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Na­vi­ga­ti­on

Mit­ein­bür­ge­rung ei­nes min­der­jäh­ri­gen Kin­des ei­nes Aus­län­ders mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch

Min­der­jäh­ri­ge Kin­der kön­nen zu­sam­men mit ei­nem El­tern­teil ein­ge­bür­gert wer­den, wenn die­ser El­tern­teil die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung von Aus­län­dern mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch er­füllt. Über die Mit­ein­bür­ge­rung ent­schei­det die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de nach Er­mes­sen.

Ist ei­ne Mit­ein­bür­ge­rung da­nach nicht mög­lich, kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung oh­ne An­spruch oder ei­ne Mit­ein­bür­ge­rung als Kind ei­nes Aus­län­ders oh­ne An­spruch in Be­tracht kom­men.

  • § 10 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rungs­an­spruch für Aus­län­der mit län­ge­rem Auf­ent­halt; Mit­ein­bür­ge­rung aus­län­di­scher Ehe­gat­ten und min­der­jäh­ri­ger Kin­der)
  • § 11 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Aus­schluss­grün­de)
  • § 12 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rung un­ter Hin­nah­me von Mehr­staa­tig­keit)
  • § 12a Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ent­schei­dung bei Straf­fäl­lig­keit)

Von mit­ein­zu­bür­gern­den Kin­dern wird im­mer be­nö­tigt:

  • gül­ti­ges Aus­weis­do­ku­ment (Rei­se­pass, Rei­se­aus­weis oder Ähn­li­ches des Kin­des oder des El­tern­teils, in dem das Kind ein­ge­tra­gen ist)
  • Ge­burts­ur­kun­de

Wel­che Un­ter­la­gen dar­über hin­aus er­for­der­lich sind, hängt vom je­wei­li­gen Ein­zel­fall ab.

  • Der ein­zu­bür­gern­de El­tern­teil ist für das Kind sor­ge­be­rech­tigt und lebt mit ihm in fa­mi­liä­rer Le­bens­ge­mein­schaft.
  • Das Kind hält sich seit min­des­tens drei Jah­ren recht­mä­ßig in Deutsch­land auf. Hat das Kind im Zeit­punkt der Ein­bür­ge­rung das sechs­te Le­bens­jahr noch nicht voll­endet, ge­nügt es, wenn es un­mit­tel­bar vor der Ein­bür­ge­rung sein hal­bes Le­ben im In­land ver­bracht hat.
  • Das Kind hat ein un­be­fris­te­tes Auf­ent­halts­recht oder als Staats­an­ge­hö­ri­ger der Schweiz oder des­sen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis auf­grund des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten ei­ner­seits und der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ge­nügt auch ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis.
  • Das Kind ver­fügt über ei­ne al­ters­ge­mä­ße Sprach­ent­wick­lung in deut­scher Spra­che.
  • Es lie­gen kei­ne Aus­schluss­grün­de nach dem Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz vor. Ein Be­kennt­nis zur frei­heit­li­chen de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung und ei­ne Loya­li­täts­er­klä­rung wer­den von min­der­jäh­ri­gen aus­län­di­schen Kin­dern, die im Zeit­punkt der Ein­bür­ge­rung oder Mit­ein­bür­ge­rung das 16. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, nicht ge­for­dert.
    Kin­der, die das 16. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, kön­nen in der Re­gel nur dann mit­ein­ge­bür­gert wer­den, wenn sie die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung von Aus­län­dern mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch er­fül­len.
  • 51 Eu­ro für ein min­der­jäh­ri­ges Kind, das mit­ein­ge­bür­gert wird und kei­ne ei­ge­nen Ein­künf­te im Sin­ne des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes hat.

Wird der An­trag zu­rück­ge­nom­men oder ab­ge­lehnt, re­du­ziert sich die Ge­bühr.

Zu­sätz­li­che Kos­ten kön­nen im Ein­zel­fall für die Vor­la­ge von Per­so­nen­standsur­kun­den, den Nach­weis der staats­bür­ger­li­chen Kennt­nis­se, der Sprach­kennt­nis­se und durch die Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit an­fal­len.

Sie tra­gen Ihr un­ter 16 Jah­re al­tes Kind in Ih­ren An­trags­vor­druck ein. Es ge­nügt, wenn der An­trag auf Mit­ein­bür­ge­rung recht­zei­tig vor der Ein­bür­ge­rung des ein­zu­bür­gern­den El­tern­teils ge­stellt wird. Dar­über hin­aus gibt es für das Ver­fah­ren kei­ne Be­son­der­hei­ten.

Lie­gen al­le Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen bis auf ei­ne not­wen­di­ge Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit vor, er­teilt die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de Ih­nen und Ih­rem Kind ei­ne be­fris­te­te Ein­bür­ge­rungs­zu­si­che­rung, da­mit Sie die Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit be­an­tra­gen kön­nen. So­bald Sie auch die Ent­las­sung nach­ge­wie­sen ha­ben und al­le Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen wei­ter­hin er­füllt wer­den, wer­den Ih­nen die Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­den aus­ge­hän­digt. Die Ein­bür­ge­rung wird mit der Aus­hän­di­gung der Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de wirk­sam.

Der An­trag auf Mit­ein­bür­ge­rung soll­te gleich­zei­tig mit dem An­trag auf Ein­bür­ge­rung der El­tern oder des al­lein sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­teils ge­stellt wer­den. Die Mit­ein­bür­ge­rung muss je­doch un­be­dingt recht­zei­tig vor der Ein­bür­ge­rung der El­tern oder des al­lein sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­teils be­an­tragt wer­den.