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21. Tag gegen Lärm „Laut war gestern“ am 25. April 2018

Pressemitteilung vom 20.04.2018

Unter dem Motto „Laut war gestern“ wird am Mittwoch, 25. April 2018, dem 21. „Tag gegen Lärm“, die Aufmerksamkeit von Erwachsenen und Kindern sowie auch der politisch Verantwortlichen auf die Ursachen für Lärm, deren Bekämpfung und seine Auswirkungen auf den Menschen und seine Umwelt gelenkt.

Inwieweit sich Lärm auf die menschliche Gesundheit auswirken kann, wurde in einer Studie erforscht, die im Oktober 2015 nach knapp fünfjähriger Arbeit abgeschlossen wurde. Die so genannte NORAH-Studie „Noise-Related Annoyance, Cognition, and Health“ beinhaltet eine umfassende Untersuchung der gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm unter Einbeziehung von Flug-, Schienen- und Straßenverkehrslärm. Sie wurde in Deutschland bezogen auf das Rhein-Main-Gebiet, Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart durchgeführt. Dabei wurden fünf Themen speziell untersucht: Belästigung und Beeinträchtigung der Lebensqualität, Krankheitsrisiken, Schlaf, Blutdruck und Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Kindern.

Im Ergebnis der Studie wird bestätigt, dass die untersuchten Lärmarten bei dauerhafter Exposition negative Auswirkungen auf die psychische Lebensqualität und die psychische Gesundheit haben. Unter anderem wurde belegt, dass Verkehrslärm das Risiko erhöhen kann, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Das höchste Risiko in Bezug auf dauerhafte Schalleinwirkung wird dabei laut der Studie durch Schienenverkehrslärm hervorgerufen. Ebenso wurde nachgewiesen, dass Depressionen durch Lärm verstärkt oder sogar verursacht werden können. Eine Berechnung belegte, dass eine um zehn Dezibel steigende Straßenlärmbelastung das Risiko für eine depressive Episode durchschnittlich um 4,1 Prozent und beim Schienenverkehrslärm jeweils um 3,9 Prozent erhöht. Bei Fluglärm steigt das Risiko pro zehn Dezibel um 8,9 Prozent. Eine besondere Bedeutung hat dabei der Schutz der nächtlichen Ruhe. Insbesondere Einzelereignisse mit hohen Maximalschalldruckpegeln können den Schlaf stören oder gar unterbrechen.

In der Studie wurde ebenfalls nachgewiesen, dass Lärm einen negativen Einfluss auf die Lesefähigkeiten bei Kindern hat. Die Untersuchung mit Zweitklässlern bewies, dass bei Zunahme des Dauerschallpegels um zehn Dezibel das Lesen lernen um einen Monat verzögert wird. All dies unterstreicht die Wichtigkeit der Realisierung von Lärmschutzmaßnahmen.

Auch in Rostock gibt es zahlreiche Geräuschquellen wie Straßen- und Schienenverkehrslärm, von denen eine gewisse Gefahr der Gesundheitsbeeinträchtigung ausgeht. Informationen zu den in Rostock identifizierten Lärmbrennpunkten und mögliche Maßnahmen, die zur Minderung beitragen sollen, sind auf der Internetseite www.rostock-wird-leiser.de zu finden.