins
  • ge­ge­be­nen­falls mit Ab­ga­be ei­ner Er­klä­rung, dass der Be­wer­ber mit Er­tei­lung der be­an­trag­ten Klas­se auf ei­ne be­reits vor­han­de­ne Fahr­erlaub­nis ver­zich­tet
  • Nach­weis über Na­men, An­schrift, Staats­an­ge­hö­rig­keit, Ort und Tag der Ge­burt
  • bio­me­tri­sches Fo­to (Fron­tal­auf­nah­me nach den Be­stim­mun­gen der Pass­ver­ord­nung)

beim An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis für die Klas­sen AM, A1, A2, A, B, BE, T und L zu­sätz­lich:

  • Nach­weis über die Teil­nah­me an ei­ner Schu­lung in Ers­ter Hil­fe 
  • Seh­test­be­schei­ni­gung vom Op­ti­ker oder Zeug­nis/ Gut­ach­ten ei­nes Au­gen­arz­tes, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als zwei Jah­re sind

beim An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis für die Klas­sen C, C1, CE, C1E zu­sätz­lich:

  • Be­schei­ni­gung über die ärzt­li­che Un­ter­su­chung des Seh­ver­mö­gens oder ge­ge­be­nen­falls ein Zeug­nis des Au­gen­arz­tes nach An­la­ge 6 zur Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als 2 Jah­re sind
  • Be­schei­ni­gung über ei­ne all­ge­mein­ärzt­li­che Un­ter­su­chung nach An­la­ge 5 zur Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als 1 Jahr ist

beim An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis für die Klas­sen D, D1, DE, D1E zu­sätz­lich:

  • Füh­rungs­zeug­nis Be­le­gart „O“. Auf die­sem soll der Ver­wen­dungs­zweck "Er­tei­lung der Fahr­erlaub­nis zur Per­so­nen­be­för­de­rung" an­ge­ge­ben sein und der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de di­rekt zu­ge­sandt wer­den.
  • Be­schei­ni­gung über die ärzt­li­che Un­ter­su­chung des Seh­ver­mö­gens oder ge­ge­be­nen­falls ein Zeug­nis des Au­gen­arz­tes nach An­la­ge 6 zur Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als 2 Jah­re sind
  • Be­schei­ni­gung über ei­ne all­ge­mein­ärzt­li­che Un­ter­su­chung nach An­la­ge 5 zur Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als 1 Jahr ist
  • be­triebs- oder ar­beits­me­di­zi­ni­sches Gut­ach­ten oder Gut­ach­ten ei­ner amt­lich an­er­kann­ten Be­gut­ach­tungs­stel­le für Fahr­eig­nung nach An­la­ge 5 zur Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung, die bei An­trag­stel­lung nicht äl­ter als 1 Jahr sind

Die Un­ter­la­gen er­hal­ten Sie von:

  • Ei­nen An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis er­hal­ten Sie bei der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de und den Fahr­schu­len.
  • Als Nach­weis über Na­men, An­schrift, Staats­an­ge­hö­rig­keit, Ort und Tag der Ge­burt ge­nügt der Per­so­nal­aus­weis oder der Rei­se­pass mit ak­tu­el­ler Mel­de­be­schei­ni­gung. Wenn kei­ne Zwei­fel über das Er­rei­chen des Min­dest­al­ters und wenn ein Ab­gleich über die Iden­ti­tät mit Mel­de­re­gis­tern mög­lich ist, kön­nen aus­län­der­recht­li­che Do­ku­men­te ge­nü­gen.
  • Be­wer­ber um ei­ne Fahr­erlaub­nis kön­nen über ih­re Teil­nah­me an ei­ner Schu­lung in Ers­ter Hil­fe von fol­gen­den Stel­len ei­ne Be­schei­ni­gung er­hal­ten: Trä­ger der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung, wie ins­be­son­de­re der Bun­des­wehr, der Po­li­zei oder der Bun­des­po­li­zei, oder den nach § 68 FeV amt­lich an­er­kann­ten Stel­len.
  • Die Seh­test­be­schei­ni­gung er­hal­ten Sie von je­dem Au­gen­arzt und Op­ti­ker.
  • Das Füh­rungs­zeug­nis kön­nen Sie bei der für den Haupt­wohn­sitz zu­stän­di­gen Ge­mein­de-, Amts- oder Stadt­ver­wal­tung (frü­her: Ein­woh­ner­mel­de­amt) be­an­tra­gen.
  • Die Be­schei­ni­gung über ei­ne all­ge­mein­ärzt­li­che Un­ter­su­chung kann Ih­nen je­der Arzt aus­stel­len.
  • Die Be­schei­ni­gung über die ärzt­li­che Un­ter­su­chung des Seh­ver­mö­gens darf von ei­nem Au­gen­arzt, ei­nem Arzt mit der Ge­biets­be­zeich­nung „Ar­beits­me­di­zin“, ei­nem Arzt mit der Zu­satz­be­zeich­nung „Be­triebs­me­di­zin“, ei­nem Arzt bei ei­ner amt­lich an­er­kann­ten Be­gut­ach­tungs­stel­le für Fahr­eig­nung, ei­nem Arzt des Ge­sund­heits­am­tes oder ei­nem an­de­ren Arzt der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung er­stellt wer­den.
  • Mit dem be­triebs- oder ar­beits­me­di­zi­ni­schen Gut­ach­ten oder dem Gut­ach­ten ei­ner amt­lich an­er­kann­ten Be­gut­ach­tungs­stel­le für Fahr­eig­nung müs­sen Be­wer­ber um ei­ne Fahr­erlaub­nis zur Fahr­gast­be­för­de­rung nach­wei­sen, ob sie den be­son­de­ren An­for­de­run­gen hin­sicht­lich der Be­last­bar­keit, Ori­en­tie­rungs­leis­tung, Kon­zen­tra­ti­ons­leis­tung, Auf­merk­sam­keits­leis­tung und Re­ak­ti­ons­fä­hig­keit ge­recht wer­den.

Die Fahr­erlaub­nis kann für die je­wei­li­ge Klas­se er­teilt wer­den, wenn die Be­wer­be­rin oder der Be­wer­ber

  • ih­ren oder sei­nen or­dent­li­chen Wohn­sitz in Deutsch­land hat,
  • das für die be­an­trag­te Klas­se er­for­der­li­che Min­dest­al­ter er­reicht hat (§ 10 FeV)
  • zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen ge­eig­net ist,
  • zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen nach dem Fahr­leh­rer­ge­setz und den auf ihm be­ru­hen­den Rechts­vor­schrif­ten aus­ge­bil­det wor­den ist,
  • Ers­te Hil­fe bei der Ver­sor­gung Un­fall­ver­letz­ter im Stra­ßen­ver­kehr leis­ten kann,
  • kei­ne in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder in ei­nem an­de­ren Ver­trags­staat des Ab­kom­mens über den Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum er­teil­te Fahr­erlaub­nis der be­an­trag­ten Klas­se be­sitzt und
  • bei be­stimm­ten Fahr­erlaub­nis­klas­sen im Be­sitz ei­ner an­de­ren Fahr­erlaub­nis­klas­se ist (zum Bei­spiel wird bei Klas­se C die Klas­se B als Vor­be­sitz be­nö­tigt) so­wie
  • die Be­fä­hi­gung zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen in ei­ner theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung nach­ge­wie­sen hat.

Aus­nah­men:

Beim Er­werb der Fahr­erlaub­nis der Klas­se L be­darf es nur ei­ner theo­re­ti­schen Prü­fung. Bei der Er­wei­te­rung der Klas­se B auf die Klas­se BE, der Klas­se C1 auf die Klas­se C1E, der Klas­se D auf die Klas­se DE und der Klas­se D1 auf die Klas­se D1E be­darf es je­weils nur ei­ner prak­ti­schen Prü­fung. Bei der Er­wei­te­rung der Klas­se A1 auf Klas­se A2 oder der Klas­se A2 auf Klas­se A be­darf es je­weils nur ei­ner prak­ti­schen Prü­fung, so­weit der Be­wer­ber seit min­des­tens zwei Jah­ren In­ha­ber der Fahr­erlaub­nis der Klas­se A1 bzw. A2 war.

Die Er­tei­lung der Fahr­erlaub­nis ist kos­ten­pflich­tig. Es fal­len Ge­büh­ren und Aus­la­gen an, de­ren Hö­he sich nach dem Ver­wal­tungs­auf­wand be­misst, in der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) nie­der­ge­legt ist und von der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de fest­ge­setzt wird. Wen­den Sie sich bit­te an die zu­stän­di­ge Stel­le. In den er­ho­be­nen Ge­büh­ren sind nicht die Kos­ten für die Fahr­erlaub­nis­prü­fung der Tech­ni­schen Prüf­stel­le, für ärzt­li­che Be­schei­ni­gun­gen und Gut­ach­ten, den Seh­test oder für die Schu­lung in Ers­ter Hil­fe ent­hal­ten. Die­se Kos­ten sind ge­son­dert bei den Prüf-, Un­ter­su­chungs-, Gut­ach­ter­stel­len oder Aus­bil­dungs­stät­ten zu ent­rich­ten. Die Ent­gel­te der Fahr­schu­len für die Prü­fungs­fahrt wer­den nach den Ge­schäfts­be­din­gun­gen der Fahr­schul­aus­bil­dung er­ho­ben.

Der An­trag auf Er­tei­lung ei­ner Fahr­erlaub­nis ist bei der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de schrift­lich zu stel­len und er kann frü­hes­tens sechs Mo­na­te vor Er­rei­chen des für die je­wei­li­ge Fahr­erlaub­nis­klas­se vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­al­ters ge­stellt wer­den. Das per­sön­li­che Er­schei­nen wird in der Re­gel von der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de ver­langt, weil in dem da­für vor­ge­se­he­nen Raum des Auf­trags­for­mu­lars, das zur Her­stel­lung des Kar­ten­füh­rer­scheins an die Bun­des­dru­cke­rei GmbH ge­sandt wird, ei­gen­hän­dig ei­ne Un­ter­schrift zu leis­ten ist.

Die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de prüft, ob Be­wer­ber um ei­ne Fahr­erlaub­nis die hier­für not­wen­di­gen kör­per­li­chen und geis­ti­gen An­for­de­run­gen er­fül­len. In­so­fern wird an­ge­ra­ten, den An­trag be­reits zu Be­ginn der Fahr­schul­aus­bil­dung zu stel­len, da für die Eig­nungs­über­prü­fung ei­ne ge­wis­se Zeit be­nö­tigt wird.

Erst wenn die Eig­nung fest­ge­stellt wer­den konn­te, wird die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de die Tech­ni­sche Prüf­stel­le für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr mit der Ab­nah­me der theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung be­auf­tra­gen. Die Tech­ni­sche Prüf­stel­le wird den Prüf­auf­trag in der Re­gel an die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de zu­rück­ge­ben, wenn

  • die theo­re­ti­sche Prü­fung nicht in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten nach Ein­gang des Prüf­auf­tra­ges be­stan­den ist,
  • die prak­ti­sche Prü­fung nicht in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten nach Be­stehen der theo­re­ti­schen Prü­fung be­stan­den ist oder
  • in den Fäl­len, in de­nen kei­ne theo­re­ti­sche Prü­fung er­for­der­lich ist, die prak­ti­sche Prü­fung nicht in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten nach Ein­gang des Prüf­auf­tra­ges be­stan­den ist.

Die Aus­hän­di­gung des Füh­rer­scheins und die da­mit ver­bun­de­ne Er­tei­lung der Fahr­erlaub­nis er­folgt in der Re­gel nach Be­stehen der theo­re­ti­schen Prü­fung (bei Klas­se L) oder der prak­ti­schen Prü­fung.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er rich­tet sich nach der be­an­trag­ten Fahr­erlaub­nis­klas­se und dem Ein­gang der not­wen­di­gen Un­ter­la­gen.

Die theo­re­ti­sche Prü­fung darf der Be­wer­ber frü­hes­tens drei Mo­na­te vor Er­rei­chen des Min­dest­al­ters ab­le­gen und der Ab­schluss sei­ner Aus­bil­dung darf nicht län­ger als zwei Jah­re zu­rück­lie­gen. Die prak­ti­sche Prü­fung muss in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten nach Be­stehen der theo­re­ti­schen Prü­fung ab­ge­legt wer­den. Der Zeit­raum zwi­schen Ab­schluss der prak­ti­schen Prü­fung - oder wenn kei­ne prak­ti­sche Prü­fung er­for­der­lich ist (bei Klas­se L) - zwi­schen Ab­schluss der theo­re­ti­schen Prü­fung und der Aus­hän­di­gung des Füh­rer­scheins bzw. der Prüf­be­schei­ni­gung darf zwei Jah­re nicht über­schrei­ten.

Die Fahr­erlaub­nis­se der Klas­sen AM, A1, A2, A, B, BE, L und T wer­den un­be­fris­tet er­teilt. Die Fahr­erlaub­nis­se der Klas­sen C, CE, C1, C1E, D, D1, DE und D1E wer­den bei Vor­lie­gen ent­spre­chen­der Eig­nungs­nach­wei­se je­weils für fünf Jah­re er­teilt.