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Na­vi­ga­ti­on

Rei­se­do­ku­ment für den Not­fall be­an­tra­gen

Der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz wird von den Grenz­be­hör­den aus­ge­stellt. Grenz­be­hör­den sind die Bun­des­po­li­zei und wei­te­re Lan­des- und Bun­des­be­hör­den, die mit der Wahr­neh­mung der po­li­zei­li­chen Kon­trol­le des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs be­auf­tragt sind.

Als deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kann Ih­nen die Aus­rei­se aus Deutsch­land un­ter­sagt wer­den, wenn Sie beim Grenz­über­tritt kei­nen gül­ti­gen Pass oder Pas­sersatz mit­füh­ren. Ei­ne sol­che Si­tua­ti­on ist mög­lich, wenn zum Bei­spiel Ihr Rei­se­pass oder Per­so­nal­aus­weis ab­ge­lau­fen sind und Ih­nen dies erst kurz vor Rei­se­an­tritt auf­fällt.In die­sen aku­ten Not­fäl­len kann Ih­nen vor Rei­se­an­tritt ein Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz von den Grenz­be­hör­den aus­ge­stellt wer­den.

Mit dem Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz kön­nen Sie als deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge aus Deutsch­land aus­rei­sen und an­schlie­ßend wie­der ein­rei­sen. Der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz gilt grund­sätz­lich nur für die Dau­er der je­wei­li­gen Rei­se, längs­tens je­doch für drei Mo­na­te. Er wird bei der Wie­der­ein­rei­se un­gül­tig, so­fern er nicht für meh­re­re Aus- und Ein­rei­sen aus­ge­stellt wur­de. Da­her ist er kein voll­wer­ti­ger Er­satz für den Rei­se­pass.

Sie kön­nen in ei­nen an­de­ren Staat mit ei­nem Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz nur ein­rei­sen, wenn der Staat Ihr Do­ku­ment als Rei­se­aus­weis an­er­kennt. Der aus­län­di­sche Staat hat kei­ne Ver­pflich­tung Ihr Do­ku­ment an­zu­er­ken­nen. Es be­steht auch die Mög­lich­keit, dass Flug­ge­sell­schaf­ten Ih­re Mit­nah­me mit die­sem Rei­se­do­ku­ment ver­wei­gern.

Auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­po­li­zei fin­den Sie ei­ne Lis­te der Staa­ten, die den Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz un­ein­ge­schränkt oder in Ver­bin­dung mit ei­nem zeit­lich ab­ge­lau­fe­nen Licht­bild­aus­weis (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Per­so­nal­aus­weis) an­er­ken­nen. Be­ach­ten Sie je­doch, dass aus­län­di­sche Grenz­be­hör­den die­se Pra­xis je­der­zeit kurz­fris­tig än­dern kön­nen.
Sie ha­ben kei­nen Rechts­an­spruch auf die Aus­stel­lung ei­nes Rei­se­aus­wei­ses als Pas­sersatz be­steht. Ob Ih­nen die­ses Not­fall­do­ku­ment aus­ge­stellt wird, ent­schei­det die zu­stän­di­ge Grenz­be­hör­de.
Ei­ne Aus­stel­lung kann zum Bei­spiel ver­wehrt wer­den, wenn:

  • Sie in ein Land rei­sen wol­len, dass den Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz nicht an­er­kennt oder
  • Ih­nen durch die Pass­be­hör­de ein vor­läu­fi­ger Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass auf An­trag aus­ge­stellt wer­den kann.

Hin­weis: In fol­gen­den Län­dern ist nicht die Bun­des­po­li­zei, son­dern ei­ne Lan­des- oder Bun­des­be­hör­de mit der Wahr­neh­mung der po­li­zei­li­chen Kon­trol­le des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs be­auf­tragt:

  • im Frei­staat Bay­ern auf den Flug­hä­fen Nürn­berg und Mem­min­gen so­wie den Ver­kehrs­lan­de­plät­zen, die als Grenz­über­gangs­stel­len zu­ge­las­sen sind ist die Baye­ri­schen Grenz­po­li­zei zu­stän­dig,
  • in der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg im Ha­fen ist die Was­ser­schutz­po­li­zei Ham­burg zu­stän­dig,
  • in Nie­der­sach­sen, Schles­wig-Hol­stein in ver­schie­de­nen Hä­fen und im Ba­den-Würt­tem­berg am Flug­ha­fen Fried­richs­ha­fen ist die Zoll­ver­wal­tung zu­stän­dig.

Die Aus­stel­lung ei­nes Rei­se­aus­wei­ses als Pas­sersatz kön­nen Sie per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de, wie Bei­spiels­wei­se am Flug­ha­fen bei der Bun­des­po­li­zei, be­an­tra­gen. Den An­trag kön­nen Sie auch vor­ab on­line an die Grenz­be­hör­de schi­cken, um den Vor­gang zu be­schleu­ni­gen. In je­dem Fall müs­sen vor An­tritt Ih­rer Rei­se per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de er­schei­nen.

  • Wi­der­spruch

Für die An­trags­stel­lung und Ab­ho­lung be­nö­ti­gen Sie:

  • Nach­weis Ih­rer Iden­ti­tät und Ih­rer Staats­an­ge­hö­rig­keit durch:
    • ab­ge­lau­fe­nen Rei­se­pass oder vor­läu­fi­ger Rei­se­pass oder
    • ab­ge­lau­fe­nen Per­so­nal­aus­weis oder vor­läu­fi­ger Per­so­nal­aus­weis
  • bei An­trag­stel­lung für ein Kind:
    • ab­ge­lau­fe­nen Kin­der­rei­se­pass oder
    • Ge­burts­ur­kun­de (aus­schlie­ß­lich bei An­trag­stel­lung für ein Kind).

An­trä­ge auf ei­nen Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz kön­nen stel­len:

  • deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge

Wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen:

  • Sie müs­sen Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit mit ei­nem amt­lich an­er­kann­ten Do­ku­ment nach­wei­sen.
  • Es dür­fen kei­ne Pass­ver­sa­gungs­grün­de ge­gen Sie vor­lie­gen.
  • Es be­stehen kei­ne Si­cher­heits­be­den­ken.
  • Der Ziel­staat er­kennt den Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz als Grenz­über­tritts­do­ku­ment an.
  • Bei Min­der­jäh­ri­gen muss grund­sätz­lich das Ein­ver­ständ­nis al­ler ge­setz­li­chen Ver­tre­ter vor­lie­gen.

Hin­wei­se:

Für Kin­der kann der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz von den Sor­ge­be­rech­tig­ten oder ei­ner be­voll­mäch­tig­ten Per­son be­an­tragt wer­den. Ei­ne ei­gen­stän­di­ge An­trag­stel­lung ist erst ab 18 Jah­ren mög­lich. Rei­sen nicht bei­de El­tern mit dem Kind, müs­sen bei­de sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­tei­le der Rei­se zu­stim­men.

Bei dau­er­haft ge­trennt­le­ben­den El­tern, de­nen die el­ter­li­che Sor­ge ge­mein­sam zu­steht, ist die Si­tua­ti­on be­son­ders: Es darf nur der El­tern­teil, bei dem sich das Kind ge­wöhn­lich auf­hält, den Pass be­an­tra­gen. Die El­tern müs­sen das dau­er­haf­te Ge­trennt­le­ben glaub­haft ma­chen. Dies gilt auch, wenn ein sor­ge­be­rech­tig­tes El­tern­teil dau­er­haft ver­hin­dert, zum Bei­spiel un­be­kannt ver­zo­gen, ist.
Bei Klas­sen­fahr­ten kann aus­nahms­wei­se die Zu­stim­mung der Sor­ge­be­rech­tig­ten auch von der be­glei­ten­den Lehr­kraft glaub­haft ge­macht wer­den.

Für ei­ne Per­son, für die ei­ne Be­treue­rin oder ein Be­treu­er amt­lich be­stellt wor­den ist, kann der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz von der amt­lich be­stell­ten Be­treue­rin oder dem amt­lich be­stell­ten Be­treu­er be­an­tragt wer­den. In die­sen Fäl­len ist es er­for­der­lich, dass die amt­lich be­stell­te Be­treue­rin oder der amt­lich be­stell­te Be­treu­er ne­ben der Iden­ti­tät der Per­son, für die Sie den An­trag stel­len, auch Ih­re amt­li­che Be­stel­lung nach­wei­sen kön­nen.

  • An­trag auf Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz für Deut­sche: EUR 8,00

Ei­nen An­trag auf Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz kön­nen Sie per­sön­lich di­rekt bei der Grenz­be­hör­de, wie bei­spiels­wei­se am Flug­ha­fen bei der Bun­des­po­li­zei, stel­len oder vor­ab on­line zur Be­ar­bei­tung an die Grenz­be­hör­den schi­cken.

Per­sön­li­cher An­trag

  • Sie ge­hen zu der Grenz­be­hör­de und las­sen sich ein An­trags­for­mu­lar aus­hän­di­gen, das Sie aus­fül­len und un­ter­schrei­ben.
  • Vor Ort wird ein Iden­ti­täts­ab­gleich durch­ge­führt. Da­zu müs­sen Sie Ih­re Iden­ti­tät und Staats­an­ge­hö­rig­keit oder die der Per­son nach­wei­sen, für die Sie ei­nen Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz be­an­tra­gen.
  • Sie müs­sen bar vor Ort die Be­ar­bei­tungs­ge­bühr be­zah­len.
  • An­schlie­ßend wird Ih­nen der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz aus­ge­hän­digt.

Di­gi­ta­ler An­trag

  • Sie kön­nen den An­trag auch on­line stel­len und zur Be­ar­bei­tung an die Grenz­be­hör­den ver­sen­den, um das Ver­fah­ren zu be­schleu­ni­gen.
  • Da­zu fül­len Sie den An­trag im Bun­despor­tal aus und sen­den ihn ab.
  • Nach der di­gi­ta­len An­trag­stel­lung kön­nen Sie Kon­takt mit der zu­stän­di­gen Grenz­be­hör­de auf­neh­men.
  • Vor Be­ginn der Rei­se müs­sen Sie per­sön­lich bei der Grenz­be­hör­de er­schei­nen, um:
    • den An­trag zu un­ter­schrei­ben,
    • ei­nen Iden­ti­täts­ab­gleich durch­zu­füh­ren und
    • die Be­ar­bei­tungs­ge­bühr zu be­zah­len.
  • Da­nach wird Ih­nen der Rei­se­aus­weis als Pas­sersatz aus­ge­hän­digt.
  • für die Be­ar­bei­tung des An­trags: in der Re­gel rund 30 Mi­nu­ten

kei­ne

Bit­te wen­den Sie sich an die zu­stän­di­ge Grenz­be­hör­de.

24-Stun­den-Hot­line der Bun­des­po­li­zei:
Te­le­fon: 0800 6 888 000