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Na­vi­ga­ti­on

Waf­fen­be­sitz­kar­te für jagd­li­che Ver­ei­ni­gun­gen be­an­tra­gen

Wol­len Sie er­laub­nis­pflich­ti­ge Schuss­waf­fen für ei­ne jagd­li­che Ver­ei­ni­gung er­wer­ben, kön­nen Sie be­an­tra­gen, dass die hier­für er­for­der­li­che Waf­fen­be­sitz­kar­te nicht Ih­nen per­sön­lich, son­dern der jagd­li­chen Ver­ei­ni­gung aus­ge­stellt wird.

Sie müs­sen hier­für ei­ne ver­ant­wort­li­che Per­son be­nen­nen, die waf­fen­recht­lich zu­ver­läs­sig und per­sön­lich ge­eig­net sein muss so­wie die er­for­der­li­che Sach­kun­de nach­wei­sen kann. Die­se Per­son muss nicht ver­tre­tungs­be­rech­tigt sein, d.h. bei­spiels­wei­se kein Mit­glied des Vor­stands. Schei­det die ver­ant­wort­li­che Per­son aus der jagd­li­chen Ver­ei­ni­gung aus, müs­sen Sie dies un­ver­züg­lich der zu­stän­di­gen Be­hör­de mit­tei­len und in­ner­halb von 2 Wo­chen ei­ne neue ver­ant­wort­li­che Per­son be­nen­nen. An­sons­ten ent­zieht Ih­nen die zu­stän­di­ge Be­hör­de die Er­laub­nis zum Er­werb und Be­sitz von Waf­fen (Waf­fen­be­sitz­kar­te).

Es wird emp­foh­len, dass Sie sich vor der An­trag­stel­lung aus­führ­lich über die Re­ge­lun­gen des Waf­fen­rechts in­for­mie­ren.

Um die Er­laub­nis zu er­hal­ten, er­laub­nis­be­dürf­ti­ge Waf­fen und Mu­ni­ti­on zu er­wer­ben und zu be­sit­zen, muss die jagd­li­che Ver­ei­ni­gung ju­ris­ti­sche Per­son sein, d.h. bei­spiels­wei­se im Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sein. Au­ßer­dem müs­sen Sie die si­che­re Auf­be­wah­rung von Waf­fen und Mu­ni­ti­on nach­wei­sen. Die von Ih­nen be­nann­te ver­ant­wort­li­che Per­son muss

  • das ent­spre­chen­de Al­ter ha­ben so­wie
  • waf­fen­recht­lich zu­ver­läs­sig und
  • per­sön­lich ge­eig­net sein so­wie
  • ih­re Sach­kun­de im Um­gang mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on

nach­wei­sen.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass (Ko­pie)
  • Aus­zug aus dem Ver­eins­re­gis­ter
  • Sach­kun­de­nach­weis (ver­ant­wort­li­che Per­son)
  • Auf­be­wah­rungs­nach­weis, zum Bei­spiel Kauf­ver­trag für ei­nen Waf­fen­schrank und/oder Fo­tos von Waf­fen­schrank und Auf­stel­lungs­ort
  • Die jagd­li­che Ver­ei­ni­gung muss ju­ris­ti­sche Per­son sein, d.h. bei­spiels­wei­se im Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sein.
     
  • Die ver­ant­wort­li­che Per­son muss min­des­tens 18 Jah­re alt sein.
     
  • Die ver­ant­wort­li­che Per­son muss waf­fen­recht­lich zu­ver­läs­sig sein.

    Als waf­fen­recht­lich un­zu­ver­läs­sig kann sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • sie in­ner­halb der letz­ten 10 Jah­re rechts­kräf­tig zu ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens ei­nem Jahr ver­ur­teilt wor­den ist oder in den letz­ten 10 Jah­ren Mit­glied ei­ner ver­bo­te­nen Or­ga­ni­sa­ti­on war bzw. die­se un­ter­stützt hat.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass sie Waf­fen oder Mu­ni­ti­on miss­bräuch­lich ver­wen­det oder un­sach­ge­mäß da­mit um­geht, die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wahrt oder Per­so­nen über­lässt, die da­zu nicht be­rech­tigt sind.
    • wenn sie in den letz­ten 5 Jah­ren mehr als ein­mal mit rich­ter­li­cher Ge­neh­mi­gung we­gen Ge­walt­tä­tig­keit in po­li­zei­li­chem Prä­ven­tiv­ge­wahr­sam war.
    • wenn sie wie­der­holt oder gröb­lich ge­gen das Waf­fen­recht ver­sto­ßen hat.
       
  • Die ver­ant­wort­li­che Per­son muss per­sön­lich ge­eig­net sein.

    Als per­sön­lich nicht ge­eig­net kann die ver­ant­wort­li­che Per­son un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • sie ge­schäfts­un­fä­hig ist.
    • sie ab­hän­gig von Al­ko­hol oder an­de­ren be­rau­schen­den Mit­teln, psy­chisch krank oder de­bil ist.
    • sie an schwe­ren Er­kran­kun­gen, wie Hirn­ver­let­zun­gen, oder kör­per­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen, wie Am­pu­ta­tio­nen oder schwe­rer Seh­schwä­che lei­det.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass sie mit Waf­fen oder Mu­ni­ti­on nicht vor­sich­tig oder sach­ge­mäß um­ge­hen oder die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren kann oder dass die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass sie an­de­re oder sich selbst ge­fähr­det.
       
  • Die ver­ant­wort­li­che Per­son muss nach­wei­sen, dass sie aus­rei­chen­de Kennt­nis­se über Waf­fen und Mu­ni­ti­on so­wie im Um­gang da­mit be­sitzt (Sach­kun­de).

    Um die Sach­kun­de im Um­gang mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on nach­wei­sen zu kön­nen, muss sie an ei­nem ent­spre­chen­den Lehr­gang teil­ge­nom­men ha­ben. Der Lehr­gang um­fasst ei­nen theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Teil. Am En­de des Lehr­gangs wird ei­ne Prü­fung vor ei­ner au­to­ri­sier­ten Prü­fungs­kom­mis­si­on ab­ge­legt. Wur­de die Prü­fung be­stan­den, er­hält die ver­ant­wort­li­che Per­son ei­nen Nach­weis, für wel­che Waf­fen und Mu­ni­ti­on die Sach­kun­de er­wor­ben wur­de. Die ver­ant­wort­li­che Per­son kann die Sach­kun­de auch nur für die Waf­fen und Mu­ni­ti­on er­lan­gen, die Sie als jagd­li­che Ver­ei­ni­gung er­wer­ben und be­sit­zen möch­ten.

    Die Sach­kun­de kann auch durch ei­ne be­stan­de­ne Jä­ger­prü­fung nach­ge­wie­sen wer­den.
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass Sie Waf­fen und Mu­ni­ti­on si­cher auf­be­wah­ren kön­nen.

    Das be­deu­tet ge­ne­rell, dass nur Be­rech­tig­te Zu­griff auf Waf­fen und Mu­ni­ti­on ha­ben dür­fen. Be­wah­ren Sie Ih­re Waf­fen und Mu­ni­ti­on nicht si­cher auf, be­ge­hen Sie ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit, für die ei­ne Geld­bu­ße von bis zu 10.000 EUR ver­hängt wer­den kann. Zu­dem kann da­durch die waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit der ver­ant­wort­li­chen Per­son in Zwei­fel ge­zo­gen wer­den und der jagd­li­chen Ver­ei­ni­gung die Waf­fen­be­sitz­kar­te ent­zo­gen wer­den.

    Bei der An­trag­stel­lung müs­sen Sie so­wohl An­ga­ben zum Auf­be­wah­rungs­ort ma­chen als auch zum Be­hält­nis, in dem Sie Waf­fen und Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren wol­len. Die An­for­de­run­gen an die Auf­be­wah­rung rich­ten sich nach § 13 der All­ge­mei­nen Waf­fen­ge­setz-Ver­ord­nung (AWaffV). In Zwei­fels­fäl­len wen­den Sie sich bit­te an die für Sie zu­stän­di­ge Be­hör­de.

    Grund­sätz­lich kön­nen Sie sich an fol­gen­den Vor­ga­ben ori­en­tie­ren:
    • Er­laub­nis­pflich­ti­ge Mu­ni­ti­on müs­sen Sie in ei­nem Stahl­blech­schrank/Be­häl­ter mit Schwenk­rie­gel­schloss oder ei­ner gleich­wer­ti­gen Ver­schluss­vor­rich­tung auf­be­wah­ren.
    • Um er­laub­nis­pflich­ti­ge Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen auf­zu­be­wah­ren, be­nö­ti­gen Sie ei­nen Waf­fen­schrank. Wel­chen Waf­fen­schrank Sie be­nö­ti­gen, rich­tet sich nach An­zahl und Art der Waf­fen und/oder Mu­ni­ti­on, die Sie er­wer­ben und be­sit­zen wol­len.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit bis zu 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 5 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit über 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 10 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad I nach der Norm DIN/EN 1143-1 dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
    • Für den Ort, an dem Sie den Waf­fen­schrank auf­stel­len dür­fen, gel­ten grund­sätz­lich fol­gen­de Re­ge­lun­gen:
      • Sie dür­fen bis zu 3 Lang­waf­fen auch in nicht dau­er­haft be­wohn­ten Ge­bäu­den, wie ei­ner Jagd­hüt­te oder ei­nem Wo­chen­end­haus auf­be­wah­ren. Hier­für be­nö­ti­gen Sie aber ei­nen Waf­fen­schrank mit dem Wi­der­stands­grad I.
      • Le­ben Sie mit ei­ner an­de­ren Per­son, die eben­falls zum Waf­fen­be­sitzt be­rech­tigt ist, in ei­nem ge­mein­sa­men Haus­halt, dür­fen Sie die Waf­fen in ei­nem ge­mein­sa­men Waf­fen­schrank auf­be­wah­ren.

Sie müs­sen die Er­laub­nis zum Er­werb und Be­sitz von er­laub­nis­pflich­ti­gen Waf­fen und/oder Mu­ni­ti­on bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de be­an­tra­gen. Rei­chen Sie den An­trag zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

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