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Na­vi­ga­ti­on

Gast­stät­ten­ge­wer­be: Ge­stat­tung aus be­son­de­rem An­lass be­an­tra­gen

Wenn Sie im Rah­men ei­ner zeit­lich be­grenz­ten Ver­an­stal­tung (z. B. Kir­mes, Stadt­fest, Schüt­zen­fest) oder aus ei­nem sons­ti­gen zeit­lich be­fris­te­ten An­lass (z. B. Kan­ti­ne an­läss­lich ei­ner Groß­bau­stel­le) ei­nen Gas­tro­no­mie­be­trieb mit Al­ko­hol­aus­schank be­trei­ben möch­ten, be­nö­ti­gen Sie ei­ne vor­über­ge­hen­de gast­stät­ten­recht­li­che Er­laub­nis (Ge­stat­tung). Dies gilt nur dann, wenn die be­tref­fen­de Ver­an­stal­tung von je­der­mann oder von ei­nem be­stimm­ten Per­so­nen­kreis be­sucht wer­den kann.

Ei­ne Ge­stat­tung ist auch dann er­for­der­lich, wenn Sie ei­ne Rei­se­ge­wer­be­kar­te be­sit­zen. An­ders her­um be­nö­ti­gen Sie kei­ne Rei­se­ge­wer­be­kar­te für ei­ne be­stimm­te Ver­an­stal­tung, wenn Sie hier­für be­reits ei­ne Ge­stat­tung ha­ben (§ 55a Abs. 1 Nr. 7 Ge­wO).

Da ei­ne Ge­stat­tung nur für die Zeit ei­ner be­stimm­ten Ver­an­stal­tung, al­so für ei­nen be­grenz­ten Zeit­raum, er­teilt wird, ist sie an we­ni­ger stren­ge Vor­aus­set­zun­gen ge­knüpft als die Er­tei­lung ei­ner dau­er­haf­ten Gast­stät­ten­er­laub­nis.

  • Wi­der­spruch
  • ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge
  • Ko­pie des Per­so­nal­aus­wei­ses oder des Rei­se­pas­ses mit Mel­de­be­schei­ni­gung, be­zie­hungs­wei­se Vor­la­ge vor Ort. Auf­ent­halts­ti­tel, wenn der An­trags­stel­ler Aus­län­der und nicht An­ge­hö­ri­ger ei­nes EU- oder EWR-Lan­des ist.
  • Ein­ge­tra­ge­ne Fir­men rei­chen bit­te bei An­trag­stel­lung ei­nen ak­tu­el­len Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter ein. In Grün­dung be­find­li­che ju­ris­ti­sche Per­so­nen (GmbH, AG) rei­chen den Ge­sell­schafts­ver­trag oder die Sat­zung ein.
  • Gast­stät­ten­un­ter­rich­tung nach § 4 GastG
  • ggf. Gast­stät­ten­un­ter­rich­tungs­nach­weis
  • Be­an­tra­gung ei­nes Füh­rungs­zeug­nis­ses zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach § 30 Ab­satz 5 Bun­des­zen­tral­re­gis­ter­ge­setz. Ein Füh­rungs­zeug­nis ist nur er­for­der­lich, wenn die Zu­ver­läs­sig­keit der Er­laub­nis­be­hör­de nicht be­kannt ist.
  • Be­an­tra­gung ei­nes Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zugs zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach § 150 Ab­satz 5 Ge­wer­be­ord­nung. Ein Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zug ist nur er­for­der­lich, wenn die Zu­ver­läs­sig­keit der Er­laub­nis­be­hör­de nicht be­kannt ist.
  • Be­nen­nung der zeit­lich be­fris­te­ten Ver­an­stal­tung/des zeit­lich be­fris­te­ten An­las­ses mit An­ga­ben zur ge­nutz­ten Flä­che (La­ge­plan, Grund­riss der Schank­flä­che).

Da­mit Ih­nen die Er­laub­nis er­teilt wer­den kann, müs­sen Sie

  • Ih­re per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit nach­wei­sen,
    • Aus­kunft aus dem Bun­des­zen­tral­re­gis­ter und ge­ge­be­nen­falls
    • Aus­kunft aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter
       
  • Ih­re fach­li­che Eig­nung nach­wei­sen
    • Un­ter­rich­tung ge­mäß § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 GastG durch ei­ne In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer über die Grund­zü­ge der Vor­schrif­ten des Le­bens­mit­tel­rechts oder ei­ne Be­frei­ung ge­mäß Nr. 3.4 der All­ge­mei­nen Ver­wal­tungs­vor­schrift über den Un­ter­rich­tungs­nach­weis i.V.m. de­ren An­la­ge 3
       
  • Das Vor­lie­gen der räum­li­chen An­for­de­run­gen an den Schutz des Le­bens und der Ge­sund­heit von Be­su­chern und Be­schäf­tig­ten nach­wei­sen. Die Ge­stat­tung kann ge­ge­be­nen­falls mit Auf­la­gen ver­knüpft wer­den, um die­se Vor­aus­set­zung si­cher­zu­stel­len.

Der An­trag mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ist bei den Ge­wer­be­be­hör­den der kreis­frei­en Städ­te, der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­te der Äm­ter bzw. der amts­frei­en Ge­mein­den zu stel­len.

Zu­meist soll­te ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­ar­bei­tungs­dau­er mög­lich sein.

Die Ge­stat­tung gilt nur vor­über­ge­hend für die Dau­er und den Ort der Ver­an­stal­tung.

  • Die auf­ge­führ­ten Vor­aus­set­zun­gen gel­ten nach dem Gast­stät­ten­ge­setz des Bun­des (GastG). Die­ses gilt, so­weit es nicht durch Ge­set­ze des je­wei­li­gen Lan­des er­setzt wur­de.
  • Im Rah­men der Ge­stat­tung kön­nen je­der­zeit Auf­la­gen er­teilt wer­den, die von Ih­nen um­zu­set­zen sind.