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Na­vi­ga­ti­on

Nie­der­las­sungs­er­laub­nis für ei­gen­stän­dig auf­ent­halts­be­rech­tig­te Ehe­gat­ten be­an­tra­gen

Wenn Sie In­ha­ber ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zwe­cke des Ehe­gat­ten­nach­zugs sind und Ih­re Ehe be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ner­schaft be­en­det ist oder Sie be­reits ein ei­gen­stän­di­ges Auf­ent­halts­recht für Ehe­gat­ten be­sit­zen, kön­nen Sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­nen un­be­fris­te­ten Auf­ent­halts­ti­tel (so­ge­nann­te Nie­der­las­sungs­er­laub­nis) er­hal­ten.

Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis stellt ein ei­gen­stän­di­ges, vom ur­sprüng­li­chen Auf­ent­halts­zweck un­ab­hän­gi­ges Auf­ent­halts­recht dar. Das be­deu­tet, dass der Auf­ent­halts­sta­tus Ih­res ehe­ma­li­gen Ehe­gat­ten be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ners für Ih­ren wei­te­ren Auf­ent­halt in Deutsch­land un­er­heb­lich ist, wenn Sie die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis er­hal­ten ha­ben. Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis be­rech­tigt zur Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit und ist zeit­lich und räum­lich un­be­schränkt.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be.
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird.
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Nach­weis über die Auf­he­bung der ehe­li­chen be­zie­hungs­wei­se le­bens­part­ner­schaft­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft (zum Bei­spiel Schei­dungs­ur­kun­de, Kün­di­gungs­schrei­ben der ge­mein­sa­men Woh­nung)
  • Nach­wei­se über die Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts durch den ehe­ma­li­gen Ehe­gat­ten be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ner (zum Bei­spiel ge­richt­li­che Fest­le­gung über be­stehen­de Un­ter­halts- oder Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen) zu­sätz­lich so­wie durch die an­trag­stel­len­de Per­son selbst (zum Bei­spiel Ein­kom­mens­nach­wei­se, Ar­beits­ver­trag, Ren­ten­be­scheid, Nach­weis über den Emp­fang von Leis­tun­gen wie El­tern- oder Kin­der­geld)
  • Nach­weis über den Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung über den Ver­si­che­rungs­schutz oder Ver­si­che­rungs-Po­li­ce)
  • Nach­weis über Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che min­des­tens auf dem Ni­veau B1 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (zum Bei­spiel Sprach­zer­ti­fi­kat, deut­sche Schul-, Aus­bil­dungs- oder Hoch­schul­zeug­nis­se, Be­leg über die er­folg­rei­che Teil­nah­me am In­te­gra­ti­ons­kurs)
  • Nach­weis über Grund­kennt­nis­se der Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung in Deutsch­land (zum Bei­spiel Zer­ti­fi­kat oder Be­schei­ni­gung über die er­folg­rei­che Teil­nah­me am In­te­gra­ti­ons­kurs)
  • Nach­weis über aus­rei­chen­den Wohn­raum (zum Bei­spiel Miet- oder Kauf­ver­trag, der Aus­kunft über die Wohn­flä­che gibt)

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Sie sind seit min­des­tens fünf Jah­ren im Be­sitz ei­ner gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis zum Zwe­cke des Ehe­gat­ten­nach­zugs oder be­sit­zen ein ei­gen­stän­di­ges Auf­ent­halts­recht für Ehe­gat­ten.
  • Ih­re ehe­li­che be­zie­hungs­wei­se le­bens­part­ner­schaft­li­che Le­bens­ge­mein­schaft wur­de auf­ge­ho­ben. Die Le­bens­ge­mein­schaft ist auf­ge­ho­ben, wenn Ih­re Part­ner­schaft durch Schei­dung en­de­te oder tat­säch­lich durch Tren­nung auf Dau­er auf­ge­löst ist. Vor­über­ge­hen­de Tren­nun­gen ge­nü­gen nicht.
  • Ihr ehe­ma­li­ger Ehe­gat­te be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ner be­sitzt
    • ei­ne Nie­der­las­sungs­er­laub­nis,
    • ei­ne Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU oder
    • die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit.
  • Ihr künf­ti­ger Le­bens­un­ter­halt (ein­schlie­ß­lich Kran­ken­ver­si­che­rung) ist durch Un­ter­halts­zah­lun­gen Ih­res ehe­ma­li­gen Ehe­gat­ten be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ners an Sie (und Ih­re Kin­der) ge­si­chert. Ei­ne Un­ter­halts­si­che­rung liegt nur dann vor, wenn Ihr ehe­ma­li­ger Ehe­gat­te bzw. Le­bens­part­ner sei­ner Un­ter­halts­ver­pflich­tung aus ei­ge­nen Mit­teln tat­säch­lich nach­kommt. Ei­ne Un­ter­halts­ver­pflich­tung, die zwar be­steht, aber nicht durch­setz­bar ist oder nicht aus ei­ge­nen Mit­teln be­strit­ten wird, ist nicht aus­rei­chend. Ih­re ei­ge­nen Mit­tel, die zu­sätz­lich zur Un­ter­halts­si­che­rung durch Ih­ren ehe­ma­li­gen Ehe­gat­ten be­zie­hungs­wei­se Le­bens­part­ner für Ih­re Le­bens­un­ter­halts­si­che­rung ein­ge­setzt wer­den kön­nen, sind be­rück­sich­ti­gungs­fä­hig (zum Bei­spiel ein auf Dau­er er­ziel­tes ei­ge­nes Ein­kom­men). Nicht be­rück­sich­tigt wer­den Un­ter­halts­leis­tun­gen von drit­ter Sei­te.
  • Sie ver­fü­gen über aus­rei­chen­de Deutsch­kennt­nis­se (Ni­veau B1).
  • Sie ver­fü­gen über Grund­kennt­nis­se der deut­schen Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung.
  • Sie ver­fü­gen über aus­rei­chen­den Wohn­raum für sich (und Ih­re haus­halts­an­ge­hö­ri­gen Kin­der).
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­in­ter­es­se ge­gen Sie vor und Sie ha­ben bis­her kei­ne Ab­schie­bungs­an­ord­nung er­hal­ten.

Ge­büh­ren­hö­he (fix): 113,00 EUR

Be­mer­kun­gen:

  • Der Zeit­punkt so­wie die Form der Ge­büh­ren­er­he­bung so­wie der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.
  • Für die Aus­stel­lung der Nie­der­las­sungs­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.
  • In be­stimm­ten Fäl­len kön­nen Ge­büh­ren­er­mä­ßi­gun­gen oder -be­frei­un­gen in Be­tracht kom­men (zum Bei­spiel Asyl­be­rech­tig­te, an­er­kann­te Flücht­lin­ge).
  • Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.
  • Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis ist zu be­an­tra­gen, be­vor die Gül­tig­keit Ih­rer ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis ab­läuft.
  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung der Nie­der­las­sungs­er­laub­nis in Ge­stalt ei­nes neu­en elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te) Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

ca. 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Be­mer­kun­gen:

  • Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.
  • Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

An­trags­frist: Spä­tes­tens 6 bis 8 Wo­chen vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Gel­tungs­dau­er: Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis wird un­be­fris­tet er­teilt. Le­dig­lich der elek­tro­ni­sche Auf­ent­halts­ti­tel (eAT-Kar­te) wird be­fris­tet aus­ge­stellt und muss nach dem En­de der Gül­tig­keit er­neu­ert wer­den.

Es gibt fol­gen­de Hin­wei­se:     

  • Die Er­tei­lung ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis liegt im Er­mes­sen der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de. An­trag­stel­len­de Per­so­nen ha­ben da­her nur ei­nen An­spruch auf er­mes­sens­feh­ler­freie Ent­schei­dung.
  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt.
  • Ei­ne Nie­der­las­sungs­er­laub­nis kann bei ei­nem mehr als sechs­mo­na­ti­gen Auf­ent­halt au­ßer­halb Deutsch­lands er­lö­schen, wenn die­ser Aus­lands­auf­ent­halt zu­vor nicht mit der Aus­län­der­be­hör­de ab­ge­stimmt wur­de.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Die für den Wohn­sitz des An­trag­stel­len­den zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de.