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Fahr­erlaub­nis: Ent­zug der Fahr­erlaub­nis

Ei­ne er­teil­te Fahr­erlaub­nis kann bei feh­len­der Eig­nung, Ver­kehrs­ver­stö­ßen, Al­ko­hol- oder Dro­gen­de­lik­ten durch die Fahr­erlaub­nis­be­hör­de oder durch das Straf­ge­richt wie­der ent­zo­gen wer­den. Der ver­wal­tungs­be­hörd­li­che Ent­zug dient dem Schutz der All­ge­mein­heit vor un­ge­eig­ne­ten Kraft­fah­rern/Kraft­fah­re­rin­nen. Er­weist sich die Be­trof­fe­ne/der Be­trof­fe­ne als un­ge­eig­net zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen, muss ihr/ihm die Fahr­erlaub­nis ent­zo­gen wer­den. Der straf­recht­li­che Ent­zug ist ei­ne Ma­ß­re­ge­lung zur Si­che­rung und Bes­se­rung, kei­ne Ne­ben­stra­fe und er­folgt durch Straf­be­fehl oder Ur­teil nach ei­ner Straf­tat, die im Zu­sam­men­hang mit dem Be­trieb ei­nes Kraft­fahr­zeugs be­gan­gen wor­den ist.

§ 46 Ab­satz 1 Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung (FeV)

Der Be­trof­fe­nen/dem Be­trof­fe­nen wur­de von ei­ner zu­stän­di­gen Fahr­erlaub­nis­be­hör­de das Recht er­teilt, Kraft­fahr­zeu­ge auf öf­fent­li­chen Stra­ßen zu füh­ren. Der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de wer­den Tat­sa­chen be­kannt, die Be­den­ken be­grün­den, dass der In­ha­ber ei­ner Fahr­erlaub­nis zum Füh­ren ei­nes Kraft­fahr­zeugs un­ge­eig­net oder be­dingt ge­eig­net ist (§ 46 Abs. 3 FeV). Tat­sa­chen kön­nen in der Re­gel sein:

  • die im beim Kraft­fahrt-Bun­des­amt ge­führ­ten Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter (ab 1.5.2014: Fahr­eig­nungs­re­gis­ter) nach § 28 Abs. 3 Nr. 1 bis 3 StVG zu er­fas­sen­den Straf­ta­ten und Ord­nungs­wid­rig­kei­ten, die nach der Schwe­re der Zu­wi­der­hand­lun­gen und nach ih­ren Fol­gen mit Punk­ten be­wer­tet wer­den.
  • ärzt­li­ches Gut­ach­ten (§ 11 Abs. 2 Satz 3 FeV)
  • me­di­zi­nisch-psy­cho­lo­gi­sches Gut­ach­ten (§ 11 Abs. 3 FeV)
  • Gut­ach­ten ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen oder Prü­fers für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr (§ 11 Abs. 4 FeV)
  • durch ei­nen amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen oder Prü­fer für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr fest­ge­stell­te Tat­sa­chen, die bei ihm Zwei­fel über die kör­per­li­che oder geis­ti­ge Eig­nung des Be­wer­bers für ei­ne Fahr­erlaub­nis be­grün­den (§ 18 Abs. 3 FeV)
  • Fest­stel­len ei­ner rechts­wid­ri­gen und vor­werf­ba­ren Hand­lung, die den Tat­be­stand ei­nes Ge­set­zes ver­wirk­licht

Ei­ne Nicht­eig­nung liegt ins­be­son­de­re vor, wenn geis­ti­ge oder kör­per­li­che Er­kran­kun­gen (An­la­ge 4 zur FeV), nicht be­heb­ba­re Seh­schwä­chen (An­la­ge 6 zur FeV) oder Män­gel nach der An­la­ge 5 zur FeV vor­lie­gen, die we­der durch Auf­la­gen noch Be­schrän­kun­gen aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen; fer­ner bei er­heb­li­chen oder wie­der­hol­ten Ver­stö­ßen ge­gen ver­kehrs­recht­li­che Vor­schrif­ten oder Straf­ge­set­ze. Au­ßer­dem ist die Fahr­erlaub­nis zu ent­zie­hen, wenn die Be­trof­fe­ne/der Be­trof­fe­ne nicht mehr be­fä­higt zum Füh­ren von Kraft­fahr­zeu­gen ist, An­ord­nun­gen der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de zur Teil­nah­me an Auf­bau­se­mi­na­ren (ab 1.5.2014: Fahr­eig­nungs­se­mi­na­ren) miss­ach­tet oder 18 Punk­te im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter (ab 1.5.2014: 8 Punk­te im Fahr­eig­nungs­re­gis­ter) er­reicht hat.

Mit Zu­gang des rechts­ge­stal­ten­den und be­las­ten­den Ver­wal­tungs­akts an die Be­trof­fe­ne/den Be­trof­fe­nen wird die Ent­schei­dung der Fahr­erlaub­nis­be­hör­de wirk­sam und zu die­sem Zeit­punkt er­lischt die Fahr­erlaub­nis (§ 3 Abs. 2 Satz 1 StVG, § 46 Abs. 6 FeV). Mit der Rechts­kraft des Ur­teil zieht das Ge­richt den von ei­ner deut­schen Be­hör­de aus­ge­stell­ten Füh­rer­schein ein (§ 69 Abs. 3 StGB).