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Na­vi­ga­ti­on

Waf­fen­schein be­an­tra­gen

Wenn Sie ei­ne Waf­fe au­ßer­halb

  • der ei­ge­nen Woh­nung,
  • der ei­ge­nen Ge­schäfts­räu­me,
  • des ei­ge­nen be­frie­de­ten Be­sitz­tums (zum Bei­spiel ei­ge­ner Gar­ten) oder
  • ei­ner Schieß­stät­te

zu­griffs­be­reit bei sich tra­gen wol­len, be­nö­ti­gen Sie hier­für grund­sätz­lich ei­ne Er­laub­nis (Waf­fen­schein). Aus­nah­men gel­ten in den in § 12 Abs. 3 WaffG be­nann­ten Fäl­len (z.B. nicht schuss- und nicht zu­griffs­be­rei­ter Trans­port von Waf­fen auf dem Weg zur Jagd oder zur Schieß­s­port­stät­te und zu­rück). Wol­len Sie le­dig­lich Schreck­schuss-, Reiz­stoff- oder Si­gnal­waf­fen mit PTB-Zu­las­sungs­zei­chen in der Öf­fent­lich­keit füh­ren, be­nö­ti­gen Sie hier­für nur ei­nen klei­nen Waf­fen­schein (sie­he un­ter "Ver­wand­te The­men"), des­sen Er­tei­lung an we­ni­ger stren­ge Vor­aus­set­zun­gen ge­knüpft ist.

Es wird emp­foh­len, dass Sie sich vor der An­trag­stel­lung aus­führ­lich über die Re­ge­lun­gen des Waf­fen­rechts in­for­mie­ren.

Wenn Sie die Waf­fe bei sich füh­ren, müs­sen Sie den Waf­fen­schein bei sich ha­ben und sich mit ei­nem Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass aus­wei­sen kön­nen.

Den Waf­fen­schein er­hal­ten Sie für höchs­tens 3 Jah­re. Sie kön­nen den Waf­fen­schein zwei­mal um höchs­tens 3 Jah­re ver­län­gern las­sen.

Der Waf­fen­schein kann Ih­nen ver­sagt wer­den, wenn Sie nicht in­ner­halb der letz­ten 5 Jah­re in Deutsch­land ge­wohnt ha­ben.

Wenn Sie in ei­ne an­de­re Stadt oder Ge­mein­de um­zie­hen, müs­sen Sie den Waf­fen­schein nicht um­schrei­ben las­sen.

Wenn Sie oh­ne ei­ne er­for­der­li­che waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on um­ge­hen, droht Ih­nen ei­ne Geld- oder Frei­heits­stra­fe.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass (Ko­pie)
  • Waf­fen­be­sitz­kar­te (so­fern nicht gleich­zei­tig mit­be­an­tragt)
  • Nach­weis ei­nes Be­dürf­nis­ses (zum Bei­spiel Nach­weis der Ge­fähr­dung Ih­rer Per­son)
  • Nach­weis ei­ner Haft­pflicht­ver­si­che­rung in Hö­he von 1 Mil­li­on Eu­ro (pau­schal für Per­so­nen- und Sach­schä­den)
  • Prü­fungs­zeug­nis der be­son­de­ren Sach­kun­de
  • Nach­weis zur Auf­be­wah­rung (zum Bei­spiel Fo­to vom ver­schließ­ba­ren Be­häl­ter)
  • Sie müs­sen min­des­tens 18 Jah­re alt sein.
     
  • Sie müs­sen ei­ne gül­ti­ge Er­laub­nis für den Er­werb und Be­sitz ei­ner Waf­fe ha­ben (z.B. Jagd­schein oder Waf­fen­be­sitz­kar­te) be­zie­hungs­wei­se Ihr Ar­beit­ge­ber, wenn Sie die Waf­fe als Mit­ar­bei­ten­der ei­nes Be­wa­chungs­un­ter­neh­mens füh­ren wol­len.
     
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass es für Sie not­wen­dig ist, Waf­fen in der Öf­fent­lich­keit zu tra­gen (Be­dürf­nis).

    Um Waf­fen in der Öf­fent­lich­keit füh­ren zu dür­fen, müs­sen Sie ge­gen­über der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de ei­nen glaub­haf­ten Grund an­ge­ben. Als glaub­haf­ter Grund wird in der Re­gel an­er­kannt, wenn
    • Ihr Le­ben in ho­hem Ma­ße ge­fähr­det ist.
    • Sie Mit­ar­bei­ten­der ei­nes Be­wa­chungs­un­ter­neh­mens sind.
    • Sie an­de­re Grün­de glaub­haft dar­le­gen kön­nen, wes­halb Sie Waf­fen in der Öf­fent­lich­keit füh­ren wol­len.
       
  • Sie müs­sen Ih­re waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit nach­wei­sen.

    Als waf­fen­recht­lich zu­ver­läs­sig kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den,
    • wenn Sie in­ner­halb der letz­ten 10 Jah­re nicht rechts­kräf­tig zu ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens 1 Jahr ver­ur­teilt wor­den sind und in den letz­ten 10 Jah­ren kein Mit­glied ei­ner ver­bo­te­nen Or­ga­ni­sa­ti­on wa­ren bzw. die­se un­ter­stützt ha­ben.
    • wenn nicht an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie Waf­fen oder Mu­ni­ti­on miss­bräuch­lich ver­wen­den oder un­sach­ge­mäß da­mit um­ge­hen, die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren oder Per­so­nen über­las­sen, die da­zu nicht be­rech­tigt sind.
    • wenn Sie in den letz­ten 5 Jah­ren nicht mehr als ein­mal mit rich­ter­li­cher Ge­neh­mi­gung we­gen Ge­walt­tä­tig­keit in po­li­zei­li­chem Prä­ven­tiv­ge­wahr­sam wa­ren.
    • wenn Sie nicht wie­der­holt oder gröb­lich ge­gen das Waf­fen­recht ver­sto­ßen ha­ben.
  • Sie müs­sen Ih­re per­sön­li­che Eig­nung nach­wei­sen.

    Als per­sön­lich nicht ge­eig­net kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • Sie ge­schäfts­un­fä­hig sind.
    • Sie ab­hän­gig von Al­ko­hol oder an­de­ren be­rau­schen­den Mit­teln, psy­chisch krank oder de­bil sind.
    • Sie an schwe­ren Er­kran­kun­gen, wie Hirn­ver­let­zun­gen, oder kör­per­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen, wie Am­pu­ta­tio­nen oder schwe­rer Seh­schwä­che lei­den.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie mit Waf­fen oder Mu­ni­ti­on nicht vor­sich­tig oder sach­ge­mäß um­ge­hen oder die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren kön­nen oder dass die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass Sie an­de­re oder sich selbst ge­fähr­den.
       
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass Sie aus­rei­chen­de Kennt­nis­se über Waf­fen und Mu­ni­ti­on so­wie mit de­ren Um­gang be­sit­zen. Sie kön­nen mit ei­ner Schuss­waf­fe schie­ßen und wis­sen, wie man ei­ne Waf­fe in der Öf­fent­lich­keit si­cher bei sich trägt (Sach­kun­de).

    Um Waf­fen in der Öf­fent­lich­keit füh­ren zu dür­fen, müs­sen Sie nach­wei­sen, dass Sie da­mit auch ge­eig­net um­ge­hen kön­nen. Um die Sach­kun­de im Um­gang mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on zu be­kom­men, müs­sen Sie an ei­nem ent­spre­chen­den Lehr­gang teil­neh­men. Der Lehr­gang um­fasst ei­nen theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Teil. Am En­de des Lehr­gangs le­gen Sie ei­ne Prü­fung vor ei­ner au­to­ri­sier­ten Prü­fungs­kom­mis­si­on ab. Ha­ben Sie die Prü­fung be­stan­den, er­hal­ten Sie ei­nen Nach­weis, für wel­che Waf­fen und Mu­ni­ti­on Sie die Sach­kun­de er­wor­ben ha­ben. Sie kön­nen die Sach­kun­de auch nur für die Waf­fen und Mu­ni­ti­on er­lan­gen, die Sie er­wer­ben und be­sit­zen möch­ten
     
  • Sie müs­sen ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen ha­ben, die Per­so­nen- und Sach­schä­den pau­schal in Hö­he von 1 Mil­li­on Eu­ro ab­deckt.
     
  • Sie müs­sen die si­che­re Auf­be­wah­rung von Waf­fen und Mu­ni­ti­on nach­wei­sen.

    Sie müs­sen Waf­fen und Mu­ni­ti­on si­cher auf­be­wah­ren. Das be­deu­tet ge­ne­rell, dass nur Sie als Be­rech­tig­ter Zu­griff auf Waf­fen und Mu­ni­ti­on ha­ben dür­fen. Be­wah­ren Sie Ih­re Waf­fen und Mu­ni­ti­on nicht si­cher auf, be­ge­hen Sie ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit, für die ein Geld­bu­ße von bis zu 10.000 EUR ver­hängt wer­den kann. Zu­dem kann da­durch Ih­re waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit in Zwei­fel ge­zo­gen und Ih­nen die Waf­fen­be­sitz­kar­te und der Waf­fen­schein ent­zo­gen wer­den.

    Bei der An­trag­stel­lung müs­sen Sie so­wohl An­ga­ben zum Auf­be­wah­rungs­ort ma­chen als auch zum Be­hält­nis, in dem Sie Waf­fen und Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren wol­len. Die An­for­de­run­gen an die Auf­be­wah­rung rich­ten sich nach § 13 der All­ge­mei­nen Waf­fen­ge­setz-Ver­ord­nung (AWaffV). In Zwei­fels­fäl­len wen­den Sie sich bit­te an die für Sie zu­stän­di­ge Be­hör­de. Grund­sätz­lich kön­nen Sie sich an fol­gen­den Vor­ga­ben ori­en­tie­ren:
    • Er­laub­nis­pflich­ti­ge Mu­ni­ti­on müs­sen Sei in ei­nem Stahl­blech­schrank/-be­häl­ter mit Schwenk­rie­gel­schloss oder ei­ner gleich­wer­ti­gen Ver­schluss­vor­rich­tung auf­be­wah­ren.
    • Um er­laub­nis­pflich­ti­ge Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen auf­zu­be­wah­ren, be­nö­ti­gen Sie ei­nen Waf­fen­schrank. Wel­chen Waf­fen­schrank Sie be­nö­ti­gen, rich­tet sich nach An­zahl und Art der Waf­fen und/oder Mu­ni­ti­on, die Sie er­wer­ben und be­sit­zen wol­len.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit bis zu 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 5 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit über 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 10 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad I nach der Norm DIN/EN 1143-1 dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
    • Für den Ort, an dem Sie den Waf­fen­schrank auf­stel­len dür­fen, gel­ten grund­sätz­lich fol­gen­de Re­ge­lun­gen:
      • Le­ben Sie mit ei­ner an­de­ren Per­son, die eben­falls zum Waf­fen­be­sitz be­rech­tigt ist,  in ei­nem ge­mein­sa­men Haus­halt dür­fen Sie die Waf­fen in ei­nem ge­mein­sa­men Waf­fen­schrank auf­be­wah­ren.

Sie müs­sen den Waf­fen­schein bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de be­an­tra­gen. Rei­chen Sie den An­trag zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

Die Waf­fen­be­hör­de stellt Ih­nen den Waf­fen­schein aus, wenn Sie die er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.

Um den An­trag schnel­ler aus­fül­len zu kön­nen, kön­nen Sie die NWR-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern (NWR-ID) ver­wen­den:

  • Ih­re Per­so­nal-NWR-ID (P- oder F-NWR-ID) für die An­ga­ben zu Ih­rer Per­son
  • die Er­laub­nis-NWR-ID für die waf­fen­recht­li­che Er­laub­nis (E-NWR-ID)
  • die Waf­fen- oder Waf­fen­teil-NWR-ID (W- oder T-NWR-ID).

Sie er­hal­ten die NWR-IDs auf An­trag bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de.

Waf­fen­be­hör­de