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Na­vi­ga­ti­on

Not­rei­se­aus­weis für Aus­län­der be­an­tra­gen

Der Not­rei­se­aus­weis wird von den Grenz­be­hör­den aus­ge­stellt. Grenz­be­hör­den sind die Bun­des­po­li­zei und wei­te­re Lan­des- und Bun­des­be­hör­den, die mit der Wahr­neh­mung der po­li­zei­li­chen Kon­trol­le des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs be­auf­tragt sind.

Als Aus­län­de­rin und Aus­län­der kön­nen Sie bei aku­ten Not­fäl­len zur Aus­rei­se ein Rei­se­do­ku­ment für den Not­fall, den so­ge­nann­ten Not­rei­se­aus­weis, be­an­tra­gen.
Aku­te Not­fäl­le be­stehen, wenn ei­ne un­bil­li­ge Här­te ver­mie­den wer­den soll oder ein be­son­de­res öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.
Mit dem Not­rei­se­aus­weis kön­nen Sie aus Deutsch­land aus­rei­sen und an­schlie­ßend wie­der ein­rei­sen. Es gilt grund­sätz­lich nur für die Dau­er der je­wei­li­gen Rei­se, längs­tens je­doch für ei­nen Mo­nat. Der Not­rei­se­aus­weis ist kein voll­wer­ti­ger Er­satz für den Rei­se­pass. Er wird Ih­nen nur aus­ge­stellt, wenn Sie vor Rei­se­an­tritt kei­ne Zeit mehr für den Gang zur Pass­be­hör­de ha­ben.
Sie kön­nen mit ei­nem Not­rei­se­aus­weis nur in ei­nen an­de­ren Staat ein­rei­sen, wenn der Staat Ihr Do­ku­ment als Rei­se­aus­weis an­er­kennt. Der an­de­re Staat hat kei­ne Ver­pflich­tung zur An­er­ken­nung Ih­res Not­rei­se­aus­wei­ses. Es be­steht auch die Mög­lich­keit, dass Flug­ge­sell­schaf­ten die Mit­nah­me von Rei­sen­den mit die­sem Rei­se­do­ku­ment ver­wei­gern.
Sie ha­ben kei­nen Rechts­an­spruch auf die Aus­stel­lung ei­nes Not­rei­se­aus­wei­ses.

Ei­ne Aus­stel­lung kann zum Bei­spiel ver­wehrt wer­den, wenn:

  • Sie in ein Land rei­sen wol­len, dass den Not­rei­se­aus­weis nicht an­er­kennt oder
  • Ih­nen durch die Pass­be­hör­de ein vor­läu­fi­ger Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass auf An­trag aus­ge­stellt wer­den kann.

Hin­weis: In fol­gen­den Län­dern ist nicht die Bun­des­po­li­zei, son­dern ei­ne Lan­des- oder Bun­des­be­hör­de mit der Wahr­neh­mung der po­li­zei­li­chen Kon­trol­le des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs be­auf­tragt:

  • im Frei­staat Bay­ern auf den Flug­hä­fen Nürn­berg und Mem­min­gen so­wie den Ver­kehrs­lan­de­plät­zen, die als Grenz­über­gangs­stel­len zu­ge­las­sen sind ist die Baye­ri­schen Grenz­po­li­zei zu­stän­dig,
  • in der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg im Ha­fen ist die Was­ser­schutz­po­li­zei Ham­burg zu­stän­dig,
  • in Nie­der­sach­sen, Schles­wig-Hol­stein in ver­schie­de­nen Hä­fen und im Ba­den-Würt­tem­berg am Flug­ha­fen Fried­richs­ha­fen ist die Zoll­ver­wal­tung zu­stän­dig.

Die Aus­stel­lung ei­nes Not­rei­se­aus­wei­ses kön­nen Sie per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de, wie Bei­spiels­wei­se am Flug­ha­fen bei der Bun­des­po­li­zei, be­an­tra­gen. Den An­trag kön­nen Sie auch vor­ab di­gi­tal an die Grenz­be­hör­de schi­cken, um den Vor­gang zu be­schleu­ni­gen. Sie müs­sen vor An­tritt Ih­rer Rei­se trotz­dem per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de er­schei­nen.

Für die An­trags­stel­lung und Ab­ho­lung be­nö­ti­gen Sie:

  • Nach­weis Ih­rer Iden­ti­tät und Ih­rer Staats­an­ge­hö­rig­keit durch:
    • ab­ge­lau­fe­nen Rei­se­pass oder vor­läu­fi­ger Rei­se­pass oder
    • ab­ge­lau­fe­nen Per­so­nal­aus­weis oder vor­läu­fi­ger Per­so­nal­aus­weis
  • bei An­trag­stel­lung für ein Kind:
    • ab­ge­lau­fe­nen Kin­der­rei­se­pass oder
    • Ge­burts­ur­kun­de (aus­schlie­ß­lich bei An­trag­stel­lung für ein Kind)
  • Nach­weis über Be­rech­ti­gung zum län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt:
    • Deut­scher Auf­ent­halts­ti­tel im Check­kar­ten­for­mat oder
    • Auf­ent­halts­ti­tel ei­nes an­de­ren Schen­gen­staats im Check­kar­ten­for­mat
  • ak­tu­el­les, bio­me­tri­sches Fo­to

Hin­weis: Falls dies nicht vor­han­den ist, wird ein Fo­to bei der Be­hör­de ge­macht.

An­trä­ge auf Not­rei­se­aus­weis kön­nen stel­len:

  • Staats­an­ge­hö­ri­gen ei­nes Mit­glieds­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU), des Ab­kom­mens über den Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum (EWR) oder der Schweiz so­wie de­ren frei­zü­gig­keits­be­rech­tig­ten Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge,
  • Staats­an­ge­hö­ri­gen ei­nes in An­hang II zur EU-Vi­sum­ver­ord­nung auf­ge­führ­ten Staa­tes,
  • Dritt­staats­an­ge­hö­ri­gen, die zur Rück­kehr in die oben ge­nann­ten Staa­ten be­rech­tigt sind, das hei­ßt In­ha­ber ei­nes Auf­ent­halts­ti­tels (Schen­gen­vi­sa der Ka­te­go­rie C sind da­von aus­ge­nom­men) oder ei­nes Vi­sums für den län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt zum Auf­ent­halt in Deutsch­land,
  • zi­vi­les Schiffs­per­so­nal ei­nes in der See- oder Küs­ten­schiff­fahrt oder in der Rhein­schiff­fahrt ver­keh­ren­den Schif­fes für den Land­gang oder
  • zi­vi­les Flug­per­so­nal für ei­nen Auf­ent­halt auf dem Flug­platz­ge­län­de, in der Flug­ha­fen­ge­mein­de oder für ei­nen Wech­sel auf ei­nen an­de­ren Flug­ha­fen, um von dort ab­zu­flie­gen. 

Wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen:

  • Sie kön­nen Ih­re Iden­ti­tät nach­wei­sen und ge­hö­ren zur Grup­pe der An­trags­be­rech­tig­ten.
  • Die Aus­stel­lung ei­nes re­gu­lä­ren Pas­ses oder Pas­sersat­zes von der ei­ge­nen Aus­lands­ver­tre­tung oder der Aus­län­der­be­hör­de ist vor Rei­se­an­tritt nicht mehr mög­lich oder nicht mehr recht­zei­tig zu er­war­ten.
  • Es wer­den kei­ne Be­lan­ge der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land be­ein­träch­tigt.
  • Es be­stehen kei­ne Si­cher­heits­be­den­ken.
  • Der durch ei­ne ge­ge­be­nen­falls vor­lie­gen­de Fahn­dungs­no­tie­rung ver­folg­te Zweck nicht be­ein­träch­tigt wird.
  • Der Ziel­staat er­kennt den Not­rei­se­aus­weis als Grenz­über­tritts­do­ku­ment an.
  • Bei Min­der­jäh­ri­gen muss grund­sätz­lich das Ein­ver­ständ­nis al­ler ge­setz­li­chen Ver­tre­ter vor­lie­gen.

Hin­wei­se:
Für Kin­der kann der Not­rei­se­aus­wei­se von den Sor­ge­be­rech­tig­ten oder ei­ner be­voll­mäch­tig­ten Per­son be­an­tragt wer­den. Ei­ne ei­gen­stän­di­ge An­trag­stel­lung ist erst ab 18 Jah­ren mög­lich. Rei­sen nicht bei­de El­tern mit dem Kind, müs­sen bei­de sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­tei­le der Rei­se zu­stim­men. Bei dau­er­haft ge­trennt­le­ben­den El­tern, de­nen die el­ter­li­che Sor­ge ge­mein­sam zu­steht, ist die Si­tua­ti­on be­son­ders: Es darf nur der El­tern­teil, bei dem sich das Kind ge­wöhn­lich auf­hält, den Pass be­an­tra­gen. Die El­tern müs­sen das dau­er­haf­te Ge­trennt­le­ben glaub­haft ma­chen. Dies gilt auch, wenn ein sor­ge­be­rech­tig­tes El­tern­teil dau­er­haft ver­hin­dert, zum Bei­spiel un­be­kannt ver­zo­gen, ist.

  • Aus­stel­lung ei­nes Not­rei­se­aus­wei­ses für Er­wach­se­ne: EUR 43,00
  • Aus­stel­lung ei­nes Not­rei­se­aus­wei­ses für Min­der­jäh­ri­ge: EUR 34,00

Hin­weis: Bit­te be­ach­ten Sie, dass die Ge­bühr für den Not­rei­se­aus­weis Ih­nen nicht er­stat­tet wird, wenn:

  • Sie Ih­ren An­trag zu­rück­neh­men,
  • nach­dem mit der sach­li­chen Be­ar­bei­tung be­gon­nen wur­de,
  • Ih­nen der Not­rei­se­aus­weis ver­sagt wird oder
  • das Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men Ih­nen trotz er­teil­tem Not­rei­se­aus­weis die Mit­nah­me ver­wei­gert.

Den Not­rei­se­aus­weis kön­nen Sie per­sön­lich oder on­line bei der Grenz­be­hör­de, bei­spiels­wei­se am Flug­ha­fen bei der Bun­des­po­li­zei, be­an­tra­gen.

Per­sön­li­cher An­trag

  • Sie ge­hen zu der Grenz­be­hör­de und las­sen sich ein An­trags­for­mu­lar aus­hän­di­gen, das Sie aus­fül­len und un­ter­schrei­ben.
  • Vor Ort wird ein Iden­ti­täts­ab­gleich durch­ge­führt. Da­zu müs­sen Sie Ih­re Iden­ti­tät und Staats­an­ge­hö­rig­keit oder die der Per­son nach­wei­sen, für die Sie ei­ne Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz be­an­tra­gen.
  • Sie müs­sen ein ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to vor­le­gen oder vor Ort bei der Be­hör­de an­fer­ti­gen las­sen.
  • Sie müs­sen bar vor Ort die Be­ar­bei­tungs­ge­bühr be­zah­len.
  • An­schlie­ßend wird Ih­nen der Not­rei­se­aus­weis aus­ge­hän­digt.

Di­gi­ta­ler An­trag

  • Sie kön­nen den An­trag auch on­line stel­len und zur Be­ar­bei­tung an die Grenz­be­hör­den ver­sen­den, um das Ver­fah­ren zu be­schleu­ni­gen.
  • Da­zu fül­len Sie den An­trag im Bun­despor­tal aus und sen­den ihn ab.
  • Nach der di­gi­ta­len An­trag­stel­lung kön­nen Sie Kon­takt mit der zu­stän­di­gen Grenz­be­hör­de auf­neh­men.
  • Vor Be­ginn der Rei­se müs­sen Sie per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de er­schei­nen, um:
    • den An­trag zu un­ter­schrei­ben,
    • ei­nen Iden­ti­täts­ab­gleich durch­zu­füh­ren,
    • ein ak­tu­el­les, bio­me­tri­sches Fo­to vor­zu­le­gen oder es bei der Be­hör­de an­fer­ti­gen zu las­sen und
    • die Be­ar­bei­tungs­ge­bühr zu be­zah­len.
  • Da­nach wird Ih­nen der Not­rei­se­aus­weis aus­ge­hän­digt.
  • für die Be­ar­bei­tung des An­trags: in der Re­gel rund 30 Mi­nu­ten

kei­ne

Bit­te wen­den Sie sich an die zu­stän­di­ge Grenz­be­hör­de.

24-Stun­den-Hot­line der Bun­des­po­li­zei:
Te­le­fon: 0800 6 888 000