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Na­vi­ga­ti­on

Kraft­fahr­zeug: Be­triebs­er­laub­nis für Fahr­zeug­tei­le be­an­tra­gen

Sol­len Bau­tei­le an ei­nem Fahr­zeug um- oder an­ge­baut wer­den, darf das Fahr­zeug nur dann auf öf­fent­li­chen Stra­ßen in Be­trieb ge­setzt wer­den, wenn für die­se Fahr­zeug­tei­le ei­ne gül­ti­ge Be­triebs­er­laub­nis vor­liegt. Dies trifft bei­spiels­wei­se für Fel­gen, Son­der­rä­der, Stand­hei­zun­gen, An­hän­ger­kupp­lun­gen und vie­le wei­te­re Ex­tras zu. Es müs­sen hier­bei ei­ne Rei­he von Vor­ga­ben be­ach­tet wer­den, da­mit nicht die Be­triebs­er­laub­nis des Fahr­zeugs er­lischt.

So füh­ren Um­bau­ten, wel­che Ein­fluss auf die Fahr­zeug­art neh­men, Ein­grif­fe, die das Ab­gas­ver­hal­ten ver­schlech­tern oder den Ge­räusch­pe­gel er­hö­hen oder Än­de­run­gen, die zur Ge­fähr­dung an­de­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer füh­ren kön­nen, re­gel­mä­ßig zum Er­lö­schen der Be­triebs­er­laub­nis des Fahr­zeugs.  

Wenn die Tei­le ei­ne tech­ni­sche Ein­heit bil­den, die im Er­laub­nis­ver­fah­ren selbst­stän­dig be­han­delt wer­den kön­nen, kann das Er­for­der­nis für ei­ne Be­triebs­er­laub­nis ge­prüft wer­den. Die Be­triebs­er­laub­nis kann da­hin be­schränkt sein, wenn die Ver­wen­dung der Tei­le nur an Fahr­zeu­gen be­stimm­ter Art, ei­nes be­stimm­ten Typs oder nur bei ei­ner be­stimm­ten Art des Ein- oder An­baus er­laubt wer­den kann. Die Wirk­sam­keit der Be­triebs­er­laub­nis kann von der Ab­nah­me von ei­nem amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen oder Prü­fer für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder von ei­nem Kraft­fahr­zeugsach­ver­stän­di­gen als Be­din­gung ab­hän­gig ge­macht wer­den.

Grund­sätz­lich ist es emp­feh­lens­wert an Fahr­zeu­gen nur Tei­le ein- oder an­zu­bau­en, für die ei­ne Bau­art­ge­neh­mi­gung für Fahr­zeug­tei­le ge­mäß § 22 a Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung (StVZO), ei­ne All­ge­mei­ne Be­triebs­er­laub­nis für Fahr­zeug­tei­le ge­mäß § 22 StVZO oder gleich­wer­ti­ge Ge­neh­mi­gung auf Ba­sis von EG-Richt­li­ni­en oder ECE-Re­ge­lun­gen be­steht. Auch bei Tei­len für die ein Zer­ti­fi­kat be­steht, kann es er­for­der­lich sein, dass der Ein- bzw. An­bau ab­ge­nom­men wer­den muss. Ob dies not­wen­dig ist, ist dem Zer­ti­fi­kat des Teils zu ent­neh­men. Au­ßer­dem muss aus ei­ner Be­triebs­er­laub­nis für Fahr­zeug­tei­le bzw. aus dem Zer­ti­fi­kat her­vor­ge­hen, für wel­che Fahr­zeug­ty­pen sich das Teil eig­net, und wie die Mon­ta­ge er­fol­gen muss. Vie­le tech­ni­sche Än­de­run­gen müs­sen durch die Zu­las­sungs­stel­le in Fahr­zeug­do­ku­men­ten (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I, An­hän­ger­ver­zeich­nis etc.) nach­ge­tra­gen wer­den.

Ei­ne Ein­zel­be­triebs­er­laub­nis kann die Zu­las­sungs­be­hör­de dem Ver­fü­gungs­be­rech­tig­ten für Fahr­zeug­tei­le er­tei­len, die nicht dem Bau­art­ge­neh­mi­gungs­zwang nach § 22a Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung un­ter­lie­gen, für die ei­ne Ein- oder An­bau­ab­nah­me durch ei­nen amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen oder Prü­fer für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder ei­ne amt­lich an­er­kann­te Über­wa­chungs­or­ga­ni­sa­ti­on vor­liegt und de­ren Ver­wen­dung nicht ge­gen ei­ne Ver­kehrs­vor­schrift spricht.

  • Kla­ge vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt
  • Nach­weis der Ge­schäfts­fä­hig­keit
  • Nach­weis der Ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung
  • Un­ter­la­gen, aus de­nen die tech­ni­sche Be­schrei­bung des Fahr­zeug­teils her­vor­geht
  • ge­ge­be­nen­falls Mus­ter des Fahr­zeugsteils
  • Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I
  • ge­ge­be­nen­falls An­hän­ger­ver­zeich­nis
  • ge­ge­be­nen­falls Gut­ach­ten ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen ei­ner Prüf­or­ga­ni­sa­ti­on ge­mäß § 21 StVZO oder Ab­nah­me­be­stä­ti­gung ei­ner Prüf­in­ge­nieu­rin/ei­nes Prüf­in­ge­nieurs ei­ner zu­ge­las­se­nen Prüf­or­ga­ni­sa­ti­on

Ei­ne Ein­zel­be­triebs­er­laub­nis kann die Zu­las­sungs­be­hör­de dem Ver­fü­gungs­be­rech­tig­ten für Fahr­zeug­tei­le er­tei­len, die nicht dem Bau­art­ge­neh­mi­gungs­zwang nach § 22a Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung un­ter­lie­gen, für die ei­ne Ein- oder An­bau­ab­nah­me durch ei­nen amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen oder Prü­fer für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder ei­ne amt­lich an­er­kann­te Über­wa­chungs­or­ga­ni­sa­ti­on vor­liegt und de­ren Ver­wen­dung nicht ge­gen ei­ne Ver­kehrs­vor­schrift spricht.

An­trags­be­rech­tigt sind Ei­gen­tü­mer oder sons­ti­ge Ver­fü­gungs­be­rech­tig­te.

Die Er­tei­lung von Be­triebs­er­laub­nis­sen für Fahr­zeug­tei­le ist kos­ten­pflich­tig. Die Ge­büh­ren und Aus­la­gen wer­den von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­mäß der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) fest­ge­legt. Die Ge­büh­ren­sät­ze sind so be­mes­sen, dass zwi­schen der den Ver­wal­tungs­auf­wand be­rück­sich­ti­gen­den Hö­he der Ge­bühr ei­ner­seits und der Be­deu­tung, dem wirt­schaft­li­chen Wert oder dem sons­ti­gen Nut­zen der Amts­hand­lung für den Kos­ten­schuld­ner an­de­rer­seits ein an­ge­mes­se­nes Ver­hält­nis be­steht und kön­nen, je nach Ein­zel­fall, un­ter­schied­lich hoch sein.

  • Ge­hört das zur Ver­wen­dung be­ab­sich­tig­te Fahr­zeug­teil nicht zu ei­nem ge­neh­mig­ten Typ, kann ei­ne Ein­zel­ge­neh­mi­gung un­ter Vor­la­ge des Gut­ach­tens ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder der oben ge­nann­ten Prüf­stel­le bei der zu­stän­di­gen Zu­las­sungs­be­hör­de be­an­tragt wer­den.
  • Bei po­si­ti­ver Prü­fung er­teilt die Zu­las­sungs­be­hör­de die Ein­zel­ge­neh­mi­gung, in­dem sie auf dem Gut­ach­ten des amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder der Prüf­stel­le un­ter An­ga­be von Ort und Da­tum ver­merkt: "Be­triebs­ge­neh­mi­gung er­teilt".
  • Et­wai­ge Be­schrän­kun­gen oder Aus­nah­men von den Be­stim­mun­gen der Stra­ßen­ver­kehrs­Zu­las­sungs-Ord­nung sind in den Ver­merk auf­zu­neh­men.
  • Wird das Fahr­zeug­teil an ei­nem Kraft­fahr­zeug oder Kraft­fahr­zeug­an­hän­ger ver­wen­det, so ist die Ein­zel­ge­neh­mi­gung in den Zu­las­sungs­be­schei­ni­gun­gen ein­zu­tra­gen und in den et­wa aus­ge­stell­ten An­hän­ger­ver­zeich­nis­sen kennt­lich zu ma­chen.

Der Zeit­ab­lauf der Be­ar­bei­tung des An­trags auf Er­tei­lung der Be­triebs­er­laub­nis ist von den Um­stän­den des je­wei­li­gen Ein­zel­falls ab­hän­gig (Dau­er der Er­mitt­lun­gen, Ge­schäfts­be­las­tung der be­trof­fe­nen Be­hör­den, Mit­wir­kung der/des An­trag­stel­le­rin/-s) und ist ei­ner all­ge­mein-abs­trak­ten Klä­rung nicht zu­gäng­lich.

Es sind kei­ne Fris­ten zu be­ach­ten.