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Na­vi­ga­ti­on

Nie­der­las­sungs­er­laub­nis für min­der­jäh­ri­ge aus­län­di­sche Kin­der be­an­tra­gen

Wenn Sie als min­der­jäh­ri­ges aus­län­di­sches Kind ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis

  • aus fa­mi­liä­ren Grün­den (zum Bei­spiel für den Zu- oder Nach­zug zu ei­nem Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen oder auf­grund der Ge­burt in Deutsch­land) oder
  • aus hu­ma­ni­tä­ren Grün­den (zum Bei­spiel auf­grund der Asyl­be­rech­ti­gung oder der Flücht­lings­an­er­ken­nung nach der Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on)

er­wor­ben ha­ben und noch be­sit­zen, kön­nen Sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein un­be­fris­te­tes Auf­ent­halts­recht in Form ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis er­hal­ten.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Nach­weis über den min­des­tens fünf­jäh­ri­gen Auf­ent­halt im Bun­des­ge­biet (zum Bei­spiel Schul-, Aus­bil­dungs- oder Stu­di­en­zeug­nis­se, Nach­weis über be­stan­de­ne Zwi­schen­prü­fun­gen oder Credit Points, Ar­beits­ver­trag)
  • bei Min­der­jäh­ri­gen, de­ren sor­ge­be­rech­tig­te El­tern­tei­le den An­trag nicht ge­mein­sam für ihr min­der­jäh­ri­ges Kind stel­len kön­nen: Schrift­li­che Voll­macht des ab­we­sen­den El­tern­teils
  • Voll­jäh­ri­ge An­trag­stel­ler be­nö­ti­gen zu­dem:
    • Nach­weis über aus­rei­chen­de Sprach­kennt­nis­se auf dem Ni­veau B 1 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (zum Bei­spiel Sprach­zer­ti­fi­kat, deut­sche Schul-, Aus­bil­dungs­zeug­nis­se),
    • Nach­weis über die Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts nebst Kran­ken­ver­si­che­rung (zum Bei­spiel Ein­kom­mens­nach­wei­se, Be­schei­ni­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung) oder Nach­weis über das schu­li­sche oder be­ruf­li­che Aus­bil­dungs­ver­hält­nis (Schul­be­schei­ni­gung, Aus­bil­dungs­ver­trag oder Be­schei­ni­gung der Aus­bil­dungs­stel­le, Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­be­schei­ni­gung)

Bit­te be­ach­ten: Wenn ei­ne Er­kran­kung oder Be­hin­de­rung vor­liegt, die das Er­lan­gen der Sprach­kennt­nis­se oder die ei­gen­stän­di­ge Le­bens­un­ter­halts­si­che­rung ver­hin­dert, ist dies in ge­eig­ne­ter Form nach­zu­wei­sen (zum Bei­spiel fach­ärzt­li­che Stel­lung­nah­me, Nach­weis über Heim­un­ter­brin­gung).

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Sie müs­sen das 16. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben.
  • Sie müs­sen seit min­des­tens fünf Jah­ren un­un­ter­bro­chen im Be­sitz ei­ner gül­ti­gen Auf­ent­halts­er­laub­nis sein, die Ih­nen
    • aus fa­mi­liä­ren Grün­den (zum Bei­spiel für den Zu- oder Nach­zug zu ei­nem Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen oder auf­grund der Ge­burt in Deutsch­land) oder
    • aus hu­ma­ni­tä­ren Grün­den (zum Bei­spiel auf­grund der Asyl­be­rech­ti­gung oder der Flücht­lings­an­er­ken­nung nach der Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on)
      er­teilt wur­de.
  • Sie soll­ten ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de dar­le­gen kön­nen, dass Sie sich wäh­rend der letz­ten fünf Jah­re im Bun­des­ge­biet auf­ge­hal­ten ha­ben (zum Bei­spiel durch ei­nen Nach­weis über den Be­such ei­ner Bil­dungs­ein­rich­tung oder ein Ar­beits­ver­hält­nis).
  • Es be­steht kein In­ter­es­se an Ih­rer Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet.
  • Sie dür­fen in den letz­ten drei Jah­ren nicht we­gen ei­ner vor­sätz­li­chen Straf­tat zu ei­ner Ju­gend­stra­fe von min­des­tens sechs oder ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens drei Mo­na­ten oder ei­ner Geld­stra­fe von min­des­tens 90 Ta­ges­sät­zen ver­ur­teilt wor­den sein. Auch die Aus­set­zung der Ver­hän­gung ei­ner Ju­gend­stra­fe ge­gen Sie kann der Er­tei­lung ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis ent­ge­gen­ste­hen.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, zu­dem:
    • Ih­nen wur­de die Auf­ent­halts­er­laub­nis noch wäh­rend der Min­der­jäh­rig­keit er­teilt (die Er­tei­lung ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis ist auch dann mög­lich, wenn Sie die Fünf-Jah­res-Frist erst nach Ein­tritt Ih­rer Voll­jäh­rig­keit er­rei­chen).
    • Sie ver­fü­gen über Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che auf dem Ni­veau B 1 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (da­von wird aus­ge­gan­gen, wenn Sie län­ger als vier Jah­re ei­ne deutsch­spra­chi­ge Schu­le be­sucht und im Fach Deutsch min­des­tens ein „Aus­rei­chend“ er­zielt ha­ben).
    • Ihr Le­bens­un­ter­halt ist ge­si­chert (zum Bei­spiel durch ei­ge­nes Ein­kom­men oder das Ein­kom­men der El­tern) oder Sie be­fin­den sich in ei­nem Aus­bil­dungs­ver­hält­nis, das zu ei­nem an­er­kann­ten schu­li­schen oder be­ruf­li­chen Bil­dungs­ab­schluss oder ei­nem Hoch­schul­ab­schluss führt (Schul­be­such, be­trieb­li­che Aus­bil­dung oder Stu­di­um).

Bit­te be­ach­ten Sie: Wenn Sie an ei­ner Er­kran­kung oder Be­hin­de­rung lei­den, die das Er­lan­gen der Sprach­kennt­nis­se oder die ei­gen­stän­di­ge Le­bens­un­ter­halts­si­che­rung ver­hin­dert, müs­sen Sie die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht er­fül­len.

Kos­ten­hö­he (fix):

  •   55,00 EUR bei min­der­jäh­ri­gen An­trag­stel­lern
  • 113,00 EUR bei voll­jäh­ri­gen An­trag­stel­lern

Be­mer­kung:

Für die Aus­stel­lung der Nie­der­las­sungs­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis ist zu be­an­tra­gen, be­vor die Gül­tig­keit Ih­rer ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis ab­läuft.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, dür­fen Sie den An­trag nicht selbst stel­len, son­dern be­nö­ti­gen ei­nen Ver­tre­ter (in der Re­gel er­folgt die An­trag­stel­lung durch die sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern).
  • In­for­mie­ren Sie sich, ob die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang des An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wenn Sie das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, müs­sen Sie bei der per­sön­li­chen Vor­spra­che von min­des­tens ei­nem ge­setz­li­chen Ver­tre­ter (in der Re­gel von ei­nem El­tern­teil) be­glei­tet wer­den. Bei ge­mein­sa­mem Sor­ge­recht müs­sen die El­tern grund­sätz­lich zu­sam­men in der Be­hör­de er­schei­nen und ge­mein­sam den An­trag für Sie stel­len. Kann ein El­tern­teil nicht per­sön­lich er­schei­nen, ist dem an­de­ren sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­teil durch die­sen ei­ne schrift­li­che Voll­macht für die An­trag­stel­lung aus­zu­stel­len.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät so­wie Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te al­le Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung der Nie­der­las­sungs­er­laub­nis in Form ei­nes neu­en elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (kurz: eAT-Kar­te) Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie - ge­ge­be­nen­falls über Ih­ren Ver­tre­ter - ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie - ge­ge­be­nen­falls über Ih­ren Ver­tre­ter - ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

Dau­er (bei Span­ne): ca. 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

Dau­er (bei Span­ne): 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Spä­tes­tens 6 bis 8 Wo­chen vor Ab­lauf der ak­tu­el­len Auf­ent­halts­er­laub­nis soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Die Nie­der­las­sungs­er­laub­nis wird un­be­fris­tet er­teilt. Le­dig­lich der elek­tro­ni­sche Auf­ent­halts­ti­tel (eAT-Kar­te) wird be­fris­tet aus­ge­stellt und muss nach dem En­de der Gül­tig­keit er­neu­ert wer­den.

Ge­gen die Ab­leh­nung kön­nen Sie in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be - ge­ge­be­nen­falls durch den Ver­tre­ter - Wi­der­spruch ein­le­gen.

  • Kin­der, die das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben, dür­fen den An­trag nicht selbst stel­len, son­dern müs­sen sich von ei­ner ge­schäfts­fä­hi­gen Per­son ver­tre­ten las­sen (zum Bei­spiel durch ei­nen sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­teil).
  • Bei der Er­tei­lung ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis kann die Aus­län­der­be­hör­de Um­stän­de wie die auf­ent­halts­recht­li­che Stel­lung der El­tern oder sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­tei­le be­rück­sich­ti­gen.
  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt.
  • Ach­ten Sie dar­auf, Ih­re An­ga­ben nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig zu ma­chen. Nur so kann die Aus­län­der­be­hör­de Ihr An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­ten.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für Sie von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.