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Na­vi­ga­ti­on

Schie­ß­er­laub­nis be­an­tra­gen

Sie kön­nen die Er­laub­nis für ei­nen Ein­zel­ab­schuss oder ei­ne Dau­er­er­laub­nis be­an­tra­gen.

Ge­ne­rell sind Schuss­waf­fen Ge­gen­stän­de, die zum An­griff oder zur Ver­tei­di­gung, zur Si­gnal­ge­bung, zur Jagd, zur Di­stanz­in­jek­ti­on, zur Mar­kie­rung, zum Sport oder zum Spiel be­stimmt sind und bei de­nen Ge­schos­se durch ei­nen Lauf ge­trie­ben wer­den.

Es wird emp­foh­len, dass Sie sich vor der An­trag­stel­lung aus­führ­lich über die Re­ge­lun­gen des Waf­fen­rechts in­for­mie­ren.

Sie müs­sen mög­lichst im An­trag an­ge­ben, wo Sie schie­ßen wol­len, zum Bei­spiel Adres­se, Ge­mar­kung. Schie­ßen Sie im Auf­trag ei­nes Ge­he­ge­be­trei­bers, müs­sen Sie des­sen Er­laub­nis/Auf­trag vor­le­gen so­wie ggf. wei­te­re An­ga­ben zum Ge­he­ge­be­trei­ber ma­chen.

Sie be­nö­ti­gen kei­ne Er­laub­nis zum Schie­ßen mit ei­ner Waf­fe, wenn Sie

  • in ei­ner Schieß­stät­te, zum Bei­spiel Ih­res Schüt­zen­ver­eins, schie­ßen wol­len;
  • als Jä­ger bei der be­fug­ten Jagd­aus­übung schie­ßen wol­len oder Tie­re schie­ßen wol­len, die dem Na­tur­schutz­recht un­ter­lie­gen, und über ei­ne ent­spre­chen­de Er­laub­nis der Na­tur­schutz­be­hör­de ver­fü­gen;
  • als Brauch­tums­schüt­ze auf ei­ner Ver­an­stal­tung, bei der es Brauch ist, aus be­son­de­rem An­lass Waf­fen zu tra­gen, schie­ßen wol­len und dem Lei­ter der Brauch­tums­schüt­zen­ver­ei­ni­gung ei­ne gül­ti­ge Aus­nah­me­be­wil­li­gung nach § 16 Abs. 3 WaffG er­teilt wur­de;
  • mit ei­ner Lang­waf­fe an Schieß­stän­den auf ei­ner ge­neh­mig­ten Sport­ver­an­stal­tung, zum Bei­spiel Bi­ath­lon­wett­kampf, schie­ßen wol­len;
  • Waf­fen, die nur Kar­tu­schen­mu­ni­ti­on ver­schie­ßen kön­nen, wäh­rend ei­ner Thea­ter­auf­füh­rung oder Ähn­li­chem nut­zen wol­len oder um Schad­vö­gel zu ver­grä­men;
  • mit Druck­luft, Fe­der­druck­waf­fen und CO2Waf­fen mit un­ter 7,5 Joule, die mit ei­nem „F“-Zei­chen ge­kenn­zeich­net sind, mit Zu­stim­mung des In­ha­bers des Haus­rechts auf um­zäun­tem Ge­biet, zum Bei­spiel für Paint­ball-Ak­ti­vi­tä­ten, schie­ßen wol­len;
  • bei Sport­ver­an­stal­tun­gen im Auf­trag der Ver­an­stal­ter mit Schreck­schuss­waf­fen oder Si­gnal­waf­fen Start oder Be­ginn ei­nes Wett­kampfs an­zei­gen wol­len, so­fern ei­ne sol­che Si­gnal­ge­bung er­for­der­lich ist;
  • bei Not und Ret­tungs­übun­gen Si­gnal­waf­fen ab­feu­ern, so­fern dies Teil der Übung ist.

Die Schie­ß­er­laub­nis kann Ih­nen ver­sagt wer­den, wenn Sie nicht in­ner­halb der letz­ten 5 Jah­re in Deutsch­land ge­wohnt ha­ben.

Um die Schie­ß­er­laub­nis zu er­hal­ten, müs­sen Sie

  • das ent­spre­chen­de Al­ter ha­ben so­wie
  • Ihr Be­dürf­nis,
  • Ih­re waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit,
  • Ih­re per­sön­li­che Eig­nung,
  • ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung, die Per­so­nen und Sach­schä­den in Hö­he von 1 Mil­li­on Eu­ro ab­deckt

nach­wei­sen.

Wenn Sie oh­ne waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on um­ge­hen, kann das ei­nen Straf­tat­be­stand ver­wirk­li­chen.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass (Ko­pie)
  • Waf­fen­be­sitz­kar­te oder Jagd­schein
  • Nach­weis ei­nes Be­dürf­nis­ses
    • Zum Bei­spiel Auf­trag ei­nes Ge­he­ge­be­trei­bers, Tä­tig­keit als Wein-/Obst­bau­er
    • Zu­las­sung als Tier­arzt
  • Nach­weis ei­ner Haft­pflicht­ver­si­che­rung in Hö­he von 1 Mil­li­on Eu­ro (pau­schal für Per­so­nen- und Sach­schä­den) 
  • Sie müs­sen ei­ne gül­ti­ge Er­laub­nis für den Er­werb und Be­sitz ei­ner Waf­fe ha­ben (z .B. Jagd­schein oder Waf­fen­be­sitz­kar­te).
     
  • Sie müs­sen min­des­tens 18 Jah­re alt sein.
     
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass es für Sie not­wen­dig ist, mit ei­ner Waf­fe zu schie­ßen (Be­dürf­nis).

    Sie müs­sen ge­gen­über der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de ei­nen glaub­haf­ten Grund an­ge­ben. Als glaub­haf­ter Grund wird in der Re­gel an­er­kannt, wenn Sie
    • in ei­nem (Wild)Ge­he­ge Tie­re zur (Wild-)Fleisch­pro­duk­ti­on schie­ßen wol­len;
    • Obst oder Wein­bau­er sind oder ei­ne Fisch­zucht­an­la­ge be­trei­ben und Schad­vö­gel ver­trei­ben (ver­grä­men) wol­len;
    • Tier­arzt sind.

Sie kön­nen auch an­de­re Be­dürf­nis­se an­ge­ben, die dann von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­prüft wer­den.

  • Sie müs­sen Ih­re waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit nach­wei­sen.

    Die Er­tei­lung ei­ner Schie­ß­er­laub­nis setzt Ih­re Zu­ver­läs­sig­keit vor­aus. Als waf­fen­recht­lich un­zu­ver­läs­sig kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, 
    • ​​​​​​​wenn Sie in­ner­halb der letz­ten 10 Jah­re rechts­kräf­tig zu ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens 1 Jahr ver­ur­teilt wor­den sind und in den letz­ten 10 Jah­ren Mit­glied ei­ner ver­bo­te­nen Or­ga­ni­sa­ti­on wa­ren bzw. die­se un­ter­stützt ha­ben.
    • wenn an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie Waf­fen oder Mu­ni­ti­on miss­bräuch­lich ver­wen­den oder un­sach­ge­mäß da­mit um­ge­hen, die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren oder Per­so­nen über­las­sen, die da­zu nicht be­rech­tigt sind.
    • wenn Sie in den letz­ten 5 Jah­ren mehr als ein­mal mit rich­ter­li­cher Ge­neh­mi­gung we­gen Ge­walt­tä­tig­keit in po­li­zei­li­chem Prä­ven­tiv­ge­wahr­sam wa­ren.
    • wenn Sie wie­der­holt oder gröb­lich ge­gen das Waf­fen­recht ver­sto­ßen ha­ben.
       
  • Sie müs­sen Ih­re per­sön­li­che Eig­nung nach­wei­sen.

    Als per­sön­lich nicht ge­eig­net kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • Sie ge­schäfts­un­fä­hig sind.
    • Sie ab­hän­gig von Al­ko­hol oder an­de­ren be­rau­schen­den Mit­teln, psy­chisch krank oder de­bil sind.
    • Sie an schwe­ren Er­kran­kun­gen, wie Hirn­ver­let­zun­gen, oder kör­per­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen, wie Am­pu­ta­tio­nen oder schwe­rer Seh­schwä­che lei­den.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie mit Waf­fen oder Mu­ni­ti­on nicht vor­sich­tig oder sach­ge­mäß um­ge­hen oder die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren kön­nen oder dass die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass Sie an­de­re oder sich selbst ge­fähr­den.
       
  • Sie müs­sen ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen ha­ben, die Per­so­nen- und Sach­schä­den pau­schal in Hö­he von 1 Mil­li­on Eu­ro ab­deckt.

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern fal­len fol­gen­de Kos­ten an:

  • 50,00 bis 200,00 EUR: Für die Er­tei­lung der Er­laub­nis, je nach Auf­wand der Be­hör­de und 
  • 35,00 EUR: ge­ge­be­nen­falls in Ab­hän­gig­keit von der Frist, für die die Er­laub­nis er­teilt wur­de, für die re­gel­mä­ßi­ge Über­prü­fung der Zu­ver­läs­sig­keit nach § 4 Ab­satz 3 Waf­fen­ge­setz (min­des­tens al­le drei Jah­re).

Sie müs­sen die Er­laub­nis zum Schie­ßen bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de be­an­tra­gen. Rei­chen Sie den An­trag zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

Die Waf­fen­be­hör­de er­teilt Ih­nen die Er­laub­nis, wenn Sie die er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.

Sie er­hal­ten die Er­laub­nis zum Schie­ßen auf An­trag. Le­gen Sie hier­zu den von Ih­nen aus­ge­füll­ten An­trag, den Nach­weis, dass Sie das 18. bzw. das 21. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben (Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass) der zu­stän­di­gen Stel­le zur Prü­fung vor. Zu­sätz­lich müs­sen Sie den Be­dürf­nis­grund, die er­for­der­li­che Sach­kun­de so­wie ei­ne Ver­si­che­rungs­po­li­ce ge­gen Haft­pflicht vor­wei­sen.
Die Be­hör­de prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen und er­teilt Ih­nen an­schlie­ßend die waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis.

In Ab­hän­gig­keit vom Ein­zel­fall bis zu 6 Wo­chen.

Die Zu­ver­läs­sig­keit und die per­sön­li­che Eig­nung wer­den durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de ge­prüft. Nach­wei­se der Sach­kun­de, des Be­dürf­nis­ses so­wie der Haft­pflicht­ver­si­che­rung sind durch die an­trag­stel­len­den Per­so­nen zu er­brin­gen.

Um den An­trag schnel­ler aus­fül­len zu kön­nen, kön­nen Sie die NWR-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern (NWR-ID) ver­wen­den:

  • Ih­re Per­so­nal-NWR-ID (P- oder F-NWR-ID) für die An­ga­ben zu Ih­rer Per­son
  • die Er­laub­nis-NWR-ID für die waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis (E-NWR-ID)
  • die Waf­fen- oder Waf­fen­teil-NWR-ID (W- oder T-NWR-ID)

Sie er­hal­ten die NWR-IDs auf An­trag bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de.

Ei­ne Er­laub­nis ge­mäß § 10 Ab­satz 5 Waf­fen­ge­setz ist durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de in der Re­gel in­halt­lich (an­lass­be­zo­gen) zu be­schrän­ken und zu be­fris­ten.

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de hat im Rah­men der Be­dürf­nis­prü­fung auch dar­über zu be­fin­den, wel­che dem Ein­zel­fall an­ge­pass­ten Auf­la­gen nö­tig, ge­eig­net und ver­hält­nis­mä­ßig sind, um die vom Schie­ßen aus­ge­hen­den Be­ein­träch­ti­gun­gen zu ver­hü­ten oder we­nigs­tens zu mi­ni­mie­ren. Auch nach­träg­li­che Auf­la­gen sind zu­läs­sig.
 

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de hat im Rah­men der Be­dürf­nis­prü­fung auch dar­über zu be­fin­den, wel­che dem Ein­zel­fall an­ge­pass­ten Auf­la­gen nö­tig, ge­eig­net und ver­hält­nis­mä­ßig sind, um die vom Schie­ßen aus­ge­hen­den Be­ein­träch­ti­gun­gen zu ver­hü­ten oder we­nigs­tens zu mi­ni­mie­ren. Auch nach­träg­li­che Auf­la­gen sind zu­läs­sig.

Waf­fen­be­hör­de