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Na­vi­ga­ti­on

Vor­mund­schaft: Auf­wen­dungs­er­satz für die eh­ren­amt­li­che Be­treu­ung be­an­tra­gen

Die Vor­mund­schaft ist grund­sätz­lich ein Eh­ren­amt; ei­ne Ver­gü­tung er­folgt nicht.

Eh­ren­amt­lich tä­ti­gen Vor­mün­dern steht aber ein An­spruch auf Er­satz ih­rer Auf­wen­dun­gen zu.

Der Vor­mund und der Ge­gen­vor­mund ha­ben ge­gen den Mün­del ei­nen An­spruch auf Er­satz der Auf­wen­dun­gen, die zum Zwe­cke der Vor­mund­schaft an­fal­len. Hat der Vor­mund die Ver­mö­gens­sor­ge, kann er selbst dem ver­wal­te­ten Ver­mö­gen den Be­trag der Auf­wen­dun­gen ent­neh­men. An­sons­ten be­darf es ei­ner ge­richt­li­chen Fest­set­zung.

Ist der Mün­del mit­tel­los, rich­tet sich der An­spruch ge­gen die Staats­kas­se.

Auf­wen­dun­gen kön­nen bei­spiels­wei­se sein:

  • Fahrt­kos­ten
  • Kos­ten ei­ner an­ge­mes­se­nen Ver­si­che­rung (ge­gen Schä­den, die dem Mün­del durch den Vor­mund oder Ge­gen­vor­mund zu­ge­fügt wer­den kön­nen oder die dem Vor­mund oder Ge­gen­vor­mund da­durch ent­ste­hen kön­nen, dass er ei­nem Drit­ten zum Er­satz ei­nes durch die Füh­rung der Vor­mund­schaft ver­ur­sach­ten Scha­dens ver­pflich­tet ist)
  • Kos­ten des Le­bens­un­ter­hal­tes und der Er­zie­hung des Mün­dels (so­weit der Mün­del im Haus­halt des Vor­mun­des lebt)

Hin­weis: Für eh­ren­amt­lich tä­ti­ge Vor­mün­der hat das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern ei­ne Sam­mel­haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen. Nä­he­res über die­se Ver­si­che­rung er­fah­ren Sie beim Fa­mi­li­en­ge­richt.

Will der Vor­mund die Auf­wen­dun­gen nicht ein­zeln ab­rech­nen, kann er statt­des­sen (so­weit er nicht Be­rufs­vor­mund ist) ei­ne pau­scha­le Auf­wands­ent­schä­di­gung jähr­lich gel­tend ma­chen. Die­se wird je­des Jahr - erst­mals ein Jahr nach Be­stel­lung des Vor­munds - ge­zahlt. Dem Ju­gend­amt oder ei­nem Ver­ein wird kei­ne Auf­wands­ent­schä­di­gung ge­währt.

Auf­stel­lung der Auf­wen­dun­gen (mit Be­le­gen)

Ist ei­ne ge­richt­li­che Fest­set­zung er­for­der­lich, muss die Auf­stel­lung der Auf­wen­dun­gen dem Fa­mi­li­en­ge­richt schrift­lich vor­ge­legt wer­den. Die­ses setzt die Hö­he des aus­zu­zah­len­den Be­trags fest.

Er­satz­an­sprü­che er­lö­schen, wenn sie nicht bin­nen 15 Mo­na­ten nach ih­rer Ent­ste­hung ge­richt­lich gel­tend ge­macht wer­den.
Die Gel­tend­ma­chung des An­spruchs beim Fa­mi­li­en­ge­richt gilt da­bei auch als Gel­tend­ma­chung ge­gen­über dem Mün­del.

Hin­weis: An­de­re Fris­ten kön­nen ge­richt­lich be­stimmt wer­den.

Die pau­scha­le Auf­wands­ent­schä­di­gung muss spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Ab­lauf des Jah­res, in dem der An­spruch be­steht, gel­tend ge­macht wer­den.