Home
Na­vi­ga­ti­on

Pfand­leih­ge­wer­be: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Der/Die Pfand­lei­her/in ge­währt ein Geld­dar­le­hen ge­gen Hin­ter­le­gung ei­nes Pfan­des zur Si­che­rung des Dar­le­hens nebst Zin­sen und Kos­ten des Ge­schäfts­be­triebs.

Der/Die Pfand­ver­mitt­ler/in ver­mit­telt Pfand­ge­schäf­te, in­dem er/sie auf ihm/ihr über­ge­be­ne Pfän­der ei­nen Vor­schuss ge­währt und die Pfän­der in sei­nem/ih­rem Na­men bei ei­nem Pfand­lei­her ver­pfän­det.

Wer das Ge­schäft ei­nes Pfand­lei­hers oder ei­nes Pfand­ver­mitt­lers be­trei­ben will, be­darf der Er­laub­nis der zu­stän­di­gen Be­hör­de. Die Er­laub­nis kann mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den, so­weit dies zum Schut­ze der All­ge­mein­heit oder der Ver­pfän­der er­for­der­lich ist.

Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten (z. B. OHG, KG) ist Ge­wer­be­trei­ben­der je­der ge­schäfts­füh­ren­de Ge­sell­schaf­ter. Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen (zum Bei­spiel GmbH, AG) wird die Er­laub­nis der ju­ris­ti­schen Per­son er­teilt.

  • Wi­der­spruch
  • Per­so­nal­aus­weis oder ein ver­gleich­ba­res Iden­ti­fi­ka­ti­ons­pa­pier (Ko­pie)
  • Nicht-EU-Bür­ger: Auf­ent­halts­ti­tel (Ko­pie)
  • Nach­weis zur un­ter­neh­me­ri­schen Rechts­form
    • Un­ter­neh­mens­sitz in Deutsch­land:
      • bei ein­ge­tra­ge­nen Un­ter­neh­men: Han­dels­re­gis­ter­aus­zug und ge­ge­be­nen­falls ei­ne Aus­fer­ti­gung des Ge­sell­schafts­ver­tra­ges (zum Bei­spiel bei ei­ner Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts (GbR))
    • Un­ter­neh­mens­sitz im Aus­land: Do­ku­men­te aus die­sem Land, die die Rechts­form nach­wei­sen.
  • Nach­weis der per­sön­li­chen Zu­ver­läs­sig­keit
    • Wohn­sitz in Deutsch­land:
      • Füh­rungs­zeug­nis
      • Aus­zug aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter für na­tür­li­che und ge­ge­be­nen­falls ju­ris­ti­sche Per­son
    • Wohn­sitz im Aus­land: Do­ku­men­te aus Ih­rem Hei­mat­land, die nach­wei­sen, dass Sie die per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit zur Aus­übung der ge­wünsch­ten Dienst­leis­tung be­sit­zen
    • Die Be­hör­de kann im Ein­zel­fall wei­te­re Do­ku­men­te an­for­dern, die ge­eig­net sind, ei­ne Aus­sa­ge über Ih­re per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit als An­trag­stel­ler zu tref­fen.
  • Nach­weis der für den Be­trieb er­for­der­li­chen Mit­tel und Si­cher­hei­ten
    • Wohn­sitz in Deutsch­land:
      • Aus­zug aus dem Schuld­ner­ver­zeich­nis
      • Aus­kunft aus dem In­sol­venz­ver­zeich­nis
    • Wohn­sitz im Aus­land: Do­ku­men­te aus Ih­rem Hei­mat­land als Nach­weis, dass Sie über die er­for­der­li­chen Mit­tel und Si­cher­hei­ten ver­fü­gen
  • Ver­si­che­rungs­nach­weis
  • Grund­riss der für den Ge­wer­be­be­trieb vor­ge­se­he­nen Räu­me

Wenn Sie als Pfand­lei­her/in tä­tig wer­den wol­len, müs­sen Sie be­son­de­re Si­cher­hei­ten und Nach­wei­se er­brin­gen.

  • Sie müs­sen er­for­der­li­che Mit­tel oder Si­cher­hei­ten für die ers­ten sechs Mo­na­te nach­wei­sen. Dies kön­nen Gut­ha­ben oder ei­ne Bank­bürg­schaft sein.
  • Fer­ner müs­sen Sie ei­ne Ver­si­che­rung ge­gen Feu­er­schä­den, Was­ser­schä­den, Ein­bruch­dieb­stahl und Be­rau­bung ab­schlie­ßen und bei An­trag­stel­lung vor­le­gen. Für Schmuck­wa­ren muss ein Tre­sor vor­han­den sein.
  • Ih­re Räum­lich­kei­ten müs­sen Sie ge­gen Ein­bruch durch ei­ne Alarm­an­la­ge si­chern.
  • Bei Au­to­pfand­lei­hen muss die Fra­ge der mög­li­chen Um­welt­ge­fah­ren durch die Ab­stell­flä­chen der Fahr­zeu­ge ge­klärt wer­den.

Die Er­laub­nis wird ver­sagt, wenn:

  • Tat­sa­chen die An­nah­me recht­fer­ti­gen, dass der An­trag­stel­ler die für den Ge­wer­be­be­trieb er­for­der­li­che Zu­ver­läs­sig­keit nicht be­sitzt. Die­se Zu­ver­läs­sig­keit be­sitzt in der Re­gel nicht, wer in den letz­ten fünf Jah­ren vor An­trag­stel­lung rechts­kräf­tig zu ei­ner Frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt wur­de we­gen ei­nes Ver­bre­chens, we­gen Dieb­stahls, Un­ter­schla­gung, Er­pres­sung, Be­tru­ges, Un­treue, Ur­kun­den­fäl­schung, Heh­le­rei, Wu­chers oder we­gen Ver­ge­hens ge­gen das Ge­setz ge­gen den un­lau­te­ren Wett­be­werb.
  • Der An­trag­stel­ler die für den Ge­wer­be­be­trieb er­for­der­li­chen Mit­tel oder ent­spre­chen­de Si­cher­hei­ten nicht nach­weist.

Die Er­laubnis für den Be­trieb ei­nes Ge­schäf­tes als Pfand­lei­her oder Pfand­ver­mitt­ler müs­sen Sie bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­an­tra­gen.

Nach der Prü­fung er­hal­ten Sie ent­we­der die Er­laub­nis oder ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid. Ei­ne Er­laub­nis kann mit be­stimm­ten Auf­la­gen ver­bun­den sein.

Die Er­laub­nis müs­sen Sie vor Be­ginn der Tä­tig­keit be­an­tra­gen. Erst nach Er­tei­lung der Er­laub­nis sind Sie zur Aus­übung des Ge­wer­bes be­rech­tigt.

Der/Die Pfand­lei­her/in muss der zu­stän­di­gen Be­hör­de bei Be­ginn des Ge­wer­be­be­triebs an­zei­gen, wel­che Räu­me er/sie für den Ge­wer­be­be­trieb be­nutzt; fer­ner hat er/sie je­den Wech­sel der für den Ge­wer­be­be­trieb be­nutz­ten Räu­me un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen.

Der/Die Pfand­lei­her/in ist zur Buch­füh­rung ver­pflich­tet.

An­sprech­part­ner ist das Ge­wer­be­amt der kreis­frei­en Stadt, der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt, des Am­tes oder der amts­frei­en Ge­mein­de, in der bzw. dem die Tä­tig­keit er­fol­gen soll.