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Im­mis­si­ons­schutz - im­mis­si­ons­schutz­recht­li­che Pflich­ten der Be­trei­ber nicht ge­neh­mi­gungs­be­dürf­ti­ger An­la­gen

Be­trei­ber von An­la­gen, die nicht vom Ge­neh­mi­gungs­er­for­der­nis des § 4 Ab­satz 1 nach dem Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz (BImSchG) er­fasst sind, un­ter­lie­gen gleich­wohl den Pflich­ten des BImSchG. Die­se Pflich­ten er­ge­ben sich aus § 22 BImSchG.

  • Ver­hin­de­rung schäd­li­cher Um­welt­ein­wir­kun­gen, die nach dem Stand der Tech­nik ver­meid­bar sind
  • Be­schrän­kun­gen der nach Stand der Tech­nik un­ver­meid­ba­ren Um­welt­ein­wir­kun­gen auf ein Min­dest­maß
  • ord­nungs­ge­mä­ße Be­sei­ti­gung der bei dem Be­trieb der An­la­gen ent­ste­hen­den Ab­fäl­le

Schäd­li­che Um­welt­ein­wir­kun­gen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind Im­mis­sio­nen, die nach Art, Aus­maß oder Dau­er ge­eig­net sind, Ge­fah­ren, er­heb­li­che Nach­tei­le oder er­heb­li­che Be­läs­ti­gun­gen für die All­ge­mein­heit oder die Nach­bar­schaft her­bei­zu­füh­ren.

Im­mis­sio­nen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind auf Men­schen, Tie­re und Pflan­zen, den Bo­den, das Was­ser, die At­mo­sphä­re so­wie Kul­tur- und sons­ti­ge Sach­gü­ter ein­wir­ken­de Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Ge­räu­sche, Er­schüt­te­run­gen, Licht, Wär­me, Strah­len und ähn­li­che Um­welt­ein­wir­kun­gen.

Emis­sio­nen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind die von ei­ner An­la­ge aus­ge­hen­den Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Ge­räu­sche, Er­schüt­te­run­gen, Licht, Wär­me, Strah­len und ähn­li­chen Er­schei­nun­gen.

Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes sind Ver­än­de­run­gen der na­tür­li­chen Zu­sam­men­set­zung der Luft, ins­be­son­de­re durch Rauch, Ruß, Staub, Ga­se, Ae­ro­so­le, Dämp­fe oder Ge­ruchs­stof­fe.

An­la­gen im Sin­ne des BImSchG sind

  • Bes­triebs­stät­ten und sons­ti­ge orts­fes­te Ein­rich­tun­gen
  • Ma­schi­nen, Ge­rä­te und sons­ti­ge orts­ver­än­der­li­che tech­ni­sche Ein­rich­tun­gen so­wie Fahr­zeu­ge, so­weit sie nicht der Vor­schrift des § 38 BImSchG (z. B.. Kraft­fahr­zeu­ge) un­ter­lie­gen und Grund­stü­cke, auf de­nen Stof­fe ge­la­gert, ab­ge­la­gert oder Ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den, die Emis­sio­nen ver­ur­sa­chen kön­nen; hier­von aus­ge­nom­men sind öf­fent­li­che Ver­kehrs­we­ge;
  • Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ge­mäß § 24 BImSchG zur Durch­füh­rung des § 22 BImSchG An­ord­nun­gen im Ein­zel­fall tref­fen. Sie kann ge­mäß § 25 BImSchG auch un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen den Be­trieb der An­la­ge ganz oder teil­wei­se un­ter­sa­gen.
  • Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann ge­mäß § 26 BImSchG an­ord­nen, dass bei ei­ner nicht ge­neh­mi­gungs­be­dürf­ti­gen An­la­ge (§ 22 BImSchG) die Emis­sio­nen und Im­mis­sio­nen im Ein­wir­kungs­be­reich der An­la­ge er­mit­telt wer­den, wenn zu be­fürch­ten ist, dass durch die An­la­ge schäd­li­che Um­welt­ein­wir­kun­gen her­vor­ge­ru­fen wer­den kön­nen. Die Mes­sung er­folgt durch ei­ne be­kannt ge­ge­be­ne Stel­le. Die Be­hör­de kann ge­mäß § 29 BImSchG an­ord­nen, dass die Mes­sun­gen fort­lau­fend durch­ge­führt wer­den.
  • Die Kos­ten für die an­ge­ord­ne­ten Mes­sun­gen trägt grund­sätz­lich der Be­trei­ber (§ 30 BImSchG). Er­ge­ben die Mes­sun­gen, dass kei­ne schäd­li­chen Um­welt­ein­wir­kun­gen vor­lie­gen, fal­len für den Be­trei­ber kei­ne Kos­ten an. Die Er­geb­nis­se der Mes­sun­gen sind der zu­stän­di­gen Be­hör­de mit­zu­tei­len und fünf Jah­re auf­zu­be­wah­ren (§ 31 BImSchG).