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Na­vi­ga­ti­on

Vor­mund­schaft: Ver­gü­tung des Be­rufs­vor­mun­des be­an­tra­gen

Die Vor­mund­schaft ist grund­sätz­lich un­ent­gelt­lich zu füh­ren. Wird die Vor­mund­schaft aus­nahms­wei­se (von ei­nem Be­rufs­vor­mund) be­rufs­mä­ßig ge­führt, be­steht ein An­spruch auf ei­ne Ver­gü­tung. Ein eh­ren­amt­lich tä­ti­ger Vor­mund er­hält nur dann aus­nahms­wei­se ei­ne Ver­gü­tung, wenn das Vor­mund­schafts­ge­richt ei­ne sol­che we­gen Um­fang und Schwie­rig­keit der vor­mund­schaft­li­chen Ge­schäf­te bei ver­mö­gen­den Be­treu­ten be­wil­ligt.

Die Ver­gü­tung be­rufs­mä­ßig tä­ti­ger Vor­mün­der rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des Vor­mün­der- und Be­treu­er­ver­gü­tungs­ge­set­zes (VBVG) und da­mit nach der Qua­li­fi­ka­ti­on des Vor­mun­des.

  • § 1836 Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch - BGB - (Ver­gü­tung des Vor­munds)
  • §§ 1836 bis 1836e Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch - BGB - (Ver­gü­tung)
  • §§ 1 bis 3 Ge­setz über die Ver­gü­tung von Vor­mün­dern und Be­treu­ern - Vor­mün­der- und Be­treu­er­ver­gü­tungs­ge­setz (VBVG)

Von ei­ner be­ruf­li­chen Tä­tig­keit als Vor­mund ist in der Re­gel aus­zu­ge­hen, wenn je­mand

  • mehr als zehn Vor­mund­schaf­ten führt oder
  • zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben vor­aus­sicht­lich min­des­tens 20 Wo­chen­stun­den be­nö­tigt.

Die Fest­stel­lung der Vor­aus­set­zun­gen der Be­rufs­mä­ßig­keit ob­liegt dem Fa­mi­li­en­ge­richt.

Hin­weis: Dem Ju­gend­amt oder ei­nem Ver­ein kann kei­ne Ver­gü­tung be­wil­ligt wer­den (§ 1836 Abs. 3 BGB).

Die Rech­nung muss zu­nächst dem Ge­richt vor­ge­legt wer­den. Die­ses setzt die Hö­he der Ver­gü­tungs­an­sprü­che fest.

Hin­weis: Ist der Mün­del mit­tel­los, wer­den die Kos­ten von der Staats­kas­se ge­tra­gen.

Der Ver­gü­tungs­an­spruch muss spä­tes­tens 15 Mo­na­te nach sei­ner Ent­ste­hung bei dem Fa­mi­li­en­ge­richt gel­tend ge­macht wer­den.